CSI

2001–2006 (Vox); seit 2006 (RTL). US Krimiserie von Anthony E. Zuiker („CSI — Crime Scene Investigation“; seit 2000).


Foto: RTL.

Das Team der Spurensicherung in Las Vegas klärt Gewaltverbrechen auf. Mit modernen Methoden der Forensik, Ballistik und Rechtsmedizin rekonstruieren die CSIs (Crime Scene Investigators) im Labor den Tathergang, nehmen jede Spur, jedes kleinste Detail unter die Lupe und finden so die Wahrheit heraus. Gil Grissom (William L. Peterson) ist der unnahbare Teamleiter, ein abgebrühter Ermittler, der Maden und Würmer liebt, weil man aus ihrem Entwicklungsstadium so viele Rückschlüsse ziehen kann. Er glaubt ohnehin keinen Menschen, er glaubt nur Beweisen, denn die sprechen für sich („Die Kartoffel hat die Wahrheit gesagt“). Immer wieder aufs Neue überrascht er mit seinem enormen Wissen — und mit trockenen Kommentaren: Da liegt ein während des Kampfs gestorbener Boxer tot im Ring, ein Polizist informiert Grissom: „Er war ein Champion. 19 Siege“, und Grissom entgegnet nur: „Eine Niederlage.“ Seine Mitarbeiter sind die ehemalige Stripperin Catherine Willows (Marg Helgenberger), der frühere Spieler Warrick Brown (Gary Dourdan), der karrierebewusste, aber ungeduldige Nick Stokes (George Eads) und die eifrige und kontaktscheue Sara Sidle (Jorja Fox), die sich zu Grissom hingezogen fühlt, der auch nicht fähiger im sozialen Umgang ist. Anfangs ist für kurze Zeit Holly Gribbs (Chandra West) dabei, die dann im Dienst ums Leben kommt. Die CSIs sind keine Polizisten, und darauf legen sie Wert. Sie arbeiten im Auftrag von Captain Jim Brass (Paul Guilfoyle), der ihr Vorgesetzter bei der Polizei ist. Greg Sanders (Eric Szmanda) ist der Labortechniker, Dr. Al Robbins (Robert David Hall) der Pathologe. Beide sind hauptsächlich im Innendienst tätig. Nach langem Bitten darf Greg ab der fünften Staffel im Herbst 2005 endlich auch vor Ort mitarbeiten, und Chandra Moore (Reiko Aylesworth) übernimmt seine Aufgaben im Labor. Viele der aufzuklärenden Verbrechen sind extrem brutal und viele extrem kurios: Ein Plüschtierfetischist wird im Waschbärenkostüm überfahren; ein Zauberer lässt seine Assistentin während einer Vorstellung verschwinden, und weg ist sie für immer; ein Mann im Taucheranzug wird mitten in der Wüste auf einem Baum gefunden, Diagnose: Tod durch Ertrinken. Vereinzelt bekommt man private Geschichten der Ermittler mit, die aber nie in den Vordergrund treten. Die auffälligste ist, dass Grissom in der dritten Staffel langsam sein Gehör verliert. Durch eine Operation ist das Problem zu Beginn der vierten Staffel behoben, dafür hat er jetzt einen Bart.

Die meisten Episoden schildern gleich zwei Mordfälle, und das CSI-Team teilt sich auf, um sie getrennt zu bearbeiten. Währenddessen verdeutlichen Computeranimationen den Fortgang der Ermittlungen. So werden der Einschlag und der Weg einer Pistolenkugel im Körperinneren verfolgt oder eine Verwesung im Zeitraffer gezeigt.

Serienerfinder Anthony E. Zuiker war früher Hotelportier und Bimmelbahnfahrer in Las Vegas. Die Pilotfolge für CSI war das erste Drehbuch für eine Fernsehserie, das er je geschrieben hatte. Ein großer Fan der Serie ist der Filmregisseur Quentin Tarantino, der bei der letzten Folge der fünften Staffel Regie führte.

