Arsène Lupin

1971-1975 (ARD). „Der Gentleman-Gauner“. 26-tlg. frz. Gaunerserie nach den Romanen von Maurice Leblanc („Arsène Lupin“; 1971-1974).

Arsène Lupin (Georges Descrières) ist ein wohlerzogener, vornehmer Mensch mit einem großen Interesse an Kunst. Er ist ein guter Detektiv, aber hauptberuflich ist er Dieb und Einbrecher. Ebenfalls ein sehr guter, auch dank seiner besonderen Verwandlungsfähigkeit. Seine rechte Hand und sein treuer Komplize Grognard (Yvon Bouchard) und die schöne Natascha (Marthe Keller) sind an seiner Seite. In immer neuen Verkleidungen foppt Lupin seinen Dauerfeind Guerchard (Roger Carel) von der Polizei und lässt sich einfach nicht schnappen. Vorwiegend hält er sich in gehobenen Kreisen auf, und hier findet er zugleich seine liebsten Opfer. Indem er sie beraubt, bereinigt er die Gesellschaft von ihrem Ungleichgewicht zwischen Arm und Reich, gleichzeitig entlarvt er Betrug und Korruption unter den Reichen. Er bleibt jedoch stets nobel und wendet niemals Gewalt an.

Schon seit 1907 trieb der Meisterdieb in Romanen seinen Schabernack, neun Jahre später entstand die erste von etlichen Verfilmungen fürs Kino. Die Episoden dieser ersten Fernsehfassung waren eine knappe Stunde lang und liefen im regionalen Vorabendprogramm. Es entstanden später weitere Serien unter demselben Titel bzw. als Die Abenteuer des Arsène Lupin.

Arnie

1972-1973 (ARD). 13-tlg. US-Sitcom („Arnie“; 1970-1972).

Plötzlich und unerwartet wird der Vorarbeiter Arnie Nuvo (Herschel Bernardi) auf einen Direktorenposten befördert. Aus seinem bisherigen Kollegenkreis hat er nun nur noch zu Julius (Tom Pedi) Kontakt, ansonsten arbeitet er jetzt mit den anderen Chefs des Unternehmens zusammen: Hamilton Majors Jr. (Roger Bowen), Neil Ogilvie (Herb Voland) und Fred Springer (Olan Soule). Die beruflichen Aufgaben sind neu, doch auch die gesellschaftliche Umstellung fällt Arnie, seiner Frau Lillian (Sue Anne Langdon) und den Kindern Andrea (Stephanie Steele) und Richard (Del Russell), beide Teenager, nicht leicht. Arnie wusste, worüber er mit seinen alten Kumpels reden sollte, doch wie verhält er sich, wenn der Chef zum Pokerabend lädt?

Die halbstündigen Folgen liefen im regionalen Vorabendprogramm.

ARD-Wunschkonzert

1984-1998 (ARD). Abendfüllende Musikshow mit Dagmar Berghoff und Max Schautzer.

Deutsche und internationale Stars aus allen Genres, überwiegend des Schlagers, treten auf und singen ihre Hits, die NDR-Big-Band spielt dazu. Es handelt sich angeblich um Musikwünsche von Menschen mit ungewöhnlichen Hobbys und Berufen, die in der Sendung zu Gast sind und vorgestellt werden. Auf diese Weise können sich regionale Vereine, Schulklassen, Karnevalsprinzen, Fanclubs, Hundezüchter und die späte Jennifer Rush endlich mal einem großen Publikum präsentieren.

Die Show lief vier- bis fünfmal jährlich im unregelmäßigen Wechsel donnerstags um 21.00 Uhr und samstags um 20.15 Uhr. Von 1986 bis 1988 gab es zusätzlich immer am 31. Dezember das „ARD-Silvesterwunschkonzert“. Zur Show erschienen etliche Langspielplatten bzw. CDs. Nach 43 Sendungen traten Berghoff und Schautzer am 29. Oktober 1992 ab. Jahre später wurden zwei einzelne neue Ausgaben gesendet, am 4. Januar 1997 und 3. Januar 1998, jetzt mit Susan Stahnke und Jörg Knör.

