Liebling – Kreuzberg

1986–1998 (ARD). 58-tlg. dt. Familienserie von Jurek Becker, Regie: Heinz Schirk.

Robert Liebling (Manfred Krug) ist ein liebenswerter Brummbär. Er fährt meist mit dem Fahrrad oder Mofa, isst am liebsten Wackelpudding und trägt hässliche bunte Krawatten, die nicht zu seinen Anzügen passen. Liebling hat eine eigene Rechtsanwaltskanzlei in Berlin-Kreuzberg, legt aber lieber die Füße hoch als zu arbeiten und beschäftigt deshalb Herrn Arnold (Michael Kausch) als Sozius, der sich gern nur „G. Arnold“ nennt, weil ihm sein Vorname Giselmund peinlich ist. Wenn Liebling doch einmal einen Fall übernimmt, geht er zwar mit seinen Mandanten ruppig um, gewinnt aber in der Regel den Fall für sie. Die alte Sekretärin Paula (Corinna Genest) und die junge Sekretärin Senta (Anja Franke) sind die guten Seelen der Kanzlei. Liebling ist geschieden und wechselt seine Frauen in schöner Regelmäßigkeit, denn er hält es bei keiner lange aus. Ausgerechnet mit der Staatsanwältin Rosemarie Monk (Diana Körner) ist er längere Zeit zusammen (Folge 7 bis 27). Als sie sich im April 1990 von ihm trennt und auch noch Herr Arnold kündigt, möchte sich Liebling zur Ruhe setzen und schließt seine Kanzlei.

Aus Geldnot muss er jedoch Anfang 1994 (Folge 28) als Sozius der Rechtsanwältin Isolde „Issy“ Isenthal (Jenny Gröllmann) im Ostteil der Stadt anfangen. Ebenfalls aus Geldnot wohnt er dort auch gleich in der Kanzlei. Sekretärin Senta folgt ihm an den neuen Arbeitsplatz, nimmt die Walkman-Kopfhörer aber weiterhin nur in Ausnahmefällen von den Ohren. Lieblings eigenwillige Tochter Sarah (Roswitha Schreiner) geht anfangs noch zur Schule und bringt Anfang 1994 Enkelsohn Robertchen (Adrian Schröck) zur Welt, den sie alleine erziehen will. Issy hat eine Tochter namens Barbara (Liesa Schober). Im Innenhof des Gebäudes, in dem die Kanzlei untergebracht ist, treiben sich oft zwei merkwürdige, aber gutmütige Cowboys (Günter Schubert und Jörg Gudzuhn) herum, die den Anwälten immer mal wieder aushelfen. Ihr Traum ist es, mit ihrem Cadillac nach Kanada auszuwandern. Im Oktober 1997 (Folge 41) eröffnet Liebling wieder eine eigene Kanzlei mitsamt dem bewährtem Sekretariat und macht Bruno Pelzer (Stefan Reck) zu seinem neuen Partner. Er und Sarah Liebling verlieben sich, die beiden halten ihre Beziehung aber noch eine Weile vor ihrem Vater geheim. Schließlich erfährt er es doch, und die beiden entschließen sich zu heiraten.

Der Schriftsteller Jurek Becker trat in einigen Folgen selbst auf, er spielte Rosemarie Monks Ex-Mann. Becker, der die Serie erfunden und die ersten drei Staffeln seinem Freund Manfred Krug auf den Leib geschrieben hatte, stieg nach Folge 27 aus. Erst nach fast vier Jahren Pause starteten die 13 Folgen der vierten Staffel, die im Ostteil Berlins spielten und die der Autor Ulrich Plenzdorf geschrieben hatte. Für die fünfte Staffel kehrte Becker zurück und schrieb noch einmal 18 neue Folgen. Es wurde seine letzte Arbeit, kurz nach Beendigung der Bücher starb er. Später wurde beschlossen, die Serie nicht fortzusetzen, auch weil Manfred Krugs Gesundheitszustand nicht mehr der beste war. Produzent war Otto Meissner. Liebling – Kreuzberg erhielt den Grimme-Preis mit Gold 1987, Grimme-Preis mit Silber 1988, TeleStar 1988 und den Grimme-Preis 1995.

Die 45-Minuten-Folgen liefen mit großem Erfolg zunächst montags, später dienstags um 20.15 Uhr.

3 Kommentare


  1. […] & Starck mischte ein bisschen Ally McBeal mit Liebling – Kreuzberg und ragte dank inspirierter und pointierter Dialoge trotz der eigentlich schlichten […]

  2. […] Bülowbogen war der Liebling Kreuzberg unter den Arztserien. Rund um Brockmanns Praxis war Westberlin so, wie Westberlin sich immer selbst […]

  3. […] Fernsehlexikon über “Liebling Kreuzberg” […]



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