Gilmore Girls ab heute freitags

Die Gilmore Girls kommen jetzt freitags. Heute um 21.05 Uhr beginnt die letzte Staffel.

Gilmore Girls, freitags um 21.05 Uhr bei Vox.

Michael, 26. Oktober 2007, 14:49.

Schmidt & Pocher

2007–2009 (ARD). Einstündige Comedyshow mit Harald Schmidt und Oliver Pocher im inhaltlichen Gerüst und der Kulisse der Vorgängersendung Harald Schmidt.

Der Schreibtisch ist jetzt größer und gebogener und fasst zwei Moderatoren, die da sitzen und sich im Gespräch über Ereignisse und Fernsehsendungen der vergangenen Woche lustig machen. Zwischendurch gibt es Einspielfilmchen, und am Ende kommt ein prominenter Gast. Bandleader ist Helmut Zerlett, der bereits bis Ende 2004 der Studioband der Harald Schmidt Show in Sat.1 vorgestanden hatte.

Schon in den ersten Wochen gelang es der sonst nicht sehr relevanten Show, bundesweit in die Schlagzeilen zu kommen. Gagobjekt der ersten Ausgabe war das „Nazometer“, ein Gerät, das mit wildem Alarm immer ausschlug, wenn ein Begriff genannt wurde, den man mit der Nazizeit in Verbindung bringen konnte, z.B. „Autobahn“ oder „Gasherd“. Hintergrund war die Debatte um die ehemalige Tagesschau-Sprecherin Eva Herman, die mit zweifelhaftem Gedankengut und vorbelasteteten Begriffen in die Kritik geraten war. Der Gag selbst wäre weitgehend unbemerkt geblieben, wenn nicht der neue SWR-Intendant Peter Boudgoust drei Wochen später (!) verkündet hätte, dass das Gerät „unglaublich geschmacklos“ sei und man darüber reden müsse.

Läuft donnerstags um 22.45 Uhr. Im April 2009 wird das „Experiment“ nach etwa 40 Sendungen beendet.

Harald Schmidt

2004–2007; 2009–2011 (ARD). Late-Night-Show mit Harald Schmidt.

Was man an jemandem hat, merkt man erst, wenn er weg ist. Auf den Tag genau ein Jahr nach seiner letzten Sendung in Sat.1, ein Jahr, in dem die Medien nach seiner Rückkehr schrieen, kehrte Harald Schmidt ins Fernsehen zurück und erreichte zur Premiere mit mehr als fünf Millionen Zuschauern die vierfache Einschaltquote seines alten Durchschnitts bei Sat.1. Selbst die bisherige Spitze (inklusive Primetime-Specials) verdoppelte er locker.

Nach dem furiosen Start gingen die Zahlen auf das Normalmaß zurück, und auch inhaltlich war im Wesentlichen alles wie gehabt: Schmidt saß hinter einem Schreibtisch und redete gezielt unstrukturiert über aktuelle Ereignisse, Manuel Andrack saß hinter seinem eigenen Schreibtisch am Bühnenrand und gab Stichworte. Anfangs verzichtete Schmidt auf Gäste, sie wurden aber nach kurzer Zeit wieder Bestandteil der Show. Bandleader Helmut Zerlett fehlte, die restliche Band war noch die gleiche, ihr stand nun optisch Natalie Licard vor.

Die Sendung lief zum Start einmalig 45 Minuten lang an einem Donnerstag um 21.45 Uhr, danach immer halbstündig mittwochs und donnerstags um 23.00 Uhr, ab 2006 eine Viertelstunde früher. Später wurde die Sendezeit zwar verdoppelt, die Zahl der Sendungen pro Woche aber halbiert und nur noch donnerstags gesendet.

Schmidts teure Rückkehr zur ARD hatte wochenlang die Zeitungen beschäftigt. Nach jahrelangen Debatten um Sparzwang und Gebührenerhöhungen hatte die ARD angekündigt, fortan auf UEFA-Cup-Übertragungen zu verzichten, um sich Schmidt leisten zu können.

