Live-Ticker: Münster-Tatort

Beim Tatort aus Münster mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers weiß man nie, ob es sich um einen Krimi oder eine Comedy handelt. Deshalb klären wir das heute endlich mal. Mit einer Strichliste. Kriminalistische Momente gegen komische. Krimi gegen Comedy. Jetzt. Hier. Live.

20.17 Uhr: In der Gerichtsmedizin schleicht eine mysteriöse dunkle Gestalt herum.
Krimi — Comedy  1:0

20.20 Uhr: Kommissar Thiel und Gerichtsmediziner Prof. Boerne müssen das Taxi von Thiels Vater schieben.
Krimi — Comedy  1:1

20.21 Uhr: Boerne wird von hinten angefahren.
Krimi — Comedy  1:2

20.25 Uhr: Thiels Vermieter Boerne quartiert sich bei Thiel als Untermieter ein und verweist Thiel aufs Sofa. Boerne schnarcht natürlich, und Thiel kann nicht schlafen.
Krimi — Comedy  1:3

20.27 Uhr: Eine Leiche, eine Leiche!
Krimi — Comedy  2:3

20.28 Uhr: Thiel gießt Boerne ein Glas Wasser ins Gesicht, um ihn zu wecken.
Krimi — Comedy  2:4

20.29 Uhr: Befragung der Frau des Opfers.
Krimi — Comedy  3:4

20.33 Uhr: Weitere Befragungen, Sicherstellen von Indzien.
Krimi — Comedy  4:4

20.39 Uhr: Weiterhin ernste Ermittlungen.
Krimi — Comedy  5:4

20.41 Uhr: Nadeshda: „Wie heißen nochmal die Leute, die immer schwarz rumlaufen?“ — Boerne: „Neger.“
Krimi — Comedy  5:5

20.44 Uhr: Thiel: „Man nennt die übrigens Schwarze.“ — Boerne: „Schwarze?“ — Thiel: „Sagen die Grünen.“
Krimi — Comedy  5:6

20.46 Uhr: Boerne läuft auf dem Friedhof einem Verdächtigen Gruftie hinterher.
Krimi — Comedy  … Tja, da weiß ich jetzt auch nicht, auf welcher Seite ich einen Strich machen soll.

20.47 Uhr: Oh, gut. Boerne ist in ein Grab gefallen. Damit ist die Sache klar.
Krimi — Comedy  5:7

20.53 Uhr: Ermittlungskram.
Krimi — Comedy  6:7

20.57 Uhr: Gerichtsmedizinerlatein und Schlussfolgerungen auf Tatwaffe.
Krimi — Comedy  7:7

21.02 Uhr: Der Fall wirkt schon fast gelöst, aber es ist ja noch früh am Abend und Sabine Christiansen hat ihre Beine vermutlich noch nicht in Position, deshalb bringt eine Zeugenaussage eine Wendung.
Krimi — Comedy  8:7

21.08 Uhr: Aufregende Verfolgungsjagd. Nun ja, Thiel folgt einer Verdächtigen im gemütlichen Spaziertempo auf dem Fahrrad, begleitet von leiser, sphärischer Fahrstuhlmusik. Aber trotzdem:
Krimi — Comedy  9:7

21.12 Uhr: Thiel konfrontiert lautstark einen Verdächtigen, der kleinlaut einräumt, möglicherweise der Täter zu sein. Er kann sich aber nicht erinnern, weil er voll wie ein Eimer war. Ist aber immer noch früh, er war’s also bestimmt nicht.
Krimi — Comedy  10:7

21.16 Uhr: Untermieter Boerne hat Thiels T-Shirt gewaschen, das dabei eingelaufen ist und nun Thiels Plauze freilegt.
Krimi — Comedy  10:8

21.16 Uhr: Homoerotisches Missverständnis: Es klingelt an der Tür, der halbnackte Thiel öffnet. Jemand fragt nach Boerne. Der liegt in Thiels Bett.
Krimi — Comedy  10:9

21.17 Uhr: Eine Bekannte Boernes liegt blutüberströmt in der Badewanne.
Krimi — Comedy  11:9

21.26 Uhr: Polizeigedöns und so.
Krimi — Comedy  12:9

21.27 Uhr: Thiel bringt einem Asiaten, der nach dem Weg zur Toilette fragt, den Satz „Eine Stange Wasser in die Ecke stellen“ bei.
Krimi — Comedy  12:10

21.30 Uhr: Halb zehn. Allmählich wird’s ernst. Ist immer so.
Krimi — Comedy  13:10

21.34 Uhr: Der Asiate wendet Boerne gegenüber den eben gelernten Satz an.
Krimi — Comedy  13:11

21.34 Uhr: Boerne wird mit einem Messer bedroht und entführt.
Krimi — Comedy  14:11

21.35 Uhr: Thiel: „Wer in aller Welt ist so blöde und entführt Boerne?“
Krimi — Comedy  14:12

21.40 Uhr: Showdown auf dem Friedhof und Lösung.
Krimi — Comedy  15:12

21.43 Uhr: Thiel legt Boerne Handschellen an, knebelt ihn mit einem Schal und fährt mit ihm in einem Motorrad mit Beiwagen durchs Münsterland, um sich dafür zu rächen, dass Boerne ihm den Urlaub versaut hat, den er seit 20.15 Uhr mehrmals absagen musste.
Krimi — Comedy  15:13 (Endstand).

