Martinstag

Mit Doktor Martin ist das ZDF ins Mürrische-Ärzte-Geschäft eingestiegen. Angesichts des gigantischen Erfolgs von Dr. House lag der Verdacht nahe, das ZDF wolle mit einer schnellen Kopie auf den Zug aufspringen, doch dieser Verdacht zerschlug sich schon in den ersten Sekunden: Kühe. Kühe symbolisieren in deutschen Serien immer die Provinz, und die Provinz muss in deutschen Serien nur dann symbolisiert werden, wenn sie im Kontrast zur Historie der Hauptfigur steht. So hat Doktor Martin mehr von Allein unter Bauern als von Dr. House: Ein ehemals erfolgreicher Großstädter zieht aufs Land. Dort fühlt er sich so fremd wie Ein Bayer auf Rügen, kümmert er sich als Landarzt um eigenwillige Dörfler, hat eine ebenso faule wie inkompetente Sprechstundenhilfe wie der mürrische Becker, kann dann aber doch allein durch kurzen Anblick Diagnosen so schnell erstellen wie Dr. House.

Aus so vielen verschiedenen Serien erkennt man Elemente wieder, dass man unmöglich unterstellen kann, Doktor Martin sei von einer einzigen konkreten Serie inspiriert oder adaptiert worden.

Außer natürlich von der britischen Serie „Doc Martin“, deren Originaldrehbücher sie verwendet.

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Michael, 25. Juli 2007, 22:46.

Ein Kommentar


  1. Ich muss zugeben, ich habe zwei bis viermal laut aufgelacht. Allerdings hat sich mir der liebe Herr Doktor noch nicht restlos ins Herz gespielt, dafür war er weder sympathisch noch zynisch genug. Vielleicht wird die nächste Folge ja besser und die Serie taugt als House-Ersatz, bis die neue Staffel im September startet.



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