Nach dreieinhalb Jahren, in denen sich auch die Euphorie um Schmidt gelegt hatte, holte Schmidt selbst einen neuen Co-Moderator aus dem Privatfernsehen zur ARD. Die bisherige Sendung unter seinem Namen beendete er, nach einer Sommerpause wurde daraus im Oktober 2007 Schmidt & Pocher, eine wöchentliche Show, die im Wesentlichen war wie die bisherige, nur ohne Manuel Andrack an einem eigenen Schreibtisch, dafür mit Oliver Pocher an einem großen, gemeinsamen Schreibtisch. 

Als Schmidt im Herbst 2009 wieder unter altem Namen allein weitermachte, kam ein Ensemble an Mitarbeitern dazu, das ihn mit Einspielfilmen oder im Studio unterstützten: Jan Böhmermann, Caroline Korneli, Pierre M. Krause, Katrin Bauerfeind, Dr. Peter Richter und „Dr. Udo Brömme“ (gespielt von Ralf Kabelka, der vom ausgeschiedenen Manuel Andrack die Redaktionsleitung übernommen hatte).

Schmidts Katzentisch

Unter normalen Umständen hätten nur seine Zuschauer bemerkt, dass Harald Schmidt schon seit langem keine Lust mehr hat. Da Herr Schmidt sich seine Lustlosigkeit aber nicht nur anmerken ließ, sondern in den etwa sechzig Interviews, die er jede Woche gibt, ausdrücklich darauf hinwies, hatten es inzwischen auch alle anderen erfahren. Das sorgte zwar für eine hohe Aufmerksamkeit, aber nicht unbedingt für Vorfreude auf seine Rückkehr aus der Sommerpause.

Doch dafür gibt es jetzt Oliver Pocher, der in seiner Arbeitshaltung das genaue Gegenteil ist. Wer so sehr unentwegt über seine eigenen Witze lacht, muss einfach Spaß an seiner Arbeit haben. Und das ist doch schon was.

Ich mag Oliver Pocher. Ich finde ihn sympathisch. Das schrieb ich schon an anderer Stelle und musste mich dafür beschimpfen lassen. Ich mag auch Harald Schmidt. Er ist ein Genie des deutschen Fernsehens, nur leider inzwischen in Altersteilzeit.

Die spannende Frage war: Können Schmidt & Pocher in einer gemeinsamen Sendung nebeneinander bestehen? Harald Schmidt hatte schon immer Sidekicks, aber nie wurde vorgegeben, Herbert Feuerstein, Helmut Zerlett oder Manuel Andrack seien gleichberechtigte Partner. Deshalb ist es wichtig, dass das erneuerte Format ausreichend geprobt wird, bevor es auf Sendung geht.

Bei der ersten Stellprobe am Donnerstagabend um 22.53 Uhr lief noch einiges unrund. So wirkte Pocher zum Beispiel gar nicht wie ein gleichberechtigter Partner, sondern wie jemand, der sich in eine bereits bestehende Sendung einfach dazusetzt und am Bildschirmrand darum kämpfen muss, das Wort erteilt zu bekommen. Die Gags saßen noch nicht, die Absprachen funktionierten nicht und der Ablauf wirkte extrem zufällig, aber das macht nichts, dafür probt man ja. Statt des eigentlich geplanten Textes unterhielten sich der Protagonist und der Andere eine Dreiviertelstunde lang darüber, welche Sendungen sie bei RTL gesehen haben und welche Filme Sat.1 nächste Woche zeigt. Das würde die ARD in der tatsächlichen Ausstrahlung natürlich niemals zulassen. Es war nett von Günther Jauch, sich als Probengast zur Verfügung zu stellen, und es war nett von Schmidt und Pocher, nicht mehr als fünf Minuten seiner Zeit zu beanspruchen oder ihn in ein Gespräch zu verwickeln, solange es noch nicht um die eigentliche Sendung geht. Die Generalprobe wird bestimmt schon besser, und wenn die Sendung eines Tages an den Start geht, wird sie vielleicht sogar ganz nett.

Michael, 26. Oktober 2007, 00:13.

Hart aber herzlich und fair.

