Rom

2007 (ZDF). 6-tlg. brit. Historienserie („Ancient Rome: The Rise and Fall of an Empire“; 2006).

Jede Folge des mit Schauspielern besetzten Dokudramas befasste sich mit einer anderen Ära. Dabei ging die Serie nicht chronologisch vor, sondern begann, vermutlich aus Gründen der Popularität, mit dem prominenten Caesar, bevor es mit Kaiser Nero, Tiberius, dem Aufstand der Juden und Konstatin weiterging, aber wenigstens endete die Reihe mit dem Untergang des antiken Roms.

Das ZDF zeigte die 45-minütigen Episoden auf dem Expeditions-Sendeplatz sonntags um 19.30 Uhr. Der Zeitraum der Ausstrahlung überschnitt sich mit der gleichnamigen RTL2-Serie.

arte auf den Akt

Es folgt derbe Sprache. Bitte bringen Sie Ihre Kinder in Sicherheit.
Erinnern Sie sich an diesen alten Sketch von Badesalz?

„Haste am Sonntach Zeit?“
„Warum?“
„Wir machen so ein‘ Themeabend.“
„Was?“
„Ein Themeabend wie bei arte. Ein Thema de ganze Abend.
„Prima. Un habt ihr schon e Thema?“
„Ah ja klar.“
„Un was?“
„Ficke.“
„Hey Ulrich, ich glaub da kannste mit mer rechne.“

Nun, heute ist es soweit. Offiziell lautet die Überschrift des arte-Themenabends ab 22.15 Uhr „Orgasmus — Geheimnisse eines Hochgefühls“, und die beiden Dokumentationen behandeln erst den weiblichen und dann den männlichen. Also quasi in umgekehrter Reihenfolge.

Michael, 16. Juli 2007, 12:35.

Sommer, Sonne, Sat.1

1997 (Sat.1). Open-Air-Show.

„Spektakuläre Action, umwerfende Comedy und witzige Spiele“ versprach der Sender und zeigte stattdessen Moderator Jörg Wontorra beim Versuch, im Regenmantel auf Sylt neben Roland Kaiser und Claudia Schiffer gute Laune zu verbreiten. Der Betriebsausflug, der weitgehend ohne Zuschauerbeteiligung stattfand, führte ihn und seine Assistentin Daniela Noack an weiteren Samstagabenden zur Primetime noch nach Kreta, Warnemünde und Ibiza, an den Garda- und den Wolfgangsee und zum großen Finale natürlich nach Mallorca, aber auch wenn das Wetter besser war, heiter war es nie.

Sat.1 zeigt’s nochmal allen

Sat.1 muss dringend Geld sparen, damit ProSiebenSat.1 statt 22,2 Prozent bald 30 Prozent Rendite schafft. Der Sender soll weniger ins Programm investieren, weniger Mitarbeiter haben und weniger Sendungen machen, die man beim flüchtigen Hinsehen für aktuelle Informationsprogramme halten könnte. Der „Tagesspiegel“ zitiert einen ungenannten Sat.1-Mitarbeiter mit den Worten, der Sender solle vom Vollprogramm zur „Abspielstation“ umgebaut werden.

Ich vermute, dass die Rationalisierungsmeister von McKinsey bei Sat.1 ungeahnte Einsparpotentiale entdeckt haben. Warum, zum Beispiel, zeigt Sat.1 nicht häufiger diese lustigen, günstigen und immer noch nicht völlig total unbeliebten „Asterix“-Filme?

Gut, heute Abend lief auf Sat.1 „Asterix erobert Rom“, ein Film, den Sat.1 bereits 1993, 1994, 1995, 1996, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005 und 2006 wiederholt hatte.

Okay, und letzten Samstag lief auf Sat.1 „Asterix und Kleopatra“, der Trickfilm, den Sat.1 schon 1993, 1994, 1995, 1996, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005 und 2006 gezeigt hatte.

Und, ja: Am vorletzen Samstag brachte Sat.1 zur sogenannten Primetime „Asterix, der Gallier“, den Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1967, den der Sender bereits 1991, 1993, 1994, 1995, 1996, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005 und 2006 im Programm hatte.

Sicher, nächsten Samstag lockt Sat.1 mit „Asterix — Sieg über Caesar“, der schon in den Jahren 1994, 1995, 1996, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005 und 2006 ein Sat.1-Programm-Highlight war.

