Loriot

1997 (ARD). 14-tlg. Comedyreihe. Das Beste von Loriot, die gesammelten Werke.

In 25-minütigen Folgen, von Loriot neu zusammengestellt und thematisch sortiert, zeigte er hier noch einmal die besten Sketche aus seinen früheren Sendungen. Enthalten waren alle zeitlosen Real- und Zeichentrick-Klassiker, die vor allem aus der gleichnamigen Reihe aus den 70er‑Jahren stammten, aber auch aus Cartoon, Loriots Telecabinet, seinen Geburtagsspecials und Report, inklusive eines Sketches, der zwar für Report produziert, aber nie ausgestrahlt worden war. Einige Szenen mit politischem Hintergrund, die sich auf Politiker und Themen der 70er‑Jahre bezogen, wurden nicht mehr gezeigt. Zwischen den Sketchen machte Loriot wieder Ansagen auf seinem berühmten Sofa und alterte dabei in Rekordgeschwindigkeit – einige der Ansagen entstammten der 20 Jahre alten Loriot-Reihe, andere wurden neu aufgenommen.

Sendeplatz war dienstags um 22.05 Uhr. Seither wurden anstelle der bisherigen Sendungen nur noch diese 14 Folgen wiederholt.

Die Wochenshow

1996–2002 (Sat.1). „Die witzigsten Nachrichten der Welt“. Comedyshow am Samstagabend gegen 22.00 Uhr mit Parodien, Sketchen und Running Gags.

Zur Urbesetzung gehörten Ingolf Lück, Anke Engelke, Marco Rima und Karen Friesecke. Friesecke stieg bereits Ende 1996 aus, für sie kam Bastian Pastewka.

Die Show begann als halbstündige Nachrichtenparodie mit Lück als Anchorman hinter einem Schreibtisch. Lück zeigte zu mehr oder weniger aktuellen Themen Filme, die durch neue Synchronisation oder Schnitte verfremdet und in einen witzigen Zusammenhang gebracht wurden (Rudis Tagesshow hatte das 15 Jahre vorher schon mit Erfolg gemacht). Mit der Zeit kamen immer mehr feste Rubriken mit wiederkehrenden Figuren und Sprüchen dazu, die teilweise zu geflügelten Worten wurden.

Feste Bestandteile waren u. a. „Rickys Pop-Sofa“, Anke Engelke parodierte die Ex-Tic-Tac-Toe-Sängerin Ricky in einer fiktiven Teenie-Show; „Sex TV“ mit Bastian Pastewka als asexuellem Moderator Brisko Schneider („Hallo liebe Liebenden …!“); die Talkshow-Parodie „Vier um zehn“; Marco Rima als senil sinnierender Opa Adolf Frei; Ingolf Lück als Frührentner und Vordenker Herbert Görgens, der immer irgendeinen Blödsinn erfand und Reporter Pastewka mit der Frage nervte: „Komm ich jetzt im Fernsehen?“; Pastewka als Flachpfeife Ottmar Zittlau im Trainingsanzug; und Anke Engelke als Moderatorin des Nachrichtenüberblicks, an dessen Ende sie „zurück zu Lück“ gab, was der mit „Danke, Anke!“ kommentierte. In den ersten Monaten wirkte als ständiger Gast Herbert Feuerstein in der Rolle des Stuntmans Spartacus mit, der immer auf die Nase fiel.

Die anfangs mäßigen Zuschauerzahlen steigerten sich rasch und erreichten ab Ende 1997 sechs Millionen. Die Wochenshow wurde zum Muss und Anke Engelke von den Medien zu „Deutschlands witzigster Frau“ hochgejubelt und mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Grimme-Preis 1999. Diesen Erfolg reizte Sat.1 aus bis zum Gehtnichtmehr, verdoppelte die Sendezeit und zeigte ab 1998 immer im Anschluss an die neuen Ausgaben Wiederholungen alter Folgen unter dem Titel Die Wochenshow – Classics (während der Sommerpause liefen gleich zwei Wiederholungen hintereinander), außerdem gelegentlich Zusammenschnitte als Die Wochenshow – Extra. Fast im Alleingang schaffte es Die Wochenshow, ihrem Sender Sat.1 zu einem Comedy-Image zu verhelfen. Zur Sendung erschienen Videos und CDs.

