Revelations – Die Offenbarung

2007 (Kabel 1). 6-tlg. US-Weltuntergangsserie von David Seltzer („Revelations“; 2005).

Ein ungläubiger Wissenschaftler und eine Nonne gegen das Ende der Welt. Weil sich die Anzeichen für eine bevorstehende Apokalypse häufen, versuchen Uni-Professor Dr. Richard Massey (Bill Pullman) und Schwester Josepha Montafiore (Natascha McElhone) eben diese zu verhindern. Derweil koordiniert der Satanist Isaiah Haden (Michael Massee) vom Gefängnis aus die Ankunft des Antichristen.

Jede Folge dauert eine Stunde. Kabel 1 programmiert sie als „Event“ und verteilt alle sechs Folgen auf zwei Abende hintereinander.

Hilferufe aus dem Sat.1-Text

Erst habe ich gedacht, im Teletext von Sat.1 seien die gestern im Rahmen der neuen „Überleben durch Selbstmord“-Strategie der Sendergruppe ProSiebenSat.1 kurzfristig eingestellten Boulevardmagazine Sat.1 am Mittag und Sat.1 am Abend nur deshalb noch für morgen angekündigt, weil alle Mitarbeiter dort auch längst entlassen wurden.

Beim genaueren Hinsehen scheint es aber eher so zu sein, dass dort tatsächlich noch Leute arbeiten und das Medium für verzweifelte Hilferufe nutzen:


(Hervorhebungen von mir.)

Stefan, 17. Juli 2007, 01:51.

Geissen, Geissen, heul, heul

Einfallslose Titel werden ja gleich viel besser, wenn man die Begriffe doppelt hinschreibt. Funktioniert ja auch bei RTL: Surprise, Surprise.

Wer nicht sofort abgeschaltet hat, nachdem Oliver Geissen die Erläuterung seiner neuen Show mit den Worten begonnen hatte: „Wir werden sehr ausführlich und in epischer Breite…“, hat folgendes verpasst: Ahnungslose Menschen… Ach, ich spare mir das. Wer früher Rudi Carrell, Dieter Thomas Heck oder Linda de Mol gesehen hat, kennt das Konzept. Nun ist Rudi Carrell aber tot, Dieter Thomas Heck alt und Linda de Mol ebenfalls beim ZDF, also braucht RTL wohl eine Überraschungsshow für die eigenen Zuschauer, die das vielleicht noch nicht kennen. Die werden dann auch nicht bemerkt haben, dass die Kandidaten gar nicht aussahen, wie Kandidaten in RTL-Shows sonst aussehen, als irgendwie jung und cool, sondern eher wie bei Rudi Carrell und Dieter Thomas Heck. Vielleicht können die einfach besser vor Rührung heulen. Falls sie überhaupt die Zeit dazu haben. Denn trotz der Ankündigung der epischen Breite ging zunächst alles rasend schnell, weshalb der hastige Helikopterflug, mit dem eine Frau überstürzt überrascht wurde, eher wie eine Entführung wirkte. Und hätte Außenreporterin Sandra Thier auf alle ihre Würde-ich-sagens und jetzt-mal-los‘ verzichtet, wäre die Sendung vermutlich sogar nur noch zehn Minuten lang gewesen.

Trotzdem wirkte das alles sehr altbacken, und ich bekam den Gedanken nicht aus dem Kopf, dass all diese früheren Überraschungsshows ja nicht grundlos von ihren jeweiligen Sendern eingestellt wurden…

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Michael, 16. Juli 2007, 22:02.

Surprise, Surprise

2007 (RTL). Einstündige Rührshow mit Oliver Geissen.

Ahnungslose Menschen werden überrascht und bekommen lang gehegte Wünsche erfüllt – angeregt von Freunden oder Verwandten, die sich damit beim Überraschten bedanken wollen oder der Meinung sind, er habe es einfach verdient. Außerdem führt die Show Freunde oder Familien zusammen, die einander aus den Augen verloren hatten. Und schließlich heulen alle vor Glück. Co-Moderatorin für Außenreportagen ist Sandra Thier.

