Rätselflug

1982–1983 (ARD). Actionspiel mit Rudolf Rohlinger als Studioleiter und Günther Jauch und Bernhard Russi als Außenreporter.

Zwei Kandidaten müssen in einer vorgegebenen Zeit drei Schätze finden. Die Kandidaten befinden sich in einem Studio in Paris und haben verschlüsselte Hinweise und Karten, Reiseführer sowie Bücher zur Hilfe. Die eigentliche Schatzsuche unternimmt der Reporter. Der ist mit dem Hubschrauber vor Ort und wird von den Kandidaten dirigiert, die ihn jedoch – eine Erschwernis – nicht sehen. Geht alles gut, können sie bis zu 6000 DM gewinnen.

Ein wesentlicher Reiz der Sendung war der Mangel an Satellitentechnik. Die Hälfte der Sendung bestand daraus, dass die Kandidaten den Reporter aufgeregt fragten: „Was sehen Sie?“, und er aufgeregt zurückfragte: „Wo soll ich hin?“ Die Schauplätze waren atemberaubend: Es ging nach Dschibuti und Dubrovnik, St. Moritz und Neuschwanstein, zur Loreley und auf eine Ölplattform in der Nordsee.

Der Schweizer Bernhard Russi war Olympiasieger in der Ski-Abfahrt. Er wechselte sich mit Jauch als Reporter ab, weil das Schweizer Fernsehen als Koproduzent auch einen eigenen Reporter haben wollte. Ärger gab es, weil Jauch bei der Schatzsuche hektisch z. B. durch irgendwelche Heiligtümer raste. Die evangelische Kirche sprach von „Fernseh-Kolonialismus“. Jauch sagte nach der ersten Sendung: „Ich gebe zu: Das Konzept muss für viele Zuschauer verwirrend sein. Es ist doch das erste Mal, dass so unperfektes Fernsehen geboten wird.“ Jauch sagt heute zu der Sendung: „Ich war jung und bekam kein Geld.“ Als Festangestellter des Bayerischen Rundfunks durfte er für sein Redakteursgehalt sein Leben riskieren. Die ARD lehnte eine Flugunfallversicherung für seine Hubschrauberstunts ab, weil die Prämien zu hoch gewesen wären bzw. sich keine Versicherung fand, die das abdecken wollte. Eigentlich sei die Action viel zu gefährlich gewesen. Aufregend war die Show allemal.

Die Sendung beruhte auf dem französischen Format „La chasse aux trésors“ von derselben Produktionsfirma, die auch Fort Boyard herstellte und maßgeschneidert in die Welt exportierte. Die Aufgaben, Schauplätze und Piloten wurden vom französischen Original übernommen.

13 Sendungen waren geplant und wurden donnerstags um 21.00 Uhr gesendet. Eine Fortsetzung gab es nicht – wegen des „Gegenwindes“, wie es der damalige BR-Unterhaltungschef Christoph Schmid nannte.

Headnut.TV

2002-2003 (ProSieben). Halbstündige Comedy-Bildungsshow mit dem Ghettokids-Duo Erkan & Stefan.

Erkan & Stefan tun aus einer Studiogarage heraus so, als betrieben sie einen Piratensender. Motto: „Bildung, Döner und korrekt Titten.“ Ausgerüstet mit dem Wortschatz, den Goldketten, den Sporthosen und der Schlagfertigkeit, die man in den Vorstädten braucht, lassen sie sich die Welt von Experten erklären. Denen ist anzusehen, dass sie sich bis zuletzt nie sicher sind, ob es sich um einen Witz handelt oder um die verstörende heutige Art junger Menschen aus irgendeiner Subkultur, miteinander zu kommunizieren. Sie fragen einen Biobauern „Wie viele Titten hat die Kuh?“, einen Kunsthistoriker „Macht Kunst schwul?“ und „Koksen – hilft das beim Malen?“, einen Feuerwehrmann „Darf der Feuerwehrmann überall abspritzen oder muss er vorher fragen?“ und einen Astrophysiker aus der DDR: „Warum heißt der Mond Trabant? Man könnte ihn ja auch BMW nennen!“

Das Konzept war bei der erfolgreichen britischen „Da Ali G. Show“ abgekupfert, in der sich Ali G. u. a. als Reporter vom Schulfunk ausgab, um Experten zu irritieren.

Zwei Staffeln liefen montags um 23.15 Uhr.

Der Mann an sich

2001 (RTL). 35-tlg. US-Sitcom („Men Behaving Badly“; 1996-1997).

Die Junggesellen Jamie Coleman (Rob Schneider) und Kevin Murphy (Ron Eldard) wohnen gemeinsam in einer WG. Ihr Leben ist geprägt von Bier und Frauen. Das Bier trinken sie wirklich, über Frauen reden sie nur permanent. Nur Kevin hat eine Freundin, die Krankenschwester Sarah (Justine Bateman). Cherie Miller (Julia Campbell) ist die Nachbarin und Zielobjekt übler Scherze. Als Kevin Sarah zu Beginn der zweiten Staffel heiratet, ziehen die beiden weg, und Steve Cochran (Ken Marino) wird Jamies neuer Wohngenosse. Seine Freundin ist Katie Hubble (Jenica Bergere), Krankenschwester Brenda Mikowski (Dina Spybey) die neue Zielscheibe.

RTL zeigte die wenig erfolgreiche amerikanische Adaption des sehr erfolgreichen britischen Originals. Jeweils zwei Folgen liefen donnerstags ab 23.10 Uhr, nach nur vier Wochen verschwand die Serie aber ins noch spätere tägliche Nachtprogramm. Die deutsche Serie Die Couchcowboys bediente sich später der gleichen Idee. Das britische Original zeigte niemand.

Schniff, schniff, di-schneuf: In Memoriam Maurice Jarre

Maurice Jarre, der unter anderem die Musik zu „Dr. Schiwago“ komponiert hat, ist am Sonntag im Alter von 84 Jahren gestorben.

Stefan, 30. März 2009, 16:57.


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