Wer lachte am längsten?

Bei King Of Queens steht, es sei eine der zwanzig langlebigsten US-Sitcoms aller Zeiten. Welche sind diese 20? Im Internet finde ich nur veraltete Listen. Jens

Ab heute findet sich im Internet eine aktuelle Liste. Und zwar hier. Ich habe die Liste auf 21 erweitert, weil dann alle Sitcoms enthalten sind, die neun Staffeln oder mehr erreichten (und weil ich Seinfeld auf der Liste haben wollte).

Dies sind also die 21 bisher langlebigsten US-Sitcoms aller Zeiten, sortiert nach der Anzahl der erreichten Staffeln, und innerhalb dieser nach Folgenzahl. Heute werden aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr so viele Folgen pro Staffel produziert wie früher, weshalb die alten Serien auf der Liste fast immer mehr Folgen erreicht haben als jüngere, die genauso lange liefen.

Platz Originaltitel Deutscher Titel Staffeln Folgen Laufzeit
1 The Adventures Of Ozzie And Harriet 14 435 1952–1966
2 My Three Sons Meine drei Söhne 12 380 1960–1972
3 Cheers Cheers 11 273 1982–1993
4 Frasier Frasier 11 264 1993–2004
5 Married… With Children Eine schrecklich nette Familie 11 262 1987–1997
6 M*A*S*H M.A.S.H. 11 256 1972–1983
7 Happy Days Happy Days 11 255 1974–1984
8 The Jeffersons 11 253 1975–1985
9 Murphy Brown Murphy Brown 10 247 1988–1998
10 Friends Friends 10 210 1994–2004
11 The Beverly Hillbillies 9 274 1962–1971
12 Roseanne Roseanne 9 222 1988–1997
13 Family Matters Alle unter einem Dach 9 215 1989–1998
14 Eveybody Loves Raymond Alle lieben Raymond 9 209 1996–2005
15 The Facts Of Life 9 209 1979–1988
16 One Day At A Time 9 209 1975–1984
17 The King Of Queens King Of Queens 9 207 1998–2007
18 Alice Imbiss mit Biss 9 202 1976–1985
19 Coach Mit Herz und Scherz 9 200 1989–1997
20 Night Court Harrys wundersames Strafgericht 9 193 1984–1992
21 Seinfeld Seinfeld 9 180 1990–1998

Zählt man auch Zeichentrick-Comedys zu den Sitcoms, schieben sich Die Simpsons (seit 1989) mit bisher 18 Staffeln und 400 Folgen auf Platz 1 und King Of The Hill (seit 1997) mit elf vollendeten Staffeln und einer anstehenden zwölften auf Platz 4.

Vermisstenanzeige

Gesucht wird:  Arthur Spooner.
Wohnhaft in:  Queens, New York, im Keller von Doug und Carrie Heffernan.
Zuletzt gesehen:  Im Finale der achten Staffel von King Of Queens. Jetzt schon drei Folgen hintereinander nicht mehr aufgetaucht.
Bekleidet mit:  Im Zweifelsfall irgendetwas Hässlichem.
Sachdienliche Hinweise an:  Produzenten, Drehbuchautoren, Besetzungsbüro.

Hallo? Haben die den vergessen? Wo ist der Mann? Da fehlt was in der Serie! Es möge bitte endlich jemand die Kellertür aufmachen und ihn rauslassen!

Michael, 21. Mai 2007, 21:49.

Kalte Klänge

Ich möchte gerne wissen, wer oder was hinter der Titelmusik der Serie Cold Case steckt. Gibt es das vlt. auf CD?  — Michael

Der Titelsong von Cold Case ist von einer Band aus Los Angeles namens E.S. Posthumus und heißt „Nara“. Zu finden auf dem Album „Unearthed“. Und hier gibt’s eine eine Klangprobe.

Schau, Sport!