Puh, das war knapp. Aber damit hätten wir’s geklärt. Das war der Münster-Tatort-Live-Ticker. Zurück in die angeschlossenen Funkhäuser.

Schlagwörter: ,
Michael, 18. März 2007, 20:13.

Balko

1995–2006 (RTL). 124-tlg. dt. Krimiserie von Leo P. Ard und Michael Illner.

Hauptkommissar Balko (Jochen Horst; ab Folge 49 im Juli 1998: Bruno Eyron) ist ein Draufgänger und Frauenschwarm, der das Verbrechermilieu auch mal rüpelhaft aufmischt, um seine Mordfälle aufzuklären. Sein Partner bei der Dortmunder Polizei ist Hauptkommissar Krapp (Ludger Pistor). Krapp ist das genaue Gegenteil von Balko: ein blasses Muttersöhnchen, das penibel seine Dienstvorschriften einhält. Beider Vorgesetzter ist Polizeichef Vollmer (Dieter Pfaff), der nie ohne seinen Mops namens Montag unterwegs ist. Seine Nachfolger werden für jeweils kurze Zeit Kriminaloberrat Wiese (Horst A. Fechner) und Hauptkommissar König (Arthur Brauss) und ab der dritten Staffel für längere Zeit Kriminaloberrätin Katharina Jäger (Sabine Vitua), bis sie einem Mordanschlag zum Opfer fällt. Zum Revier gehören auch die tölpelhaften Streifenpolizisten Wittek (Matthias Kniesbeck), Marek (Armin Krug) und Schafranek (Lars Pape). Wittek steigt nach Katharina Jägers Tod 1999 ruckartig zum Kriminalhauptkommissar auf, weil er der Schwiegersohn des Polizeipräsidenten ist, und wird damit Balkos neuer Chef. Schließlich übernimmt Kriminalrat Holtermann (Uwe Rohde) diese Position. Balkos Freundin ist anfangs die Journalistin Colette (Joana Schümer), die Balko gern über seine Fälle ausquetscht, um etwas für ihre Zeitung schreiben zu können.

Die Serie kam beim Publikum gut an. Das änderte sich auch nicht, als Jochen Horst ausstieg und in der gleichen Rolle plötzlich ein neues Gesicht zu sehen war. Aus der Not machte die Serie einen Gag: In klassischer Art von US-Seifenopern hat Balko einen schlimmen Unfall, bei dem er sein Gesicht verliert. Vor der nötigen Operation darf er sich am Computer ein neues aussuchen. Zur Wahl stehen u. a. die Gesichter von Schimanski, Derrick und Kommissar Rex. Balko wählt – natürlich – das Gesicht von Bruno Eyron. Diese Art von Humor und eine innovative Bildästhetik, die Regisseur Nico Hofmann entwickelte (und gegen den Widerstand von RTL durchsetzte), machten den Erfolg aus. 1996 erhielten Jochen Horst, Ludger Pistor und Dieter Pfaff für die Serie den Adolf-Grimme-Preis, 1999 wurde Ludger Pistor für seine Rolle mit dem Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Bester männlicher Hauptdarsteller in einer Serie“ ausgezeichnet.

Die einstündigen Folgen liefen zunächst dienstags, später donnerstags, meist um 21.15 Uhr. Die Produktion wurde bereits im Herbst 2003 mit dem Ausstieg Bruno Eyrons eingestellt, die Ausstrahlung der letzten Handvoll Folgen geschah erst Jahre später.

Das Beste von Balko ist auf zwei DVD-Boxen erschienen.

Quincy

1981–1986 (ARD); 1992–1994 (RTL). 145‑tlg. US-Krimiserie von Glen A. Larson und Lou Shaw („Quincy, M.E.“; 1976–1983).

Im Auftrag der Polizei von Los Angeles arbeitet Dr. Quincy (Jack Klugman) als Gerichtsmediziner. Der erste Eindruck der Todesursache kann täuschen, und weil Quincy neugierig ist, stellt er eigene Ermittlungen an und klärt so immer wieder, trotz vermeintlich natürlicher Todesursachen, Mordfälle auf. Er lässt nicht locker, hakt nach und lässt sich nicht von gezielt gelegten falschen Fährten irritieren.

Lieutenant Frank Monahan (Garry Walberg) und Detective Brill (Joseph Roman) von der Polizei sind dafür dankbar und unterstützen Quincy – vielleicht auch eher umgekehrt – ebenso wie Quincys Assistent Sam Fujiyama (Robert Ito), der immer treu auf Quincys Seite steht, auch wenn ihr Chef Dr. Robert J. Asten (John S. Ragin) den Fall lieber schon abschließen würde. Der kann ganz schön nerven. Das eine Mal fährt er vor Verzweiflung aus der Haut, weil Quincy dauernd seinen eigenen Kopf durchsetzt, das andere Mal ist er völlig euphorisch vor Glück wegen Quincys sensationeller Ermittlungsergebnisse. Der Gefühlsumschwung kann in Sekundenschnelle geschehen.

