Oh Schreck, oh Kraus

Ich ziehe ja oft über ProSieben her. Das geschieht normalerweise, weil ProSieben so zuschauerfeindlich wie kein anderer Sender immer und immer wieder Serien urplötzlich absetzt oder verschiebt, die bis dahin noch nicht einmal die Chance bekommen hatten, ihr Publikum zu finden. Ich ziehe wesentlich seltener über ProSieben her, weil das Programm an sich so schlecht ist. Dafür gibt es nämlich nicht so viele Anlässe. Gerade im Comedybereich hat ProSieben einige der besten Reihen überhaupt im Sortiment. Das betrifft Lizenzware (Die Simpsons, Scrubs, Two And A Half Men) ebenso wie Eigenproduktionen (Switch Reloaded, Stromberg, Dr. Psycho).

Um es kurz zu machen: Die neue Sitcom Volles Haus gehört nicht dazu. Sie ist dümmlich, platt, unlustig und miserabel gespielt, und während ich mich in der ersten Hälfte lediglich extrem gelangweilt habe, wurde ich in der zweiten Hälfte regelrecht aggressiv. Und mehr möchte ich dazu eigentlich nicht schreiben, sonst werde ich es wieder.

Höchstens das noch: Als Star der Serie wird Sonya Kraus angepriesen. In der ersten Folge, die ProSieben als Presse-DVD verschickt hat, gibt es weder im Vorspann noch in der eigentlichen Episode eine Spur von Sonya Kraus. Aber wenigstens das macht ja nichts.

Volles Haus, sonntags um 17.30 Uhr auf ProSieben.

Schlagwörter: , ,
Michael, 13. Januar 2008, 01:30.

12 Kommentare


  1. „… Aber wenigstens das macht ja nichts.“
    Wie wahr, wie wahr. 😉

  2. Der wie vielte inhaltliche Totalausfall und (gehen wir getrost mal davon aus) Quotenflop der neugegründeten hauseigenen Produktionsfimra „Producers at Work“ ist das jetzt?
    Und was hat der verantwortliche Redakteur (Nicolai Auer) sonst noch so zu verantworten? „Schüleraustausch – Die Französinnen kommen“, die schlimmste TV-Komödie der letzten Jahre!! Ich weiß zwar nicht, wer bei ProSieben solche Entscheidungen trifft, aber er macht offensichtlich einen richtig schlechten Job!

  3. Ich halte diese Produktion für eine reine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die sendereigene Produktionsfirma Producers at work.
    Es kann doch wohl kein Entscheider bei ProSieben so dämlich sein zu glauben eine so billig aussehende eigenproduzierte Soap könne beim ohnehin besonders verwöhnten und stark auf US-Produktionen fixierten Publikum auch nur den geringsten Anklang finden.
    Wie viewer schon richtig sagt sind die Produktionen von Producers at work in qualitativer Hinsicht ein Frechheit und taugen so allenfalls fürs Nachmittagsprogramm.

  4. Ziemlich übel. Sieht aus, als hätte man die erste Drehbuchfassung direkt inszeniert. Uninteressantes wird in die Länge gezogen, der Rest abgewürgt.

  5. Ja seltsam das Ganze. Ich weiß gar nicht, was ich schlechter finden soll: die wirklich lahmen Gags, die komplett uninspirierte Regie (Western-Duell -Musik und -Kameraeinstellung bei einem Quizduell, was für eine originelle Idee und dazu auch noch ganz ohne ironische Brechung!) oder diese seltsame Geschichte, deren Subplots teilweise gar nicht aufgelöst wurden. Wirkt für mich auch eher wie schnell zusammen geschustert, denn wirklich sorgfältig entwickelt. Wenn wir hier mal Quoten raten wollen: bei den 14-49jährigen schätze ich auf max. 8,5%.

  6. Ich habe nach der ersten Szene mit dem Ruderboot abeschaltet. So ein Blödsinn.

  7. Mann, wo soll man da anfangen?
    Da stellt sich wirklich die Frage wie der Sender so einen Käse abnehmen konnte.
    Die Story war einfach nur dumm und primitiv, die schauspielerischen Leistungen unterirdisch, und dann noch diese Comic-Einspieler und die Lacher vom Band.
    Da fallen Kleinigkeiten wie die Frage, weshalb sich insbesondere Uta Kargel Schauspielerin nennen darf oder wer Ellen Schlootz abnimmt, dass ihre Rolle zehn Jahre jünger ist als sie selbst gar nicht mehr ins Gewicht.

  8. 5,8% in der Zielgruppe der 14-49Jährigen! Das ist noch nicht mal eine „Watschn“ – das ist komplettes Desinteresse der Zuschauer, das ist weniger als wenig, das waren 500.000 Zuschauer – ich würde mal schätzen, da hat sogar 9Live und Dmax mehr gehabt! MA Gesamt ist 3,2%, ungefähr Testbild-Niveau, also äquivalent zum Inhalt der Serie…
    Ach Mensch, man könnte sich jetzt weiter diebisch darüber freuen, wenn es nicht den Niedergang der deutschen Fiktion weiter vorantreiben würde. Schämt Euch in München!

  9. Das so schlecht gemachte Formate wie Volles Haus weiterhin mit Nichtachtung gestraft werden halte ich – deutsche Fiktionkrise hin oder her – weiterhin für gerechtfertigt, schlimm genug, dass so viele qualitativ schlechte tägliche Serien bei Öffentlich-Rechtlichen und Privaten reüssieren.
    Noch zwei oder drei Folgen dann verschwindet Volles Haus ins Nacht- oder Morgenprogramm.

  10. Nebenan beim Lexikoneintrag zur Serie sind die Meinungen etwas differenzierter. Oder sagen wir so: Da gibt es immerhin einen, der die Serie toll findet. Aber der war auch an der Produktion beteiligt.

  11. Schade finde ich es bloß um Anja Knauer. Die kann mehr.

  12. annanirenberg,

    ja.um die anja knauer ist es echt schade. die ist ja die einzige die man sich gern anguckt da. die einzige die was kann und komisch ist.



Das Buch

die Autoren

Weitere Bücher

New York für Fern-SeherDie kleine House-Apotheke

Links