Das Ende des Farbfernsehens

Der Abschied des ProSieben-Gründers Georg Kofler als Premiere-Chef ist vor allem deshalb schade, weil das Fernsehen damit den letzten Macher in einer Chefetage verliert, der Visionen und Spaß am Fernsehen hatte.

Nicht, dass es je besonders viele davon gegeben hätte. Der andere, RTL-Erfinder Helmut Thoma, spricht es im Deutschlandfunk aus.

Kofler war jemand, der zumindest ein bisschen Farbe in das Ganze hineingebracht hat, denn momentan schaut’s ja aus, als wäre das eine von Controllern und Betriebswirten beherrschte Branche.

Michael, 18. August 2007, 08:05.

2 Kommentare


  1. Wo drückt sich im Wandel von PREMIERE in den letzten 5, 6, 7 Jahren genau konkret die Vision und der Spaß von Kofler aus? Worin hat er sich von den Controllern und Betriebswirten unterschieden?

    – Reduzierung der Kanäle
    – Reduzierung der Sportrechte
    – Abschaffung der PREMIERE-Programmzeitschrift
    – Verkauf der Kundenkartei an die Werbewirtschaft
    – Umstrukturierung einiger Kanäle in Portale zu kostengünstigeren Verwaltung von Feeds bei gleichzeitigem Komfortverlust für die Abonnenten
    – Qualitativ schlechteres Programm von Film-Premieren
    – Abschaffung von Fortbildungsmaßnahmen für Sportkommentatoren
    – Outsourcing des Kundensupports

    Dem gegenüber fällt mir nur ein positiver Punkt ein: anspruchsvolleres Serienprogramm.

    Aber ansonsten hat Kofler exakt so gehandelt, wie man es von einem „Heuschreckencontroller“ erwartet. Er hat allenfalls die besseren Sprüche gerissen.

  2. Stimmt, man hätte das „hatte“ am Ende des ersten Satzes etwas fetter schreiben müssen.
    Vielleicht hatte er sämtliche Visionen schon bei ProSieben umgesetzt. Mit ihm bei ProSieben und Thoma bei RTL standen damals jedenfalls Männer an der Spitze, denen etwas am Programm zu liegen schien. Das machte sich zwar nicht bei jeder einzelnen Sendung bemerkbar (oh, damals lief auch enorm viel Schrott), aber im Ganzen.



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