„Sie!“ – „Nein, Sie!“ – „Nein, Sie!“

Scheint so, als sei die Debatte der Spitzenpolitiker im amerikanischen Fernsehen auch diese Nacht wieder ohne größere Skandale, Ausschreitungen, Pannen oder Beleidungungen abgelaufen. Langweilig. Dann müssen wir eben wieder auf Archivmaterial zurückgreifen.

(Willy Brandt und Helmut Kohl in der Bundestagsrunde zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 12. Mai 1985 um 20.15 Uhr zeitgleich in ARD und ZDF.)

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Michael, 8. Oktober 2008, 08:38.

„Das sind noch Menschen wie du und ich, Annegret!“

Für den Inhalt der Wahlwerbespots sind die Parteien verantwortlich. Diese Klarstellung verhieß seit jeher gute Unterhaltung seitens kleiner Parteien, die im Traum niemand gewählt hätte, über deren Spots voller unfreiwilliger Komik aber Schulhöfe und Kantinen voller unfreiwilliger Zuschauer am nächsten Morgen sprachen.

Auch die Spots großer oder heute großer Parteien werden lustiger, je älter sie sind. Dieser Spot für Franz Josef Strauß aus dem Jahr 1980 wurde deshalb bei YouTube in der Kategorie „Comedy“ eingeordnet.

Der Off-Sprecher hat sein Lächeln in der Stimme übrigens einem gewissen Timm Thaler abgekauft.

Komisch, dass Horst Frank immer nur Bösewichter-Rollen übernahm.

Die Grünen dagegen warben im gleichen Jahr mit Szenen, die Loriot offenbar kurz zuvor aus seinem „Ein Klavier! Ein Klavier“-Sketch herausgeschnitten hatte.

Dank an Bastian.

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Michael, 22. September 2008, 14:33.

Tödliche Cliffhanger

Es war nicht so, dass Fallon Carrington Colby nicht schon genug durchgemacht hatte. Sie hatte eine Affäre mit dem Ex-Mann ihrer Stiefmutter angefangen, der gleichzeitig mit ihrer Mutter ins Bett ging, war nach einem Autounfall gelähmt, bis sie aufspringen musste, um ihren Sohn vom Rand eines Schwimmbeckens zu retten, flüchtete am Vorabend ihrer zweiten Hochzeit vor ihrer zweiten Hochzeit, hatte noch einen Autounfall, wurde für tot gehalten, verlor ihr Gedächtnis und ihr Aussehen (weil sie die Darstellerin wechselte), heiratete den Cousin ihres ersten Ehemannes, wurde von ihm vergewaltigt usw. usf.

Aber all das war nichts verglichen mit dem, was sich die Drehbuchautoren 1987 für sie ausgedacht hatten, um die zweite Staffel der Colbys — den Serienableger des Denver-Clan, in den sie mit Jeff gezogen war — mit einem spektakulären Cliffhanger zu beenden:

Die Folge war die meistgesehene in der kurzen, erfolglosen Geschichte der Colbys, aber all die Aufmerksamkeit war nicht genug. Der Cliffhanger war gleichzeitig das Ende der Serie.

Der sympathische Außerirdische ward nicht mehr gesehen, Fallon war — glücklicherweise — auch nicht von ihm schwanger oder musste über Spätfolgen irgendwelcher Rektaluntersuchungen klagen. Sie kehrte einfach in den Denver-Clan zurück und litt darunter, dass ihr niemand glaubte, was sie (und Millionen Zuschauern) doch mit eigenen Augen gesehen hatten.

Immerhin schrieb sie mit der UFO-Begegnung Fernsehgeschichte. Und immerhin hat sie das UFO wenigstens mitgenommen…

Drei Jahre nach Fallon stand der außerirdische Fellzottel ALF nach vier Staffeln und 102 Folgen auf einem Feld, um von seinem alten Freund Skip und Rhonda, der Liebe seines Lebens, abgeholt zu werden. Die beiden hatten einen Ersatzplaneten für ihre Heimat Melmac gekauft, wollen ihn abholen — und er hatte sich entschlossen, die Tanners zu verlassen. Und dann passierte dies:

Bei der Erstaustrahlung war am Ende noch „To Be Continued…“ eingeblendet, weil es sich nur um einen Cliffhanger handeln sollte, aber zu einer Fortsetzung kam es nie. Der Sender NBC entschied, ALF einzustellen. Auch eine angeblich der Produktionsfirma versprochene einzige Folge, in der die Situation aufgelöst wird, wurde nicht mehr gedreht.

(Wird fortgesetzt.)

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Stefan, 7. August 2008, 20:51.


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