ARD Thema live

1999-2000 (ARD). Dreiviertelstündige Sendung zu aktuellen Themen mit Experten und Zuschauerfragen, die teilweise per „Video Phone“ aus einer „Speaker’s Corner“ in einer Kneipe gestellt werden können. Das Format wurde u. a. von Marion von Haaren und Gerhard Delling moderiert und sollte den ARD-Brennpunkt ergänzen. Die Zuschauer konnten gut darauf verzichten und so war nach sieben Ausgaben im Hauptabendprogramm auch schon wieder Schluss.

Adolars phantastische Abenteuer

1977 (DFF). 12-tlg. ungar. Zeichentrickserie von József Romhányi und József Nepp („Mézga Aladár különös kalandjai“; 1973).

Der zwölfjährige Adolar Mézga ist ebenso genial wie faul. „Du solltest wissen“, sagt er zur Verteidigung, wenn er morgens wieder gar nicht aufstehen will, „dass ich wenig mache, dafür aber gründlich. Und zurzeit ruhe ich mich aus, bis zur totalen Erschöpfung.“ Er hat eine Möglichkeit erfunden, den alltäglichen Zumutungen durch seine Eltern und Schwester Christa zu entfliehen: Gemeinsam mit seinem klugen Hund Schnuffi, der sprechen kann (was für alle außer Adolar allerdings nach ordinärem Gebell klingt) hat er ein aufblasbares Raumschiff gebaut. Dieses „Gulliverkli“ ist im Geigenkasten versteckt und startet unvorhersehbar immer zu einem anderen merkwürdigen Planeten mit absonderlichen Eigenschaften und Bewohnern. Dort erleben Schnuffi und Adolar höchst surreale Abenteuer und sind dann meist doch froh, auf die Erde mit all ihren alltäglichen Zumutungen zurückzukehren.

Die Serie lief in der DDR mit einer überdrehten Synchronisation, die vor allem den altklugen Hund einen Wortwitz nach dem nächsten reißen ließ („mit allem Komfort und zurück“), und wurde dort sehr populär. Auch im regionalen Vorabendprogramm der ARD lief diese Fassung. Ende der 80erJahre wurde die Serie von der Bavaria neu synchronisiert und unter dem Titel Archibald, der Weltraumtrotter bei Tele 5 und RTL ausgestrahlt. Nicht nur der Name des Hauptdarstellers wurde dafür geändert, auch der des Hundes: Er hieß nun Blöki – wie im ungarischen Original. Diese Fassung hat 13 Folgen.

Das Titellied, das die ganze Familie singt, beginnt: „Spiel doch mal verrückt, das ist gesund, und wenn es nicht gleich glückt, na und, das ist ein Grund, das man’s auch einmal probiert, rasch die Macke geschmiert, hoch der Humor und jetzt alle im Chor …“ Familie Mézga stand schon im Mittelpunkt der Serie Heißer Draht ins Jenseits.

Die Serie ist auf DVD erschienen.

Heißer Draht ins Jenseits

1974 (DFF). 13-tlg. ungar. Zeichentrickserie von József Romhányi und József Nepp („Üzenet A Jövöböl“; 1968-1969).

Adolar, Sohn der Budapester Familie Mézga, hat zufällig etwas sehr Praktisches entdeckt: eine Verbindung in die Zukunft. Mit Hilfe eines Radios, eines Regenschirms und des Ohrs von Hund Schnuffi kann die Familie Kontakt zu einem Nachfahren aufnehmen, der im Alter von 186 Jahren im 30. Jh. lebt. In der Zukunft sind viele Dinge erfunden worden, von denen man heute noch träumt, und wenn es in der Gegenwart mal wieder hakt, lässt sich Familie Mézga etwas per Lichtpost aus jener Zeit schicken. Das materialisiert sich dann auf dem Fensterbrett (was tragisch ist, wenn wieder keiner daran gedacht hat, das Fenster vorher aufzumachen). Die Hilfen aus der Zukunft erscheinen immer nur anfangs als Lösung für Probleme, auf Dauer aber als Verursacher von unendlichem Chaos. So wie der futuristische Ersatz für das kaputte Fernsehgerät: Durch den kommen Fernsehstars leibhaftig ins Wohnzimmer – aber bei einer Sendung über Bewässerungstechnik eben auch das Wasser …

Die Serie lief auch im regionalen Vorabendprogramm der ARD. Eine Fortsetzung bei Tele 5 trug den Titel Die Abenteuer der Familie Metzger. Die Familie und besonders ihr Sohn und Hund standen auch im Mittelpunkt der Serie Adolars phantastische Abenteuer.

