Meister Eder und sein Pumuckl

1982–1989 (ARD). 52‑tlg. dt. Kinderserie nach den Büchern von Ellis Kaut, Regie: Ulrich König.

Der kleine, rothaarige Kobold Pumuckl ist ein Klabautermann und für alle Menschen unsichtbar, außer für den Schreinermeister Eder (Gustl Bayrhammer), weil Pumuckl einmal in dessen Werkstatt an einem Leimtopf kleben geblieben ist. Seitdem lebt Pumuckl bei Meister Eder und heckt, ohne gesehen zu werden, allerlei Streiche aus, während der arme Eder Mühe hat, seinen Kunden zu erklären, warum in seiner Werkstatt so merkwürdige Dinge passieren. Und warum da ein Puppenbett steht. Darin schläft Pumuckl. Die Kunden betrachten Eder immer mehr als merkwürdigen Kauz. Auch Eder kann Pumuckl nur sehen, wenn Pumuckl das will – oder wenn er wieder irgendwo kleben bleibt.

Die Serie mischte Real- und Zeichentrickfilm. Alles war echt, nur Pumuckl war gezeichnet: mit rotem Haar, grüner Hose und gelbem T-Shirt. Seine berühmte krächzende Stimme lieh ihm Hans Clarin. Fünf Jahre hatte die Arbeit an der ersten Staffel gedauert, 8,5 Millionen DM hatte sie gekostet. Nach ihrem Ende erhielt die ARD tausende Protestbriefe, die eine Fortsetzung forderten. Bis zu deren Ausstrahlung dauerte es weitere fünf Jahre. Zu Beginn jeder Folge sah man Pumuckl über die Dächer der Nachbarschaft hüpfen und die Buchstaben des Vorspanns durcheinander bringen. Dazu lief der Titelsong, der mit Pumuckls Vers begann: „Pumuckl neckt, Pumuckl versteckt, und niemand was meckt! Oh, das reimt sich ja, und was sich reimt, ist gut, hahahaha!“ Dann sang der Kinderchor: „Hurra, Hurra, der Kobold mit dem roten Haar, hurra, Hurra, der Pumuckl ist da! Am liebsten macht er Schabernack: Leute ärgern nicht zu knapp, schwupp, schon ist die Feile weg, wer hat die wohl wegversteckt?“

Schon lange vor dieser Fassung waren Meister Eder und sein Pumuckl, beide als Trickfiguren, innerhalb der Kindersendung Plumpaquatsch aufgetreten. Pumuckl wurde über Jahrzehnte eine der erfolgreichsten Figuren des Kinderfernsehens und mit entsprechendem Merchandisingmaterial vermarktet, u. a. mit erfolgreichen Hörspielkassetten – inzwischen sind etliche Folgen auf DVD erhältlich. Neben den halbstündigen Serienfolgen, die mal sonntagmittags und mal im Vorabendprogramm liefen, entstanden zwei Spielfilme. 1995 startete die Show Pumuckl TV, 1999 die Nachfolgeserie Pumuckls Abenteuer mit Towje Kleine als Pumuckls neuer Meister, nachdem Gustl Bayrhammer mittlerweile verstorben war.

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  1. […] vor 25 Jahren zeigte der Bayerische Rundfunk im ARD-Vorabendprogramm die erste Folge der Serie Meister Eder und sein Pumuckl. Zum Jubiläum gibt es im Fernsehen etwas ganz Besonderes: Nämlich keine Spur davon. Das […]

  2. […] Journalismus gilt im Zweifelsfall die alte Kobold-Regel: Was sich reimt, ist gut. Und weil Kai Diekmann seine Kritik an der „Süddeutschen […]



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