„Natürlich müssen die Zuschauer das Format annehmen“

Joachim Kosack ist gerade vom Fiction-Chef bei Sat.1 zum Fiction-Chef bei ProSiebenSat.1 befördert worden. Der Zeitschrift „Tendenz“ der Bayerischen Landesmedienanstalt hat er zuvor noch ein Interview gegeben (pdf):

Herr Kosack, das Thema dieser Ausgabe dreht sich um Fernsehen im Spannungsfeld zwischen Quote und Qualität. Was bedeutet für Sie Programmqualität und welche Sendungen im Bereich Fiction betrachten Sie als qualitativ hochwertig?

Kosack: Qualität ist dann vorhanden, wenn es uns gelingt das spezifische Programmversprechen einzulösen, das wir gegeben haben. Und natürlich müssen die Zuschauer das Format annehmen. Dies ist uns aktuell beispielsweise gelungen bei der Serie „GSG 9“ (…).

Gestern waren die Quoten von GSG 9 soweit gesunken, dass sich Sat.1 in der Zielgruppe, wie das Medienmagazin DWDL.de berichtet, nicht nur ProSieben und RTL geschlagen geben musste, nicht nur Vox, RTL II und kabel eins und nicht nur ARD und ZDF, sondern sogar Super RTL.

Vermutlich wünscht sich Herr Kosack im Nachhinein, er hätte ein anderes aktuelles Beispiel für Serienqualität und Publikumsakzeptanz bei Sat.1 genannt… Nein, falsch: Vermutlich wünscht sich Herr Kosack, es gäbe ein aktuelles Beispiel für Serienqualität und Publikumsakzeptanz bei Sat.1.

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Stefan, 9. Mai 2008, 12:11.

4 Kommentare


  1. Hey, nicht auf Leute (Sender) eintretet, die schon am Boden liegen!

  2. @Tacke Doch doch, solange die Senderfamilie 9Live beinhaltet, schön weitertreten!
    Einen anderen Satz aus dem Interview fand ich noch viel schöner:
    „Wenn zudem wie beispielsweise bei der Treuetesterin die Titelrolle mit Jeanette Biedermann besetzt wird,
    von der man zu Recht immer Filme mit einem hohen emotionalen Unterhaltungswert erwarten kann, dann
    entsteht nicht nur beim Zuschauer das Gefühl einer hohen Wertigkeit,
    sondern dann empfinde ich das Programm
    als stimmig und damit als qualitätsvoll.“
    Hammer, selten habe ich mich so gut unterhalten gefühlt…also, beim Lesen dieses Satzes! Kam aus dem Lachen kaum mehr raus. Àpropos Fiction bzw. Fiktion:
    „Fiktion…bezeichnet die Schaffung einer eigenen Welt durch Literatur, Film, Malerei oder andere Formen der Darstellung sowie den Umgang mit einer solchen Welt.“
    Der Mann ist fähig! Seine eigene Welt hat er sich schon mal geschaffen.

  3. Tatsächlich ein guter Witz von Kosack.
    Er hätte Der Bulle von Tölz sagen müssen.
    Seinem RTL-Pendant Barbara Thielen wäre aber wohl auch nichts besseres eingefallen ausgenommen Alarm für Cobra 11. Aber da bröckeln die Quoten mittlerweile auch ab.
    Ist Kosack überhaupt noch Fiction-Chef von Sat.1? Das Aufgabengebiet hat doch der stellvertretende Geschäftsführer Volker Szezinski zusammen mit dem Bereich Koproduktionen und Lizenzware übernommen. So stand es zumindest in der Pressemitteilung als Rossmann zum zweiten Geschäftsführer aufstieg.
    Das GSG 9 so schlecht läuft verwundert angesichts der im Gegensatz zur ersten Staffel lausigen Drehbücher und völlig unglaubwürdigen Plots, deren Hintergründe extrem schlampig recherchiet sind überhaupt nicht.
    Die Folge am Donnerstag war wirklich der Tiefpunkt. Norbert Stöß (der Stasi-Egon vom Abschnitt 40) als Terrorist, unspannende Story, Logikfehler, dazu ziehen sowohl die durchgehende Story über Konnys Verschwinden nicht mal annähernd so wie jene aus der ersten Staffel.
    Ich hatte wohl nicht ganz unrecht mit meiner Befürchtung die Serie hätte einfach nicht das Potential für mehr als eine Staffel mit guten und glaubwürdigen Stories.

  4. zero_content,

    man muss sat eins zugutehalten,dass sie die ersten waren,die themen in serien fassen zu versuchten,die die lage deutschlands in einer „veränderten internationalen sicherheitslage“ zur sprache brachten (tornado-gsg9)wo ist zdf mit „PnzrInf 89 (eppler) hilfe in herat“ oder arte mit „jaque e horst -33 monate im eurocor“ hä..hä..wo denn



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