Danny Tovo (Val Bisoglio) führt das Lokal, in dem sich alle nach dem Abschluss eines Falles zum Essen treffen. Anfangs ist Lee Potter (Lynette Mettey) Quincys Freundin. Nachdem sie ihn verlassen hat, geht er erst Jahre später wieder eine feste Beziehung ein, mit der Psychologin Dr. Emily Hanover (Anita Gillette), die ihm bei einigen Fällen hilft. Kurz vor Ende der Serie heiraten die beiden.

Solide Krimiserie nach dem Strickmuster, das in den 70er- und 80er‑Jahren für etliche Serien benutzt wurde (Ähnlichkeiten mit Glen A. Larsons anderen Erfindungen Knight Rider und Ein Colt für alle Fälle waren im Ablauf zu erkennen, die Schlägereien fielen beim gutmütigen Quincy jedoch weg). Dass sie nicht auf Humor verzichtete zeigte schon der Vorspann: Darin verspricht Quincy einer Gruppe von Medizinstudenten Einblicke in den interessantesten Teil der Gerichtsmedizin, zieht ein Leichentuch zur Seite, und die Studenten fallen der Reihe nach um. Quincys Vorname wurde im Laufe der gesamten Serie nicht ein einziges Mal erwähnt. In einer Folge wurde jedoch durch eine Visitenkarte der Anfangsbuchstaben „R“ enthüllt.

Die ARD zeigte zunächst nur 13 Folgen dienstags um 21.45 Uhr, später in loser Folge noch drei Filme (darunter im April 1985 den eigentlichen Pilotfilm). Alle weiteren einstündigen Folgen waren bei RTL zu sehen, meist dienstags um 22.15 Uhr (und oft direkt nach Columbo). Auf diesem Sendeplatz wiederholte RTL die Serie nach ihrem Ende noch zehn Jahre lang in Dauerschleife, bis sie im Jahr 2004 im sonst so modernen RTL-Programm zwischen eigenproduzierten neuen Actionserien, Sitcoms und Realityshows endgültig wie ein Fremdkörper aus einer anderen Zeit wirkte und an Super RTL weitergereicht wurde.

Die ersten Staffeln sind auf DVD erhältlich.

Der Fahnder

1985–2005 (ARD). 203-tlg. dt. Krimiserie.

Ein unkonventioneller Polizist ermittelt im Ruhrgebiet. Fahnder Faber (Klaus Wennemann) ist Drauf- und Alleingänger, ein Grübler, jemand, der auch mal die Geduld verliert. Er hat mit dem korrekten Max Kühn (Hans‑Jürgen Schatz) sein eigenes Gegenteil als Partner. Viele der Fälle finden ihren Ursprung im „Treff“ von Fabers Freundin Susanne (Barbara Freier), der zunächst eine Imbissbude und später eine Kneipe ist. Irgendwer dealt dann dort mit irgendwem schmutzige Geschäfte. Fabers Methoden entsprechen nicht den gängigen der Polizei, was Fabers Chef Rick (Dietrich Mattausch) zur Verzweiflung treibt. Zum Team gehört noch der uniformierte Beamte Otto Schatzschneider (Dieter Pfaff), der im Innendienst arbeitet. Ihren Arbeitsplatz nennen sie „Aquarium“.

Ende Dezember 1993 trifft Faber die schwere Entscheidung, dass das Privatleben Vorrang hat. Susanne zieht mit ihrem Baby nach Irland, Faber begleitet sie. Gleichzeitig kündigt auch Max. Neuer Fahnder wird im Januar 1994 Thomas Becker (Jörg Schüttauf). Auch er hat unkonventionelle Methoden, die Rick zur Verzweiflung treiben. Seine Freundin ist erst Yvonne Meinecke (Nicola Tiggeler), dann Conny Seitz (Susann Uplegger). Den „Treff“ betreibt jetzt Ottos Freundin Elli (Rita Russek). Otto selbst wird in den zivilen Dienst befördert und Beckers Partner. Zu ihnen stößt noch Gregor Solomon, genannt Solo (Jophie Ries), der verdeckt ermittelt.

Das Team bleibt bis Frühsommer 1997, ab Januar des Folgejahres hat Rick eine komplett neue Mannschaft unter sich. Fahnder Martin Riemann (Michael Lesch) bringt seinen Partner Kalle Mischewski (Thomas Balou Martin) gleich mit, bekommt aber im März mit Thomas Wells (Martin Lindow) schon wieder einen neuen. Ebenfalls im „Aquarium“ arbeitet Konstantin Bröcker (Sascha Posch), ein junger Kollege im uniformierten Dienst. Riemann ist mit der Gerichtsmedizinerin Dr. Katharina Winkler (Astrid M. Fünderich) befreundet. Der entschlossene Tom Wells wird nach Riemanns Tod im Januar 2001 selbst der neue Fahnder, sein neuer Kollege der ruhige und damit wieder gegensätzliche Guido Kroppeck (Andreas Windhuis). Das Team komplettieren weiterhin Bröcker, Dr. Winkler und Rick.

