Bürger fragen — Politiker antworten

1976–1986 (ZDF). Diskussionsreihe mit ZDF-Chefredakteur Reinhard Appel.

Seit 1963 hatte es die Sendereihe Journalisten fragen — Politiker antworten gegeben. Jetzt unternahm das ZDF vor der Bundestagswahl erstmals den Versuch, führende Politiker der Bundesparteien durch Gruppen von Bürgern direkt befragen zu lassen. Der Erste war Franz Josef Strauß, es folgten Helmut Schmidt, Hans-Dietrich Genscher und Helmut Kohl. Ende 1977 setzte das ZDF die Reihe mit vier Folgen unter dem Motto „Besuch beim Gegner“ fort. In der ersten Sendung stellte sich der SPD-Chef Willy Brandt den Fragen von Mitgliedern des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS). Am 25. Mai 1978 nahm mit dem belgischen Ministerpräsidenten Leo Tindemans zum ersten Mal ein ausländischer Politiker teil.

Die Sendung am 22. Februar 1979 mit Helmut Kohl vor niederländischen Studenten löste einen Skandal aus: Die Studenten nahmen ihn hart in die Zange und befragten ihn gnadenlos zu seinen Positionen zu Abtreibung und Berufsverboten; die Aufrufe von Reinhard Appel, sich zu mäßigen, blieben wirkungslos. Franz Josef Strauß und andere Unionspolitiker forderten vom ZDF-Intendanten, Appel zu entlassen, doch der beließ es dabei, den Moderator „nur“ zu rügen. Am 31. Juli 1980 gab es eine Umkehrung der Rollen: In „Politiker fragen Jugendliche“ stellten vier prominente Politiker zehn ausgewählten Schülern und Lehrlingen Fragen nach ihrem Verhältnis zu Staat und Gesellschaft.

Eine Variante der Sendung war der Redaktionsbesuch. 1986 kehrten die fragenden Journalisten zurück.

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