Im März 1999 stieg Marco Rima aus und wurde durch Markus Maria Profitlich ersetzt. Der allmähliche Abstieg begann 2000. Im Frühjahr gab sich das komplette Ensemble für die fünfteilige Dauerwerbesendung Die Neckermann Geburtstagsshow her. Im Juni 2000 ging auch Engelke und wurde nach der Sommerpause durch Annette Frier ersetzt. Pastewka und Profitlich verließen die Show im Juni 2001, für sie kamen nach der Sommerpause gleich vier Neue: Nadja Maleh, Michael Kessler, Bürger Lars Dietrich und Gerhard G. Gschwind. Dem Namen angemessen verschwand Gschwind nach nur vier Wochen wieder, auch Maleh war bald wieder weg.

Im Frühjahr 2002 fielen die Quoten auf unter zwei Millionen, und Sat.1 beschloss, die regelmäßige Ausstrahlung einzustellen. Es folgten bis Juni 2002 noch zwei Specials zur Fußballweltmeisterschaft, ein weiteres Jahr Classics-Wiederholungen am Samstagabend und im April 2004 ein weiteres neues Special zum Jubiläum „20 Jahre Sat.1″.

Anke

2000–2001 (Sat.1). 24‑tlg. dt. Comedyserie von Ralf Husmann, Regie: Sven Unterwaldt.

Anke (Anke Engelke) ist die erfolgreiche Moderatorin einer täglichen Fernsehtalkshow. Täglich diskutiert sie erfolgreich die Probleme der anderen („Meine Mutter ist eine Schlampe“), nur an ihren eigenen scheitert sie genauso regelmäßig. Sie kämpft mit Selbstzweifeln, ihrer überforderten Redaktion, der Einsamkeit, dem Fotokopierer und ihrem nichtsnutzigen Ex-Freund Tom (Ingo Naujoks), der dauernd in der Redaktion rumhängt und leider auch noch der einzige Mann in ihrem Leben ist.

Typische Fragen, die Ankes Leben prägen, sind: Was hat Susann Atwell, was ich nicht habe? Warum muss mich meine Mutter besuchen, wenn wir fünf Nymphomaninnen im Studio haben? Wer hat schon wieder den ganzen Rotwein ausgesoffen? Schroeder (Frank Leo Schröder) ist Ankes cholerischer Redaktionsleiter, Lisa (Roswitha Schreiner) eine überforderte Redakteurin mit nervösem Magen, Nikki (Sandra Leonhard) die mannstolle Sekretärin.

Anke war etwas Besonderes: Eine intelligente deutsche Sitcom, in deren Mittelpunkt keine Heldin stand, die spätestens am Ende jeder Folge strahlend doch noch alles gemeistert hatte, sondern eine Frau, die sich immer im Weg steht. Als sie ihren Ex‑Freund aus der Wohnung wirft, ruft sie ihm nach: „Wenn ich nach Hause komme, will ich Ruhe haben und mich darüber ausheulen können, dass keiner da ist.“ Die Serie und Hauptrolle waren deutlich inspiriert von Ally McBeal, außerdem war Anke eine bissige Satire auf den Talkshowbetrieb und die Absurditäten hinter den Kulissen des Fernsehens insgesamt. Viele Kollegen wie Birte Karalus, Susann Atwell, Thomas Ohrner und Alfred Biolek hatten Gastauftritte und spielten sich selbst.

Wie die meisten Versuche, im Fernsehen das Fernsehen zu parodieren, war auch dieser kein großer Erfolg. Obwohl die Quoten hinter den (hohen) Erwartungen zurückblieben, bewies Sat.1 seinen Glauben an das Format und strahlte eine zweite Staffel aus. Aber erst in späteren Wiederholungen im Doppelpack mit Engelkes ungleich erfolgreicherer Sketchshow Ladykracher fand Anke das Publikum, das die Serie verdiente.

Die halbstündigen Folgen liefen freitags um 21.15 Uhr, ab der zweiten Staffel montags zur selben Zeit.

Pastewka in…

Seit 2003 (RTL). Comedy-Reiseshow mit Bastian Pastewka, der ferne Länder bereist und über die fremden Sitten und Gebräuche staunt. Drei Ausgaben über Indien und Japan liefen in loser Folge an wechselnden Sendeplätzen, dann folgte ab Januar 2005 eine komplette Staffel mit halbstündigen Folgen freitags nach 22.00 Uhr.

Einige Folgen sind auf DVD erhältlich.

Cartoon

1967–1972 (ARD). Comedymagazin mit Loriot alias Vicco von Bülow, der damit seine Fernsehpremiere feierte.

