Balko

1995–2006 (RTL). 124-tlg. dt. Krimiserie von Leo P. Ard und Michael Illner.

Hauptkommissar Balko (Jochen Horst; ab Folge 49 im Juli 1998: Bruno Eyron) ist ein Draufgänger und Frauenschwarm, der das Verbrechermilieu auch mal rüpelhaft aufmischt, um seine Mordfälle aufzuklären. Sein Partner bei der Dortmunder Polizei ist Hauptkommissar Krapp (Ludger Pistor). Krapp ist das genaue Gegenteil von Balko: ein blasses Muttersöhnchen, das penibel seine Dienstvorschriften einhält. Beider Vorgesetzter ist Polizeichef Vollmer (Dieter Pfaff), der nie ohne seinen Mops namens Montag unterwegs ist. Seine Nachfolger werden für jeweils kurze Zeit Kriminaloberrat Wiese (Horst A. Fechner) und Hauptkommissar König (Arthur Brauss) und ab der dritten Staffel für längere Zeit Kriminaloberrätin Katharina Jäger (Sabine Vitua), bis sie einem Mordanschlag zum Opfer fällt. Zum Revier gehören auch die tölpelhaften Streifenpolizisten Wittek (Matthias Kniesbeck), Marek (Armin Krug) und Schafranek (Lars Pape). Wittek steigt nach Katharina Jägers Tod 1999 ruckartig zum Kriminalhauptkommissar auf, weil er der Schwiegersohn des Polizeipräsidenten ist, und wird damit Balkos neuer Chef. Schließlich übernimmt Kriminalrat Holtermann (Uwe Rohde) diese Position. Balkos Freundin ist anfangs die Journalistin Colette (Joana Schümer), die Balko gern über seine Fälle ausquetscht, um etwas für ihre Zeitung schreiben zu können.

Die Serie kam beim Publikum gut an. Das änderte sich auch nicht, als Jochen Horst ausstieg und in der gleichen Rolle plötzlich ein neues Gesicht zu sehen war. Aus der Not machte die Serie einen Gag: In klassischer Art von US-Seifenopern hat Balko einen schlimmen Unfall, bei dem er sein Gesicht verliert. Vor der nötigen Operation darf er sich am Computer ein neues aussuchen. Zur Wahl stehen u. a. die Gesichter von Schimanski, Derrick und Kommissar Rex. Balko wählt – natürlich – das Gesicht von Bruno Eyron. Diese Art von Humor und eine innovative Bildästhetik, die Regisseur Nico Hofmann entwickelte (und gegen den Widerstand von RTL durchsetzte), machten den Erfolg aus. 1996 erhielten Jochen Horst, Ludger Pistor und Dieter Pfaff für die Serie den Adolf-Grimme-Preis, 1999 wurde Ludger Pistor für seine Rolle mit dem Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Bester männlicher Hauptdarsteller in einer Serie“ ausgezeichnet.

Die einstündigen Folgen liefen zunächst dienstags, später donnerstags, meist um 21.15 Uhr. Die Produktion wurde bereits im Herbst 2003 mit dem Ausstieg Bruno Eyrons eingestellt, die Ausstrahlung der letzten Handvoll Folgen geschah erst Jahre später.

Das Beste von Balko ist auf zwei DVD-Boxen erschienen.

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