Nach fast sieben Jahren müssen sich Zuschauer und Moderator von Hart aber fair an einen Sendeplatz gewöhnen. Falls Sie unter den vielen Polittalkshows den Überblick verloren haben: Hart aber fair ist die mit Informationsgehalt. Sie wurde 2003 mit dem Deutschen Fernsehpreis als beste Informationssendung und danach noch mit etlichen weiteren Preisen ausgezeichnet. Ab heute läuft sie mittwochs erst um 21.45 Uhr, ist eine Viertelstunde kürzer, kommt dafür aber nicht mehr im WDR, sondern im Ersten.

Im SWR3-Interview habe ich Moderator Frank Plasberg heute Mittag gefragt, ob er froh ist, dass es endlich losgeht, damit er sich wieder mehr auf seine Sendung konzentrieren kann und nicht mehr so viele Interviews geben muss.

Frank Plasberg: Das macht auch Spaß. Ich bin ja gelernter Zeitungsjournalist und Radiomoderator. Mal auf der anderen Seite zu sitzen, ist toll, aber ich merke doch, dass ich lieber Fragen stelle als sie zu beantworten.

Es gab mehrere Sendungen, die etliche Jahre erfolgreich im WDR liefen und dann im Ersten scheiterten oder nur noch kurze Zeit überlebten. Was qualifiziert Ihre Sendung fürs Erste Programm?

Ich würde sagen das, was die Zuschauer an ihr toll finden. Wir haben das gar nicht so gemerkt, als wir angefangen haben mit Hart aber fair. Das klingt zwar blöd, aber damals haben uns Zuschauer darauf aufmerksam gemacht: „Ihr seid anders“. Gäste haben auch gesagt: „Och, bei euch geht’s aber sportlicher zu“. So ein Gast wie Peer Steinbrück, den wir heute Abend haben, den habe ich schon mal in einer anderen Sendung gesehen, da hat er zum Moderator gesagt: „Entschuldigung, ich langweile mich. Darf ich einen Gin Tonic haben?“ Wenn er das heute Abend macht, glaube ich, höre ich gleich wieder auf. Unser Selbstbewusstsein speist sich daraus, dass wir aus dem WDR-Fernsehen heraus die Sendung zu einer bundesweiten Beachtung gebracht haben. Über zwei Millionen Zuschauer, und zu der Quote noch die Preise, das war schon toll.
Dieser Sendeplatz ist ja ein Kompromiss. Ich wollte ja auf den Sonntag, ich wollte es mal bequem haben, ich wollte mal acht Millionen Tatort-Zuschauer vor mir haben, keine Fußballkonkurrenz. Dann gab es so ein Gerangel in der ARD, und jetzt ist Anne Will da, was ja gut ist, ich gucke da ja selbst gern hin. Und dann hieß aber: „Der Plasberg, der muss auch…“, und dann kam der Platz am Mittwoch um 21.45 Uhr, und solche Geschenke kann man ja nicht ablehnen.

Ich glaube, am Sonntagabend haben es die Politiker einfach auch gerne gemütlicher. Da können die Sie nicht gebrauchen.

Sagen Sie.

Ihr Deutschlehrer in Wermelskirchen hat früher ins Klassenbuch geschrieben, Sie seien unaufmerksam. Wann haben Sie denn gelernt, Ihren Gästen zuzuhören?

Da haben Sie aber toll recherchiert. Mein Deutschlehrer? Na, der hat’s nötig.

Ja, Herr Müller.

Oh ja, das war der Grundschullehrer. Ja ja. Der hat mir aber auch prognostiziert, ich würde in den Bundestag kommen. Als Politiker. Ich finde, da habe ich Glück gehabt. Das wäre mir zu anstrengend.

Das könnten Sie sich gar nicht vorstellen?

Nein. Ich könnte auch nicht damit leben, dass ich so ein Dauerrisiko, genannt Wahl, über mir habe. Ich habe vielleicht als Politiker alles richtig gemacht in meinem Fachgebiet, und dann passiert irgendetwas, das eine Wahl beeinflusst, eine Oderflut oder ein Irakkrieg, ein Stimmungsumschwung in der Bevölkerung, und schwupp, bleibe ich in der Opposition oder gerate dahin. Was auch nicht schlimm ist, Oppositionsarbeit kann ja toll sein, aber nein, die Ochsentour wäre mir viel zu anstrengend. Ich habe großen Respekt vor allem, was ich nicht machen würde, und deshalb habe ich auch großen Respekt vor meinen Gästen, vor den Politikern.