Dass die 90-sekündige Tagesschau in der ungefähren Mitte der Sportschau nur eine Alibiveranstaltung ist, die die Sportschau künstlich in zwei „Einzelsendungen“ teilt, die dann insgesamt häufiger durch Werbung unterbrochen werden dürfen, ist ein alter Hut. Wäre sie mehr als das, hätte sie das Zeug, die langjährige Informationskompetenz der Tagesschau nachhaltig zu zerstören. Man stelle sich vor, an einem Tag wie heute schalte jemand die Tagesschau ein, um zu erfahren, wer Deutscher Fußballmeister geworden ist. Was ja unbestreitbar eine Nachricht ist, die in die Nachrichten gehört. Ha! Da erfährt es in den insgesamt drei Meldungen natürlich nicht!
Zum Glück ist die Vorstellung, dass jemand gezielt zu dieser speziellen Tagesschau einschaltet, komplett abwegig, denn heute zum Beispiel wurde sie 12 Minuten früher gesendet als überall ausgedruckt und sogar im eigenen Videotext angekündigt, der sonst ja öfter mal über Programmänderungen informiert.

Und sonst erinnert die Sportschau heute eher an einen Roland-Emmerich-Film. Die ersten 75 Minuten kann man getrost verpassen und muss erst zum großen Finale einschalten. Vorher passieren sowieso nur egale Sachen, und letztlich will man ja doch nur sehen, wie die Außerirdischen/der Riesenaffe/das Eis New York zerstören/Stuttgart Meister wird.

Ich bin übrigens froh, dass nur Fußballer halbnackt Interviews geben. Stellen Sie sich vor, unsere Politiker fingen damit an.

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Michael, 19. Mai 2007, 19:18.

Sportschau

1961 (ARD 2); seit 1961 (ARD). Heiliges Sportmagazin am Wochenende mit Berichten über Handballländerspiele der Frauen, Amateurstraßenrennen, Rudern, die Europameisterschaft der Sandbahnfahrer und Trabrennen, nach dem Ende der Sommerpause auch über Fußball.

Die Sportschau hatte ihre Premiere am 4. Juni 1961, mitten in der fußballfreien Zeit. Die oben genannten Themen waren der Inhalt dieser ersten Sendung, die von Ernst Huberty moderiert wurde. Das ZDF gab es damals noch nicht, dennoch war die Sportschau nicht konkurrenzlos. Sie lief anfangs im Zweiten Programm der ARD, das es bis zum Start des Zweiten Deutschen Fernsehens gab, und zwar sonntags um 21.30 Uhr. Um 22.45 Uhr wurde die halbstündige Sendung im Ersten wiederholt. Nach neun Wochen kamen Ausschnitte aus Fußballspielen hinzu, das erste Spiel war Altona 93 gegen Tasmania Berlin. Die Bundesliga war noch nicht gegründet. Noch im gleichen Jahr wurde der Sendeplatz im Ersten auf 19.30 Uhr vorverlegt. Die zusätzliche Ausstrahlung in ARD 2 fand weiterhin statt.

Zur Reportermannschaft der ersten Stunde gehörten neben Huberty Adolf „Adi“ Furler, Günther Siefarth, Dieter Adler, Sammy Drechsel, Herbert Zimmermann, Heinz Eil, Harry Valérien, Armin Basche, Wim Thoelke, Rolf Kramer, Kurt Lavall, Gerd Krämer und Oskar Klose (einige von ihnen gründeten zwei Jahre später Das aktuelle Sport-Studio im ZDF). Zustande kam die Sendung auf Initiative von Robert Lembke, dem damaligen Sportkoordinator der ARD. Gesendet wurde aus Köln, verantwortlich war der WDR-Sportchef Hugo Morero.