Jerry Bruckheimer produzierte die innovative und hochwertige Serie, die in den USA ein Überraschungserfolg wurde und mit 30 Millionen Zuschauern den als unschlagbar geltenden Emergency Room als erfolgreichste Fernsehsendung ablöste. Vox zeigte die einstündigen Folgen mittwochs um 20.15 Uhr und erreichte ebenfalls hervorragende Einschaltquoten. CSI wurde nach und nach zum erfolgreichsten Primetime-Programm des kleinen Senders und schlug auch bei uns den zeitweise parallel auf dem wesentlich größeren Pro Sieben laufenden Emergency Room. Ende 2004 schauten schon regelmäßig mehr als drei Millionen Menschen zu. Die Tarantino-Doppelfolge, die Vox Ende Mai 2006 zeigte, erreichte erstmals mehr als fünf Millionen.

Jorja Fox hatte vorher in Emergency Room die Rolle der Dr. Maggie Doyle gespielt, damals unter dem Namen Jorjan Fox.

Keine andere Krimiserie hatte die Vorgehensweise bei modernen kriminalistischen Ermittlungen je so realistisch dargestellt. Das wurde deutlich, als Vox ab der zweiten Staffel direkt im Anschluss die Doku-Reihe Medical Detectives — Geheimnisse der Gerichtsmedizin platzierte. Der anfängliche CSI-Untertitel „Tatort Las Vegas“ wurde nach ein paar Wochen in „Den Tätern auf der Spur“ geändert. Wegen des großen Erfolgs entstanden gleich zwei Serienableger: CSI: Miami, dessen Charaktere in der CSI-Folge „Tod in Miami“ im Februar 2003 eingeführt wurden, und CSI: NY. Der erste wanderte bereits im Frühjahr 2005 von Vox zu RTL. Weil RTL auch 18 Monate später noch immer kein eigener Erfolg mehr gelungen war, stahl der Sender seiner Tochter Vox im November 2006 auch noch die Originalserie und zeigt sie seit der sechsten Staffel donnerstags um 21.15 Uhr.

31 Kommentare


  1. […] CSI (inkl. Spin Offs CSI: NY und CSI: Miami […]

  2. […] einstündigen Folgen mittwochs um 21.10 Uhr im Doppelpack mit der ebenfalls neuen Krimiserie CSI. Diese wurde ein durchschlagender Erfolg und lief fortan in Dauerschleife, The District verschwand […]

  3. […] teilt und nur noch RTL, Pro Sieben und Sat.1 mehr junge Zuschauer haben. Auch weil Vox seine beiden erfolgreichsten Serien an RTL abgeben musste, ist dieser anhaltende und wachsende Erfolg bemerkenswert. Für […]

  4. […] Hype um CSI, noch bevor dieses zu RTL wechselte, wollte Sat.1 mit dieser deutschen Variante ausnutzen, die in […]

  5. […] Jahre nach dem Start der  amerikanischen Serie CSI bei Vox hat das deutsche Fernsehen mit Post Mortem seinen ersten eigenen Klon: Alles ist wie im […]

  6. […] Serie ist in Aufbau, Bild und Inhalt eindeutig an den US-Erfolg CSI angelehnt, offiziell jedoch eine Adaption des italienischen Formats „R.I.S. – Delitti […]

  7. […] ist schon interessant, wie jeder abstreitet, bei CSI zu klauen. RTL beharrte ernsthaft darauf, Post Mortem sei in Wirklichkeit auf der Basis des eigenen […]

  8. […] die schönen Aufnahmen Roms, und die Fälle sind kurzweilig und die ausgefallensten seit CSI. Mit CSI hat Donna Roma aber rein gar nichts zu tun. Der Fall spielt zwar eine große Rolle, […]

  9. […] Navy CIS im Sog des Erfolgs von CSI konzipiert wurde und die Ähnlichkeit der Buchstabenkombination sicher kein Zufall ist, […]

  10. […] an KTI – Menschen lügen, Beweise nicht, den bemitleidenswerten Sat.1-Schnellversuch, auf den CSI-Erfolgszug aufzuspringen, der in Bild, Schauspiel und Inhalt extrem billig und laienhaft aussah, […]

