Tadellöser & Wolff

1975 (ZDF). 2‑tlg. dt. Historienfilm nach dem autobiografischen Roman von Walter Kempowski, Regie: Eberhard Fechner.

Geschildert wird das Leben der Familie Kempowski in Rostock zur Zeit des Nationalsozialismus und während des Zweiten Weltkriegs. Margarethe (Edda Seippel) und Karl (Karl Lieffen) haben drei Kinder: Robert (Martin Semmelrogge), Ulla (Gabriele Michel) und Walter (Martin Kollewe; später: Michael Poliza), der zu Beginn der Geschichte neun Jahre alt ist. Die Familie ist deutsch-national, steht Hitler kritisch, aber offen gegenüber. Erst wird Karl, dann Robert eingezogen. Ulla heiratet den Dänen Sven Sörensen (Jesper Christensen), also einen Ausländer, was Karl nicht passt. Anfang 1945 muss auch Walter zur Hitlerjugend, kann aber auf einen Zug aufspringen, der ihn kurz vor Kriegsende zurück nach Rostock bringt.

„Tadellöser & Wolff“ war eine Redewendung von Vater Karl, die so viel bedeutete wie „gut“ oder „toll“. Das negative Gegenstück war „Miesnitzdörfer & Jenssen“. Ernst Jacobi fungierte als Erzähler und „Autor“.

Die beiden spielfilmlangen Teile wurden kurz vor dem 30. Jahrestag des Kriegsendes gezeigt. Im Folgejahr erhielt Regisseur Eberhard Fechner den Sonderpreis des Kultusministers von Nordrhein-Westfalen für das historisch genaue Bild des Nationalsozialismus. Der Zweiteiler wurde 1979 mit drei weiteren Teilen unter dem Titel Ein Kapitel für sich fortgesetzt. Er ist auf DVD erhältlich.

Ein Kapitel für sich

1979–1980. 3-tlg. dt. Historienfilm von Eberhard Fechner (Buch und Regie) nach dem autobiografischen Roman von Walter Kempowski.

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind in Rostock die Probleme für Margarethe Kempowski (Edda Seippel), ihren Sohn Walter (Stephan Schwarz) und Großvater de Bonsac (Ernst von Klipstein) nicht gelöst. Zwar kehrt der ältere Sohn Robert (Jens Weisser) nach Hause zurück, doch Vater Karl ist im Krieg gefallen. Tochter Ulla lebt jetzt in Dänemark. 1947 flieht Walter in den Westen, kommt aber im nächsten Jahr zurück nach Rostock und wird wegen Spionage verhaftet. Im Gefängnis trifft er Robert wieder. Beide kommen ins Arbeitslager, und auch Margarethe wird verhaftet. Davon erfahren ihre Söhne jedoch zunächst nichts, weil der Kontakt unter den Gefangenen verboten ist.

Der Dreiteiler setzte die filmische Umsetzung der Geschichte der deutschen Bürgerfamilie aus Walter Kempowskis Romanen fort, die mit Tadellöser & Wolff begonnen wurde. Er lief zum Jahreswechsel und wurde schon im folgenden Herbst wiederholt, weil bei der Erstausstrahlung das Konkurrenzprogramm so stark war: Eine Operette und eine Kleist-Verfilmung. Ein Kapitel für sich ist auf DVD erhältlich.

Des Lebens bittere Süße

1986–1990. 5-tlg. brit. Drama von Lee Langley nach einem Roman von Barbara Taylor Bradford, Regie: Don Sharp („A Woman Of Substance“; 1983 / „Hold The Dream“; 1986).

Emma Harte (als jüngere Frau: Jenny Seagrove, als ältere Frau: Deborah Kerr) hat es Anfang des 20. Jahrhunderts aus ärmlichsten Verhältnissen in Yorkshire zu einer der wohlhabendsten Geschäftsfrauen der Welt in Amerika gebracht. Als alte Frau kehrt sie mit ihrer Enkelin Paula (Miranda Richardson) in ihre Heimat zurück und erinnert sich, wie alles begann. In der Gegenwart muss sie kämpfen, um ihr Kaufhaus-Imperium zu verteidigen und es Paula vermachen zu können.

Der ursprüngliche Dreiteiler wurde einige Jahre später mit zwei neuen Filmen fortgesetzt.

