Danke Anke!

1998–2003 (Sat.1). Große Familienshow mit Anke Engelke und Musik, Comedy und Talk, die einmal im Jahr, ein oder zwei Tage vor Heiligabend ausgestrahlt wurde. Ab 2002 gab es eine zusätzliche Show am Muttertag.

Noch mehr Wasser auf die Mühlen

Es wäre ein merkwürdiger Zufall. Als Strategie wäre es aber auch komisch.

Heute, nur vier Tage nach dem Start der RTL-Show Entern oder Kentern, gräbt RTL2 die Show aus, die dafür offensichtlich durchgepaust wurde: Takeshi’s Castle, seit sechs Jahren nicht im deutschen Fernsehen gelaufen und auch damals in keinem Sender, der größer als das DSF war. RTL2 zeigt die uralte japanische Originalshow in neuer deutscher Bearbeitung werktags nachmittags.

Vielleicht ist es doch nur ein Zufall innerhalb der Sendergruppe. Ich sollte aufhören, mir so viele Gedanken darüber zu machen, dass dort irgendjemand Gedanken machen könnte.

Michael, 3. Juli 2007, 12:06.

Takeshi’s Castle

1999–2001 (DSF). Japanische Action-Spielshow („Fûun! Takeshi Jô“; 1986 – 1989).

100 Kandidaten unter der Führung von General Lee (Hayato Tani) wollen die Burg von Fürst Takeshi (Takeshi Kitano). Dazu müssen sie etliche abstruse Hindernisse überwinden, wobei sie aber leicht ins Wasser fallen und ausscheiden können.

Schlamm- und Wasserspektakel, das wohl Vorbild für die RTL-Show Entern oder Kentern war. Das Deutsche Sportfernsehen zeigte die aus Japan übernommene Show mit deutschem Kommentar an zahllosen Sendeplätzen vor allem im Werktagsnachmittagsprogramm. In neu geschnittener Fassung ist sie jetzt werktags nachmittags bei RTL2 zu sehen.

Der Vorabend war ihr Schicksal

RTL2 rüstet sich heute für die Nach-Big-Brother-Zeit und schickt zwei neue Doku-Soaps ins Rennen: In Mein Kiez schildern Leute, die da wohnen, wo sich andere amüsieren, wie es ist, da zu wohnen, wo sich andere amüsieren. Aufregend. Und lässt sich bei Erfolg beliebig mit Puffnachbarn und Kirmesplatzanwohnern aus anderen Städten fortsetzen.

In Das Schicksal meines Lebens wiederum schildern Menschen, die weißgottwo wohnen, wie sie ein schweres Schicksal überwunden haben. Auch hier baut RTL2 für den Erfolgsfall vor. Interviewt werden diese Menschen von Jürgen und Alida, zwei ehemaligen Teilnehmern von Big Brother. Auf diese Weise erfahren dieselben Menschen nämlich ein weiteres schweres Schicksal, das sie dann in der zweiten Staffel schildern können.

Michael, 2. Juli 2007, 15:56.

Das Schicksal meines Lebens

Ab 2. Juli 2007 (RTL2). Halbstündige werktägliche Doku-Soap am Vorabend.

Menschen, die ein schweres Schicksal überwunden haben, z.B. Drogensucht, Übergewicht oder Arbeitslosigkeit, stellen sich einem neuen, nämlich von den ehemaligen Big-Brother-Bewohnern Alida Lauenstein und Jürgen Milski dazu befragt zu werden.

Männer allein daheim

Seit 2007 (Kabel 1). Doku-Soap.

In einem Dorf ohne Frauen müssen sich die Männer allein zurechtfinden. Kabel 1 hat die komplette weibliche Bevölkerung von Jühnde in Niedersachsen für acht Tage nach Malle geschickt und zeigt in acht Folgen, wie die zurückgebliebenen Männer teils hilflos, teils originell, den Alltag bewältigen.

Adaption des britischen Formats „The Week The Women Went“. Die einstündigen Folgen laufen montags um 20.15 Uhr.

Mein Kiez

Ab 2. Juli 2007 (RTL2). Doku-Soap über die ganz normalen Menschen, die es ebenfalls rund um die Reeperbahn im Hamburger Stadtteil St. Pauli gibt.

Die halbstündigen Folgen laufen am Vorabend.

Daktari

1969–1970 (ZDF); 1994 (RTL 2). 89-tlg. US-Abenteuerserie von Ivan Tors und Marshall Thompson („Daktari“, 1966–1969).

