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Die Redaktion

Mittwoch, 5. März 2008, 23:08

1994–2005 (RTL 2). Wöchentliches Boulevardmagazin mit Filmberichten verschiedener Reporter.

In der Anfangsphase waren die Moderationen zwischen den Beiträgen wie eine Redaktionssitzung aufgebaut: Der Moderator saß am Kopf eines Tisches und um ihn herum die Reporter, die jeweils ein paar Sätze zu ihrem jeweiligen Thema sagten. Moderator war zunächst Joachim Steinhöfel, im Hauptberuf Rechtsanwalt, der die gespielte Sitzung im harschen Tonfall des Chefs leitete und wo nötig nachfragte: „Wir reden hier also von Leuten, die kleine Kinder vergewaltigen und in schlimmsten Fällen auch in Stücke schneiden?“ Er hatte sich zuvor in der RTL-Anrufshow 18.30 bereits einen Ruf als arrogantes Ekel erarbeitet. Umso erstaunlicher war der angebliche Grund seiner Trennung von RTL 2 Ende September 1995: Steinhöfel hatte sich aus ethischen Gründen gegen einen Beitrag über das Sexualleben bein- und armamputierter Menschen gewehrt, den die Redaktion senden wollte. RTL 2 entschied sich für den Beitrag und gegen den Moderator und warf ihn hinaus. Seine Nachfolgerin wurde für die nächsten fünf Jahre Michaela Papke (jetzt wurden die Beiträge wie in jedem anderen Magazin nur noch im Studio angesagt), ihr folgten Ralf Reibiger (2000–2001), Alexandra Klim (2002–2003) und Aline Magnier (ab 2004).

Als „Die Redaktion Spezial“ liefen zusätzlich meist sonntags abends vom gleichen Moderator präsentierte einstündige Reportagen über abwechslungsreiche Themen wie „Schönheit, Sex und Super-Busen“, „Spielwiesen der Lust – Von prallen Schenkeln und heißen Kurven“, „Schamlos, scharf und sexbesessen – Unter deutschen Bettdecken“ oder „Die Busenwunder — Von Titten, Möpsen und Super-Brüsten“ (alle diese Titel liefen innerhalb von nur sechs Wochen im Sommer 2000) — also quasi das gleiche wie in exklusiv – Die Reportage. Ab Januar 2002 kam noch der Ableger „Die Redaktion Stories“ dazu. Jener sollte ursprünglich „Die Redaktion – Report“ heißen, doch nach einer Intervention der ARD, Heimat des Magazins Report, gab RTL 2 eine Unterlassungserklärung ab.

Nachdem RTL 2 im Herbst 2000 begonnen hatte, sich von seinem hart erarbeiteten Ruf als „Tittensender“ zu verabschieden, verschwanden die bislang prägenden Themen weitgehend aus Die Redaktion.

Das einstündige Magazin lief zunächst donnerstags gegen 22.00 Uhr, ab März 2000 erst um 23.00 Uhr, später an verschiedenen Wochentagen gegen Mitternacht.

Die Revierbullen und die Neuen

Montag, 26. Februar 2007, 13:02

Gleich zwei bekannte Fernsehpolizisten werden mit personellen Veränderungen konfrontiert, wenn heute die beliebtesten noch lebenden Volksschauspieler mit neuen Folgen ihrer Serien an den Start gehen: Jan Fedder als Dirk Matthies und Ottfried Fischer als Benno Berghammer sind zurück, das Großstadtrevier geht ins 21. Jahr und Der Bulle von Tölz ins elfte.

