Sag mal Aah

1991 (ARD). 27-tlg. dt. Sitcom.

Die Hausärztin Dr. Claudia Winkler (Monika Woytowicz) verliebt sich in den Arzt Dr. Hans Landsberg (Michael Zittel). Den Haushalt mit ihrer verzogenen Tochter Ulli (Lisa Wolf), dem erwachsenen Sohn Christoph (Michael Sideris) und dessen Frau Pia (Birge Schade) schmeißt die Haushälterin Maria Doberstein (Veronika Nowag), die mit Kurt (Philipp Sonntag) verheiratet ist.

Adaption der holländischen Comedyserie „Zeg ’ns Aah“. Die halbstündigen Folgen liefen freitags am Vorabend.

Mobbing Girls

1998 (ARD). 13-tlg. dt. Sitcom.

Vier fidele Frauen arbeiten gemeinsam im Versandhaus Quickborn: Die intellektuelle Chefin Viviane Nebeling-Witt (Astrid M. Fünderich), die fiese Erika Schnabel (Hansi Jochmann), die raubeinige Betriebsrätin Marianne Leiser (Ingrid van Bergen) und die naive Eva Bell (Nele Woydt), Erikas Nichte. Zur Firma gehören außerdem der gutaussehende Dr. Dr. Stefan Caspari (Oliver Sauer) aus der Verwaltung und der Bürobote Markus Lachmann (Michael Klich).

Die halbstündigen Folgen liefen freitags um 18.55 Uhr.

Mit einem Bein im Grab

1996-1998 (ARD). 19-tlg. dt. Sitcom, Regie: Frank Strecker.

Die Firma, bei der Viktor Bölkoff (Heinz Schubert) als Pförtner arbeitet, streicht Stellen und macht den 64-Jährigen abrupt zum Rentner. Statt Bölkoff begrüßt jetzt ein Roboter die Besucher und wiederholt ununterbrochen: „Geben Sie Ihre persönliche Identifikationsnummer ein.“ Zu Hause bei seiner Frau Margret (Brigitte Böttrich) erwartet Bölkoff plötzlich ein neuer Alltag, an den er sich nur schwer gewöhnt. Er sieht fern, durchwühlt den Abfall, der in seinem Vorgarten landet, und spricht mit den Goldfischen. Lisbeth Albermann (Irm Hermann) ist Margrets beste Freundin, Klaus (Heinrich Schafmeister) und Katrin (Ilka Teichmüller) sind die Nachbarn. Zivi Markus (Thomas Schmelzer) sorgt dafür, dass Viktor sich wie ein echter Rentner fühlt.

Die Serie nahm nicht nur die Idee von Loriots Film „Pappa ante portas“ auf, sondern bediente sich samt Titel bei der englischen Serie „One Foot In The Grave“. Hauptdarsteller Schubert hatte in Wolfgang Menges Erfolgsserie Ein Herz und eine Seele das Ekel Alfred gegeben. In der ersten Folge schimpft Bölkoff, als er sich durchs Vormittagsprogramm zappt: „Ich kann keine Wiederholungen mehr sehen und den Typ schon gar nicht.“ Auf dem Bildschirm war Ekel Alfred zu sehen.

Die Titelmusik „Wenn ich 64 bin“ war Udo Lindenbergs Version des Beatles-Klassikers „When I’m 64“. Lief dienstags um 22.05 Uhr.

Korrektur. Im „Fernsehlexikon“ haben wir geschrieben, dass Wolfgang Menge Autor der Serie gewesen sei. Das ist nach Angaben seines Sohnes Jakob Menge falsch. Menge sei das Projekt seinerzeit zwar angetragen worden, er habe es aber nicht realisieren wollen.

Max & Lisa

2000 (ZDF). 10-tlg. dt. Sitcom, Regie: Ralf Gregan.

Max (Marco Rima), ein erfolgloser Schriftsteller, und Lisa (Johanna Christine Gehlen), eine erfolgreiche Innenarchitektin, sind ein modernes Paar und leben in Berlin. Ihre besten Freunde Regina (Nicola Ransom) und Paul (Nicolas König) helfen ihnen bei der Bewältigung von Beziehungsproblemen und Alltagsstress.

Die halbstündigen Folgen liefen sonntags um 22.00 Uhr.

Mama und ich

2003-2005 (Sat.1). 13-tlg. dt. Sitcom von Norbert Behr, Rüdiger Bertram und Ralf Leuther, Regie: Matthias Lehmann.

Nach dem Tod seines Vaters übernimmt Phillip Block (Ulrich Bähnk) dessen psychiatrische Praxis im Haus seiner Eltern – und zieht wieder zu Hause ein. Der stoffelige Phillip ist nicht besonders durchsetzungfähig, was sich perfekt mit seiner Mutter (Gertrud Roll) ergänzt, die ganz außerordentlich durchsetzungsfähig ist und keine Gelegenheit versäumt, sich ins Leben ihres Sohnes einzumischen. Was Phillip an Selbstbewusstsein fehlt, hat sein bester Freund Dr. Varell (Henry Arnold) zu viel. Doch trotz Porsche kann der Herzensbrecher bei Phillips türkischer Haushaltshilfe Aische (Sotira Loucopoulus) nicht gleich landen.

Brav und uninspiriert war die Serie, das Publikum schaltete ab, Sat.1 gab nach nur vier von 13 gedrehten Folgen die Hoffnung auf einen überraschenden Therapieerfolg auf. Diese liefen sonntags um 22.15 Uhr, die restlichen bereits gedrehten Folgen wurden knapp zwei Jahre später nachts versendet.