Der verwitwete Amerikaner Dr. Marsh Tracy (Marshall Thompson) ist der Daktari, das ist suaheli und heißt „Doktor“. Mitten im afrikanischen Dschungel, fernab der Zivilisation, hat er das „Wameru Study Center For Animal Behaviour“ gegründet, ein Zentrum für kranke Tiere. Dort lebt und arbeitet er als Tierarzt zusammen mit seiner Tochter Paula (Cheryl Miller). Sie sind umgeben von Elefanten, Leoparden, Nashörnern, Schlangen und anderen wilden Tieren. Einige haben sie als Haustiere bei sich aufgenommen, darunter die Schimpansin Judy und den schielenden Löwen Clarence, der wegen seines Sehfehlers nicht jagen kann. Alle Tiere sind zahm, stellen aber permanent Unsinn an. Tracy würde niemals einem Tier etwas zu Leide tun und wendet allenfalls mal das Betäubungsgewehr an, um einem Tier lebensnotwendige Medizin einflößen zu können. Neben Tracy und Paula arbeiten in der Wameru-Forschungsstation der Amerikaner Jack Dane (Yale Summers) und der einheimische Schwarze Mike Makula (Hari Rhodes) als Tierpfleger, später Bart Jason (Ross Hagen). Officer Hedley (Hedley Mattingly) sorgt für Recht und Ordnung. Das Tierparadies in der Wildnis wird regelmäßig durch skrupellose Wilderer bedroht, denen es das Handwerk zu legen gilt. In der dritten Staffel nehmen Marsh und Paula das siebenjährige Waisenkind Jenny Jones (Erin Moran) bei sich auf.

Schauplatz war zwar Afrika, Drehort jedoch „Africa“, ein Wildlife-Park in Kalifornien, den Serienerfinder und Produzent Ivan Tors gegründet hatte. Die wirklichen Stars der Serie waren die beiden Tiere, die sogar namentlich im Vorspann aufgeführt wurden: die Schimpansin Judy und der Löwe Clarence. Viele Szenen wurden aus seiner Sicht gezeigt, die Menschen und Motive waren dann doppelt zu sehen. Clarence war bereits die Hauptfigur im Film „Clarence, der schielende Löwe“ („Clarence, The Cross-Eyed Lion“) aus dem Jahr 1965, dem die Serie zugrunde lag. Darin finden der Daktari und seine Tochter den Löwen in der Wildnis und nehmen ihn mit, weil sie erkennen, dass er sich aufgrund seiner Sehbehinderung selbst keine Nahrung beschaffen kann. Im Film bandelt Tracy mit der Wissenschaftlerin Julie Harper (Betsy Drake) an, und Clarence bekommt am Ende zwei schielende Löwenbabys, doch weder Frau noch Babys kommen in der Serie vor. Thompson, Miller und Clarence spielten bereits ihre späteren Rollen. In Deutschland wurde dieser Film erst 1991 von der ARD im Fernsehen gezeigt.

Ivan Tors hatte zwei Jahre vor Daktari bereits eine andere Serie kreiert, in der ein Tier der Star war: Flipper. Auch Hauptdarsteller Marshall Thompson hatte Erfahrung mit Tierserien: Er war Regisseur von mehreren Folgen Flipper, außerdem spielte er in George an der Seite eines Bernhardiners.

Daktari lief ab 1969 in 66 knapp einstündigen Folgen in willkürlicher Reihenfolge samstags gegen 18.00 Uhr im ZDF. Ein Vierteljahrhundert später zeigte RTL 2 noch 23 weitere Folgen in deutscher Erstausstrahlung. Schimpansin Judy drehte parallel Verschollen zwischen fremden Welten, eine Doppelbelastung, gegen die sie protestierte, indem sie mehrfach zubiss – bis ihr sämtliche Zähne gezogen wurden.

Verschollen zwischen fremden Welten

1992 (Kabel 1); 1993 (Pro Sieben). 54‑tlg. US-Science-Fiction-Serie von Irwin Allen („Lost In Space“; 1965–1968).

Im Auftrag der Regierung macht sich im Jahr 1997 die Familie Robinson mit der Jupiter 2 auf eine fünfeinhalbjährige Reise ins All, um einen Planeten im Alpha-Centauri-System zu kolonisieren. An Bord sind der Astrophysiker Prof. John Robinson (Guy Williams), seine Frau Maureen (June Lockhart), die ältere Tochter Judy (Marta Kristen), Sohn Will (Bill Mumy) und die jüngere Tochter Penny (Angela Cartwright) sowie der Pilot Don West (Mark Goddard), ein besserwisserischer Roboter (Bob May), der vielseitig begabt ist, Gitarre spielt, Gedicht schreibt und bei Bedarf Maureen frisiert, und der Saboteur Dr. Zachary Smith (Jonathan Harris). Dieser bringt das Raumschiff vom Kurs ab, und es beginnt eine Odyssee durch den Weltraum, die die Familie auf fremde Planeten führt, wo sie merkwürdigen Außerirdischen, abartigen Monstern und ungewöhnlichen Riesenpflanzen begegnen. Die Rückkehr scheint nicht möglich und wird durch Smith immer wieder verhindert, der zwar immerhin sich selbst gern zurück zur Erde bringen würde, doch mit den anderen zwischen den fremden Welten gefangen bleibt.