Die von der ARD verbreiteten Vorabinformationen zur neuen Staffel des Großstadtreviers erwecken einen merkwürdigen Eindruck davon, wie bei der Hamburger Polizei Stellen besetzt werden: Dirk Matthies wird im Dienst angeschossen und kann nicht mehr auf Streife gehen. Also wird er eben Revierleiter. Und neuer Partner von Katja Metz (Anja Nejarri) auf Streife wird Ben Kessler (Sebastian Hölz), der zufällig am Tatort war. Ganz so dämlich simpel ist es in der Umsetzung dann aber zum Glück doch nicht. Und so leiden wir mit Dirk Matthies, der zu Beginn der Folge schweren Herzens von seinem alten grünen Streifenwagen Abschied nimmt, weil noch am gleichen Tag der neue geliefert werden soll. Blau. Später würde er sich wünschen, das sei gerade seine größte Sorge.
Das Problem seines Nachfolgers Ben Kessler im „14/2″ ist, dass er zwar genauso rotzig, frech und vorlaut ist wie Dirk Matthies, dabei aber nicht sympathisch wirkt. Vielleicht wird er’s ja noch, oder wir gewöhnen uns trotzdem an ihn. Wie an die neuen blauen Uniformen und Autos.

Bulle Benno Berghammer bekommt wenig später neben dem neuen Sendeplatz am Montagabend eine neue Partnerin, weil Sabrina schwanger ist und nicht aus dem Urlaub zurückkehrt. Nadine Richter (Katharina Abt) kommt aus dem Osten, was Stoff für vorhersehbare Ost-West-Dispute ist, die aber nur manchmal aus den vorhersehbaren Klischees bestehen. Der Bulle von Tölz ist tatsächlich noch immer eine der ansehnlichsten deutschen Serien. Die Chemie zwischen den Hauptdarstellern stimmt, die Dialoge sind zumindest zum Teil originell und witzig, und über den obligatorisch schleppenden Handlungsfortgang (die bayerische Gemächlichkeit gehört nun mal zum Konzept) machen sie sich sogar selbst lustig („Wenn es in dem Tempo weitergeht, kann ich nebenbei noch mein Jodeldiplom machen“).

Ganz nebenbei erinnert die heutige Folge in einem sehr kurzen, aber sehr würdigen Augenblick an den vor einem Jahr verstorbenen Udo Thomer, der den uniformierten Polizisten Pfeiffer gespielt hatte.

Pfeiffer ist also weg, Sabrina ist weg und Nadine ist da. An mehr Neues muss man sich als Zuschauer zum Glück nicht gewöhnen, Ottfried Fischer kann noch immer keinen zweiten Gesichtsausdruck.

Der schönste Dialog geht übrigens so:

Sie: „Ich sag dir jetzt mal ganz ehrlich, warum ich nach Bayern gezogen bin.“
Er: „Ich weiß es. Sehnsucht nach dem Ein-Parteien-System.“
Sie: „Nein, ich bin hierher gezogen, weil ich nochmal wissen wollte, wie wir Ossis früher gelebt haben.“

Großstadtrevier, montags um 18.50 Uhr in der ARD.
Der Bulle von Tölz, montags um 20.15 Uhr in Sat.1.

Die Rivalen von Sherlock Holmes

Sonntag, 31. Mai 2009, 21:39

1974–1975 (ARD); 1977 (DFF 2). 17-tlg. brit. Krimireihe („The Rivals Of Sherlock Holmes“; 1971).

In abgeschlossenen und voneinander unabhängigen 50-minütigen Episoden klären verschiedene Detektive Kriminalfälle im London um die Wende vom 19. zum 20. Jh. auf. Wechselnde Darsteller spielten die Hauptrollen. Die Buchvorlagen stammten von unterschiedlichen Autoren, die zwischen 1891 und 1914 veröffentlicht hatten – also zu der Zeit, als Arthur Conan Doyle seinen Sherlock Holmes ermitteln ließ. Die Serie wurde auf Video gedreht.

Zehn Folgen zeigte die ARD im regionalen Vorabendprogramm, weitere sieben der DFF und die restlichen neun gar niemand.

Die Rosenheim-Cops

Montag, 15. Januar 2007, 16:52

Seit 2002. Dt. Krimiserie von Johannes Dräxler und Remy Eyssen.