Die Reihe porträtierte bekannte Cartoonisten und Karikaturisten, berichtete über die Produktion von Trickfilmen und welche Zeichner gerade wo einen Preis für ihre Arbeit gewonnen hatten, und zeigte natürlich auch einige Zeichentrick-Sketche und Karikaturen dieser Künstler. Loriot selbst brachte Parodien auf aktuelles Zeitgeschehen, aber auch den ganz „normalen“ Alltag ein sowie Szenen mit seinen Knollennasen-Männchen. Hier saß er zum ersten Mal auf seinem später berühmten Sofa, das jedoch noch grau war, weil die Sendung 1967 natürlich in Schwarz-Weiß startete. Erst in späteren Farbfolgen wurde es rot. Zwischendurch hatte Loriot Trickfilmer oder Cartoon-Verleger als Studiogäste. Während er sie interviewte, saßen sie auf dem Sofa und Loriot auf einem Stuhl davor. In Folge 18 am 2. Januar 1972 zeigte er den Sketch „Auf der Rennbahn“ („Wo laufen sie denn?“) von Wilhelm Bendow, der bis heute oft Loriot zugeordnet wird, weil er zur Originaltonspur seine Männchen zeichnete. Running Gag waren die Unterbrechungen durch Herrn Störk (Alexander Störk), der immer wieder einfach so durch den Raum ging oder Dinge von einer Seite zur anderen trug, während Loriot Beiträge anmoderierte. Loriot ließ sich davon nicht stören, sondern bemerkte nur lapidar: „Das war Herr Störk, Sie kennen ihn ja.“ Selbst im Abspann, der jedes Mal anders war, waren noch Gags versteckt: In der ersten Folge wurden zwischen der üblichen Auflistung für Maske, Kamera und Regie u. a. die zuständigen Mitarbeiter für Kanalisation, Pyrotechnik und Gynäkologischen Schnelldienst aufgeführt.

21 Ausgaben liefen in loser Folge im Abendprogramm, die meisten 30 bis 45 Minuten, die letzten fast eine Stunde lang. 1973 erhielt von Bülow für die Reihe einen Adolf-Grimme-Preis in Silber.

Loriots Geburtstag

Seit 1983 (ARD). Specials zu runden Geburtstagen des großen Loriot.

Bei diesen Specials musste man keine Angst haben, dass sie zu einer schleimtriefenden und sturzlangweiligen Huldigungsgala ausarten würden, denn Loriot schrieb die Sendungen selbst. Erstmals zum 60., dann wieder zum 65. und 70. und zuletzt zum 80. Geburtstag (mit einem Tag Verspätung am 13. November 2003) wurden viele bekannte klassische Sketche wiederholt, eingebettet in eine eigens für den Anlass produzierte Rahmenhandlung und neue Szenen.

Loriots Telecabinet

1974 (ARD). Einmaliges einstündiges Special von und mit Loriot und neuen Sketchen, darunter „Die Benimmschule“. Dafür hatten wir im Mai drei schöne Tage.

Ein Kessel Buntes

1972–1990 (DFF); 1991–1992 (ARD). Große Live-Samstagabendshow mit Musik, Comedy, Tanz, Artistik und Talk.

Die Show war der klassische bunte Abend mit einer Mischung aus verschiedenen Shownummern und Zwischenansagen. Sie war eine der erfolgreichsten Sendungen in der DDR und kam im Lauf der Jahre aus verschiedenen großen Hallen, erst aus dem Berliner Friedrichstadt-Palast, ab 1977 auch aus dem Palast der Republik, später ferner aus der Stadthalle Cottbus, dem Kulturhaus in Gera und anderen Orten. Von Anfang an wurden bekannte (und teure) Musikstars aus Ost und West als Gäste eingeladen. Zunächst moderierten die drei „Dialektiker“: Horst Köbbert aus Rostock auf Plattdeutsch, Lutz Stückrath aus Berlin auf Berlinerisch und Manfred Uhlig aus Leipzig auf Sächsisch. Damit griff die Sendung die Idee aus Da lacht der Bär auf, in der drei „Mikrophonisten“ aus drei deutschen Regionen auftraten – nun allerdings nicht mehr, wie damals, gesamtdeutsch. Die satirischen Spitzen der „Dialektiker“ waren relativ harmlos, und trotzdem zu viel für die DDR-Führung: Sie ließ erst die Witze entschärfen, dann die „Dialektiker“ insgesamt verschwinden. Stattdessen wurde die Show ab September 1977 von wechselnden Moderatoren präsentiert, die meist auch mit eigenen Auftritten zur Sendung beitrugen. Die ersten waren die Schauspieler vom Polizeiruf 110. Helga Hahnemann, einer der beliebtesten Stars in der DDR, moderierte am häufigsten: fünfmal. Zu mehreren Einsätzen kamen auch Dagmar Frederic, Petra Kusch-Lück, Dorit Gäbler, Heinz Rennhack, Wolfgang Lippert, Gunther Emmerlich und Karsten Speck. Die häufigsten Gaststars waren Katja Ebstein und Costa Cordalis mit je sechs Auftritten. Dass Ein Kessel Buntes durfte, was kaum einer anderen Sendung gestattet war, nämlich Künstler aus dem Westen einzuladen, machte einen Teil des Erfolgs aus. Auch internationale Stars traten auf, z. B. Abba und Samantha Fox.