Und am Samstag darauf folgt „Asterix bei den Briten“, Sat.1-Zuschauern noch aus den Jahren 1994, 1995, 1996, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005 und 2006 bekannt.

Und noch eine Woche später macht Sat.1 Asterix-Freunden eine Freude und strahlt, wie schon in den Jahren 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005 und 2006, „Asterix — Operation Hinkelstein“ aus.

Und noch eine Woche darauf, wir schreiben inzwischen den 11. August, steckt in der großen „Sat.1-Familienpackung“ der Zeichentrickfilm „Asterix in Amerika“, den der Sender erst zehnmal gezeigt hat: 1998, im Januar 1999, im Juni 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005 und 2006.

Der „Asterix“-Realfilm „Asterix und Obelix gegen Cäsar“, mit dem der Sender in der darauf folgenden Woche seinen Samstagabend bestreitet, lief bislang nur 2002, 2003, 2004 und 2005 auf Sat.1.

Und wenn am 25. August, wie zu erwarten, aber noch nicht bestätigt, „Asterix — Mission Kleopatra“ läuft, ist das quasi eine Free-TV-Premiere (wenn man die Sat.1-Ausstrahlungen 2004, 2005 und 2006 nicht mitzählt).

Aber bestimmt haben die McKinsey-Leute kritisch angemerkt (und dafür erschrockene Zustimmung in der ProSiebenSat.1-Konzernzentrale in München geerntet), dass zwischen all diesen günstigen und bewährten Filmen auf Sat.1 unnötigerweise andere und teurere Programme laufen. Und wenn da jetzt nicht jemand ganz schnell die Notbremse zieht, läuft womöglich Anfang September am Samstagabend auf Sat.1 schon wieder irgendein Film, der nicht einmal eine zweistellige Zahl von Wiederholungen aufweisen kann.

Was wäre das für eine Verschwendung!

PS: Was auf Sat.1 demnächst anstelle von Sendungen wie Sat.1 am Mittag und Sat.1 am Abend laufen soll, ist noch unbekannt. Mein Tipp wäre: Ladykracher. Mit den 39 halbstündigen Folgen hat Sat.1 bis jetzt 247 Stunden Programm gefüllt, Stand heute. Morgen kommen wieder 2 Stunden hinzu.

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Stefan, 14. Juli 2007, 23:26.

Alles außer Quote

Die haben davon echt eine zweite Staffel gedreht?

Pro Sieben schickt heute tatsächlich Alles außer Sex in eine neue Runde. Manchmal freut man sich ja, wenn kaum gesehene Serien, die aber Kritikerlieblinge und deren wenige Fans wenigstens treu waren, eine zweite Chance erhalten, wie bei Stromberg oder Dr. PsychoAlles außer Sex war damals bei der ersten Staffel Ende 2005 aber allen ziemlich egal, obwohl der Abklatsch Sex And The City sogar ein paar schöne Momente hatte.

Der Sendeplatz der neuen Folgen zeugt nicht gerade von großem Vertrauen seitens des ausstrahlenden Senders. Während öffentlich-rechtliche Showmoderatoren Samstagabend um 20.15 Uhr noch immer für den begehrenswertesten Sendeplatz im deutschen Fernsehen halten, ist der gleiche Sendeplatz für Serien, die sich an ein eher junges Publikum richten, vor allem im Sommer, so eine Art Ersatzmülltonne. Pro Sieben wirft dort ab heute jede Woche zwei Folgen hintereinander hinein.

Und wie schon in ersten Staffel ist der Titel der Serie gelogen, in der es um nichts geht außer Sex.

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Michael, 14. Juli 2007, 12:31.

Freitags nach 21.15 Uhr: Mühe nur im ZDF

Es ist eine interessante Entwicklung, dass der neue Konservenfreitag der großen Privatsender wesentlich erfolgreicher ist als ihr früherer „Fun-Freitag“. RTL und Sat.1 sendeten gestern Wiederholungen der 70er Show und der Hit-Giganten gegeneinander und erreichten zusammen einen Marktanteil von mehr als 35 Prozent in der Zielgruppe, die die Werbewirtschaft zu Lokalrunden veranlasst. Zahlen in dieser Höhe hatten die teilweise recht schönen Sitcoms an gleicher Stelle schon seit Jahren nicht mehr erreicht. Muss man also einfach nur aufhören, sich Mühe zu geben, um Erfolg zu haben?

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Michael, 14. Juli 2007, 11:42.

Die 70er Show

2003 (RTL). Retroshow mit Hape Kerkeling.