1963 wurde die Fußballbundesliga gegründet, am 3. April 1965 gab es die Sportschau erstmals samstags mit sehr ausführlichen Bundesligaberichten, jetzt 45 Minuten lang. Sendebeginn war 17.45 Uhr, zeitgleich mit dem Schlusspfiff in den Stadien, wo die Spiele damals noch um 16.00 Uhr begannen. Um eine zeitnahe Ausstrahlung der Berichte zu ermöglichen, wurden Hubschrauber und Motorradkuriere eingesetzt, die während der Spiele mehrfach das bis dahin gedrehte Material ins nächstgelegene Funkhaus transportierten, wo es entwickelt und geschnitten wurde. Mit der Bundesliga wurde die Sportschau zur Instanz. Deutsche Männer durften am frühen Samstagabend nicht gestört werden. Um keinen Preis. Überliefert ist die Geschichte des Sportschau-Mörders: Ein Mann erdrosselte seine Frau im Affekt mit einem Staubsaugerschlauch, nachdem sie während der Sportschau direkt neben dem Fernseher angefangen hatte zu saugen.

Die Sportschau zeigte jeweils Ausschnitte aus drei, maximal vier Spielen, die schon im Vorfeld als „Spitzenspiele“ festgelegt worden waren. In den anderen Stadien waren gar keine Kameras, was zur Folge haben konnte, dass die langweiligen oder torlosen Spiele gezeigt wurden, während in den anderen Partien die Post abging. Die Ergebnisse der übrigen Spiele wurden lediglich vermeldet, die Tabelle gezeigt, dann folgte meistens noch ein Ausschnitt aus einem Zweitligaspiel, anschließend Kurzberichte über die weiteren Sportereignisse des Tages: Handball, Volleyball, Basketball, Rhythmische Sportgymnastik, Tischtennis, Schwimmen, Reiten. Wenn Adi Furler auftrat, konnten Pferde nicht weit sein.

Der Beginn der Samstagssendung wurde noch mehrmals um einige Minuten hin- und hergeschoben, befand sich aber immer in unmittelbarer Nähe zu 18.00 Uhr. Ab 1971 war die Sportschau auch wieder sonntags da, weitere Ausgaben folgten am Freitagabend mit den Berichten über die Freitagsspiele der Fußballbundesliga sowie an weiteren Werktagen in den „englischen Wochen“, wenn auch dienstags und mittwochs gespielt wurde. 1971 erfand Huberty das „Tor des Monats“, das fortan einmal im Monat sonntags aus mehreren Vorschlägen von den Fernsehzuschauern per Postkartenabstimmung gewählt wurde.

Huberty, Furler und Adler blieben über Jahrzehnte Aushängeschilder der Samstagsausgabe, es kamen noch Werner Zimmer und Hans-Joachim Rauschenbach dazu, in den 70er-Jahren Eberhard Stanjek und Klaus Schwarze und in den 80er-Jahren Heribert Faßbender, Jörg Wontorra, Manfred Vorderwülbecke und Gerd Rubenbauer. Huberty musste 1982 wegen einer ungeklärten Spesenaffäre gehen, Faßbender wurde sein Nachfolger. Furler trat erst 1995 nach 5000 Sendungen (inklusive Sonntags- und Wochenendausgaben) ab.

Der lange Zeit unverrückbare Status der Sportschau drohte zum ersten Mal 1988 ins Wanken zu geraten. Das Privatfernsehen begann sich für die immer teurer werdenden Rechte an der Fußballbundesliga zu interessieren, und RTL startete seine eigene Fußballshow Anpfiff, die jedoch nur über einen Teil der Erstausstrahlungsrechte verfügte und der Sportschau nichts anhaben konnte, die ebenfalls weiterhin bewegte Bilder zeigte. Erst 1992 wurde die Sportschau – was Fußball anging – bedeutungslos: Sat.1 hielt jetzt die Erstausstrahlungsrechte exklusiv und setzte der Sportschau eine große Show namens ran entgegen, in der erstmals alle Spiele gezeigt wurden.

Das, was von der Sportschau übrig geblieben war, vermeldete nun schon wenige Minuten nach Spielende die Ergebnisse und zeigte später einige Standbilder. Andere Sportarten rückten zwangsläufig wieder in den Vordergrund. Während dieser zuschauerarmen Phase geschah das Unglaubliche: Eine Frau moderierte die Sportschau! Es war das Jahr 1999, und vor Anne Will hatte dies tatsächlich keine Frau tun dürfen. Auch die Zeit von Waldemar Hartmann als Moderator fiel in diese Phase. Um den berühmten Sendetitel am Leben zu erhalten, wurden nun Live-Übertragungen sportlicher Ereignisse unter dem Titel Sportschau live oder Sportschau extra gesendet.

