Geld zu verschenken

2008 (Vox). Doku-Reality-Reihe, in der Schulklassen sich verschiedene soziale Projekte ansehen und bedürftige Menschen treffen, um am Ende einer Woche zu entscheiden, wer die 5000 Euro bekommt, die sie als Spende vergeben dürfen. Nach zehn einstündigen Sendungen werktags um 15 Uhr versendete Vox die restlichen bereits gedrehten Folgen im Morgengrauen.

Der Bluff

2008 (RTL 2). Doku-Reality-Reihe. In wenigen Wochen sollen Menschen lernen, sich in einem ihnen völlig fremden Beruf zu bewähren, so dass eine Jury sie in einem Test nicht von echten Profis unterscheiden kann. Ein zarter Poet muss sich in einen Gangsta-Rapper verwandeln, eine Burger-Braterin zur Sterne-Köchin werden.

Der Bluff war bereits der dritte Anlauf des deutschen Fernsehens, das wunderbare britische Format „Faking It“ von Channel 4 zu importieren. 2002 scheiterte RTL mit einer Fassung namens Die Blender, ein Jahr später probierte es der WDR unter dem Titel Fake. Der späte RTL-2-Versuch misslang völlig und wurde nach nur zwei zweistündigen Sendungen, die montags um 21.15 Uhr liefen, aufgegeben.

Fake

2003 (WDR). Doku-Reality-Reihe, in der Menschen in wenigen Wochen einen ihnen fremden Beruf so erlernen müssen, dass sie andere damit überzeugen.

Anders als die RTL-Version Die Blender hatte der WDR die Lizenz des britischen Originals „Fakin‘ it“ gekauft und nicht lieblos kopiert. Anders als bei RTL waren auch die Ähnlichkeiten der neu angelernten Berufe zu den ursprünglichen hier zweifellos erkennbar: Ein Frittenbräter wurde Sternekoch, ein Schafscherer Starfrisör. Bei RTL hatte z. B. ein Lokführer als Modedesigner gearbeitet.

Es blieb trotzdem bei nur drei Ausgaben.

Die Blender

2002 (RTL). 3-tlg. Doku-Reality-Reihe.

Die Kamera begleitet Menschen, die sich, nach kurzem Anlernen durch Experten ihres Fachs, in einem fremden Beruf als Fachpersonal ausgeben müssen. Ein Dachdecker arbeitet als Frisör, ein Lokführer als Modedesigner etc. Vor einer Jury aus echten Profis des Berufs müssen die Kandidaten am Ende bestehen, ohne aufzufallen.
Schlechte Adaption der guten britischen Serie „Faking It“ (ohne dass RTL die Rechte gekauft hätte), die am späten Samstagabend lief. Im Sommer 2003 sendete der WDR eine liebevollere Adaption des Formats unter dem Titel Fake.

Der Arbeitsbeschaffer

2008 (RTL). Sozial-Doku mit dem 32-jährigen Lars Naundorf, der es vom Arbeitslosen zum privaten Arbeitsvermittler schaffte und damit ein Liebling der Medien wurde. Für RTL sollte er für Härtefälle einen passenden Job finden (oder überhaupt einen). Es blieb aber wegen schwacher Quoten bei einer einzigen Folge auf dem Sendeplatz am Mittwochabend, auf dem sonst Raus aus den Schulden mit ähnlichem Thema, aber der Erfahrung und Ausstrahlung von Peter Zwegat Zuschauerrekorde feierte.

Der Auswanderer-Coach

2008 (Kabel 1). Doku-Soap. Der Unternehmensberater Günter Lukas testet, ob Menschen, die auswandern wollen, dafür wirklich geeignet sind und hilft ihnen bei Formalitäten und Entscheidungen.

Ein Auswanderer-Coach schien die geniale Kombination zweier angesagter Genres zu sein: der zahllosen, verwechselbaren Auswanderer-Doku-Soaps, mit denen Vox und Kabel 1 Quote machten, und der Finanz- und Erziehungshelfer wie Raus aus den Schulden und Die Super-Nanny, die zu den Erfolgsprogrammen von RTL gehörten. Das Kalkül ging jedoch nicht auf. Nach vier Sendungen setzte Kabel 1 die Reihe vorzeitig ab und sendete am Donnerstag um 20.15 Uhr wieder sein klassisches Auswanderer-Format Mein neues Leben.

Wow! Die Eventshow

2008 (Sat.1). Billigshowreihe mit Hugo Egon Balder, in der je drei prominente Gäste und Kandidaten aus dem Studiopublikum in Kindergeburtstags-Atmosphäre in lustigen Spielen gegeneinander antreten.

Jede Sendung stand unter einem anderen Motto, das auch die Art der Spiele, die Dekoration des Studios, die Kostümierung der herumwuselnden Statisten und den Namen der Show bestimmte. Die ersten Ausgaben hießen Peng! Die Westernshow, Holldriöh! Die Alpenshow, Aloha! Die Südseeshow und Schlotter! Die Gruselshow. Für weitere 23 Shows hatte sich Sat.1 zuvor die Titelrechte gesichert (darunter Muh! Die Bauernshow, AAIIAAH! Die Urwaldshow und Klirr! Die Rittershow), aber zu viele Zuschauer entschieden sich stattdessen für „Zapp! Die Wegschaltshow“.

Die Shows waren zwei Stunden lang und liefen freitags um 20.15 Uhr.

mieten, kaufen, wohnen

Seit 2008 (Vox). „Makler im Einsatz“. Nachmittägliche Doku-Soap, die Makler bei ihrer Arbeit und Wohnungssuchende auf der Suche nach einem neuen Zuhause begleitet. Die Fälle sind mindestens zum Teil nachgestellt.

Immer wieder sind auch Prominente unter den Suchenden. Am Ende der Sendung können sich die Suchenden entweder für eines der jeweils zwei vorgeführten Objekte entscheiden, oder sie lassen es bleiben.

Heirate mich! Geheimprojekt Traumhochzeit

2008 (RTL 2). Zweistündige Hochzeits-Doko-Soap mit Aleksandra Bechtel, die Menschen mit einer Videobotschaft ihres (bis dahin) Liebsten überrascht, die die Ankündigung eines Heiratsantrages enthält — leider aber auch die Information, dass die Hochzeit längst geplant ist und schon in ein paar Tagen an irgendeinem angeblichen Traumort und vor den Augen des RTL-2-Publikum stattfinden wird.

Das Publikum sagte „Nein“ zu dem peinlichen und unglaubwürdigen Spektakel. Acht Ausgaben liefen dienstags um 20.15 Uhr.

Jedes Kilo zählt

2008 (Kabel 1). Doku-Soap. 21 übergewichtige Bewohner von Langeoog sollen innerhalb von drei Monaten zusammen mindestens 250 Kilo abnehmen. Als Lohn winken ihnen 100 Euro für jedes Kilo.

Für die Kandidaten war die Show ein Erfolg: 273 Kilo standen am Ende weniger auf der Waage. Allerdings machten sich auch die Zuschauer dünne, so dass Kabel 1 froh war, als die acht einstündigen Folgen, die donnerstags um 21.15 Uhr liefen, vorbei waren.

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