SeaQuest DSV

1994–1997 (RTL). 57-tlg. US-Sciencefiction-Serie von Rockne S. O’Bannon („SeaQuest DSV“; 1993–1995 / „SeaQuest 2032″; 1995).

Im Jahr 2018 existieren die ersten Kolonien unter Wasser. Das Unterseeschiff SeaQuest dient gleichzeitig ihrer Sicherheit und wissenschaftlichen Zwecken. Captain Nathan Bridger (Roy Scheider) hat das Kommando, zur Besatzung gehören die Wissenschaftsoffizierin Dr. Kristin Westphalen (Stephanie Beacham), Commander Jonathan Ford (Don Franklin), Lt. Catherine Hitchcock (Stacy Haiduk), das junge Computergenie Lucas Wolenczak (Jonathan Brandis), Sicherheitschef Manilow Crocker (Royce D. Applegate), Benjamin Krieg (John D’Aquino) und Tim O’Neill (Ted Raimi). Als Leutnant zur See gehört zur Mannschaft noch Darwin, ein Delfin, den Bridger vor Jahren aus einem Fischernetz befreit hat. Eine Erfindung von Lucas übersetzt Darwins Delfinlaute in menschliche Sprache und umgekehrt.

Die SeaQuest wird später bei einer Ozeankatastrophe zerstört und durch ein kleineres Schiff ersetzt. Westphalen, Hitchcock, Krieg und Manilow sind auf dem neuen Schiff nicht mehr dabei, dazu gekommen sind James Brody (Edward Kerr), Tony Piccolo (Michael DeLuise), Dr. Wendy Smith (Rosalind Allen), Dagwood (Peter DeLuise), Ortiz Miguel (Marco Sanchez) und Lonnie Henderson (Kathy Evison). 13 Jahre später, im Jahr 2032 – Bridger ist inzwischen in Rente – ist Oliver Hudson (Michael Ironside) für kurze Zeit neuer Kapitän.

Man wusste im Nachhinein, was man an Flipper hatte, der immer Freunde hatte, die sein delfinisch verstanden und aus einem kurzen Schnattern und Flöten heraushören konnten, dass dreieinhalb Meilen in nordöstlicher Richtung ein Segelboot mit vier Kindern an Bord in Seenot geraten war. Die Kommunikation mit Darwin war zwar technisch ausgefeilter, inhaltlich aber desillusionierend. Als der Delfin einmal zu sterben droht, sagt Darwin zum Captain Dinge wie „Bridger ist Familie“ und „Darwin liebt Bridger“, und gerade, als es scheinbar gar keine Hoffnung mehr gibt, kommt Darwins Mutter mit ein paar rettendenden Algen angeschwommen, und Bridger sagt: „Hallo, Mama“.

Produzent der Serie war Steven Spielberg. Die einstündigen Folgen liefen am Samstag- bzw. Sonntagnachmittag, nachdem die ersten vier Folgen mittwochs zur Primetime durchgefallen waren.

2 Kommentare


  1. Die Serie ist auch ein prima Beispiel dafür, wie es aussieht, wenn man vehement den Einschaltquoten hinterher hechelt. In jeder Staffel wurde nicht nur bis zur Hälfte der Crew ausgetauscht, sondern auch immer wieder das Konzept radikal umgestellt.
    Von der großen Konkurrenz Star Trek versuchte sich SeaQuest ursprünglich durch möglichst glaubwürdige und gegenwartsrelevante Themen wie Umweltverschmutzung, Rohstoffausbeutung und Terrorismus abzusetzen. In der zweiten Staffel kam dann allerdings die große Kehrtwende, da der Erfolg ausblieb. Plötzlich gab es Kämpfe gegen Riesenunterwassermonster und sogar gegen Neptun persönlich (ich wünschte, das wäre ein Witz…). Anschließend mischte man eine Priese Akte X dazu und führte eine Alienverschwörung ein, was gleichzeitig den Übergang vom Episodenformat hin zu einer übergreifenden Story markierte. Ihr Höhepunkt bestand darin, dass die SeaQuest auf einen anderen Planeten (dessen Ozean aber von irdischen Gewässern nicht zu unterscheiden war) transferiert wurde, um da gegen die Aliens zu kämpfen. Mangels Zuschauerakzeptanz entschied man sich dabei, die Crew den Heldentod sterben zu lassen.
    Zu Beginn von SeaQuest 2032 erwacht dann eine der eigentlich verstorbenen Figuren auf der Erde unter der Dusche und wundert sich, was wohl passiert ist – bin ich der einzige, der da an Bobby Ewing denken musste?. Naja, das neue SeaQuest sollte dann jedenfalls zackiger und militärischer sein, also schickte man Öko-Messias Bridger in Rente und ersetzte ihn durch Captain Hudson, der seine Crew mit den Worten „auf meinem Schiff gibt es keine Zivilisten“ begrüßte. Damit vergraulte er wohl sehr effektiv die letzten verbliebenen Fans, während die restlichen Fernsehzuschauer schon lange einen großen Bogen um die Serie machten.
    Fazit: Die SeaQuest versumpfte auf ihrer großen Odysee auf der Suche nach sich selbst reichlich unrühmlich. Möge ihre Legende eine Warnung für alle Serien sein, die ähnliche Wasser befahren wollen.

  2. Ich bin ganz ehrlich:

    Ich habe diese Serie geliebt und liebe sie noch immer! Mich haben die schauspielerischen Talente einfach unglaublich gereizt. Leider sind sowohl Roy Scheider, als auch Jonathan Brandis verstorben, Gott habe sie seelig…

    Was mich aber auch immer gepackt hat war die Tatsache, eben DASS diese Serie solche stilistischen Sprünge gemacht hat. Die dritte Staffel ist nicht mehr so das Wahre, aber sehenswert. Natürlich ist daran nichts mehr realistisch, aber gerade der Unterschied zu den anderen Serien hat für mich immer alles ausgemacht.
    Besonders die Idee Darwin sprechen zu lassen, war einfach unglaublich! Ich fand die Serie einfach nur gelungen, muss ich sagen.

    Natürlich versucht man das Konzept einer Serie zu ändern, wenn sie keinen Erfolg hat. Man will sie aufrecht erhalten und nicht gleich wieder absetzen. Ich finde es schade und vermisse diese Serie SEHR!
    Objektiv betrachtet gibt es natürlich hier und da Mängel… vielleicht sogar sehr viele, aber wie sagt man so schön: Wem es nicht gefällt, der muss es sich ja nicht anschauen!!! Ich würde mir diese Serie wieder zurückwünschen. Die Ideen waren super und heute könnte man das sicher noch besser umsetzen, auch wenn ich Lucas als Rolle vermisste… er war der Größte, besonders mit Darwin zusammen. Ein kleines, junges Genie!

    Ich sage nur eins:
    Ich schwenke die Trauerfahne für Roy und Jonathan und… auch natürlich für die Seaquest!!!

    Grüße aus der Unterwelt,
    Chimera



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