Der Fahnder lief im Vorabendprogramm und blieb trotz mehrfachen Ausstiegs der Hauptdarsteller eine der erfolgreichsten ARD-Serien. Wennemann spielte den Fahnder in 91 Folgen; sein Faber hatte keinen Vornamen. Schüttauf spielte den Fahnder 60‑mal, Lesch 26‑mal. Er stieg Ende 2000 aus, weil er an Krebs erkrankt war, den er später überwand. Lindow, der bereits in 19 Lesch-Folgen dabei war, übernahm die Titelrolle zunächst 13-mal. 13 weitere Folgen mit ihm wurden Anfang 2001 gedreht und für Jahre ins Archiv verbannt, weil der Seriensendeplatz am Vorabend abgeschafft wurde. Sie wurden erst im Sommer 2005 gezeigt, jetzt zur Primetime montags um 20.15 Uhr. Einziger Darsteller, der von Anfang bis Ende dazugehörte, war Dietrich Mattausch als Rick. Dessen Vorname spielte zwar auch keine große Rolle, er hatte aber immerhin einen: Norbert. Schauplatz der Serie war eine fiktive und zunächst nicht genannte Großstadt, der man später den Namen Gleixen gab. Gedreht wurde anfangs im Raum München, ab Folge 152 (Einstieg Leschs) im Raum Köln.

Eine Folge in der Regie von Dominik Graf, in der ein Polizist als eine Art vorbeugenden Selbstschutz einen Kriminellen zusammenschlägt, lief nur im WDR. Die anderen Anstalten hielten sie nicht für zeigbar.
Der Fahnder erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den Grimme-Preis mit Bronze 1989, außerdem den italienischen Fernsehpreis „Telegato“ für „Faber l’investigatore“.

 Die erste Staffel ist auf DVD erhältlich.

Gelb spielt eine Rolle

An diesem Wochenende feiert der rote Sender Pro Sieben das gelbe Jubiläum „20 Jahre Simpsons„. Das ist sein gutes Recht, denn jeder Sender kann seine eigenen Jubiläen völlig unabhängig vom tatsächlichen Jahrfestag feiern, wann er will. Deshalb zeigt Pro Sieben zehn von Zuschauern gewählte Episoden in zwei Fünferblöcken: Am Sonntag ab 15.35 Uhr und am Montag ab 20.15 Uhr.

Der tatsächliche Jahrestag ist erst am 19. April. An diesem Datum im Jahr 1987 tauchten die Simpsons erstmals als Kurzfilm in der Tracey Ullman Show auf. Der Zeichner Matt Groening wollte eigentlich seine damals bekannten Häschen-Comics aus der Print-Serie „Life Is Hell“ beisteuern, hörte dann aber eine Viertelstunde vor der entscheidenden Sitzung, dass der Auftraggeber der damals noch ganz neue und kleine Sender Fox war. „Ich hatte nicht die Absicht, meine großartigen Häschen für diesen Sender zu verschwenden, der keine Zukunft hatte. Also habe ich spontan die Simpsons erfunden. Weil ich in Eile war, gab ich ihnen einfach die Namen meiner eigenen Familie und änderte nur Matt in Bart“, erzählte Groening in dieser Woche noch einmal beim William S. Paley Television Festival des Museum of Television & Radio in Los Angeles die Entstehungsgeschichte.

Der Sender ohne Zukunft ist heute einer der größten, und Groenings Schnellschüsse werden in wenigen Wochen mit Matt Dillon und Frasier Crane gleichziehen als langlebigste Primetime-Charaktere in der amerikanischen Fernsehgeschichte. Während Marshal Dillon und Psychiater Frasier allerdings nach zwanzig Jahren abtraten, machen die Simpsons immer weiter: Bis Mai 2008 ist die Serie bereits offiziell verlängert, und niemand zweifelt daran, dass sie auch danach weitergeht.

Ehrlich gesagt ist es aber egal, wann sich das Datum tatsächlich jährt, solange die jetzige Feier dafür sorgt, dass Pro Sieben am Montagabend nicht noch zwei Stunden Gameshow-Marathon zeigt. Und das Schöne ist, dass es noch viele weitere Daten gibt, an denen Pro Sieben in Zukunft 20-jährige Jubiläen feiern könnte, zum Beispiel am 17. Dezember 2009 (20 Jahre Simpsons als eigenständige Serie / US-Sendestart bei Fox), am 28. Februar 2011 (20 Jahre Simpsons in Deutschland / Pay-TV-Sendestart auf Premiere), am 13. September 2011 (20 Jahre Simpsons im deutschen Free-TV / Sendestart im ZDF) und am 24. Januar 2014 (20 Jahre Simpsons bei Pro Sieben).