Die Frage haben Sie aber nicht beantwortet. Wann und wie haben Sie gelernt zuzuhören?

Das merken Sie doch.

Noch gar nicht, ich verstehe.

(Er lacht herzlich.)

Sie haben angekündigt, in fünf Jahren mit Hart aber fair aufhören zu wollen. Ist denn Ihr einziges Ziel, dass die Sendung länger anhält als Ihr Studium? Das waren 17 Semester.

Sagen Sie mal, das sind aber freche Fragen an einen ehemaligen Kollegen.

Ich dachte, ich passe mich an.

Na gut. Ich bin zu einem Altersstudiengang verabredet. Ich hab ja Zwischenprüfung. Nach drei Semestern hatte ich Zwischenprüfung, dann ist es ein bisschen ausgeläppert, weil ich nämlich immer in dem Studio gehockt habe, wo Sie jetzt sitzen, anstatt in der Uni zuzuhören und theoretisch über Medien nachzudenken. Kann man ja nachholen. Und deshalb höre ich dann in fünf Jahren auf, damit ich mich dann dem Abschluss widmen kann. Wenn nicht, erinnere ich mich daran, wie Howard Carpendale es gemacht hat. Ich gestehe, ich liebe Sentiment. Ich war bei seinem Abschiedskonzert 2003 in der Kölnarena. Es war wirklich berührend, als er gesagt hat: „Isch sage tschüs, isch komme nie wieder.“ Und was sehen wir gerade? Die neue Tournee. Howie ist ein großes Vorbild.

Sie wollen zu Erwin Teufel in den Hörsaal?

Der hat bis dahin den Abschluss, hoffe ich.

Hart aber fair, mittwochs um 21.45 Uhr im Ersten.

Michael, 24. Oktober 2007, 15:04.

Ellenlang im Archiv

Ellen DeGeneres ist in den USA schon lange ein Star. Das wurde sie bereits in den 90er-Jahren durch ihre Sitcom Ellen, durch Stand-up-Comedy auf der Bühne und durch Bücher, die im Laden unter „Humor“ einsortiert sind. Seit dem Beginn ihrer täglichen Talkshow vor vier Jahren ist sie ein noch viel größerer Star geworden. Wenige hatten damit gerechnet, dass ihre Show unter dem enormen Angebot hervorstechen könnte. Doch mit vielen Elementen einer klassischen Late-Night-Show, ihrer sympathischen Art, ihrem charakteristischen, verworrenen Humor, Tanzeinlagen, Kuriositäten, absurden Ideen, die zum Teil an David Letterman erinnern, und hochkarätigen Gästen wurde „The Ellen DeGeneres Show“ eine der meistgesehenen Sendungen im Tagesprogramm und gewann mehrere Emmys für die beste Talkshow und für die beste Moderation. Zweimal moderierte Ellen die Emmys und Anfang des Jahres die Oscars. Als sie vergangene Woche in ihrer Sendung in Tränen ausbrach, weil der Tochter einer befreundeten Familie ein von Ellen adoptierter Hund weggenommen wurde, war das ein Thema für die Nachrichtensendungen.

Warum erzähle ich das alles? Weil heute eine Serie startet, die mit der geschilderten Erfolgsshow überhaupt nichts zu tun hat! Genau. Außer der Protagonistin.

Ellen
Die Sitcom The Ellen Show war der einzige nennenswerte Flop in ihrer Karriere, ist aber keine schlechte Serie. Das war 2001. Die Geschichte der ehemals erfolgreichen Großstadt-Geschäftsfrau Ellen, die in ihr verschlafenes Heimatstädtchen zurückkehrt, hat Charme und einige nette Gags. Ellen DeGeneres erklärte einst, die Idee sei ihr gekommen, als sie Ed gesehen habe, eine grandiose, skurrile, romantische, witzige, originelle, idyllische Serie, die Sat.1 samstags morgens um 5.00 Uhr zeigt, damit es bloß niemand merkt. The Ellen Show reicht zwar weder an Ed, noch an Ellen heran, aber beides sind hohe Messlatten. Unabhängig davon ist die Serie sehenswert. Sie ist inzwischen sechs Jahre alt und wird nun eingeschult endlich auch in Deutschland zum ersten Mal gezeigt.