Zwei gegensätzliche Polizisten klären gemeinsam Fälle im ländlichen Rosenheim auf. Korbinian Hofer (Joseph Hannesschläger) ist ein dicker, gemütlicher, rustikaler Bulle vom Land, Ulrich Satori (Markus Böker) ein verwöhnter Schnösel aus der Stadt, der ohne Laptop und Handy nicht leben kann und nach Rosenheim strafversetzt wurde. Korbinian lebt auf einem Bauernhof mit seiner allein erziehenden Schwester Marie (Karin Thaler) und ihrem Sohn Vincent (Thomas Stielner) zusammen, die zu seinem Ärger die zur Wohnung umgebaute Scheune an Ulrich vermietet. Dadurch kommt es nicht nur während der Dienstzeit, sondern auch noch danach zu Reibereien.

Ihre Kollegen bei der Polizei sind der uniformierte Streber Michael Mohr (Max Müller), die Halbtags-Sekretärin Miriam Stockl (Marisa Burger), die darauf wartet, endlich ihren Traummann zu treffen und zuverlässig genau dann ihren halben Tag frei hat, wenn man sie dringend bräuchte, und der Chef, Kriminalrat Werner Balthasar (Gerd Lohmeyer). Marie kellnert in einem Café, das Bobby Lewinsky (Andreas Maria Schwaiger) gehört, der immer die Rosenheim-Cops mit Tipps versorgt. Ab 2003 jobbt sie im „Rosenbräu“ für Leo Bernrieder (Horst Kummeth), mit dem sie auch privat anbandelt. Sie zieht später in den Stadtrat ein und kann sich fortan weniger um die Bewirtschaftung des gemeinsamen Bauernhofs kümmern, hat dafür aber nun gelegentlich beruflich mit ihrem Bruder zu tun.

2005 kommt es zu gleich mehreren personellen Veränderungen. Ab Sommer arbeitet die kühle Gerichtsmedizinerin Dr. Ursula Kern (Maren Schumacher) mit den Rosenheim-Cops zusammen, und im Spätherbst bekommt Korbinian Hofer einen neuen Partner. Nachdem Satori seine Strafe offenbar abgeleistet hat, wird ein neuer Schnösel aus der Stadt nach Rosenheim strafversetzt. Und noch viel schlimmer als das: Christian Lind (Tom Mikulla) ist nicht einmal Bayer. In Göttingen hatte er sich mit seinem korrupten Chef angelegt und wollte eigentlich nach München, daraus wurde aber nichts. So ist das einzige Großstadtflair, das ihm bleibt, sein regelmäßiger Besuch im Bistro „Times Square“, dessen Wirt Ronald Barthl (Jannis Spengler) von New York träumt, aber Flugangst hat. Praktischerweise wohnt Christian direkt über dem Bistro. Zur gleichen Zeit geht Kriminalrat Balthasar in den Ruhestand, und Dr. Maximilian Heppt (Hubert Mulzer) wird neuer Polizeichef. Er bleibt nur ein Jahr im Amt, um sich dann seiner privaten Liebe zur Kultur zu widmen, und Gert Achtziger (Alexander Duda) übernimmt die Stelle. Ignaz „Jo“ Caspar (Christian K. Schaeffer), ein alter Schulfreund Korbinians, wird neuer Wirt im „Times Square“, und der reiche Fabrikantensohn Ferdinand Reischl (Wolfgang Fierek) kommt zurück in die Stadt, der sich mit seinen Kenntnissen der gehobenen Gesellschaft gern als Informant andient.

Ende 2008 verlässt Christian Lind Bayern, um nach Hamburg zu gehen. Es ist kein endgültiger Abschied, er kehrt später noch einmal für einige Wochen zurück, um seinen hanseatischen Nachfolger Sven Hansen (Igor Jeftic) zu vertreten. Tobias Hartl (Michael A. Grimm) kommt ebenfalls neu zum Team. Vermögensdelikte sind sein Ding.