Wenige Serien waren jemals so global und allumfassend erfolgreich wie Die Simpsons. Auf der ganzen Welt sind sie populär, und aus jedem Bedarfsbereich des täglichen Lebens gibt es Fanartikel, bis hin zum Bart-Simpson-Asthma-Inhalator. Sie zogen nicht nur eine ganze Reihe weiterer Zeichentrickserien wie South Park und Family Guy nach sich, die mit krudem Humor an den Erfolg anknüpfen wollten, sondern beeinflussten in Stil, Tempo und Humor auch Realserien wie Malcolm mittendrin und Scrubs.

Ich gehöre nicht zu den Fans, die der Meinung sind, Die Simpsons seien mit der Zeit schlechter geworden. Im Gegenteil. Wer sich heute eine Episode der ersten Staffel und eine aktuelle hintereinander ansieht, wird diese Meinung ebenfalls verwerfen. Ich gehöre aber grundsätzlich nicht zu jenen, die nur darauf warten, den Niedergang einer Serie herbeireden zu können, wie es Fans bei Desperate Housewives und Lost ja schon in der zweiten Staffel taten. Die Simpsons sind, wie der Rest des US-Fernsehens, heute schneller, hintergründiger und vielschichtiger als vor 20 Jahren.

Ein Grund für den anhaltenden Erfolg der Simpsons ist ihre nach wie vor hohe Qualität und Aktualität, mit der sie auf Ereignisse aus den Nachrichten und den Medien eingehen. Der andere ist der Gewohnheitsfaktor. Die Simpsons wirken, als gebe es sie wie die Tagessschau und Wetten, dass…? schon immer. Und für viele jüngere Zuschauer ist das sogar wahr.

Ein Grund für den ursprünglichen Erfolg ist die reichhaltige Mischung, die so viele Zielgruppen gleichzeitig ansprechen kann. Formal sind Die Simpsons eine klassische Familiensitcom. Diesen Rahmen füllen sie mit hintergründiger Satire ebenso wie mit vordergründigen Kalauern. Wer das eine nicht kapiert, freut sich am anderen. Wer einen Film nicht gesehen oder ein Buch nicht gelesen hat, wer oder einen Prominenten oder amerikanische Eigenheiten nicht kennt, wer sich mit US-Politik und Popkultur nicht auskennt, versteht möglicherweise eine Anspielung nicht, bemerkt aber gar nicht, dass er etwas verpasst, sondern ordnet es als ganz normalen Dialog ein. Ebenso merkt man der deutschen Fassung erst im Direktvergleich mit dem Original an, wie viele Witze einfach aus Unkenntnis oder Schlamperei wegsynchronisiert wurden, denn es bleiben noch genug andere übrig. Deshalb sind die Simpsons sowohl bei Kindern, als auch bei höher gebildeten Erwachsenen, und sowohl im Ursprungsland Amerika, als auch in Deutschland so populär.

Eine andere Erklärung steht im Buch „752 Things We Love To Hate (And Hate To Love) About TV“ der Television-Without-Pity-Autorinnen Tara Ariano und Sarah D. Bunting: „Any fictional family that can so efficiently piss off both George H. W. Bush and Bill Cosby must be doing something right.“

Der verstorbene Simpsons-Übersetzer Ivar Combrinck hätte den Satz vermutlich so ins Deutsche übertragen: Eine fiktive Familie, die so effizient mit George H. W. Bush und Bill Cosby zur Toilette geht, muss irgendwann rechts abbiegen.

Michael, 17. März 2007, 23:17.

Family Guy

Seit 2002 (Pro Sieben). US‑Zeichentrick-Sitcom von Seth MacFarlane („Family Guy“; seit 1999).

Peter Griffin ist ein stinkfauler Familienvater, der mehr Zeit mit seinem Fernseher als mit seiner Familie verbringt. Seine Frau Lois, der pubertierende Sohn Chris, die gerade erwachsen werdende Tochter Meg und das gemeingefährliche mordhungrige Baby Stewie, das heimlich plant, sie zu vernichten und die Weltherrschaft zu erringen, sowie der sprechende und belesene Hund Brian komplettieren den Griffin-Haushalt.

Hintergründig witzig mit vielen Rückblenden und Anspielungen auf die amerikanische Popkultur. Trotzdem wurde die Serie zunächst nicht einmal in den USA ein Erfolg und nach drei Staffeln abgesetzt. Etwas später erschien dort eine DVD-Box mit den ersten beiden Staffeln — und wurde ein Bestseller. Wiederholungen auf Kabelkanälen liefen nun ebenfalls erfolgreich. Schließlich beschloss der Sender Fox, doch eine Fortsetzung in Auftrag zu geben. Drei Jahre nach der Einstellung starteten die neuen Folgen im Sommer 2005.

Pro Sieben zeigte zunächst 23 Folgen samstags um 18.00 Uhr und nahm die Serie im April 2003 ebenfalls vorzeitig aus dem Programm. Im Januar 2005 startete ein Komplettdurchlauf montagnachts inklusive zweiter und dritter Staffel. Anschließend wanderte die Serie mit alten und neuen Folgen auf den frühen Samstagmittag.

