Das Schwein — Eine deutsche Karriere

1995 (Sat.1). 3‑tlg. dt. Karrieredrama von Karl Heinz Willschrei, Regie: Ilse Hofmann.

Der Berliner Stefan Stolze (als Jugendlicher: Daniel Weiss; später: Götz George) wächst in der schwierigen Nachkriegszeit in Berlin auf. Früh entdeckt er, wie man es im Leben zu etwas bringt. Man benötigt Geld, und daran kommt man durch Intrigen oder Betrug. Schon in der Schule verkauft er seine Hausaufgaben und denunziert einen Lehrer, um seinen Mitschüler Lutz Krüger (als Jugendlicher: Richard Kropf; später: Felix von Manteuffel) vor dem Sitzenbleiben zu bewahren. Später geht er den eingeschlagenen Weg weiter, wird Zuhälter und Hehler und kommt ins Gefängnis. Dort freundet er sich mit Robert Korda (Michael Mendl) an, dessen Firma er sich nach seiner Entlassung auf Bewährung unter den Nagel reißt, indem er Kordas Frau Eva (Edda Leesch) verführt.

Krüger ist inzwischen Filialleiter einer Bank und hilft bei Bedarf mit Krediten, wird später aber auch von Stolze enttäuscht. Um Teil der besseren Gesellschaft zu werden, heiratet Stolze die wenig attraktive Alice van Lück (Andrea Sawatzki). Ihrem Vater Theodor van Lück (Karl-Michael Vogler) gehört ein großer Elektrokonzern. Indem er van Lück wegen Steuerhinterziehung anschwärzt, gelingt es Stolze, die Firmenleitung zu übernehmen. Seine Frau treibt er in die Alkohol- und Tablettensucht, bis sie im Vollrausch tödlich verunglückt. Mit der Hilfe seiner neuen Geliebten Sybille Curtius (Gudrun Landgrebe) steigt er in den Chemiekonzern von Harald Deterding (Arthur Brauss) ein, den er schließlich ebenfalls aus dessen eigenem Unternehmen vertreibt.

Nach der Wiedervereinigung dringt er mit dem Chemiekonzern in den Osten vor, um die Subventionen der Bundesregierung einzustreichen. Wanda Weissenfeld (Martina Gedeck) ist in dieser Zeit eine wichtige Verbündete, die schließlich ihren Lohn fordert und Stolze heiraten will, weshalb er sie als Stasi-Spitzel enttarnt. Stattdessen heiratet er Sybille, deren Ehemann Harald (Roland Schäfer) er vorher in den gesellschaftlichen Ruin getrieben hat. Während einer seiner Betriebe im Osten wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen in die Luft fliegt, erhält Stolze für sein Engagement in den neuen Bundesländern das Bundesverdienstkreuz.

Anspruchsvolle Detailzeichnung einer fiktiven, aber vorstellbaren Karriere mit einem glänzenden Götz George in der Rolle des skrupellosen Machtschweins.

11 Uhr 20

1970 (ZDF). 3-tlg. dt. Krimi von Herbert Reinecker, Regie: Wolfgang Becker.

Thomas Wassem (Joachim Fuchsberger) und seine Frau Maria (Gila von Weitershausen) treffen sich in Istanbul, um ihre Ehe zu kitten. Plötzlich sitzt in ihrem Auto eine Leiche. Laut Papieren handelt es sich um den Geologen Dr. Arnold Vogt (Friedrich Joloff). Bei dem Versuch, den Toten zu beseitigen, kommt Maria unter mysteriösen Umständen ums Leben, ihre Uhr bleibt auf 11.20 Uhr stehen. Die Polizei hält Wassem für den Mörder, der sucht den wahren Täter. Zu den Verdächtigen gehören Edoardo Minotti (Werner Bruhns) und seine Tochter Andrea (Christiane Krüger), Muller (Götz George), Carlsson (Anthony Steel) und Henk (Jochen Busse). Die Suche führt Wassem von Istanbul nach Tunis. Dort erfährt er, dass der Tote nicht Dr. Vogt ist, sondern ein Fahrer namens Kurska. Dessen Schwester Maja (Nadja Tiller) und ihr Mann Lassowski (Vadim Glowna) helfen ihm. Immer neue Morde ereignen sich, auch Wassem kommt nur knapp mit dem Leben davon.

11 Uhr 20 ist nach Der Tod läuft hinterher und Babeck die dritte Krimi-Trilogie, die Herbert Reinecker als Konkurrenz zu den Durbridge-Krimis der ARD schrieb. Anders als ihre Vorgänger wurde sie in Farbe gedreht, an Originalschauplätzen in Tunesien und der Türkei. In einer Nebenrolle trat Esther Ofarim auf und sang auch.

Die Folgen waren 60 bis 70 Minuten lang.

Morlock

1993–1994 (ARD). 4‑tlg. dt. Politthriller-Reihe.

Der Unternehmensberater Carl Morlock (Götz George) vernachlässigt seine Bestimmung, Firmenbossen in wirren Worten das zu sagen, was sie ohnehin schon wissen, und ermittelt stattdessen gegen Wirtschaftskriminelle, Waffenschmuggler und Umweltsünder.