Die 50-minütigen Folgen liefen zuerst mittwochs, ab der zweiten Staffel dienstags um 19.25 Uhr. Im Dezember 2003 wurde eine einzelne spielfilmlange Folge zur Primetime gesendet, im September 2005 eine weitere. Ab diesem Zeitpunkt waren Die Rosenheim-Cops nun fast ununterbrochen wöchentlich mit neuen Folgen im Einsatz. Wegen des großen Erfolgs ließ das ZDF nun Staffeln mit 30 bis 40 Folgen produzieren und legte nur noch im Sommer eine Pause ein.

Die rote Meile

Sonntag, 10. Januar 2010, 02:10

1999-2001 (Sat.1). 39-tlg. dt. Milieuserie.

Johnny Roland (Leon Boden) besitzt auf dem Hamburger Kiez das Striplokal Candy Club, über dem er mit seiner Tochter Sascha (Sylvana Bayer) und seiner Mutter Marita (Renate Geißler) wohnt. Neben ihnen wohnt Annette (Ann-Cathrin Sudhoff). Der Emporkömmling Andreas Verhoven (Fabian Harloff) würde Johnny gern das Lokal abknöpfen. Auch Wilhelm Kastor (Dirk Galuba) will Johnny fertig machen. Er heuert in Folge 27 einen Killer an, der Annette erschießen soll. Johnny wirft sich in die Bahn der Kugel und stirbt. Annette übernimmt den Candy Club und kämpft nun mit Marita Roland und Yvonne (Yasmina Filali) gegen Kastor.

Die einstündigen Folgen waren zunächst freitags, später montags um 21.15 Uhr im Programm und wurden stets mit viel nackter Haut beim „Strip der Woche“ beendet. Ab Folge 27 im Dezember 2000 liefen neue Folgen donnerstags um 20.15 Uhr. Die Serie trug jetzt den neuen Titel Club der starken Frauen – Die rote Meile. Die Deko-Herstellung für die Serie war denkbar günstig: Die Rote Meile wurde einfach in den alten Kulissen der Kiez-Serie Der König von St. Pauli gedreht – in München!

Die ersten 26 Folgen sind auf DVD erhältlich.

Die Rudi-Carrell-Show

Freitag, 20. Februar 2009, 08:36

1965–1973 (ARD). Einstündige Personality-Show von und mit Rudi Carrell, die etwa alle zwei Monate live zur Primetime lief. Carrell präsentierte gemeinsam mit seinen Gästen Musik und Sketche, die sich in jeder Sendung mit einem anderen Schauplatz befassten, der auch das Bühnenbild darstellte: ein Campingplatz, ein Bahnhof, ein Kaufhaus, eine Messe, ein verstopfter Grenzübergang usw. Die Gäste waren teilweise prominent, oft aber auch noch unbekannt und hatten bei Carrell Fernsehpremiere. Spiele mit Kandidaten, wie in Carrells späteren Shows, gab es hier noch nicht.

Es war die erste Show von Rudolf Wijbrand Kesselaar, wie Carrell eigentlich heißt, im deutschen Fernsehen. Er war erst 30 Jahre alt, aber gleichzeitig Ideengeber, Texter und Regisseur – und bald der beliebteste „Gastarbeiter“ in Deutschland. Die aufwändigen Bühnenbilder baute Wilhelm Lämmerhirt. Am 03. Oktober 1964 hatte die ARD bereits eine halbstündige Sendung unter gleichem Titel ausgestrahlt. Es war die gleichnamige Show des holländischen Fernsehens, die Carrell dort schon seit 1959 und noch bis 1972 moderierte. Die ARD sendete sie im Originalton mit deutschen Untertiteln.

In einer Sendung wandte sich Carrell direkt an die Fernsehzuschauer und sagte: „Sie sehen mich jetzt im Großformat. Malen Sie meinen Kopf auf ihrem Bildschirm nach, und schicken Sie Ihren Fernseher an den WDR. Der Sieger bekommt ein neues Gerät.“ Tatsächlich folgten 66 Zuschauer dieser Aufforderung. Wolfgang Kurek aus Bremen gewann den Fernseher.

Ab 1988 moderierte Carrell in der ARD eine neue Show mit gleichem Titel, aber anderem Konzept.