Noch in der 100. Sendung am 23. September 1989, kurz vor dem Mauerfall, wurden politische Schnitte für die Wiederholung gemacht. Die Bemerkung der Moderatoren Hahnemann und Emmerlich, sie seien nicht die einzigen Fehlbesetzungen im Land, fehlte bei der erneuten Ausstrahlung, ebenso Frank Schöbels Lied „Wir brauchen keine Lügen mehr“.

Nach der Wende wurde die Sendung mit der Lotterie Glücksspirale kombiniert und als Samstagabendshow in die ARD übernommen, nun ständig von Karsten Speck moderiert. Sie brachte es noch auf zehn Ausgaben.

Ein Kessel Talente

Es ist ja schon ziemlich gehässig, eine Sendung Das Supertalent zu nennen und sie dann von Marco Schreyl moderieren zu lassen. Doch der Ansatz, dass Schreyl den größten Teil der Sendung hinter der Bühne verbringt, ist schon mal nicht schlecht. Jetzt müsste man nur noch die Kameras von dort entfernen.

Die Regeln von Das Supertalent wären bestimmt schnell erklärt, wenn man sie verstünde. Da stehen Leute jeglichen Alters, die irgendwas zu können glauben, und führen es vor. Ein Bauchredner, alte Turnerinnen, jodelnde Hunde, ein Ariensänger und jede Menge singende, tanzende und turnende Kinder, und die sind ja alle soooo süüüüß. Niemand hielt einen Diavortrag, niemand zeigte seine Bierdeckelsammlung, niemand rülpste das Alphabet. Die Jury kann wie früher in der Gong-Show die Auftritte vorzeitig beenden, die Teilnehmer nach vollständig erfolgtem Auftritt noch verabschieden oder sie per Mehrheitsentscheid in die nächste Runde durchwinken. Das wäre dann wohl das Finale, in dem dann die Fernsehzuschauer telefonisch über das „Supertalent“ abstimmen. Das hat Marco Schreyl vielleicht auch so erklärt, aber das konnte man nicht hören, weil das Saalpublikum angewiesen war, parallel dazu möglichst laut zu klatschen und zu toben. Es kommen auffallend viele Kinder durch, denn Kinder sind ja soooo süüüüß (Quelle: fernsehlexikon.de). Schon jetzt hat die Sendung zwei wichtige Fernsehregeln missachtet: Kinder sollten im Fernsehen nur singen, wenn direkt neben ihnen Michael Schanze schwitzt, und Regeln sollten nur so schwer begreiflich sein, dass Frank Elstner sie in weniger als 90 Minuten erklären könnte.

Doch es gibt auch Positives: (Disclaimer: Habe eben mit Stefan telefoniert. Er teilt mit: Es gab nichts Positives.) Viele der Untalentierten werden mit fünfsekündigen Ausschnitten abgespeist, was den Fremdschämfaktor auf ein Minimum reduziert und den Eindruck erweckt, dass es hier vielleicht wirklich darum geht, Talenten ein Forum zu bieten, und weniger darum, wie bei Deutschland sucht den Superstar erst mal zwei Monate lang Unfähige zu verhöhnen, deren einziger Fehler es war, sich bei dieser Sendung zu bewerben. Leider sind es insgesamt so viele Ausschnitte, die gezeigt werden, dass man rasch den Überblick verliert, ob sie nun eine Vorschau auf nach der Werbung sind, eine Vorschau auf nächste Woche, ein Rückblick auf vor einer Viertelstunde oder ein Zusammenschnitt von Kram, der ausführlicher gar nicht gezeigt wird. Unter diesen Schnipseln sind auch ein paar Auftritte, von denen man gern mehr gesehen hätte. Was hat es zum Beispiel mit der dicken Frau in Tarnfarbe auf sich, die mit der Pumpgun in der Hand „Ein bisschen Frieden“ sang? Oder mit der Rabenmutter, die ihr Kleinkind auf einem Bein auf ihrer Hand balancieren ließ?