Von zwei Folgen existiert keine deutsche Fassung.

Mehrere Staffeln sind auf DVD erhältlich.

South Park

1999–2006 (RTL); 2007–2008 (MTV); seit 2009 (Comedy Central). US-Zeichentrickserie von Trey Parker und Matt Stone („South Park“; seit 1996).

Das Leben in der Kleinstadt South Park in Colorado aus der Sicht von vier Drittklässlern: der durchschnittlich verwirrte Stan Marsh, der fantasievolle jüdische Kyle Brofslovski, der fluchende dicke Eric Cartman und der ängstliche Kenny McCormick, der als Einziger kein dummes Zeug redet, zumindest keines, das man durch die rund ums Gesicht gezogene Kapuze seines Anoraks verstehen könnte. Er stirbt am Ende jeder Folge (bis auf eine Weihnachtsepisode) auf eine jeweils andere grausame Weise, begleitet vom Ruf eines der anderen Kinder: „Oh mein Gott, sie haben Kenny getötet!“, ist aber zu Beginn jeder nächsten Folge wieder quietschlebendig dabei. Der schwarze Chefkoch der Grundschule ist ein guter Freund der Kinder, den sie oft um Rat fragen. Er singt dann ein unanständiges Lied. Mr. Garrison ist der überforderte Lehrer, der mit seiner Handpuppe „Mr. Zylinder“ spricht.

Ende 2003, in Folge 76, der vorletzten der fünften Staffel, stirbt Kenny erstmals nicht durch einen Unfall oder Gewalteinwirkung, sondern an einer schlimmen Krankheit und ist damit endgültig tot. Zunächst. Dann bauen die Kinder irgendwann eine Leiter zum Himmel, unterstützt von der US-Regierung, die auf keinen Fall möchte, dass die Japaner den Himmel zuerst erreichen. Angespornt wird die Regierung zusätzlich durch die Vermutung, dass Saddam Hussein im Himmel Massenvernichtungswaffen verstecke. Kenny finden sie bei der Gelegenheit nicht, aber es stellt sich heraus, dass Cartman die Urne mit Kennys Asche getrunken hat und Kenny jetzt in ihm lebt. Von dort können sie ihn aber auch nicht zurückbringen. Am Ende der sechsten Staffel taucht Kenny einfach so wieder auf, und alles ist wie gehabt.

Diese Zeichentrickserie war für Erwachsene. RTL begriff das und sendete sie im Spätprogramm, jeweils samstags und sonntags kurz vor Mitternacht (an beiden Wochenendtagen lief jeweils dieselbe Folge). In den USA wurde der bis dahin unbedeutende Kabelsender Comedy Central durch die Ausstrahlung eine feste Größe und South Park eine der meistgesehenen Sendungen im Kabelfernsehen. South Park machte aus schmutzigem Kinderhumor eine Kunstform. Es ging um so erstaunliche Themen wie die Einpflanzung von Analsonden durch Außerirdische, die Bedrohung der Welt durch Riesenmonster in der Gestalt von Barbra Streisand oder Mr. Hanky, den Weihnachtskot.

Passend dazu war auch die Animation simpel und zweidimensional, als hätte man krude Kinderzeichnungen ausgeschnitten und würde die Papierschnitzel nur vor ähnlich schlichten Hintergründen bewegen. Tatsächlich war die Produktion so schnell, dass South Park außerordentlich kurzfristig auf aktuelle Ereignisse reagieren konnte. Im November 2000 machte sich die Episode „4. Klasse!“ über die noch immer unentschiedene US-Präsidentschaftswahl lustig, die zu diesem Zeitpunkt erst acht Tage zurücklag. Ein Jahr später reagierte die Folge „Osama hat nix in der Hose“ auf die Terroranschläge vom 11. September 2001. Die Folge „ABFs – Allerbeste Freunde“ setzte sich 2005 am Beispiel des immersterbenden Kenny satirisch mit der Kontroverse um die Komapatientin Terry Schiavo und die Frage auseinander, ob die Maschinen abgeschaltet werden dürfen oder nicht. Diese Episode wurde mit dem Emmy als beste animierte Sendung ausgezeichnet. Hierzulande waren die Folgen mit zwei Jahren Verzögerung zu sehen.

2006 zog „Schrankgeflüster“ über Scientology und ihr prominentes Mitglied Tom Cruise her, das bei der Gelegenheit ziemlich unmissverständlich als schwul dargestellt wurde. Isaac Hayes, ebenfalls ein prominenter Scientologe und amerikanische Stimme des Chefkochs, kündigte daraufhin, und die Autoren schrieben ihn aus der Serie, indem sie ihn einen grausamen Tiod sterben ließen, nicht ohne ihn vorher durch die Gehirnwäsche des „Super Adventure Club“ zum Kinderschänder zu machen.