Die Rudi-Carrell-Show

Sonntag, 28. Januar 2007, 14:11

1988–1992 (ARD). Große Samstagabendshow von und mit Rudi Carrell.

Carrell überrascht Menschen damit, dass er ihnen einen lang gehegten großen Traum erfüllt, und veranstaltet einen Talentwettbewerb für Nachwuchssängerinnen und ‑sänger.

Die zu Überraschenden saßen oft bereits im Studiopublikum, wussten aber nicht, dass Carrell sie plötzlich ansprechen würde. Bekannte der Betroffenen hatten sich zuvor ohne deren Wissen bei der Show beworben und den Wunsch beschrieben. Dies konnten ganz banale Dinge sein (ein Zuschauer wollte gern alle Telefonbücher aus ganz Deutschland haben), aber auch aufwendigere Wünsche (Reiten lernen mit Terence Hill). Für die komplizierteren Aktionen überraschte Carrell die Unwissenden vorab zu Hause, ein Einspielfilm zeigte dann die Überraschung und die Umsetzung. In diesen Fällen waren regelmäßig Prominente involviert.

In jeder Sendung „überfiel“ Carrell außerdem eine Person vor Ort, um ihr ein „Rudigramm“ zu singen, ein Lied, dessen Text sich speziell auf das Leben der besungenen Person bezog. Neben der Erfüllung von Wünschen erzeugte Carrell literweise Tränen der Rührung, indem er alte Freunde oder Verwandte zusammenführte, die sich aus den Augen verloren hatten.

Der andere wesentliche Bestandteil der Show waren die Auftritte der jungen Künstler. Sie traten nicht mit ihren eigenen Stimmen auf, sondern imitierten Stars und sangen deren Lieder. Die Studiozuschauer bestimmten am Ende den Sieger. Vor jedem Auftritt sprach Carrell mit den Gästen in einer Kulisse, die dem Arbeitsplatz des Gastes nachempfunden war, z. B. einem Reisebüro oder einer Supermarktkasse. Nach dem Gespräch verschwanden die Gäste hinter der Bühne und wurden so gestylt, dass sie wie der Star aussahen, den sie nachmachten. Eine Verzögerung durch die Garderobenpause gab es nicht, da die Show aufgezeichnet war und sich die Verwandlung nun in der Sekundenschnelle eines Schnitts auf dem Bildschirm vollzog. Carrell moderierte den Auftritt mit immer dem gleichen Satz an: „Eben noch im … (Supermarkt etc.), jetzt schon auf unserer Showbühne!“ Durch die Nachwuchskünstler kam die Sendung zumindest in den Showblöcken ohne echte Prominente aus und bot trotzdem bekannte Hits.

Einige der jungen Talente erhielten als Folge ihres Auftritts Plattenverträge. Ein Star wurde allein Mark Keller, der 1989 als Dean Martin auftrat. Er landete zwar nie einen wirklich großen Hit, wurde aber als Schauspieler in den Erfolgsserien Sterne des Südens und Alarm für Cobra 11 bekannt. Einer Kandidatin, die Whitney Houston imitiert hatte, gelangen später als Alexis ein paar kleinere eigene Hits, Birgit Langer wurde nach ihrer Mandy-Winter-Imitation Sängerin der Band Fernando Express, und Olaf Henning (Bill Medley) ein bekannter Schlagersänger. Er gewann die ZDF-Hitparade mit dem Titel „Das Spiel ist aus“ und beschallte Großraumdiscos auf Mallorca mit seinem Hit „Echt Kacke!“.

Titelsong der Show war das von Carrell selbst gesungene „Lass dich überraschen, schnell kann es geschehen, dass auch deine Wünsche in Erfüllung gehen“. Durch dieses berühmte Lied ging die Show auch als Lass dich überraschen in den Sprachgebrauch ein. Das machte sich das ZDF vier Jahre nach dem Ende von Carrells Show zu Nutzen und gab einer neuen Show mit gleichem Überraschungskonzept genau diesen Titel.