2003 wurden Sat.1 die Rechte zu teuer, und die Bundesliga kehrte zurück ins Erste und damit in die komplett modernisierte, jetzt 90‑minütige Sportschau, die eher wie ein leicht überarbeitetes ran als wie eine generalüberholte Sportschau wirkte. Als Moderatoren wechselten sich jetzt Gerhard Delling und Reinhold Beckmann ab, ab 2004 auch Monica Lierhaus. Beckmann und Lierhaus hatten bereits ran moderiert.

Auch in der ARD gab es nun alle Spiele des Tages, dazu Statistiken, Gewinnspiele, Interviews, plakative Überschriften („Die Abrechnung!“) und Werbepausen. Im Verhältnis zur Gesamtsendezeit nahmen die Fußballberichte jedoch einen höheren Stellenwert ein als zuvor in Sat.1. Die Zuschauer dankten es der ARD, der Erfolg kehrte zurück, die Einschaltquoten der Sportschau übertrafen die der letzten Jahre von ran problemlos.

Tote haben nichts zu lachen

Am Ende der Woche, in der amerikanische Fernsehsender bei den „Upfronts“ der Werbewirtschaft und den Medien ihr Herbstprogramm vorgestellt haben, zählen „Experten“ immer gern die Trends auf, die sie erkannt haben wollen. Das ging in den vergangenen Jahren fast immer daneben.

Der Mystery-Trend?

Zwar versuchten nach dem Erfolg von Lost fast alle Sender, mit verworrenen Mysteryserien Zuschauer zu erreichen, doch fast alle wurden schon am Ende ihrer ersten Staffeln oder sogar vorzeitig wieder abgesetzt. Das sind meistens die Serien, mit denen Pro Sieben dann seinen „Mystery-Montag“ bestückt und das für ein Prestige-Projekt hält.

Der Trend zur fortlaufenden Handlung?

Ja, klar, auch da gab’s eine Menge ambitionierter Projekte im Gegensatz zu den Serien, deren Episoden komfortabel für sich stehen können, weil sie immer so schön abgeschlossen sind. Es stellte sich dann aber heraus, dass die Aufnahmekapazität der Zuschauer für noch mehr fortlaufende Handlungsstränge begrenzt ist, und sie verfolgten doch schon Lost, 24, Desperate Housewives und Grey’s Anatomy. Da war kein Platz für weitere Serien, bei denen man keine Folge verpassen durfte, wenn man der Handlung noch folgen können wollte. Nur Heroes kam durch (ab Herbst bei RTL2).

So blieb über mehrere Jahre der einzige anhaltende Trend der zur abgeschlossenen Handlung und zu abgeschossenen Gastrollen. Der Vorteil von Krimiserien wie CSI und krimiähnlichen Serien wie Dr. House ist, dass man sie losgelöst aus dem Zusammenhang umliegender Episoden auch einzeln verstehen kann und dass es dabei völlig egal ist, ob man gerade eine neue Folge oder eine Wiederholung erwischt (der beste Beweis sind die RTL-Einschaltquoten für diese beiden Serien, die bei Wiederholung oft über der Erstausstrahlung liegen). Deshalb wurde ihr Publikum im Verlauf der Serien größer und das der o.g. Serien mit fortlaufender Handlung kleiner.

Dieser Trend reißt noch nicht ab, doch die schlagartige Vermehrung der Krimiserien scheint beendet. Das ist der erste offensichtliche Schluss, der sich fernab gewagter Prognosen aus den veröffentlichten Herbstprogrammen der diesjährigen Upfronts ziehen lässt:

Die Kriminalitätsrate stagniert.

CBS, wo die meisten der auch bei uns bekannten Krimis laufen (CSI, CSI: Miami, CSI: NY, NCIS, Criminal Minds, Without A Trace, Cold Case, Numb3rs) hat keine neue im Programm und die erste sogar schon wieder abgesetzt (Close To Home).

