Die Affäre Semmeling

2002 (ZDF). 6-tlg. dt. Familiensaga von Dieter Wedel.

Bruno (Fritz Lichtenhahn) und Trude Semmeling (Antje Hagen), seit 40 Jahren verheiratet, stecken das Erbe einer Tante in die Renovierung ihres Hauses. Als das Finanzamt auf dieses Erbe eine Steuernachzahlung von 270 000 Mark fordert, haben sie ein Problem. Währenddessen machen Semmeling-Sohn Sigi (Stefan Kurt) bei der SPD und seine Frau Silke (Heike Makatsch) bei den Grünen politische Karriere in Hamburg, hauptsächlich weil Sigi Zeuge eines krummen Geschäfts zwischen Bürgermeister Dr. Hennig (Robert Atzorn) und dem Unternehmer Asmus (Heiner Lauterbach) wurde und sich die „Förderer“ so Semmelings Schweigen erkaufen wollen. Hennig tritt zurück, als er bei den Wahlen massive Verluste hinnehmen muss, Axel Ropert (Heinz Hoenig) wird sein Nachfolger. Er beginnt eine Affäre mit Silke, an der ihre Ehe mit Sigi zerbricht, der seinerseits eine Affäre mit Katja (Maja Maranow) hat. Sigi bemüht sich, auch mit der Hilfe von Senator „Beton-Walter“ Wegener (Mario Adorf), durch sanften Druck das Finanzamt von einer weiteren Verfolgung seiner Eltern abzubringen. Schließlich wird Sigi selbst Senator.

1972 hatte der damals 28 Jahre alte Nachwuchsregisseur Dieter Wedel mit der Semmeling-Saga Einmal im Leben seinen ersten großen Erfolg. Er setzte sie vier Jahre später in Alle Jahre wieder: Die Familie Semmeling fort und griff dann erst wieder fast 30 Jahre nach dem ersten Mehrteiler wieder auf die Semmelings zurück. Nach so langer Zeit konnte man schon mal vergessen haben, dass der Semmeling-Sohn damals noch Kay und nicht Sigi hieß und dass die Semmeling-Geschichten eigentlich mal eine Komödie waren. Die Rollen von Bruno und Trude wurden mit denselben Schauspielern besetzt wie damals, die anderen Rollen mit denselben Schauspielern wie jeder Wedel-Mehrteiler der vorangegangenen Jahre.

Die spielfilmlangen Folgen liefen innerhalb von zwei Wochen zur Primetime. Das ZDF hatte sein bis dahin teuerstes Projekt offensiv beworben – und wurde enttäuscht. Statt der für Wedel üblichen sieben bis neun Millionen Zuschauer schalteten nur noch fünf Millionen ein, und Wedel war geschockt. Den Titelsong „Turn It Into Something Special“ sang Sasha.

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