Carrells Sendung lief etwa siebenmal im Jahr und war während ihrer Laufzeit nach Wetten, dass …? die erfolgreichste Samstagabendshow, Carrell neben Thomas Gottschalk der beliebteste Showmaster. Als Carrell zu RTL wechselte, endete die Reihe nach 33 Ausgaben.

Die Schöne und das Biest

Montag, 23. Juni 2008, 00:16

1988–1991 (Sat.1). 55‑tlg. US-Fantasyserie („Beauty And The Beast“; 1987–1990).

Nach einem brutalen Überfall wird die Staatsanwältin Catherine Chandler (Linda Hamilton) von Vincent (Ron Perlman) gefunden, der halb Mensch und halb Löwe ist und mit vielen anderen Aussteigern in einem unterirdischen System unter New York wohnt. Ein Mann, der Vater genannt wird (Roy Dotrice), leitet die dortige Gemeinschaft, zu deren Mitgliedern Kipper (Cory Danziger) und Mouse (David Greenlee) gehören. In dieser unterirdischen Gemeinschaft pflegt Vincent Catherine, bis ihre Wunden geheilt sind. Die beiden verlieben sich und müssen sich nach Catherines Rückkehr ins oberirdische New York heimlich treffen, weil niemand das Biest Vincent sehen soll.

Catherines Chef ist der Staatsanwalt Joe Maxwell (Jay Acovone), in dessen Büro auch Edie (Ren Woods) arbeitet. Nicht nur ihre gemeinsame Liebe zur Poesie verbindet Vincent und Catherine. Vincent spürt, wenn Catherine in Schwierigkeiten ist, und rettet sie aus prekären Situationen. Catherine wird schwanger. Kurz nachdem sie Vincents Baby geboren hat, wird sie ermordet. Die Polizistin Diana Bennett (Jo Anderson) untersucht den Mord und trifft dabei auf Vincent, mit dem sie gemeinsam den Mörder fasst. Vincent lebt fortan mit seinem Sohn in der unterirdischen Gemeinschaft.

Die einstündigen Folgen dieser auf einem alten Märchen basierenden romantischen Serie liefen an wechselnden Wochentagen zur Primetime. Vincent-Darsteller Ron Perlman selbst war Regisseur vieler Folgen.

Die Schatzinsel

Samstag, 8. Dezember 2007, 17:54

1966–1967 (ZDF). 4‑tlg. dt.‑frz. Abenteuerserie von Walter Ulbrich nach dem Roman von Robert Louis Stevenson, Regie: Wolfgang Liebeneiner.

Im Jahr 1758 findet der 18‑jährige Jim Hawkins (Michael Ande) im Nachlass des verstorbenen Kapitäns Bill Bones (Dante Maggio) die Karte einer Insel, auf der vergrabene Schätze des Piraten Flint eingezeichnet sind. Zusammen mit Dr. David Livesey (Georges Riquier) und dem Friedensrichter John Trelawney (Jacques Dacqmine) macht sich Jim auf Schatzsuche. Auf ihrem Dreimaster „Hispaniola“ werden sie von dem freundlichen Schiffskoch John Silver (Ivor Dean), dem griesgrämigen Kapitän Alexander Smollet (Jacques Monod), dem Bootsmann Israel Hands (Jacques Godin) und einem guten Dutzend weiterer Seeleute begleitet.

Wegen der Schatzkarte war die grausame Bande des Piraten Flint lange hinter Bill Bones her. Während der Überfahrt nun entpuppt sich Schiffskoch Silver als „Der Einbeinige“, der Anführer dieser Piratenbande, und die restliche Besatzung als seine Piraten. Auf der Insel lernen Jim und seine Freunde Ben Gunn (Jean Saudray) kennen, der dort ausgesetzt worden war und kurz zuvor den Schatz gefunden hatte. Gemeinsam liefern sie sich Kämpfe mit den Piraten und gewinnen schließlich. Auf der Rückreise gelingt dem Gefangenen Silver mit einem Teil des Schatzes die Flucht, und er bleibt für immer verschwunden. Jim und seine Freunde kommen gesund und reich wieder zu Hause an.