  11. […] Primetime-Serien, die schon ein paar Jahre auf dem Buckel und genug Folgen im Archiv haben, z.B. CSI oder Without A Trace, doch vor allem erstere ist ja schon für 20.15 Uhr oft zu blutig und muss […]

  12. […] zeigt CSI, gut, es war eine Wiederholung aus der fünften Staffel, aber ich kannte die Folge noch nicht. […]

  13. […] hätte, wenn die Sender damals auch schon so übereilt aufgegeben hätten. Darunter: CSI, Gute Zeiten, schlechte Zeiten und Die Harald Schmidt Show und sogar einige von […]

  14. […] Emmy bei, wo er in der Kategorie „Beste Regie in einer Drama-Serie“ für die CSI-Folge „Grabesstille“ nominiert war. Eine aufgetakelte Reporterin eines nur marginal […]

  15. […] Donnerstag Ober-CSI Gil Grissom aus Las Vegas im Schlafzimmer mit Sara Sidle, und heute Mac Taylor in CSI: NY im Bett mit der Neuen? Was ist aus […]

  16. […] gibt jemanden, der bisher in jeder Folge aller CSI-Serien dabei war, ohne auch nur einen Finger rühren zu müssen: Roger Daltrey, Sänger […]

  17. […] 22.15 Uhr Bones – Die Knochenjägerin zu zeigen; eine, wie ich finde, Kinderkanal-Version von CSI, die eigentlich überhaupt keine Bewandtnis hat. Und die trotzdem drei Prozentpunkte hinter dem […]

  18. […] Krimiserien CSI und Without A Trace haben sich gestern Abend in den USA an einer Crossover-Doppelfolge versucht: In […]

  19. […] CSI (RTL) […]

  20. […] Vox mit seinen Kochshows erfolgreich war, bevor Vox mit den CSI-Serien zu einer festen Marke im Abendprogramm wurde, waren es die US-Serien im Nachmittagsprogramm, […]

  21. […] (RTL) Ja, ich weiß, die Meisten werden jetzt denken: Wie peinlich! Nicht so gut wie CSI, doofe Plots, blablabla. Nein! Bones ist um Längen besser als dieses doofe CSI: Miami, mit […]

  22. […] dem Ende der regulären US-Fernsehsaison im Mai Nachschub zumindest von den Erfolgsserien wie CSI, Grey’s Anatomy und Dr. House auf Sendung gehen wird und die Staffeln doch noch ein paar mehr […]

  23. […] Shark läuft ab Ende März montags eine Stunde später, The Disctrict erst nach 23 Uhr, CSI: NY dafür vorher grundlos doppelt und Men In Trees gar nicht mehr. Willkommen in der ersten […]

  24. […] Abstieg der Serie CSI begann mit dem Wechsel von Vox zu RTL. Was beim Ableger CSI: Miami noch geklappt hatte, ließ […]

  25. […] weiter als Vorprogramm sie ohnehin einigermaßen mitziehen würde. Diese Serie hieß CSI. Michael in […]

  26. […] benutzen die CSI-Ermittler am Tatort eigentlich immer Taschenlampen? Sie könnten doch genauso gut das Licht […]

  27. […] Uhr: CSI-Chef William Petersen stellt seinen Nachfolger Lawrence Fishburne vor. Leider pointenfrei, zum […]

  28. […] die meisten CSI-Serien inzwischen bei RTL laufen und Vox ja wirklich nicht auf jedem Sendeplatz Criminal Intent […]

  29. […] Teil nicht kommen wird. Wer nächsten Donnerstag auf die Fortsetzung der gestrigen Episode von CSI wartet, die offen endete, wird stattdessen sehen, wie völlig neue Fälle von vorn […]

  30. […] von CSI: Genau wie ihre Kollegen aus Las Vegas, und zwar haargenau so, geht auch das Team der […]

  31. […] RTL heute und übermorgen mit neuen Folgen seiner US-Serien CSI: Miami, Dr. House, Monk, CSI und Bones startet, sind das in den meisten Fällen noch Restbestände aus der Staffel der […]



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