In Deutschland brachte die Serie dem Sender nicht die erhofften Quoten, obwohl die Synchronisation von Arne Elsholtz originalgetreu war und die derben Witze nicht abschwächte. Trotzdem wurde sie bekannt und erreichte immerhin in der Zielgruppe der 14‑ bis 29‑Jährigen hohe Marktanteile. Die deutschen Sprecher in der Serie sind: Jörg Reitbacher-Stuttmann (Cartman), Benedikt Weber (Stan), Jan Panczak (Kyle), Sabine Bohlmann (Kenny), Michael Rüth (Mr. Garrison), Donald Arthur (Chefkoch). Ein Kinofilm zur Serie übertraf „Pulp Fiction“ in einem Punkt: Jetzt war „South Park“, die Anzahl an Gewaltszenen und obszönen Gesten betreffend, der brutalste und vulgärste Film aller Zeiten. Innerhalb von South Park waren gelegentlich Ausschnitte oder ganze Episoden der (erfundenen) Serie „Terrance & Phillip“ zu sehen, die offensichtlich von Beavis & Butthead inspiriert wurde, mit zwei noch kruder gezeichneten Figuren, deren Lebensmittelpunkt Fürze waren.

Nach sieben Staffeln mit insgesamt 111 Folgen bei RTL sicherte sich der frühere Musiksender MTV die weiteren deutschen Erstausstrahlungsrechte und zeigte die Serie seitdem mehrmals pro Woche, wodurch der Abstand zwischen US- und deutscher Ausstrahlung schrumpfte. Zuvor war South Park bereits seit 2003 auf VIVA wiederholt worden. Zur zwölften Staffel Anfang 2009 wechselte die Serie zu Comedy Central. Dieser Sender war eigentlich Ende 2008 eingestellt worden, existierte aber als Fensterprogramm im Jugendsender Nick weiter.

Mehrere DVDs zur Serie sind erschienen.

Lost

Seit 2005 (Pro Sieben). US-Mystery-Abenteuerserie von J. J. Abrams und Damon Lindelof („Lost“; seit 2004).

48 Überlebende finden sich nach dem Absturz von Flug 815 auf einer einsamen Insel wieder. Der Pilot ist tot, und Rettung kommt nicht. Gemeinsam kämpfen sie ums Überleben, doch das „gemeinsam“ ist nicht so einfach. Es gibt Anfeindungen, Eifersüchteleien, Neid, Geheimnisse und Intrigen. Und dann ist da noch etwas, das niemand kennt. Irgendwer oder irgendwas scheint noch auf der Insel zu wohnen. Die wichtigsten Neu-Insulaner sind: der Arzt Jack (Matthew Fox), die hübsche, starke und nüchterne Kate (Evangeline Lilly), der frühere Rockstar Charlie (Dominic Monaghan), die schwangere Claire (Emilie de Ravin), der Scherzkeks Hurley (Jorge Garcia), der misstrauische Sawyer (Josh Holloway), die egozentrische Shannon (Maggie Grace) und ihr Bruder Boone (Ian Somerhalder), Sayid (Naveen Andrews), der alleinerziehende Vater Michael (Harold Perrineau jr.) und sein neunjähriger Sohn Walt (Malcolm David Kelley), der geheimnisvolle Locke (Terry O’Quinn) und das koreanische Paar Jin (Daniel Dae Kim) und Sun (Yunjin Kim), das sich nur schwer verständlich machen kann.

Amerikanische Version der RTL-Serie Verschollen, aber mit ausgefeilteren Charakteren, besseren Geschichten, authentischerem Schauplatz (gedreht auf Hawaii statt im Studio), einem zusätzlichen Mysteryfaktor und einem Urwaldmonster. Jede Folge konzentrierte sich auf eine der Hauptfiguren. In Rückblenden wurde ihr Vorleben erzählt. Die 24 Folgen der ersten Staffel schilderten die ersten 40 Tage auf der Insel. Serienerfinder J. J. Abrams erklärte, im Erfolgsfall habe er Geschichten für eine mindestens sechsjährige Serienlaufzeit in der Hinterhand. Die erste Staffel war in den USA außerordentlich erfolgreich.

Die einstündigen Folgen liefen zunächst montags um 20.15 Uhr, zuvor wurde ein zweistündiger Pilotfilm ausgestrahlt. Die zweite Staffel begann schon eine Stunde später und wurde noch vor ihrem Ende eine weitere Stunde nach hinten verschoben.

Die Serie ist auf DVD erhältlich.

Verschollen

2004–2005 (RTL). 29‑tlg. dt. Abenteuer-Soap.

20 Menschen überleben einen Flugzeugabsturz und können sich ans Ufer einer einsamen Südseeinsel retten. Bestimmt werden sie vermisst, doch niemand findet sie. Ohne Hoffnung auf Rettung beginnen sie den anhaltenden Kampf ums Überleben.