Die Neuauflage der Surprise-Show lief montags um 20.15 Uhr.

Die Surprise-Show

1994–1995 (RTL). Samstagabendshow mit Linda de Mol, in der nichtsahnende Menschen überrascht und ihnen lang gehegte Wünsche erfüllt werden.

Co-Moderator für Außenreportagen war Kai Pflaume. Die Einschaltquoten blieben hinter den Erwartungen zurück, und die Show war wegen des großen Rechercheaufwands teuer. Trotzdem legte RTL sie zwölf Jahre später als Surprise, Suprise mit Oliver Geissen neu auf. Das ursprünglich britische Format („Surprise, Surprise“) hatte zuvor bereits Rudi Carrell importiert und zum Bestandteil der Rudi Carrell Show gemacht.

Sat.1 am Mittag

2006–2007 (Sat.1). Mittagsmagazin mit Mareile Höppner und vielen bunten Boulevardthemen und zweitverwerteten Beiträgen.

Es lief zunächst 90-minütig montags bis freitags ab 11.30 Uhr und war damit früher und länger als Punkt 12 bei RTL, aber nur halb so erfolgreich. Dann wurde die Sendung auf eine Stunde gekürzt und auf 11.00 Uhr vorgezogen, endete also bereits zur Mittagszeit, behielt aber ihren Namen. Gerade als die Zuschauerzahlen einigermaßen akzeptables Niveau erreicht hatten, beschloss eine Unternehmensberatung im Auftrag der neuen Sendereigentümer, dass man Programm ja viel billiger produzieren könne, wenn man einfach gar keins mehr herstellt, und so flog Sat.1 am Mittag im Wortsinn von heute auf morgen aus dem Programm. Der Ersatz: Wiederholungen von Gerichtsshows. Moderatorin und Redaktion erfuhren am 16. Juli 2007 angeblich während der Ausstrahlung der Live-Sendung, dass es sich um ihre letzte handele.

Sat.1-Programm löst sich auf

Ich habe mal bei einem Radiosender gearbeitet, der Kündigungsschreiben an Moderatoren während ihrer Sendungen in die Postfächer warf. Natürlich mit sofortiger Wirkung, damit sich bloß niemand beim Publikum verabschieden kann und Aufmerksamkeit auf das Geschehen lenkt. Angesichts dieser Erfahrung halte ich die DWDL-Schilderung, die Moderatorin Mareile Höppner habe während der Live-Sendung Sat.1 am Mittag erfahren, dass es sich um ihre letzte handele, für realistisch. Die Mehrheit der Zuschauer wird es morgen erfahren, wenn stattdessen eine Wiederholung von Richterin Barbara Salesch läuft. Der Informationsgehalt beider Sendungen unterscheidet sich zwar nicht sonderlich, aber das ist jetzt ausnahmsweise mal nicht der Punkt.

Michael, 16. Juli 2007, 21:34.

Pro Erfolg sieben Flops (kurz: ProSieben)

Als ProSieben bei seiner Programmpräsentation vergangene Woche ankündigte, „mehr Serien“ zu zeigen, dachte ich kurz nach, ob ich mich darüber lustig machen solle. So im Sinne von: „Haha, eher mehr Serienanfänge, was? Zu Ende gezeigt werden Serien bei ProSieben doch eh nie!“ Dann sah ich davon ab, denn immerhin hatte Pro Sieben schon seit Wochen keine Serie mehr vorzeitig abgesetzt. Von Primeval zum Beispiel wurde tapfer die ganze erste Staffel mit allen sechs Folgen gesendet!

Nun denn, heute stellt sich raus: Alles ist wie immer, ProSieben wirft Jericho vorzeitig aus dem Programm, wie bereits zum Sendestart vorhergesagt. Übrigens dasselbe ProSieben, das vor einem Monat die US-Absetzung derselben Serie als „unerklärlich“ bezeichnete.

Man sollte einfach nie auf das Gute in Programmplanern vertrauen und stattdessen alte Klischees pflegen.

