Zur See

1977 (DFF1). 9-tlg. DDR-Abenteuerserie von Eva Stein, Regie: Wolfgang Luderer.

Die M.S. Fichte ist ein Frachtschiff der DDR. Zur Besatzung gehören Kapitän Carsten (Horst Drinda), der Technische Offizier Paul Weyer (Günter Naumann), der Bootsmann (Jürgen Zartmann), Smutje Thomas (Günter Schubert), der Koch (Bernd Storch), der Erste Offizier (Wilfried Pucher) und Matrose Willi (Willi Schrade). Sie bereisen ferne Länder, leiden aber auch unter der Enge an Bord und der langen Trennung von ihren Familien.

Erstmals brach das DDR-Fernsehen mit dem Tabu, eine Handlung an exotische Schauplätze zu verlegen, die für die Zuschauer völlig unerreichbar waren und so nur unnötig Träume wecken würden. Natürlich war der erhobene Zeigefinger des Sozialismus immer mit dabei, auch am anderen Ende der Welt, aber die Serie war nicht nur bei den Parteioberen, sondern auch den Zuschauern außerordentlich beliebt: Die erste Schauspielergarde war an Bord und hatte (anders als ihre kapitalistischen TraumschiffKollegen später) neben attraktiven Kulissen auch unterhaltsame und realistische Drehbücher. Gefilmt wurde unter anderem in Kuba und natürlich an Bord eines echten DDR-Frachtschiffs. Das stellte sich aber als so kompliziert heraus, dass die Serie trotz des Erfolgs nicht fortgesetzt wurde.

Jede Folge war 60 bis 75 Minuten lang und lief freitags um 20 Uhr. Die gleiche Crew wechselte später vom Schiff ins Flugzeug: Treffpunkt Flughafen.

Treffpunkt Flughafen

1986 (DFF1). 8-tlg. DDR-kubanische Fernsehserie von Gert Billing und Manfred Mosblech, Regie: Manfred Mosblech.

Werner Steinitz (Günter Naumann) ist Pilot eines Flugzeuges der DDR-Fluggesellschaft Interflug. Zu seiner Besatzung gehören sein bester Freund, der Co-Pilot Paul Mittelstedt (Walter Plathe), Navigator Jürgen Graf (Jürgen Zartmann), Bordingenieur Karlheinz Adler (Günter Schubert) und die Stewardessen Li Tham (Pham Thi Thanh), Karin Mittelstedt (Regina Beyer) und Viola Vallentin (Marijam Agischewa). Gemeinsam fliegen sie nach Angola, in die Sowjetunion, nach Nicaragua und Kuba. Ihr Berufsalltag ist anstrengend, aber auch aufregend.

Die Serie variierte das Thema Fernweh, das in Zur See zuvor sehr erfolgreich war, in der Luft. Auch die Darsteller der Mannschaft waren größtenteils identisch.

Die Folgen waren etwas länger als eine Stunde und liefen sonntags um 20 Uhr.

Geschichten übern Gartenzaun

1982–1985 (DFF1). 14-tlg. DDR-Familienserie von Ursula Damm-Wendler und Horst Ulrich Wendler, Regie: Horst Zaeske.

Claudia Hoffmann (Monika Woytowicz; 2. Staffel: Angelika Neutschel) ist die Neue in der Dresdner Kleingartenanlage Ulenhorst. Andere Mitglieder sind Elfriede (Helga Göring) und Florian Timm (Herbert Köfer) mit Sohn Heiko (Hans-Georg Körbel), Manfred Schubert (Manfred Richter), Dr. Müller (Dorit Gäbler), Mary (Doris Abesser) und Friedhelm Kunze (Rolf Herricht) mit Sohn Holger (Jörg Heinrich), Petra Schneider (Uta Schorn), Walfried Fiedler (Günter Schubert) und Opa Treuholz (Adolf Peter Hoffmann). Die Eckpunkte der Geschichten sind Pflanzen, Kleintiere und Alltagsereignisse im Lauf der Jahreszeiten. In der zweiten Staffel drei Jahre später (jetzt unter dem Titel Neues übern Gartenzaun) sind Opa Treuholz und Friedhelm Kunze tot, Claudia ist mit Manfred Schubert verheiratet, und Petra und Heiko Timm sind jetzt ebenfalls ein Ehepaar.