Am letzten Tag der Dreharbeiten kam es zu einem schweren Unfall: Michael Ande stolperte auf der „Flucht“ vor den Seeräubern und stürzte in sein eigenes Messer. Er wurde lebensgefährlich verletzt und musste operiert werden.

Die Stimme des inzwischen gealterten Jim Hawkins war während des Vierteilers immer wieder als Ich-Erzähler aus dem Off zu hören. Diese Stimme gehörte Hellmut Lange. Eine Fortsetzung namens Die Rückkehr zur Schatzinsel lief 1987 in der ARD. Die Folgen hatten Spielfilmlänge und liefen nachmittags.

Die Serie ist auf DVD erhältlich.

Die Schlümpfe

Dienstag, 6. Dezember 2011, 05:59

1983–1984 (ZDF); 1988-1992 (tele 5); 1993–1995 (Kabel 1); 1995–1999 (ProSieben). US-Zeichentrickserie nach Peyo („The Smurfs“; 1981–1990).

Versteckt im Wald liegt das Dorf Schlumpfhausen, in dem kleine blaue Wesen mit weißen Mützen leben, herzensgut, fröhlich und freundlich: die Schlümpfe. Papa Schlumpf ist der Kopf des Dorfs, ihn unterscheidet sein weißer Bart von den anderen und seine rote Mütze. Zu den Bewohnern gehören der kluge Schlaubi mit der Brille, der Tollpatsch Clumsy, der Faulpelz Fauli, der eitle Beauty, der Bäcker Torti, der Witzbold Jokey, der gern Tortis Torten anderen ins Gesicht klatscht, der Griesgram Muffi sowie die einzige Schlumpfendame, Schlumpfine. Außerdem: Hefti, Harmony, Handy, Poety, Farmy und Traumy. Sie alle leben in Häusern, die wie Pilze aussehen. Der böse Zauberer Gargamel und sein Kater Azrael haben es auf die Schlümpfe abgesehen, wissen aber nicht, wo das Dorf liegt. Gargamel lässt jedoch nichts unversucht, die Schlümpfe zu fangen. Schlumpfine war ursprünglich sein Geschöpf, das die Schlümpfe ausspionieren sollte, doch Papa Schlumpf konnte sie zu einem echten Schlumpf verzaubern. Und so sprechen, Verzeihung, schlumpfen die Schlümpfe: „Verschlumpft noch mal“ und: „Schlumpf dich davon!“

Die Schlümpfe zählen zu den beliebtesten Kinderfiguren überhaupt, die auch als Comics, Gummifiguren zum Sammeln und in diversen anderen Merchandisingformen reißenden Absatz fanden. Die Comics stammten ursprünglich aus Belgien („Les Schtroumpfs“) und wurden von Pierre Culliford unter dem Pseudonym Peyo gezeichnet, die Serie wurde aber in den USA produziert. Sie lief bei diversen Sendern auf verschiedenen Sendeplätzen. Die ersten 52 Folgen zeigte das ZDF an wechselnden Werktagen nachmittags, jede Folge war 13 Minuten lang. Mit dieser Episopdenlänge begann auch die Ausstrahlung auf Tele 5, später wurden meistens zwei Episoden zu 25-Minuten-Folgen zusammengefasst. Einige Folgen, die eigentlich zur Serie gehörten, zeigte Pro Sieben unter dem Titel Johann und Peewit in Schlumpfhausen. Je nach Ausstrahlungsmodus und Betitelung hatte die Serie zwischen 256 und 424 Folgen.

Der Serie vorausgegangen war der Film „Die Schlümpfe und die Zauberflöte“, der 1976 in die deutschen Kinos kam. 1978 war „Das Lied der Schlümpfe“ mit Vader Abraham (Pierre Kartner) ein halbes Jahr lang in den deutschen Single-Top-Ten.

2011 kam ein weiterer Film namens „Die Schlümpfe“ ins Kino, eine Mischung aus Realfim und 3D-Animation.

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