Irgendwas muss schiefgelaufen sein bei dieser groß angekündigten Show, für die sich angeblich 5000 Menschen beworben hatten, und die dann überraschend doch nur drei vergleichsweise kleine Sendeplätze im RTL-Programm erhielt. Die vielen kurzen Ausschnitte werfen die Frage auf, ob wirklich nicht wenigstens noch ein paar mehr Talente dabei waren, die man hätte ausführlicher zeigen können.

Doch zurück zum Positiven: Es ist gut, dass Dieter Bohlen in der Jury sitzt, denn sonst hätte jemand anderes die Rolle spielen müssen, und niemand spielt die Dieter-Bohlen-Rolle so gut wie Dieter Bohlen. Manchmal wird er sogar zum Sympathieträger. Denn hier werden keine Träume zerstört. Hier nehmen Menschen teil, die sich selbst nicht so ernst nehmen. Und auch die Jury sieht die Regeln eher locker. So passierte es, dass ein singender Pizzabäcker schon von allen dreien weggegongt wurde und dann doch noch eine zweite Chance bekam.

Als Nummernrevue hat Das Supertalent durchaus Unterhaltungswert, aber insgesamt keine Bewandtnis.

Dass zwischendurch „Superstar“ Mark Medlock seine neue Single vorstellt, ist nachvollziehbar — RTL will ja CDs verkaufen –, aber komplett überflüssig. Showblöcke sollen einer Unterhaltungssendung eigentlich eine gewisse Abwechslung geben. Bei einer Show, die aus nichts als Showblöcken besteht, ist das natürlich etwas albern. Und obwohl Mark Medlock deutlicher besser singt als spricht, wünscht man sich umgehend, die Jury möge doch endlich ihr X abfeuern.

Und dann war die Sendung plötzlich zu Ende. Keine richtige Verabschiedung, keine Dramaturgie, die darauf hätte schließen lassen. Es wirkte, als endete die Show mittendrin, als habe man die eigentlich deutlich längere Sendung einfach an einer beliebigen Stelle durchgeschnitten, um den Rest in der nächsten

Michael, 21. Oktober 2007, 00:07.

Das Supertalent

Seit 2007 (RTL). Talentshow.

Menschen aller Altersklassen dürfen ihre Talente vor einem tausendköpfigen Publikum und einer dreiköpfigen Jury vorführen. Alles ist möglich: Singen, tanzen, turnen, jodeln, zaubern oder Witze erzählen. Dieter Bohlen, Ruth Moschner und der Zirkusdirektor André Sarrasani geben anschließend ihren Senf dazu und legen per Mehrheitsentscheid fest, wer in die nächste Runde kommt. Sie können die Auftritte auch schon vorzeitig abbrechen: Jeder hat einen Buzzer vor sich, der mit einem großen X das Ende der Geduld signalisiert. Dreimal X heißt Aus. Wie früher in der Gong-Show. Hinter der Bühne steht Moderator Marco Schreyl und ist nett zu den Teilnehmern. Im Finale entscheiden dann die Fernsehzuschauer per Telefonabstimmung darüber, wer das „Supertalent“ ist und 100.000 Euro gewinnt.

Die Show ist eine Adaption der Sendungen „America’s Got Talent“ und „Britain’s Got Talent“, hinter denen Simon Cowell als Produzent und Juror steht, der in gleicher Rolle auch die Vorlagen von Deutschland sucht den Superstar prägte.

Zwei 75-minütige Halbfinalsendungen und ein abendfüllendes Finale liefen samstags um 20.15 Uhr. Sieger dieser ersten kurzen Staffel wurde 19-jährige singende Schüler Ricardo Marinello aus Düsseldorf.

In der zweiten Staffel saßen neben Dieter Bohlen nun Sylvie van der Vaart und Bruce Darnell in der Jury, Marco Schreyl wurde von Daniel Hartwich unterstützt und der Auswahlprozess zog sich über insgesamt sieben Sendungen hin. Es gewann der 44-jährige Mundharmonika-Spieler Michael Hirte aus Karzow, der vor sechs Millionen Fernsehzuschauern spielte statt wie bisher vor Passanten in der Fußgängerzone.


Foto: RTL

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