The Ellen Show, dienstags bis freitags gegen 0.15 Uhr in Sat.1.

Michael, 23. Oktober 2007, 07:17.

Geisterjagd zu entsprechender Stunde

Menschen und Dämonen aufgemerkt: Nur fünf Jahre nach der US-Ausstrahlung kommen die fehlenden Folgen von Angel — Jäger der Finsternis endlich nach Deutschland! Hauptdarsteller David Boreanaz, heute eher als Ermittlungspartner der Knochenjägerin Bones bekannt, spielte damals den menschenfreundlichen Vampir Angel, einen engen Vertrauten der Vampirjägerin Buffy, der die bösesten Dämonen zur Strecke brachte, aber gegen ProSieben machtlos war. Etwa in der Mitte der Serie ließ der Sender ihn fallen, zeigte viel später halbherzig noch ein paar Folgen mitten in der Nacht und dann keine mehr. Das ist zweieinhalb Jahre her. Bereits vor dreieinhalb Jahren wurde die Serie in den USA eingestellt.

Ab heute zeigt Kabel 1 die beiden noch fehlenden Staffeln der nicht immer ernst gemeinten Geisterjagd montags gegen 0.15 Uhr in deutscher Erstausstrahlung.

Michael, 22. Oktober 2007, 13:17.

AllesSender im Einsatz

„Es gibt ja kaum jemanden, der nicht gern ein Schnäppchen macht“, sagt die neue Allestesterin von Sat.1, dem Sender, der alles sendet. Der Titel AllesTester im Einsatz lässt vermuten, dass hier niemand Wert auf eine sinnvolle redaktionelle Auswahl legt, sondern blindlings alles getestet wird, was man unter die Finger bekommt. Tests gehen ja immer. So ähnlich wie Kinder und Tiere.

Heute also: Schnäppchen. Der Eröffnungssatz ist schon ein Hammer. Es stimmt natürlich, es gibt wohl wirklich kaum jemanden, der nicht gern ein Schnäppchen macht. Es gibt auch kaum jemanden, der nicht gern Sachen isst, die gut schmecken. Und freuen tut sich ja eigentlich jeder gern.

Nach aufschlussreichen 25 Minuten haben wir sinngemäß gelernt: Wenn man das Schnäppchen nicht da kauft, wo es am billigsten ist, hätte man woanders ein besseres Schnäppchen machen können, aber das Billigste ist auch nicht zwingend das Beste. Doch, echt.

Und nächste Woche lernen wir dann wahrscheinlich, dass Kartoffeln schneller gar werden, wenn man sie kocht, Mülleimer nicht so schnell überlaufen, wenn man sie von Zeit zu Zeit ausleert und man Tomaten dadurch von Mähdreschern unterscheiden kann, dass sie rot sind.

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Michael, 21. Oktober 2007, 19:28.

AllesTester im Einsatz

Seit 2007 (Sat.1). Halbstündiges Verbrauchermagazin.

Reporterin Isabel Bublitz und eine Alles-Expertin befassen sich mit Spülschwämmen, Elektrogeräten, Kleidung, Tiefkühlkost, Dienstleistern und Binsenweisheiten.

Die erste Staffel lief am frühen Sonntagabend, die zweite am früheren Samstagabend.

Loriot

1976–1978 (ARD). 6-tlg. Comedyreihe von und mit Vicco von Bülow alias Loriot.

Wie lange hat das Ei denn gekocht? Die Herrenboutique in Wuppertal. Herr Müller-Lüdenscheid. Zwei Erwachsene und ein Riesenschnauzer. Zweites Futur bei Sonnenaufgang. Ein Klavier, ein Klavier! Es saugt und bläst der Heinzelmann. Dann macht es puff, alle Bäume und Kühe fallen um, und das ist immer ein großes Hallo. Ich lasse mir von einem kaputten Fernseher nicht vorschreiben, wann ich ins Bett zu gehen habe. Schmeckt’s?