Oder ist das vielleicht eine neue Strategie, DVD-Verkäufe anzukurbeln? Nur noch kurze Pröbchen zeigen, und wer mehr will, muss es sich eben kaufen? Dann wäre nämlich damit zu rechnen, dass PröbchenSieben bald auch nur noch das jeweils erste Viertel seiner Sonntags-Blockbuster zeigt und spätestens ab 20.45 Uhr Wiederholungen der Märchenstunde kommen.

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Michael, 16. Juli 2007, 17:42.

Die ProSieben- Märchenstunde

Seit 2006 (ProSieben). Dt. Comedyreihe.

Märchenonkel Thomas Fritsch im gemütlichen Sessel und der kleine Bernhard Hoëcker in seinem Ohr führen in bekannte Märchen ein, die hier parodiert werden. Jede einstündige Verfilmung ist mit mehr oder weniger prominenten Komikern und Schauspielern besetzt und in sich abgeschlossen.

Die Reihe hat ihren festen Sendeplatz am Montagabend und kommt dort neben den vorgesehenen Terminen immer dann zum Zug, wenn Pro Sieben mal wieder eine Show oder eine Serie abgesetzt hat.

4400 — Die Rückkehrer

Seit 2006 (Pro Sieben). 45-tlg. US-Mysteryserie von Scott Peters und René Echevarria („The 4400“, 2004–2007).

Mit einem Schlag — oder eher einem merkwürdigen Leuchten am Himmel — finden sich plötzlich 4400 Menschen im Nichts in der Nähe von Seattle wieder. Alle galten bis soeben als verschollen, verschwunden zu unterschiedlichen Zeitpunkten während der vorausgegangenen Jahrzehnte. Niemand ist seitdem gealtert, und niemand kann sich an die Zwischenzeit erinnern, aber einige haben plötzlich telepathische, telekinetische oder andere besondere Fähigkeiten. Fortan gehen sie auf Spurensuche: Der Multimillionär Jordan Collier (Billy Campbell), der ein 4400-Zentrum für die Rückkehrer gründet, in dem sie ihre Fähigkeiten erforschen können; Shawn Farrell (Patrick Flueger), der eine führende Position im Zentrum übernimmt; der Kampfpilot Richard Tyler (Mahershalhasbaz Ali); Lily Moore (Laura Allen), deren Großmutter mit Richard liiert war und die jetzt selbst seine Freundin wird; und die achtjährige Maia Rutledge (Conchita Campbell), die in die Zukunft sehen kann. Shawn Farrell ist der Neffe von Tom Baldwin (Joel Gretsch) vom Ministerium für Heimatschutz, der mit seiner Kollegin Diana Skouris (Jacqueline McKenzie) ebenfalls Nachforschungen anstellt. Dennis Ryland (Peter Coyote) ist ihr Chef. Nach kurzer Zeit kommt heraus, dass die 4400 in die Zukunft entführt worden waren und ihnen Promizin verabreicht wurde, das ihnen ihre Fähigkeiten gibt, mit denen sie der Menschheit dienen sollen. Aus Angst vor Missbrauch verabreicht die Regierung den Rückkehrern jedoch Promizinhemmer, was in einen großen Skandal ausartet. Überhaupt steht die Welt den Rückkehrern misstrauisch gegenüber.

Die Serie war ursprünglich auf fünf Teile angelegt, wurde jedoch wegen des großen Erfolgs anschließend in Staffeln mit je 13 Episoden fortgesetzt. Vor der Ausstrahlung bei Pro Sieben war die Serie bereits im Pay-TV bei Premiere gelaufen. Pro Sieben zeigte die ersten beiden und den Beginn der dritten Staffel montags um 20.15 Uhr. Jede Folge dauerte eine Stunde, an den meisten Montagen zeigte ProSieben aber zwei Folgen hintereinander, bis es die Serie urplötzlich absetzte. Im Herbst begann ein Wiederholungsdurchlauf am Sonntagnachmittag, und gerade als die Free-TV-Premieren der dritten Staffel begonnen hatten, setzte ProSieben die Serie dort erneut ab und schob sie ins Nachtprogramm.

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