Hawaii Fünf-Null

1971–1972 (ARD); 1989–1993 (Pro Sieben); 1993–1994 (Kabel 1). 281-tlg. US-Krimiserie von Leonard Freeman („Hawaii Five-0″; 1968–1980).

Detective Steve McGarrett (Jack Lord) leitet die Polizei-Spezialeinheit 5-0, die das Verbrechen auf Hawaii bekämpft und nur dem Gouverneur Philip Grey (Richard Denning) unterstellt ist. Das macht ihn relativ frei in der Wahl seiner Mittel, und die liegen oft in seiner Waffe oder direkt in den Fäusten. McGarrett nutzt seine Macht, bleibt aber meistens in den Grenzen des Gesetzes. Die kann man ja gegebenenfalls ein wenig dehnen. Der kraushaarige Danny Williams, genannt Dano (James MacArthur), ist McGarretts erster Assistent, zum Team gehören ferner der Chinese Chin Ho Kelly (Kam Fong) und der Hawaiianer Kono Kalakaua (Zulu), dessen Nachfolger ab der fünften Staffel Ben Kokua (Al Harringston) wird. Die Fälle sind keine gewöhnlichen Mordfälle, sonst müsste man ja nicht die Spezialeinheit bemühen. Es geht um organisierte Kriminalität, internationale Spionage, geheime Atomwaffenpläne und politisch motivierte Attentate. Steves Sekretärin ist für kurze Zeit May (Maggi Parker), dann über viele Jahre Jenny Sherman (Peggy Ryan). Der gefährlichste Gegner McGarretts und seiner Spezialeinheit ist der oberste Verbrecherchef Wo Fat (Khigh Dhiegh), der immer wieder entkommt und erst in der allerletzten Folge verhaftet werden kann. Jede Verhaftung der überführten Verdächtigen beschließt den Fall mit dem gleichen Satz von Steve McGarrett an Danny Williams: „Nimm sie fest, Dano!“

Die Zusammensetzung der Einheit ändert sich noch ein paar Mal: Ben geht wieder, Chin Ho wird ermordet, und Duke Lukela (Herman Wedemeyer) rückt nach. Schließlich steigt auch Dano aus, und so ist in der letzten Staffel nur noch McGarrett von der ursprünglichen Mannschaft übrig. Neu an seiner Seite sind jetzt Frank Kemana (Douglas Mossmann), James „Kino“ Carew (William Smith), Truck Kealoha (Moe Keale) und mit Lori Wilson (Sharon Farrell) sogar erstmals eine Frau.

Die Serie war die bis dahin teuerste, was hauptsächlich daran lag, dass sie nicht wie alle anderen Serien in Los Angeles gedreht wurde (ganz gleich wo sie spielten), sondern tatsächlich an Originalschauplätzen auf Hawaii. An allem anderen wurde – teilweise als zwingende Konsequenz daraus – gespart: Die einzigen professionellen Schauspieler waren zu Beginn der Serie Lord, MacArthur und der jeweilige Gaststar. Der Rest rekrutierte sich aus Hawaiianern, die eigentlich einen anderen Beruf hatten. Auch bei Kulissen und Requisiten konnte dank freundlicher Unterstützung aus Honolulu gespart werden: Die benutzten Streifenwagen der Polizei waren echte Streifenwagen, die Polizisten darin Polizisten, und Szenen, die im Büro des Gouverneurs spielten, wurden selbstverständlich im Büro des Gouverneurs gedreht.

Hawaii-Fünf-Null lief zwölf Jahre und blieb für mehrere Jahrzehnte die langlebigste US-Krimiserie (der Rekord wurde erst 2002 gebrochen, als Law & Order ins 13. Jahr ging). Die Produktionsstätten auf Hawaii dürften sich dadurch zwar amortisiert haben, dennoch suchte man dem Serienende einen Weg, sie weiterhin zu nutzen. So entstand Magnum. Hauptdarsteller Jack Lord wurde auf Hawaii zum Nationalhelden, dem zu Ehren alljährlich der „Jack Lord Day“ begangen wird.

Die ARD zeigte gerade mal 27 dreiviertelstündige Folgen im Zwei-Wochen-Rhythmus. Etwa 20 Jahre später brachten Pro Sieben und Kabel 1 jeweils mehr als 100 weitere Folgen in deutscher Erstausstrahlung. Von Morton Stevens stammt die berühmte Titelmelodie.

Ein Kommentar


  1. […] wurde an Originalschauplätzen auf Hawaii, genutzt wurden dazu die Produktionsstätten, die Hawaii Fünf-Null hinterlassen hatte und die auf diese Weise nur kurze Zeit ungenutzt blieben. Hawaii Fünf-Null […]



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