Die meisten bekannten Loriot-Sketche hatten in dieser Sendereihe Premiere: Der Lottogewinner, Herren im Bad, Die Steinlaus, Die Jodelschule, Die Hoppenstedts, Die Nudel, Der Kosakenzipfel usw. Zweimal im Jahr produzierte Loriot für Radio Bremen eine 45-minütige Sendung mit Real- und Zeichentrickszenen, die hauptsächlich den Alltag karikierten, teilweise auch Medien und Politik. Dabei wurden weniger einzelne Personen als vielmehr auffällige Verhaltensweisen parodiert: Bundestagsreden mit vielen Halbsätzen, die nie zu Ende geführt werden und in der Summe ohnehin keinen Inhalt ergeben, und Reporter, die durch unvorhergesehene Antworten ihrer Interviewpartner aus dem Konzept gebracht werden, aber trotzdem hartnäckig an demselben festhalten. Dennoch kamen auch reale Politiker vor: Helmut Schmidt, Franz Josef Strauß und Herbert Wehner waren mal als Zeichentrickfiguren zum Originalton zu sehen, mal umgekehrt mit realen Bildern, aber neu synchronisiert. Die Alltagsszenen versetzten Menschen in peinliche Situationen, lebten von der gnadenlosen Überzeichnung von Eigenarten und der Absurdität des Augenblicks. Eine Besonderheit an Loriots Sketchen war, dass sie in vielen Fällen ohne Schlusspointe auskamen.

Die männliche Hauptrolle spielte Loriot meistens selbst, in unterschiedlichster Maskierung. Ständige Sketchpartnerin war Evelyn Hamann in allen weiblichen Hauptrollen. Unvergessen ihr ist Solo, in dem sie als Fernsehansagerin den Inhalt einer englischen Serie zusammenfassen soll und über die Namen Gwyneth Molesworth, Lady Hesketh-Fortescue und Nether Addlethorpe stolpert. Loriot hatte als Partnerin ursprünglich eine kleine, untersetzte Frau gesucht. Niemand nahm ihm je übel, nicht an dieser Vorstellung festgehalten zu haben. Ebenfalls regelmäßig dabei war Heinz Meier. Ihm überließ Loriot die TV-Rolle des Lottogewinners Erwin Lindemann („Ich heiße Erwin Lottemann …“ – „Wie heißen Sie?“). Loriot selbst spielte in dem Sketch gar nicht mit. (In der Audioversion des Sketches spielte Loriot sowohl den Lottogewinner als auch den Regisseur, der ihn interviewte.) Weitere Sketchpartner: Rudolf Kowalski (z. B. als Heinzelmann-Staubsaugervetreter), Edgar Hoppe (als Anzug- und Bettenverkäufer), Ingeborg Heydorn, Bruno W. Pantel u. a. In den Zeichentrickszenen mit den Knollennasenmännchen synchronisierte Loriot alle Rollen selbst.

Loriots Steinlaus, auf deren Nahrungsbedarf der Einsturz ganzer Häuser zurückzuführen ist, und die er als Bernhard Grzimek in der zweiten Sendung ausführlich porträtierte, schaffte es bis ins klinische Wörterbuch „Pschyrembel“. Der Eintrag dazu war zunächst ein Scherz im Jahr 1983 und verschwand in der nächsten Auflage wieder. Nach Protesten wurde die Steinlaus („Petrophaga lorioti“) später wieder verzeichnet. Der halbseitige Artikel beinhaltet eine Fotografie ihrer Auswirkungen (zu sehen ist eine Schuttzerkleinerungsmaschine auf einer Großbaustelle) und die Loriot-Zeichnung der Steinlaus an sich.

Die Sendungen dauerten 45 Minuten und waren mit römischen Zahlen von Loriot I bis VI durchnummeriert. Die erste Sendung trug zudem den Titel „Loriots sauberer Bildschirm“.

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