Die Reihe mit teuren, spielfilmlangen Folgen lief in unregelmäßigen Abständen mittwochs um 20.15 Uhr, hatte aber gegen gleichzeitige Fußballübertragungen keine Chance. So wurde sie abgesetzt, und Götz George sah den Untergang des Abendlands gekommen und erklärte das Publikum für blöd.

Die Figur des Morlock hatte sich George selbst ausgedacht. Außer ihm nahmen vor allem französische Behörden die Serie ernst: Sie erteilten mehrere Drehverbote, weil eine Folge mit dem Titel „Der Tunnel“ ihnen angesichts tatsächlicher jahrelanger Auseinandersetzungen um einen Straßentunnel wohl beängstigend realistisch erschien. Das französische und italienische Fernsehen koproduzierte die Reihe.

Lancier, der Söldner

1977 (ARD). 6-tlg. frz.-dt. Krimiserie von Jean-Michel Charlier und Pierre Nivolet, Regie: Claude Boissol („Les diamants du président“; 1977).

Aus dem stressfreien Ruhestand wird für den ehemaligen Söldner Georges Lancier (Michel Constantin) nichts, als er im afrikanischen Staat Boutaïre in eine Intrige verwickelt wird, in der auch seine Freunde, der Söldner Pierre Vidal (Götz George) und der oppositionelle Präsidentschaftskandidat Diwo (Dennis Maraba), sowie Diwos Diamantenmine eine Rolle spielen. Drahtzieher sind der Finanzmanager Dr. Straker (Ferdy Mayne) und Staatsoberhaupt Oberst Mamba (Ken Gampu).

Die Serie lief im regionalen Vorabendprogramm.

Sonnenpferde

1981 (ARD). 12-tlg. frz.-dt. Familiensaga nach dem Roman von Jules Roy, Regie: François Villiers („Les chevaux du soleil“; 1980).

Die Geschichte Algeriens am Beispiel der Familie Bouychou von der französischen Kolonialherrschaft 1830 bis zur Unabhängigkeit 1962, beginnend mit dem französischen Soldaten Antoine Bouychou (Maurice Barrier; als Kind: Juan-Pablo Ruiz), der sich in Algerien als Farmer niederlässt, und Marie (Christina Galbo; in älteren Jahren: Marie Carillo), über deren Nichte Mathilde (Catherine Rouvel) und ihren Mann Alfred Koenig (Miguel Palentzuela), Mathildes Bruder Victor (Götz George) bis zu Sohn Hector Koenig-Dematons (Paul Barge).

Die 45-minütigen Folgen liefen im regionalen Vorabendprogramm.

Ein Jahr mit Sonntag

1970 (ARD). 7‑tlg. dt. Familienserie, Regie: Claus Peter Witt.

Fortsetzung von Ein Jahr ohne Sonntag: Familie Sonntag hat ihren Vater wieder, aber die Konflikte zwischen Berufs- und Privatleben gehen weiter: Robert (Götz George), Ina (Karin Baal) und die Kinder Nicky (Nicky Makulis) und Mathias (Florian Halm) leben nun in dem Ort Bottenstedt, wo gegen den Widerstand der Bewohner ein Atomkraftwerk gebaut werden soll – ausgerechnet mit Hilfe von Robert.

Die halbstündigen Folgen liefen im regionalen Vorabendprogramm.

Ein Jahr ohne Sonntag

1970. 6‑tlg. dt. Familienserie, Regie: Claus Peter Witt.

Der Ingenieur Robert Sonntag (Götz George) ist auf Montage. Während er in der Dritten Welt ein Kraftwerk baut, kümmert sich seine Frau Ina (Karin Baal) alleine um die Kinder Nicky (Nicky Makulis) und Mathias (Florian Halm).

Wurde unter dem Titel Ein Jahr mit Sonntag fortgesetzt. Die halbstündigen Folgen liefen im regionalen Vorabendprogramm.

Der Illegale

1972 (ZDF). „Biographie eines Spions“. 3‑tlg. dt. Spionagethriller von Henry Kolarz, Regie: Günter Gräwert.

Nikolai Grunwaldt (Götz George) heuert 1952 beim sowjetischen Geheimdienst an. Mit Freundin Katharina Feldmann (Vera Tschechowa) pachtet er zur Tarnung eine Wurstbude und spioniert im Auftrag von General Alexander Korotkow (Gustav Knuth) die Deutschen aus. Das kapitalistische Leben gefällt Grunwaldt jedoch, und so läuft er schließlich über.

Lief in Spielfilmlänge im Abendprogramm.

Harald und Eddi

1987–1990 (ARD). Comedyshow mit Harald Juhnke und Eddi Arent.

In der Show wurden ohne Unterbrechung viele kurze gedrehte Sketche gezeigt, in denen Harald und Eddi in verschiedenen Verkleidungen die Hauptrollen spielten und unterschiedliche Gastschauspieler mitwirkten.

Die halbstündige Reihe lief staffelweise montags um 21.00 Uhr und brachte es insgesamt auf 24 Folgen. 2002 wurden einige Folgen unter dem Reihentitel Comedy Classics wiederholt.

Ein gutes Los für alle

Seit 1999 (ARD). Fünfminütige Bekanntgabe der Gewinner der ARD-Fernsehlotterie am Sonntag vor der Lindenstraße.

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