Die Abenteuer der drei Musketiere

1961-1962 (ARD); 1968 (DFF). 22-tlg. US-Abenteuerserie nach dem Roman von Alexandre Dumas („The Three Musketeers“; 1956). Die Abenteuer von d’Artagnan (Jeffrey Stone), Porthos (Peter Trent), Aramis (Paul Campbell) und Athos (George Gonneau), Musketiere im Dienst von König Ludwig XIII. (Victor de la Fosse).

Im Original hat die Serie 26 halbstündige Schwarz-Weiß-Folgen. Die ARD zeigte zwölf Folgen im regionalen Vorabendprogramm. Das DDR-Fernsehen synchronisierte sechs davon neu und zeigte zehn weitere.

Abendgruß

1958-1959 (DFF). Kurze Gute-Nacht-Geschichten für Kinder um 18.55 Uhr.

Besorgt stellten die Verantwortlichen fest, dass das neue Medium Fernsehen auf Kinder eine große Faszination ausübt und dass diese keineswegs nur die Sendungen sehen, die speziell für sie gemacht sind. „Ärzte und Pädagogen verwiesen darauf, die Kinder vom Abendprogramm fern zu halten“, hieß es damals in einer Pressemitteilung zum Start des Abendgruß, der genau dies erreichen sollte: Nach dieser Geschichte sollten die Kinder ins Bett. Anfangs las meist eine Ansagerin einfach aus einem Bilderbuch vor. Ein gutes Jahr später wurde die Geschichte durch eine kurze Rahmenepisode aufgewertet: Unser Sandmännchen trat vorher und hinterher auf. Mehr zur weiteren Geschichte des Abendgruß steht dort.

Ein Abend mit Georg Thomalla

1982-1985 (ARD). Episodenreihe mit in sich abgeschlossenen Geschichten, deren Hauptdarsteller Georg Thomalla war. Wie schon in Komische Geschichten mit Georg Thomalla spielte er auch hier ein paar Mal einen Tommy. Die Nebenrollen waren wechselnd besetzt.

Die ARD zeigte sieben 45-minütige Episoden in loser Folge im Abendprogramm.

Telezirkus

1981-1988 (ARD). 90-minütige Live-Show am Samstagnachmittag mit Spielen, Aktionen, Artistik und Musik.

In Zusammenarbeit mit dem Zirkus Williams-Althoff gastiert die Show alle paar Wochen in einer anderen Stadt, zeigt Ausschnitte aus dem Programm, wirft einen Blick hinter die Kulissen des Zirkus und auf das Leben der Artistenfamilien und gibt Amateurartisten aus der jeweiligen Stadt die Chance, sich ebenfalls im Fernsehen zu präsentieren. Zwischendurch kommen Stargäste zum Talk oder um ihr neues Lied zu singen.

Moderator war bis August 1982 Peter Rapp. Für die neue Staffel ab Sommer 1984 übernahm Michael Schanze die Moderation, der Sendetitel wurde auf Ein Nachmittag im Telezirkus erweitert. Hier etablierte Schanze als einen Bestandteil der Show das spätere Konzept von Kinderquatsch mit Michael. Unter dem Rubriktitel „Geschichten unterm Sternenstaub“ standen Kinder im Lichtkegel auf einem Podest, erzählten Geschichten und sangen Lieder. Weil gelegentlich ein Kind diesen „Sternenstaub“ in den Mund bekam, wurde dieser Part abgeschafft.

In einer weiteren Staffel ab September 1987 dauerten die Folgen nur noch 45 Minuten und liefen auch mal donnerstags. Einzelne Ausgaben im Abendprogramm hießen entsprechend Ein Abend im Telezirkus.

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