Hauptdarstellerin Monika Woytowicz musste in der zweiten Staffel ausgetauscht werden. Sie war 1983 in die Bundesrepublik übergesiedelt. Die einstündigen Folgen liefen freitags um 20.00 Uhr.

Schwestern

1990 (ProSieben). 13-tlg. US-Schwesternserie von Aaron Spelling und Douglas S. Cramer („Nightingales“; 1989).

Die Krankenschwesternschülerinnen im Wilshire Memorial Hospital in Südkalifornien wissen, dass es Wichtigeres im Leben gibt, als Menschenleben zu retten. Sex zum Beispiel. Oder wenigstens Aerobic. In jedem Fall häufiges Umziehen. Sie tun dies im „Nightingale House“ und haben oft schon Erstaunliches erlebt: Bridget Loring (Susan Walters) hat gegen einen Ganoven ausgesagt und lebt nun dank eines Zeugenschutzprogrammes mit neuer Identität; Samantha „Sam“ Sullivan (Chelsea Field) ist eine trockene Alkoholikerin, die nebenbei als Tänzerin arbeitet, um ihre Tochter Megan (Taylor Fry) zu unterstützten. Außerdem dabei: Die Blondine Allyson Yates (Kim Ulrich), das naive Landei Rebecca „Becky“ Granger (Kristy Swanson) und die Latino-Schönheit Yolanda „Yo“ Puente (Roxann Biggs). Schuldirektorin Christine Broderick (Suzanne Pleshette) versucht, die Dinge unter Kontrolle zu halten, ist selbst aber immer noch in ihren Ex Dr. Paul Petrillo (Gil Gerard) verliebt. Wenigstens sorgen Oberschwester Leonore Ritt (Fran Bennett) und Personalchef Dr. Garrett Braden (Barry Newman) für etwas Disziplin.

Je einstündiger Trash aus dem Hause Spelling.

Sergeant Madigan

1975–1979 (ARD). 4-tlg. US-Krimireihe („The … Beat“; 1972).

Sergeant Dan Madigan (Richard Widmark) ist ein desillusionierter Einzelgänger, dem nur sein Job wichtig ist. Auch bei seinen Ermittlungen für die New Yorker Polizei arbeitet er allein.

Jede Folge hatte Spielfilmlänge. Der TV-Reihe war 1968 der Kinofilm „Nur noch 72 Stunden“ vorausgegangen, den die ARD 1973 zeigte. Darin spielte Widmark ebenfalls die Rolle des Madigan. Am Ende dieses Films starb Madigan. Egal.

Inspektor Morse

1989–1990 (DFF). 7-tlg. brit. Krimiserie nach den Romanen von Colin Dexter („Inspector Morse“; 1987–2000).

Chief Inspektor Morse (John Thaw) ist Junggeselle, liebt Wagner und Bier und verschweigt seinen Vornamen („Ich benutze ihn nicht, meine Eltern waren doof“). Mürrisch, gemächlich und häufig auf Umwegen löst er knifflige Mordfälle, aber noch lieber knifflige Kreuzworträtsel. In seinem roten 1960er Mark 2 Jaguar fährt er mit seinem gegensätzlichen Partner Robbie Lewis (Kevin Whately) durch die Straßen von Oxford. Ihr Chef ist Chief Superintendent Strange (James Grout), als Pathologen dienen Max (Peter Woodthorpe) und Dr. Grayling Russell (Amanda Hilwood).

In Großbritannien war Inspektor Morse ein großer Erfolg und brachte es auf über 33 zweistündige Folgen, bis Morse schließlich 2000 starb. Autor Colin Dexter, der die Hobbys seines Helden teilte, tauchte wie Hitchcock in seinen Filmen in fast jeder Folge kurz auf. Die Titelmelodie basiert auf dem Morsecode für MORSE. Und der ungenutzte Vorname lautet Endeavour. Das steht in einem der Romane.

