Ich bin ein Text, schreib mich hier hin!

Seit gestern Abend versuche ich schon, einen Text über die abgebrochene Dschungelprüfung von Topmodel-Verliererin Sarah zu schreiben. Aber das ist der schwerste Text, den ich in meinem ganzen Leben zu schreiben hatte. Noch nie musste ich einen Text schreiben, der so schwer war. Überhaupt musste noch nie irgendjemand einen Text schreiben, der so voll schwer war wie der. Von allen Texten, die je auf der ganzen Welt geschrieben wurden, war keiner so hart wie der jetzt. Also echt, ey. Warum kriege ausgerechnet ich den Text, der so krass schwer ist? Alle anderen müssen immer nur total leichte Texte schreiben. Aber so schwer wie meiner war noch keiner. Das ist echt ein so schwerer Text, wie es noch nie einen schweren Text gab. Oder je geben wird. Da kann nie mehr ein härterer Text kommen als der. Wenn der Text irgendwie leichter wäre, würde ich das ja schaffen, aber so einen schweren Text musste ja noch nie einer schreiben. Ich kann nicht mehr, Rainer, mach du das.

Michael, 17. Januar 2011, 12:13.

Serientäter

Auch beim sonntäglichen Tatort ist eine Kontinuität zu erkennen. Gut, die Kommissare sind jede Woche andere, aber wenigstens sind die Mörder und Verdächtigen jede Woche dieselben!

Johannes  Johann von Bülow, der am vergangenen Sonntag im Kölner Tatort einen Unternehmensberater umgebracht hat, spielt heute im Konstanzer Tatort den Gatten des Opfers. Hach, ich bin so gespannt, ob er’s wieder war! Und ob die Bodensee-Polizei kompetent genug ist, um durch eine bundesländerübergreiufende Zusammenarbeit herauszufinden, dass der Typ in Nordrhein-Westfalen Dreck am Stecken hat.

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Michael, 16. Januar 2011, 20:45.

Mein lieber Herr Gesangverein

Hoffentlich ist Ihr Fernsehtisch stabil. Wenn der Fernseher nämlich Glee zeigt, droht das Möbel darunter unter der  Last an Klischees zusammenzubrechen.

Worüber man aber zuallererst hinwegkommen muss, ist schlicht dies: Die Serie ist ein Musical. Das ist eigentlich eine logische Konsequenz aus den vielen Serien, die in den vergangenen Jahren erfolgreich einzelne Musicalepisoden gedreht haben. Jetzt also eine ganze Serie, die ein Musical ist.

Das Thema, die Bemühungen eines Lehrers einen modernen Schul-Showchor aufzubauen und zum Erfolg zu führen, gibt natürlich ohnehin schon viele Möglichkeiten her, singende und tanzende Menschen zu zeigen. Darüber hinaus brechen die Darsteller aber auch mitten in der Handlung unvermittelt in Gesang aus, sauber orchestriert und begleitet von einer wundersamen Verwandlung in andere Kostümierungen. Glee ist keine Musicalparodie. Die meinen das ernst.

Und auch die klischeehafte Verteilung in der Zusammensetzung des Chores wirkt nicht, als sei sie als Parodie gedacht. Da sind alle, die man aus allen anderen amerikanischen Highschool-Serien kennt: Das Sport-As und seine Freundin, die intrigante Cheerleaderin; die hübsche, aber unbeachtete gute Sängerin, deren Herz für das Sport-As schlägt; die dicke Schwarze; der junge Schwule, der lernen muss, mit seiner Sexualität klarzukommen; der Behinderte im Rollstuhl; der nette Lehrer; die intrigante Lehrerin, die versucht, den Chor zu zerschlagen; und der gähnende Zuschauer, der das alles schon hunderttausendmal gesehen hat.

Das heißt aber nicht, dass Glee nicht auch überraschend und lustig ist. Wenn man erst über diese Musicalsache und den Klischeeberg hinweggekommen ist, findet man durchaus ein paar schöne Dialoge und intelligente Gags. Der Teil der Serie, der gesprochene Spielhandlung ist, ist deutlich auf Comedy getrimmt, und immerhin das unterscheidet ihn von den meisten anderen Teenieserien. Und obwohl der Schluss der ersten Episode so wirkt, als sei die Geschichte bereits am Ende und alles erzählt, muss man, sofern man ungeachtet dessen weiterguckt, ein gewisses Suchtpotenzial einräumen. Ob man will oder nicht.