E.S.U. — Notruf in New York

1994 (Kabel 1). 12-tlg. US-Krimiserie („True Blue“; 1989–1990).

Die Notfalleinheit E.S.U. (Emergency Services Unit) der Polizei von New York ist zur Stelle, wenn Hilfe erforderlich ist. Der von seiner Frau getrennt lebende Bobby Traverso (John Bolger), seine Teampartnerin, die geschiedene allein erziehende Mutter Jessica Haley (Ally Walker), Verkleidungskünstler Geno Toffenelli (Nestor Serrano), der gut aussehende Casey Pierce (Grant Show), Mechaniker Frankie Avila (Eddie Velez), der frisch verheiratete junge Vater Andy Wojeski (Timothy van Patten), Veteran Mike Duffy (Dick Latessa), Red Tollin (Leo Burmester), Herrchen des Revierhundes Bird, David Odom (Darnell Williams), der Vorgesetzte Lieutenant Bill Triplett (Beau William Starr), Captain Motte (Joe Lisi) und Deputy Chief Servino (Victor Arnold) bilden die Mannschaft. Mit ihren blauen Trucks fahren sie zu den Einsatzorten, an denen sie immer wieder die neugierige Yuri (Elya Baskin) mit ihrer Kamera treffen.

Florian

1990 (ZDF). 5-tlg. dt. Jugendserie, Regie: Celino Bleiweiß.

Der Zivi Florian (Pascal Breuer) leistet seinen Dienst im Altenheim. Frau Dr. Kamberger (Monika Woytowicz) ist die Heimleiterin, Silvia (Andrea Sawatzki) eine Pflegerin. Zu den Bewohnern gehören die geistig verwirrte Kuni (Käthe Reichel), Herr Weiß (Heinz Joachim Klein), Frau Schmittchen (Elisabeth Bertram), Herr Sattler (Lukas Amman), das Ehepaar Odenbirk (Herta Böhm und Georg Lehn) und Herr Taubert (Richard Beek) mit seinem Hund, obwohl er gar keine Tiere halten darf. Die Bekanntschaft mit Menschen, die am Ende des Lebens stehen, lässt den jungen Florian zum Erwachsenen reifen. Die einschneidende Erfahrung ist das Ableben von Herrn Weiß, den er bis zum Ende betreut.

Die Serie kam aus der evangelischen Kirchenredaktion. Die dreiviertelstündigen Folgen liefen nachmittags.

Theatergarderobe

1971 (ZDF). 6-tlg. dt. Garderobenserie von Horst Pillau, Regie: Paul May.

Geschichten hinter den Kulissen eines kleinen Theaters. Im Mittelpunkt steht die Garderobiere Martha Friederici (Grethe Weiser). Ihre Kollegen sind der Inspizient Bruno Bredel (Walter Bluhm), der Dramaturg Hagebuch (Günther Jerschnke), Portier Theo (Erich Weiher) und Theaterarzt Dr. Brenske (Kurt Hübner).

Nach sechs gedrehten Folgen starb Haupdarstellerin Grete Weiser im Oktober 1970 bei einem Autounfall. Die halbstündigen Folgen wurden dienstags um 18.40 Uhr ausgestrahlt.

Haifischbar

1963–1979 (ARD). „Geschichten und Lieder von der Wasserkante“. Abendshow aus Hamburg in der Kulisse einer Hafenwirtschaft.

Die „Gastwirte“ Hilde Sicks und Ernst Grabbe und der „Kellner“ Günter Lüdke begrüßen viele norddeutsche Musiker und Schauspieler, die Lieder und Sketche präsentieren.

Die Haifischbar lief zunächst samstags um 20.15 Uhr und war zwischen 60 und 90 Minuten lang. In den 70er-Jahren wurden die nunmehr 45-minütigen Folgen montags um 21.00 Uhr ausgestrahlt, später liefen sie im Nachmittagsprogramm. Trotz großen Zuschauerinteresses lief die Show seit Mitte der 70er-Jahre nur einmal jährlich.

Siska

1998–2008 (ZDF). 91-tlg. dt. Krimiserie von Herbert Reinecker.