Und der andere?

Es gibt kaum noch was zu lachen.

Vor genau zehn Jahren fanden sich unter den zwanzig meistgesehenen Sendungen des amerikanischen Fernsehens zehn Sitcoms. Heute? Eine (Two And A Half Men). Kein Wunder also, dass die Sender vom einst beliebtesten Genre Abstand nehmen. Und so stehen im Herbstprogramm 2007 bei den fünf größten Sendern zusammen nicht mehr sechzig Sitcoms wie 1997, sondern nur noch sechzehn. ABC hat im Handstreich gleich sämtliche seiner Sitcoms abgesetzt, NBC keine einzige neue ins Herbstprogramm aufgenommen. Dafür aber allen Ernstes eine Neuauflage der 70er-Jahre-Serie Die Sieben-Millionen-Dollar-Frau, und das ist ja auch schon wieder zum Lachen.

Nachtrag/WARNUNG (21. Mai, 22.00 Uhr):

In den Kommentaren zu diesem Text wurde unfreundlicherweise ein Spoiler hinterlassen, der ohne Ankündigung Ereignisse der dritten Staffel von Dr. House vorwegnimmt. Wer noch nicht wissen möchte, wie es im Herbst in Deutschland weitergeht, sollte die Kommentare meiden.

Michael, 19. Mai 2007, 17:09.

Die Sieben-Millionen-Dollar-Frau

1989–1990 (RTL). 58‑tlg. US-Abenteuerserie von Kenneth Johnson („The Bionic Woman“; 1976–1978).

Spin-off von Der Sechs-Millionen-Dollar-Mann: Auch die schwer verletzte Jaime Sommers (Lindsay Wagner) wird von dem Regierungschirurgen Dr. Rudy Wells (Martin E. Brooks) bionisch auf Vordermann gebracht und mit übernatürlichen Kräften in ihren bionischen Armen und Beinen und in einem Ohr ausgestattet. Sie arbeitet fortan ebenfalls für Oscar Goldman (Richard Anderson) von der Regierung in geheimen Missionen, auf denen sie das internationale Verbrechen und Monster bekämpft. Gelegentlich ist sie mit dem Sechs-Millionen-Dollar-Mann, ihrem Ex-Freund Steve Austin (Lee Majors), gemeinsam im Einsatz. Peggy Callahan (Jennifer Darling) ist Goldmans Sekretärin, Jim (Ford Rainey) und Helen Elgin (Martha Scott) sind Steves Eltern und Jaimes Nachbarn.

Eigentlich sollte Jaime nur in ein paar Folgen des Sechs-Millionen-Dollar-Manns auftauchen und dann sterben, doch die Zuschauerresonanz verhinderte das. Sie überlebte sogar die Absetzung der Serie seitens ABC: Konkurrent NBC verhalf ihr zu einer weiteren Staffel. In beiden Millionen-Dollar-Serien spielten die Darsteller Brooks, Anderson und Darling ihre Rollen regelmäßig, sogar die Hauptdarsteller tauchten wechselseitig auf oder lösten Fälle in ihrer Serie, die in der anderen begonnen hatten. Die Ausstrahlungszeiträume verliefen sowohl in den USA als auch 15 Jahre später in Deutschland parallel. Beide Serien basierten auf dem Roman „Cyborg“ von Martin Caidin. Die Zeichentrickserie Die 6-Millionen-Dollar-Familie adaptierte die Grundidee später.

Die einstündigen Folgen liefen donnerstags um 20.15 Uhr.

Der Sechs-Millionen-Dollar-Mann

1988–1991 (RTL). 106‑tlg. US-Abenteuerserie („The Six Million Dollar Man“; 1973–1978).