Nach dem sensationellen Erfolg der 80er Show folgte ein Jahr später diese Variante, die auf Themen, Moden und Musik der 70er-Jahre zurückblickte. Statt Oliver Geissen wurde Kerkeling als Moderator verpflichtet, der die Show mit witzigen Einspielfilmen und vielen Rollen bereicherte, die Stars aus jener Zeit zu Hause besuchte oder live mit ihnen im Studio sang. Sonst blieb alles gleich: Prominente Gäste plauderten über Erlebnisse aus dieser Zeit und brachten Andenken mit. Auch die Einschaltquoten waren gleichbleibend hoch, und so durfte auch Kerkeling seine eigentlich einstündige Show immer um etwa eine Viertelstunde überziehen, obwohl man doch die Aufzeichnung prima hätte schneiden können. Produzent war wieder Günther Jauch.

Zehn Folgen in zwei Staffeln liefen samstags um 21.15 Uhr, dazwischen noch zwei Best-ofs und ein Jahr später, im Oktober 2004, das zweistündige Special „Die 70er Show – Hapes Hits“.

Hape Kerkeling erhielt 2003 den Deutschen Fernsehpreis für die beste Moderation Unterhaltung.

Die 80er Show

2002 (RTL). Retroshow mit Oliver Geissen.

Prominente Gäste erinnern sich anhand von alten Fernsehausschnitten, Utensilien wie Zauberwürfeln oder Schweißbändern und persönlichen Geschichten an Themen, Mode und Stars der 80er-Jahre. Zwischendurch werden Videocollagen mit den Hits der 80er gezeigt. In die Originalausschnitte sind Prominente hineingeschnitten, die ihre Lieblingshits von damals singen und kommentieren. Dieser Stil wurde in den Folgejahren in Shows fast aller Sender kopiert.

Zehn Folgen liefen samstags um 21.15 Uhr, sie beschäftigten sich chronologisch mit jeweils einem Jahr des Jahrzehnts. Der Erfolg war überwältigend. Rund sechs Millionen Zuschauer sahen regelmäßig zu, in der jungen („werberelevanten“) Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen sogar mehr als bei der vorangehenden Quizsendung Wer wird Millionär?. Seit diese drei Jahre zuvor gestartet war, hatte keine andere regelmäßige Sendung deren Quoten in diesem Bereich überbieten können. Eigentlich war Die 80er Show eine Stunde lang, doch nach den hohen Marktanteilen der ersten Wochen durfte Geissen danach um jeweils etwa eine Viertelstunde überziehen – obwohl die Show vorher aufgezeichnet wurde.

Zwei Wochen nach der eigentlich letzten Sendung lief im Juni 2002 zur Primetime ein Best-of-Special, und obwohl das Konzept der Zuordnung einer Jahreszahl pro Ausgabe der Show keine Fortsetzung zugelassen hätte (die 80er waren nun einmal nur zehn Jahre lang), liefen im November und Dezember noch einmal vier neue Folgen. Wenige Wochen zuvor waren die Show als beste Unterhaltungssendung des Jahres und Oliver Geissen für die beste Unterhaltungsmoderation mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet worden. Im Februar 2003 zeigte RTL ein weiteres „Best of“.

Produzent war Günther Jauch. Die Show löste einen Boom der Retroshows auf fast allen Kanälen aus; die erfolgreichsten produzierte nach dem gleichen Muster ebenfalls Jauch für RTL: Die 70er Show, Die DDR-Show.

Die 90er Show

2004–2005 (RTL). Nostalgieshow mit Oliver Geissen.

Nach dem Prinzip der erfolgreichen 80er Show empfängt Geissen samstags um 21.15 Uhr Promis auf dem Sofa, plaudert mit ihnen über ihre Erinnerungen und zeigt alte Fotos und Ausschnitte aus Filmen und Musikvideos.

Jede Sendung behandelte ein Jahr des Jahrzehnts.

Neuer Pilot für die Stewardess

Sollten Talkshowmoderatorinnen, die auf dem Laufenden bleiben müssen, nicht ab und zu die Zeitung lesen? Und sollte man daraus nicht schließen können, dass Sabine Christiansen der laute Jubel, als sie endlich aufhörte, kaum entgangen sein kann? Und sollte sie selbst daraus nicht eine ganz andere Konsequenz ziehen als die, schon wieder eine neue Talkshow zu pilotieren?
Nur so ein paar Gedanken.

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Michael, 13. Juli 2007, 17:57.
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