Die Verschollenen sind: der skrupellose Bankier Simon Claasen (Uwe Rathsam), seine Frau Clara Schwarz (Sylke Hannasky) und sein Bruder, der Astronom Leon (Ben Bela Böhm), der ebenfalls in Clara verliebt ist; der Tierarzt Dr. Jörg Hölscher (Christian Wewerka), seine Frau Bianca (Anuk Ens) und die 17-jährigen Zwillinge Sascha (Nicolás Solar Lozier) und Svenja (Nele Jonca); der Künstler Tresko (Gerhard Roisz), der eigentlich Hans Baran heißt, ein zynischer Alkoholiker; der pensionierte Polizist Clemens Bartsch (Uli Plessmann); der immer gut gelaunte Animateur Nils Jung (Hendrik Borgmann); die junge Karrierefrau Meggie Braun (Alexandra Sydow); die Grundschullehrerin Claudia Rother (Katrin Brockmann); die gutmütige Witwe Marita Sengerling (Ingrit Dohse); die lesbische Journalistin Dr. Lieselotte von Howaldt (Katrin Wasow); der Entwicklungshelfer Udo Wachter (Alexander Rossi) und seine Tochter Natascha (Antonia Reß), die sich vernachlässigt fühlt; der schüchterne, aber praktisch begabte Fritz Hufschmid (Stephan Szász); die Ex-Prostituierte Nicole Mauerhoff (Berrit Arnold) und der halbseidene Macho Jussef Reimann (Haydar Zorlu).

Als einziges Mitglied der Flugzeugbesatzung hat Co-Pilot Bertold Siebert (Andreas Zimmermann) überlebt. Ausgerechnet er hat durch einen Tankfehler die Katastrophe verschuldet. Die angespannte Situation führt zu Familienkrisen. Der eifersüchtige Simon bringt im Affekt seinen Bruder um, noch bevor sie die Insel erreichen. Auf der Insel bricht auch die einzige noch vollständige Familie Hölscher auseinander. Jörg verändert sich, interessiert sich für Meggie, Bianca wendet sich von Jörg ab und Udo und Lieselotte zu.

RTL hatte für die Produktion ein Studio in Köln aufgebaut, das die Südseeatmosphäre mit tropischer Vegetation und künstlicher Sonne simulierte. Mit Blueboxtechnik wurden Meer und Himmel hinter die Schauspieler projiziert. Auf diese Weise konnte die Serie sogar günstiger hergestellt werden, als wenn man sie auf Sylt gedreht hätte. Allerdings wirkte die Szenerie auch extrem künstlich. Verschollen war ein Prestigeprojekt von RTL, das als Endlosserie angelegt war; die Verträge mit den Schauspielern liefen zunächst über zwei Jahre. Allerdings stand das Projekt von Anfang an unter keinem guten Stern und wurde immer wieder verschoben.

Die einstündigen Folgen liefen schließlich montags um 22.15 Uhr. RTL paarte die Serie dort mit der Soap Hinter Gittern – Der Frauenknast, die schon seit sieben Jahren den Sendeplatz eine Stunde früher innehatte. Anfang 2005 wurde die mit schwachen Marktanteilen vor sich hindümpelnde Serie auf Donnerstag verlegt, ein paar Monate später abgesetzt. Eine Rettung gab es in der letzten Folge nicht. Etwa zeitgleich startete die amerikanische Variante Lost auf Pro Sieben.

Dr. Psycho

2007–2008 (Pro Sieben). „Die Bösen, die Bullen, meine Frau und ich“. 14-tlg. dt. Comedyserie von Ralf Husmann.

Max Munzl (Christian Ulmen) ist Psychologe, also nur bedingt lebensfähig. Er ist tollpatschig, vergesslich, verwirrt und ernsthaft davon überzeugt, dass seine Ehe mit Lena (Annika Kuhl) noch zu retten ist. Während er dagegen ankämpft, verlassen zu werden, wird er in ein neues Berufsumfeld versetzt: Als Polizeipsychologe soll er die Sonderkommission von Hendricks (Ulrich Gebauer) unterstützen, in der jeder seine eigenen Probleme hat: Hendricks ein Autoritäts-, Victor (Roeland Wiesnekker) ein Alkohol-, Kerstin (Anneke Kim Sarnau) ein Weiblichkeits- und Eddie (Hinnerk Schönemann) ein Aggressivitätsproblem. Niemand will sich anfangs mit der Idee anfreunden, dass der bekloppte Psychologe tatsächlich eine Hilfe sein könnte, aber irgendwie stolpert er doch in die Lösung der Kriminalfälle. Der Normalste im ganzen Haufen ist Munzls Hund Freud. In der zweiten Staffel zieht Munzls Vater (Hanns Zischler) bei ihm ein.

Dr. Psycho war die erste große Serienrolle für den früheren MTV-Rotzlöffel Christian Ulmen, der die Titelfigur ebenso sympathisch wie witzig verkörperte.

Die einstündigen Folgen der ersten Staffel liefen montags um 21.20 Uhr, die zweite Staffel kam einen Tag und eine Stunde später. Ralf Husmann erhielt 2007 den Deutschen Fernsehpreis für das beste Drehbuch (zusammen mit Stromberg).

Blättern:  1 ... 90 91 92 93 94 ... 131


Das Buch

die Autoren

Weitere Bücher

New York für Fern-SeherDie kleine House-Apotheke

Links