Der Astronaut Steve Austin (Lee Majors) zieht sich bei einem Unfall während eines Testflugs so schwere Verletzungen zu, dass er „bionisch“ wiederhergestellt wird. Regierungschirurg Dr. Rudy Wells (Allan Oppenheimer, ab der dritten Staffel: Martin E. Brooks) ersetzt in einer sechs Millionen Dollar teuren Operation Austins Beine, einen Arm und ein Auge durch atomar betriebene, elektromechanische Prothesen. Sie verleihen Austin übernatürliche Kräfte. Er ist stärker, sieht schärfer und rennt schneller als jeder normale Mensch. So erfüllt er für die Regierung geheime Missionen, in denen er gegen internationale Schwerverbrecher, gefährliche Wissenschaftler und von Außerirdischen ferngesteuerte Monster kämpft (die Serie enthüllt exklusiv, dass das sagenumwobene amerikanische Riesentier Bigfoot in Wahrheit ein Superroboter ist, der im Auftrag von Außerirdischen ihre Basis auf der Erde beschützt, aber das nur am Rande).

Oscar Goldman (Richard Anderson) ist Austins Chef und Ansprechpartner bei der Regierung, Peggy Callahan (Jennifer Darling) seine Sekretärin. Als Austins Jugendliebe Jaime Sommers (Lindsay Wagner) bei einem Fallschirmabsturz schwer verletzt wird, bettelt Steve darum, auch ihr eine bionische Operation zu verpassen. Dr. Wells schafft so in einer noch teureren Operation die Sieben-Millionen-Dollar-Frau (mit ebenfalls zwei bionischen Beinen und einem bionischen Arm, aber Superohr statt Auge), die dann ebenfalls für die Regierung in ähnlichen Missionen im Einsatz ist. Ihr Körper akzeptiert die neuen Körperteile allerdings nicht, und sie wird sterben müssen …

… bis die Produzenten merkten, wie gut die Frau für die Quoten war. Sie erweckten sie mit einer der genialsten Spin-off-Ideen der Fernsehgeschichte wieder zum Leben: Es stellt sich heraus, dass es die Nähe zu Austin ist, die ihre Stromkreise stört, also muss sie wegziehen, ein neues Leben beginnen und also hinein in eine neue Serie: Die Sieben-Millionen-Dollar-Frau. Irgendwie schaffte sie es aber trotzdem gelegentlich, in seiner Serie vorbeizuschauen und gemeinsame Einsätze mit Austin zu bestreiten. Im Gegenzug war Lee Majors hin und wieder Gast in ihrer Serie; die Darsteller Brooks, Anderson und Darling spielten ihre Rollen sogar in beiden Serien regelmäßig. Gelegentlich überschritten auch Fälle die Grenze von einer Serie zur anderen, und manchmal sogar wieder zurück.

Das hörte auf, als Die Sieben-Millionen-Dollar-Frau in den USA von ABC zu NBC wechselte, allerdings tauchte Oscar Goldman (als einziger Serienschauspieler in der Geschichte) weiterhin in der gleichen Rolle zur gleichen Zeit auf zwei Networks auf. Es gibt übrigens auch einen bionischen Hund namens Max, der in mehreren Folgen vorkam. Einen Sieben-Millionen-Dollar-Mann namens Barney Miller zu erschaffen, quasi als Backup, falls mit Austin mal was schief läuft, stellte sich als keine so gute Idee heraus. Austin fand es nicht so toll, dass der Neue teurer und überlegen war, während der Neue der einzige Millionen-Dollar-Mann sein und Austin loswerden wollte. Nach drei TV-Movies (von denen bisher keiner in Deutschland gezeigt wurde), in denen u. a. Austins Sohn einen Unfall hatte und … genau: bionisch wurde und Sandra Bullock eine Behinderte spielte, die dank Bionics wieder gehen konnte, heirateten der Sechs-Millionen-Dollar-Mann und die Sieben-Millionen-Dollar-Frau schließlich (und wurden also wohl zum „13-Millionen-Dollar-Ehepaar“).

Die Sendungen basierten auf dem Roman „Cyborg“ von Martin Caidin. In der Zeichentrickserie Die 6-Millionen-Dollar-Familie wurde die Grundidee später adaptiert. Trotz des Titels wirkte die Serie etwas billig, was kein Wunder war. Um Geld zu sparen, setzte die Produktionsfirma Universal u. a. durch, dass Ausschnitte aus anderen Filmen wiederverwendet wurden: U-Boot-Aufnamen von „Eisstation Zebra“ und Robotergeräusche von „How To Frame A Figg“.