Täter unbekannt

1972 (DFF1). 5-tlg. DDR-Krimireihe von Ulrich Waldner, Regie: Bernhard Stephan.

Der erfahrene Oberleutnant Reichenbach (Erwin Geschonnek) und der junge Hauptmann Jonisch (Jürgen Hentsch) lösen Kriminalfälle. Diesmal geht es nicht – wie vorher fast ausschließlich in DDR-Krimiserien – um aus dem Westen importierte, sondern hausgemachte Delikte: Einbruch, Raub, Sexualmord und Betrug. Partner der Serie war das Ministerium des Inneren.

Wegen mangelnden Zuschauerinteresses wurde die Serie vorzeitig abgesetzt. Sie lief bis dahin donnerstags um 20.00 Uhr.

Die Aubergers

1997–1998 (ZDF). 14-tlg. dt. Familienserie von Gabriela Sperl, Regie: Karin Hercher und Peter Deutsch.

Der Familienpatriarch Herbert Auberger (Dieter Eppler) verfügt, dass seine Söhne Harry (Gerhart Lippert) und Albert (Mark Kuhn) sein Erbe antreten und gemeinsam die Familienkanzlei übernehmen. Beide mögen sich nicht und haben völlig unterschiedliche Ansichten und Einstellungen: Albert geht es nur um den Profit, Harry möchte den kleinen Leuten helfen. Trotzdem werden sie natürlich ein gutes Gespann. Harry ist mit Susanne (Silvia Reize) verheiratet, ihre Kinder heißen Dany (Martin Kluge) und Molly (Bernadette Heerwagen). Alberts Frau ist Theresa (April Hailer), der gemeinsame Sohn Stephan (Fabian Zapatka). Luise Auberger (Ursula Lingen) ist Harrys Mutter.

Die 50-Minuten-Folgen liefen freitags um 19.25 Uhr.

Weltspiegel

Seit 1963 (ARD). Wöchentliches Auslandsmagazin mit Berichten der ARD-Korrespondenten.

Erster Moderator war Klaus Bölling, der in der ersten Sendung ein viel bestauntes „transatlantisches Fernsehgespräch über einen Nachrichtensatelliten“ mit Thilo Koch in Washington führte. Weitere Moderatoren waren u.a. Andreas Cichowicz, Nikolaus Brender, Claus Hinrich Casdorff, Ernst Elitz, Dieter Kronzucker, Gerhard Konzelmann, Patrick Leclercq, Dagobert Lindlau, Peter Mezger, Gerd H. Pelletier, Gerd Ruge, Winfried Scharlau, Rolf Seelmann-Eggebert und Immo Vogel. Im Oktober 2001 durfte zum ersten Mal eine Frau ran: Tina Hassel.

War meistens ungefähr eine halbe Stunde lang und lief zunächst freitags um 20.30 Uhr, ab 1964 am frühen Sonntagabend.

Jörg Preda

1966–1980 (ARD). 39-tlg. dt. Abenteuerserie.

Der abenteuerlustige Reisejournalist Jörg Preda (Pinkas Braun) soll bei seinen Besuchen exotischer Länder eigentlich über diese als solche schreiben, wird aber immer wieder in die verschiedensten Kriminalfälle verwickelt und kümmert sich persönlich um deren Aufklärung. Natürlich lässt sich später darüber ganz hübsch schreiben.

Die Folgen waren 25 Minuten lang. Die ersten 13 liefen ab 1966 in allen regionalen Vorabendprogrammen, zum Teil unter den Titeln Unterwegs mit Jörg Preda und Jörg Preda reist um die Welt. Nach zwölf Jahren Pause entstanden zwei neue Staffeln mit insgesamt 26 weiteren Folgen, die jetzt Jörg Preda berichtet hießen. Die Musik stammte von Klaus Doldinger.

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