Kriminalhauptkommissar Peter Siska (Peter Kremer) lässt sich von Mülheim nach München versetzen. Seine Frau ist vor kurzem ermordet worden. Er wird Leiter der Mordkommission und klärt fortan mit seinen Kollegen Oberkommissar Lorenz Wiegand (Matthias Freihof) und Hauptkommissar Jacob Hahne (Werner Schnitzer) Fälle auf. Wiegand verlässt das Team im Dezember 2003, der junge Oberkommissar Felix Bender (Robinson Reichel) übernimmt in Folge 51 seine Stelle, bleibt aber nicht lange. Schon fünf Folgen später wird er durch Gerhard Lessmann (Tobias Nath) abgelöst. Die wesentlich auffälligere Veränderung findet zum gleichen Zeitpunkt jedoch an der Spitze des Teams statt. Siska sieht ab Oktober 2004 ganz anders aus und heißt auch anders: Viktor Siska (Wolfgang Maria Bauer) übernimmt den Posten seines Bruders, der den Serientod gestorben ist.

Siska trat die Nachfolge der Erfolgsreihe Derrick an und erbte dessen Sendeplatz zehnmal im Jahr freitags um 20.15 Uhr. Derrick-Produzent Helmut Ringelmann produzierte auch diese Reihe und erinnerte schon im Vorspann an den Vorgänger. Die Musik klang ähnlich, das Siska-Logo benutzte den gleichen Schrifttyp wie das berühmte Derrick-Logo. Allerdings hatte Hauptdarsteller Peter Kremer bei weitem keinen so langen Atem wie damals Horst Tappert: Nach nicht einmal sechs Jahren und lächerlichen 56 Folgen stieg er aus. Weitere vier Jahre später wurde die Reihe komplett eingestellt.

Jakob und Adele

1982–1989 (ZDF). „Geschichten von zwei Leuten, die nicht einsehen wollen, dass ab 65 alles vorbei sein soll“. 10‑tlg. dt. Episodenreihe von Herbert Reinecker.

Jakob (Carl Heinz Schroth) und Adele (Brigitte Horney) sind zwei alte Leute, die sich listig gegen jeden Versuch ihrer Familien und der Umwelt wehren, sie aufs alte Eisen abzuschieben. Es wirkt zuweilen, als seien sie die einzigen normalen Menschen auf der Welt und um sie herum herrsche nur Kälte, Leere und Kapitalismus („Jakob, ich freue mich, Sie zu sehen. Endlich jemand, der alle Tassen im Schrank hat“) und als sei das Leben als solches eine Frage des Geburtsdatums. Während Adele bei der wiederkehrenden Frage nach ihrem Alter die Gesichtszüge entgleiten, nimmt Jakob sie mit konsequenter Gleichgültigkeit und gelangweiltem Blick hin („Wie alt sind Sie?“ – „Methusalem ist mein Sohn“). Trotz aller Romantik und Verliebtheit siezen sich Jakob und Adele. Sie machen sich Geschenke, unternehmen Reisen und genießen das Leben. Adeles Familie sind Tochter Lisbeth (Almut Eggert), Schwiegersohn Rudolf (Jürgen Thormann) und Enkelin Marion (Judith Brandt).

Die Folgen waren 45 bis 60 Minuten lang, meistens gab es nur eine oder zwei pro Jahr. Anfangs bestand jede Folge aus drei bis vier kurzen, abgeschlossenen Episoden, ab 1986 füllte jede Episode eine ganze Folge. Brigitte Horney starb 1988, und ein letzter Film wurde nur mit Carl Heinz Schroth gedreht: „Jakob oder: Liebe hört nicht auf“. Als er am 26. November 1989 ausgestrahlt wurde, war auch Schroth bereits verstorben.

Wallander

2006–2007 (ARD). 13-tlg. schwed. Krimireihe nach dem Romanen von Henning Mankell („Wallander; 2005–2006)

Intuitiv, routiniert, mit Charme und aus Überzeugung löst Kurt Wallander (Krister Henriksson) Kriminalfälle. Ein Kopfarbeiter. Was er an körperlichem Einsatz fehlen lässt, macht sein sporlicher Kollege Stefan Lindmann (Ola Rapace) wett. Letztlich ist die Verbrechensbelämpfung aber ein Familienunternehmen, denn Wallanders wichtigste Mitarbeiterin ist seine Tochter Linda (Johanna Sällström), die ebenfalls Polizistin ist und ihrem Vater in wenig nachsteht.

Das ZDF hatte auch schon Mankell-Verfilmungen mit Rolf Lassgård als Kurt Wallander gezeigt, jedoch ohne Reihentitel.

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