Die Serie war eine der ersten des US-Fernsehens, die in Farbe produziert wurden, jedoch erst ab der zweiten Staffel. Die erste Staffel mit den Schwarz-Weiß-Folgen wurde in Deutschland nie gezeigt, denn als hier 27 Jahre nach der Produktion die Serie erstmals gesendet wurde, gehörte das Farbfernsehen doch schon zum normalen Standard. Jede Folge war eine Stunde lang. 1998 entstand der Kinofilm „Lost In Space“, in dem einige Mitglieder der Originalbesetzung in Nebenrollen mitwirkten.

Als Weltraumaffe trat in der ersten Staffel die Schimpansin Debbie auf, die in Daktari Judy hieß. Bei Verschollen zwischen fremden Welten soll sie mehrfach Kollegen angegriffen und daraufhin alle Zähne gezogen bekommen haben.

Woche rum. War was?

Heute beginnt ein neues Halbjahr. Anlass für einen Rückblick auf die ausklingende Woche.

Montag
Sämtliche Medien greifen Horst Köhlers Idee auf, den Bundespräsidenten direkt vom Volk wählen zu lassen, die er bei Sabine Christiansen geäußert hatte, und verwechseln mal wieder die Meinungsäußerung einer Einzelperson mit einer Nachricht. Zum Vergleich: Eine Nachricht wäre es gewesen, wenn Köhler in Christiansen letzter Sendung spontan gesagt hätte: „Ach, Frau Christiansen, wissen Sie was, ich hör‘ auch auf!“

Dienstag
Die ARD kündigt den Drehstart der neuen Serie an Elvis und der Kommissar über einen Polizisten und seinen Hund mit den Worten an: „Ein ungewöhnliches Ermittler-Duo schreckt die Hamburger Unterwelt“. Ungewöhnlich? Hat noch nie jemand Die Verfolger oder Tequila und Bonetti gesehen? Nicht? Vielleicht, öhm…, Kommissar Rex? Hallo???

Mittwoch
Lustiges Bild bei Larry King Live auf CNN, der das Interview-Wettbieten verloren hat und Paris Hilton als Erster empfangen muss. Auf der einen Seite des Bildschirms ein hundert Jahre alter Mann, der aussieht wie eine Eule, bekleidet mit lila Hemd, gepunkteter Krawatte und Hosenträgern, daneben eine junge blonde Frau mit leerem Gesicht, die dauernd nickt, als müsse sie sich selbst bestätigen, dass das, was sie gerade erzählt, auch stimmt.

Donnerstag
Gegen 22.00 Uhr erreicht unser Aufnahmestudio ein sachdienlicher Hinweis, der darauf schließen lässt, dass mindestens einem Insassen des Gefängnisses aus Prison Break bereits die Flucht gelungen sein muss. Kilian meldete sich vom Genesis-Konzert in Stuttgart und teilte mit, dass der Mafiosi John Abruzzi neben Phil Collins auf der Bühne stehe.

Freitag
Bei zwei gespielten Piratenwitzen in Entern oder Kentern muss ich lachen. Damit hatte ich nicht gerechnet. Von der Überraschung übermannt bezeichne ich Götz Ottos Leistung als „großartig“, und Stefan droht mir mit der Aufkündigung der Zusammenarbeit.

Samstag
Lug und Trug bei Let’s Dance? Zumindest belügt Nazan Eckes die Zuschauer, als sie vor der Entscheidung erklärt: „Die Zeit bis dahin kann man überbrücken, man kann sie füllen, oder man kann sie genießen. Wir haben uns für die dritte Variante entschieden. Hier ist Dieter Bohlen zusammen mit Mark Medlock…“

Sonntag
Die ARD beginnt um 21.45 Uhr ihre neue Doppelporträt-Reihe Duelle. Heute in Teil 1: „Diana gegen die Queen“. Wer sich davon überraschen lassen wollen will, wie es ausgeht, sollte diesen Satz jetzt nicht zu Ende lesen, denn (Spoiler-Warnung!) nur eine von beiden lebt noch…

Michael, 1. Juli 2007, 12:02.
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