Super, natürlich!

Die Wand muss inzwischen ziemlich verbeult sein. Sie wissen schon, diese Wand, an die ProSieben jedes Jahr ein halbes Dutzend Mysteryserien wirft, in der Hoffnung, dass eines Tages eine kleben bleibt. Die letzte, die kleben blieb, war vor dreizehn Jahren Akte X. Die letzte, die runterfiel, war vor zwei Monaten Jericho. Ironischerweise begegnen uns beide in der ersten Folge der neuen Mysteryserie Supernatural, die ProSieben heute an die Wand wirft.

Sam und Dean sind zwei Brüder auf Dämonenjagd, und schon in dieser Hinsicht ist Supernatural eine Art Collegeversion von Akte X. Ihr erster Fall führt sie ausgerechnet in die Kleinstadt Jericho, wo sie sich zunächst als FBI-Agenten ausgeben, und Dean nickt zwei Polizisten mit den Worten zu: „Agent Mulder, Agent Scully.“

Jared Padalecki spielt Sam, und Jensen Ackles spielt Dean, was etwas verwirrend ist, denn in Gilmore Girls hatte Jared Padalecki den Dean gespielt. Jensen Ackles war ein Jahr lang als Jason in Smallville zugegen, wo er bereits Erfahrungen mit Merkwürdigkeiten sammeln konnte. Solche gibt es hier auch, und die meisten führen zu irgendjemandes Tod. Die Serie ist stellenweise recht brutal und bedient Freunde des Horrorgenres ebenso wie Freunde des hölzernen Schauspiels. Zu viele Gedanken daran würde ich allerdings nicht verschwenden, denn ProSieben wäre nicht ProSieben, wenn sie tatsächlich alle angekündigten 22 Folgen der ersten Staffel zeigten. Die Wand wird nämlich allmählich auch morsch.

Supernatural, montags um 20.15 Uhr auf ProSieben.

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Michael, 15. Oktober 2007, 07:39.

6 Kommentare


  1. …war die letzte, die kleben blieb, nicht eher „lost“?

  2. Stimmt, schon irgendwie. Scheint aber nicht so richtig gut zu haften, die verrutscht ja dauernd.

  3. ich könnte mir gut vorstellen das Supernatural durchaus hängen bleibt.
    Es kaum folgenübergreifende Handlung, die Episoden für sich sind meist recht unterhaltsam und die athmosphäre ist einfach ganz gut. Nichts überragendes, aber etwas das man sich einmal die Woche für ne stunde gut anschauen kann wenn man es gruselig mag.
    Das ist natürlich keine erfolgsgarantier (gerade auf pro7 :D) aber mich würde es nicht wundern wenn die Serie ganz ordentlich läuft.

  4. solange pro7 nicht „reaper“ an die bewusste wand schmeisst, werde ich diesen sendeplatz weiterhin meiden.

  5. Supernatural hat vorallem 2 Argumente wodurch es funktionieren könnte: die beiden Hauptdarsteller. Einer vormals Gilmore Girls, der andere mal Smallville. Wenn das die Mädels nicht an den Schirm holt weiß ich auch nicht und genau das könnten die paar Zuschauer mehr sein die, äh, wie war die Metapher, zum kleben der Serie führt.

  6. Die Serie sieht wie eine aktuelle Version von „The X-Files“ aus (kein Wunder, wird ja auch wie die ersten 5 „X-Files“-Staffeln in Kanada gedreht, von einigen altgedienten „X-Files“-Veteranen), allerdings mit einem Dialogniveau auf „Knight Rider“-Ebene, ca. 1983. Oder liegt das an der Synchronisation? Und wird es da jetzt auch jede Woche eine „Damsel in distress“ geben, der zumindest einer der Hauptdarsteller helfen möchte? Plus „Monster of the week“? Oh je!



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