In den USA hat sich die Serie seit dem Start vor anderthalb Jahren zu einem derartigen Überflieger entwickelt, dass der Sender Fox inzwischen sogar seine erfolgreichste Sendung American Idol auf einen neuen Sendeplatz verschiebt, nur um Glee nicht antasten zu müssen. (Beide hatten sich bisher je nach Jahreszeit einen Sendeplatz geteilt, aber die jetzigen Glee-Quoten ließen eine Aussetzung oder Verschiebung der Serie irrsinnig erscheinen.)

Von diesem Erfolg waren die Sender und Produzenten womöglich selbst am meisten überrascht, denn die Serie wirkt nicht, als sei sie als irgendetwas anderes gedacht gewesen als ein geniales Marketinginstrument, um den Verkauf von Tonträgern anzukurbeln. Allein in der ersten Staffel erschienen drei Soundtrack-Alben und danach ein Komplett-Box-Set mit allen 100 Songs aus der Staffel. Alle Songs sind vom Ensemble selbst eingesungen, und die meisten sind Coverversionen bekannter Hits. Weil alle Songs auch einzeln erhältlich waren, aber alle unter dem Namen „Glee Cast“, hatte es die Gruppe schon auf 71 Chart-Notierungen in den USA gebracht, bevor überhaupt die zweite Staffel losging. Kein Wunder, wenn man jede Woche um die Werbeblöcke herum einen 40-minütigen Dauerwerbespot für diese Produkte ausstrahlen kann. Aber die Werbung ist ja schon seit längerer Zeit öfter mal interessanter gemacht und besser produziert als große Teile des restlichen Fernsehprogramms.

Glee ist derzeit eine der erfolgreichsten Serien im US-Fernsehen und landete im deutschen Fernsehen ausgerechnet bei Super RTL. Dort laufen zwar auch einige andere der erfolgreichsten US-Serien, die sind aber in der Regel Jahrzehnte alt und mit alten Frauen besetzt. Montags abends kommen jeweils zwei Folgen von Glee, die erste sendet auch RTL vorab am Sonntagnachmittag weg und hält das für eine angemessene Starthilfe.

Und die Lieder aus Glee sind ab jetzt natürlich auch in Deutschland erhältlich.

Korrektur (Montag, 17.01.): Super RTL zeigt nur heute zwei Folgen, ab nächstem Montag immer nur eine um 20.15 Uhr.

Michael, 16. Januar 2011, 06:18.

Glee

Ab 17. Januar 2011 (Super RTL). US-Musicalserie von Ryan Murphy, Brad Falchuk und Ian Brennan („Glee“; seit 2009).

Der junge Lehrer Will Schuester (Matthew Morrison), genannt „Mister Schu“, erfüllt sich einen Traum, den er schon als Schüler hatte: den Traum von einem großartigen Glee Club, einem modernen Showchor an der Highschool. Er rekrutiert ein paar Nerds, die sonst nirgendwo dazugehören, und bringt ihnen singen und tanzen bei: die überambitionierte Rachel Berry (Lea Michele), die sich für einen Star hält, Artie Abrams (Kevin McHale), der im Rollstuhl sitzt, der schwule Kurt Hummel (Chris Colfer), die übergewichtige Schwarze Mercedes Jones (Amber Riley), die Asiatin Tina Cohen-Chang (Jenna Ushkowitz), und schließlich der an sich coole Quarterback Finn Hudon (Cory Monteith), den seine coolen Sportlerfreunde nun für völlig irre halten. Dennoch schließt sich wenig später auch sein Kumpel Noah „Puck“ Puckerman (Mark Salling) dem Glee Club an, der „New Directions“ heißt. Auch Finns ebenso eifersüchtige wie enthaltsame Cheerleader-Freundin Quinn Fabray (Dianna Agron) kommt dazu, die aber in erster Linie zusammen mit zwei Freundinnen dafür sorgen soll, dass der Singverein zugrunde geht. Ein Herzenswunsch der intriganten Cheerleader-Trainerin Sue Sylvester (Jane Lynch). Die neurotische Schulpsychologin Emma Pillsbury (Jayma Mays) interessiert sich für Will Schuester, der ist aber mit der blöden Zicke Terri (Jessalyn Gilsig) verheiratet. Und spätestens jetzt fangen eh wieder alle an zu singen.

Glee (deutsch: Fröhlichkeit; Glee Club = Gesangverein), ein Serienmusical, das typische Comedy-Elemente mit den üblichen Klischees klassischer Teenieserien mischt, war in den USA in jeder Hinsicht ein Sensationserfolg. Die Serie erreichte im Fernsehen Zuschauerzahlen, wie man sie für Highschool-Serien schon lange nicht mehr für möglich gehalten hatte, und spülte eine nie dagewesene Menge an Singles und Soundtrack-CDs in die Charts.