Heroes

Ab 10. Oktober 2007 (RTL2). US-Mysteryserie von Tim Kring („Heroes“; seit 2006).

Plötzlich entdecken ganz gewöhnliche Menschen auf der ganzen Welt, dass sie außergewöhnliche Kräfte haben. Der Politiker Nathan Petrelli (Adrian Pasdar) kann fliegen, sein Bruder, der Krankenpfleger Peter Petrelli (Milo Ventimiglia) lernt es ebenfalls, denn er absorbiert die Fähigkeiten anderer Helden. Ausgerechnet der Knastinsasse D.L. Hawkins (Leonard Roberts) kann durch Wände gehen, seine Frau, die Stripperin Niki Sanders (Ali Larter), ist eine gespaltene Persönlichkeit und beschützt die eine vor der anderen und umgekehrt, während ihr kleiner Sohn Micah (Noah Gray-Cabey) mit Elektrogeräten kommuniziert. Der Comicfan Hiro Nakamura (Masi Oka) kann die Zeit anhalten, der Polizist Matt Parkman (Greg Grunberg) Gedanken lesen, der Junkie Isaac Mendez (Santiago Cabrera) im Drogenrausch die Zukunft malen, und Cheerleader Claire Bennet (Hayden Panettiere) ist unverwundbar. Ihr Vater (Jack Coleman) weiß über die Superhelden Bescheid, während Professor Mohinder Suresh (Sendhil Ramamurthy) mehr über sie herauszufinden versucht – ein Unterfangen, das schon sein Vater begonnen hatte. Die Heroes wissen zunächst nicht so recht, woher ihre Kräfte kommen und was sie damit anfangen sollen, finden aber allmählich heraus, dass sie vielleicht ganz nützlich sind, um gemeinsam die Welt zu retten.

Die Serie wird mittwochs um 20.15 Uhr laufen.

Vox-Programm löst sich auf

Das Freitagabendprogramm von Vox schwindet dahin. Erst im Februar hatte der Sender diesen dritten Abend mit US-Krimiserien etabliert, dessen Einschaltquoten zwar nicht an die des Montags und Mittwochs heranreichen, aber die des Freitags deutlich aufpoliert haben. Nachdem vorgestern der US-Sender NBC bereits Crossing Jordan – Pathologin mit Profil, die erste der beiden Vox-Freitagsserien, abgesetzt hatte, beendete CBS inzwischen auch die andere, Close To Home. Jeweils eine Staffel steht in Deutschland noch aus.

Weitere Lücken im Dienstagabend- und Werktagsnachmittagsprogramm ergeben sich durch die bereits beschlossene Einstellung der Serien Gilmore Girls und Eine himmlische Familie beim US-Sender The CW.

Der Nachschub für montags und mittwochs ist dagegen vorerst gesichert: CSI: NY (ebenso wie die anderen beiden CSISerien) und das großartige Boston Legal wurden verlängert, eine neue Staffel von The Closer beginnt beim Sender TNT bereits nächsten Monat, und in letzter Minute erhielt auch Criminal Intent – Verbrechen im Visier den Zuschlag für weitere 22 Folgen. Zwar warf NBC auch diese Serie nach sechs Jahren aus dem Programm, doch läuft sie in Zukunft beim kleineren Kabelsender USA, und damit in Deutschland auch weiterhin bei Vox.

Die dritte Montagsserie, The District – Einsatz in Washington, ist sowieso schon so lange abgesetzt, dass sich niemand mehr darum schert, aber da liegen ja noch 52 ungesendete Folgen aus den Jahren 2002 bis 2004 herum.

Immerhin einige Stunden Programm hat Vox also noch übrig — es sei denn, RTL bedient sich weiterhin so freimütig.

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Michael, 16. Mai 2007, 14:32.
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