Super RTL zeigt montags ab 20.15 Uhr jeweils zwei einstündige Folgen. Die erste ist vorab am Sonntagnachmittag bei RTL zu sehen.

Ich bin ein Kopf, stell mich hier hin!

Das Jahr ist erst 14 Tage und die neue Staffel von Ich bin ein Star – holt mich hier raus! eine Stunde alt, aber länger muss ich nicht mehr warten. Ich küre jetzt schon meinen Lieblings-Gebrauchsgegenstand des Jahres 2011! Den Luxusartikel, den Rainer Langhans in den Dschungel mitgenommen hat:

Eine Kopfstandbank!

Man sollte nie ohne eine verreisen.

Michael, 14. Januar 2011, 23:20.

WDR hat sein Programm sat

Im Zuge der großen Qualitätsoffensive   Als Bestandteil der großen Innovationsschwemme   Im Rahmen des allgemeinen Sparzwangs   Zur Verdeutlichung ihrer Ideenarmut verfolgen die großen Öffentlich-Rechtlichen ähnliche Strategien. Der WDR zumindest hat sich eine Möglichkeit, frei von Aufwand Sendezeit zu füllen, beim ZDF abgeschaut: Einfach alte Sat.1-Serien kaufen.

Sorry, ZDF: Drei ausgemusterte Sat.1-Serien, mit denen Ihr Euer BergdoktorKommissar-Rex-Portfolio hättet aufstocken können, hat sich stattdessen der WDR unter den Nagel gerissen, darunter die kurzlebige Haarglanzsoap Bis in die Spitzen, die bis Dezember noch bei sixx wiederholt wurde, und die Krimiserie Der Elefant, die zuletzt 2007 in Sat.1 zu sehen war. Beide Serien sind für eine Ausstrahlung bei EinsFestival vorgesehen. Dazu kommen sämtliche 81 Folgen von SK Kölsch, die man auch im Pay-TV bei AXN sehen kann, die im WDR Fernsehen laufen sollen. Sendetermine oder –plätze stehen aber noch nicht fest und eine offizielle Bestätigung noch aus.

Aber vielleicht werden das dritte WDR-Programm und der ARD-Digitalkanal ja wieder wie früher eine Art Windkanal für die ARD, und wenn’s gut läuft, dürfen die Wiederholungen auch bald im Ersten gezeigt werden. Werden da nicht gerade für den Vorabend regionale Krimis gesucht?

Alte Sat.1-Serien im Ersten – das wäre eine Revolution. Bisher liefen da nur alte RTL-Serien.

Ursprünglich stand hier für kurze Zeit eine Fassung dieses Textes, in der davon ausgegangen wurde, dass alle drei Serien im WDR gezeigt werden sollten und noch eine vierte zum „Paket“ gehörte.

Michael, 8. Januar 2011, 17:53.

Bis in die Spitzen

2005–2006 (Sat.1). 13-tlg. dt. Friseursoap.

Das Paar Niki (Jeanette Hain) und Philipp (Tobias Oertel) führt in Berlin einen angesagten Friseursalon. Und sie würden sich gern vergrößern. Leider meint Niki damit eine zweite Filiale und Philipp ein Kind. Das ist nicht das einzige Problem zwischen beiden. Das andere heißt Finn (Ralph Herforth) und ist Nikis Jugendliebe, die neu entflammt, als er und seine Frau Mia (Muriel Baumeister) ihren eigenen Salon gleich gegenüber eröffnen. Derweil verliebt sich Nikis junge Auszubildende Rosa (Jasmin Schwiers) in Nikis Noch-Gatten Philipp, was für alle Beteiligten nur halb so unangenehm wäre, wenn sich nicht kurz vorher herausgestellt hätte, dass Niki ihre Mutter und Finn ihr Vater ist. Im Familiensalon arbeiten außerdem Nikis Schwestern Heidi (Annabelle Mandeng) und Yvonne (Anja Franke).

Die Serie war eine Adaption der britischen Produktion Cutting It. Trotz der klassischen hanebüchenen Soap-Handlungsstränge priesen viele Kritiker die Serie. Viele Zuschauer bemerkten sie nicht einmal. Sat.1 zeigte alle 13 einstündigen Folgen tapfer montags um 21.15 Uhr, danach gab’s einen sauberen Schnitt.

Schon wieder eins!

Michael, 1. Januar 2011, 00:00.
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