Felix und Oskar

1980 (ZDF). „Eine heitere Serie um ein seltsames Paar“. 6-tlg. dt. Sitcom von Peter Vincent und Peter Robinson nach dem Bühnenstück von Neil Simon, Regie: Michael Kehlmann.

Nach ihrer jeweiligen Scheidung ziehen die Freunde Oskar (Heinz Baumann) und Felix (Horst Bollmann) zusammen in eine WG. Der Beamte Felix ist ein krankhafter Ordnungsfanatiker, der Sportreporter Oskar hinterlässt Chaos, wo auch immer er ist. Diese Unterschiede führen regelmäßig zum Krach. Blanche (Evelyn Hamann) ist die Ex-Frau von Oskar.

Die Serie war eine schlichte Kopie der erfolgreichen und wesentlich langlebigeren US-Sitcom Männerwirtschaft, der bereits der Film „Ein seltsames Paar“ und natürlich das gleichnamige Bühnenstück vorausgegangen waren.

Die Serie lief freitags um 21.15 Uhr.

Ein ehrenwertes Haus

1998-1999 (ARD). 25-tlg. dt. Sitcom mit versteckter Kamera.

Die völlig verrückte Familie von Schoenstein, bestehend aus Wolfgang (Maurice Philip Remy), Hilde (Dorothea Walda), Elke (Caroline Beil) und Menelaos (Pablo Ben-Jakov), sowie Hausmädchen Uschi (Tanja Lanäus), Hausfreund Bobrecht Zwerlinger, genannt „Zwerl“ (Thomas Zintl), und Nachbarin Puppa (Alice Hoffmann) sind die Lockvögel. In jeder Folge werden unwissende Opfer wie Handwerker, Pizzaboten, Versicherungsvertreter oder Juweliere in die Wohnung der Schoensteins gelockt und mit den abstrusesten Situationen konfrontiert. Überall in der Wohnung sind Kameras und Mikrofone versteckt, die den Lauf der Dinge aufzeichnen.

So überdreht die Situationen oft waren, ihnen voraus ging eine etwa einstündige „Aufwärmphase“, in der sich alle ganz normal verhielten, um nicht schon frühzeitig den Verdacht aufkommen zu lassen, die Situation sei inszeniert. Dieser Vorlauf wurde in den 25-minütigen Episoden jedoch nicht gezeigt, dort ging es sofort drunter und drüber. Die Gefoppten waren keine Zufallsopfer: Die Produzenten hatten im Vorfeld bei Firmen recherchiert, wer humorvoll und leichtgläubig genug sei, um in Frage zu kommen. Bevor man sie zu Schoensteins bestellte, wurden die Empfohlenen noch bei einem ganz gewöhnlichen Testauftrag auf ihre Fernsehtauglichkeit geprüft. War der Dreh im Kasten, bekamen die Gefoppten sofort einen Blumenstrauß überreicht und eine Einverständniserklärung vorgelegt, die sie unterzeichnen mussten, damit die Aufnahmen ausgestrahlt werden durften. Sie sollten nicht die Zeit haben, darüber nachzudenken. Und obwohl sich nicht jeder von seiner besten Seite gezeigt hatte – ein Versicherungsagent soll zugesagt haben, sich an einem Mordkomplott zu beteiligen –, unterschrieben 147 von 150 Opfern.

Hauptdarsteller Maurice Philip Remy war auch Produzent der Serie. Er hatte bereits Erfahrung mit diesem Genre (er produzierte Filme für Vorsicht Kamera! und Verstehen Sie Spaß?), aber auch investigative Dokumentationen etwa über das Bernsteinzimmmer gedreht, außerdem zusammen mit Guido Knopp an dessen Hitler-Serien gearbeitet.

Sendeplatz war dienstags gegen 22.00 Uhr.

Bistro, Bistro

1993 (ZDF). 13-tlg. dt. Sitcom.

Giorgio (Uwe Fellensiek) ist der Wirt des Bistros, in dem die junge Marion (Stephanie Philipp) und die ältere Hilde Bayer (Louise Martini) arbeiten. Stammgäste sind der superschwule Heiner (Klaus Guth), der nebenan im Blumenladen arbeitet, der grobe Taxifahrer Victor „das Wiesel“ (Ralf Richter), die exaltierte Klatschreporterin Yvonne (Ute Willing), der Endlosstudent „Professor“ (Tilo Prückner) und der doofe sächsische Polizist Manfred (Christian Ebel).

Bistro, Bistro sollte die deutsche Adaption von Cheers sein. Nachdem das ZDF schon an der schlichten Übersetzung des Originals (Prost, Helmut) gescheitert war, ließ es auch die Chance zur späten Wiedergutmachung konsequent ungenutzt und setzte trotz renommierter Autoren wie Eva und Volker Zahn, Karl Heinz Willschrei und Peter Bradatsch statt auf Wortwitz und Situationskomik nur auf überzeichnete Schießbudenfiguren aus der Klischeeschublade.

Die 25 Minuten langen Folgen liefen freitags um 22.15 Uhr.

Biggi

1998 (ARD). 7-tlg. dt. Sitcom von Charles Lewinsky.

Die Hausfrau Biggi (Gila von Weitershausen) mietet sich plötzlich gemeinsam mit ihrer Freundin Rieke (Natascha Bonnermann) ein Atelier und beginnt zu malen — sehr zum Leidwesen ihres Mannes Karlheinz (Peter Prager) und des Sohnes Manni (Antoine Monot jun.). In der Titelmusik heißt es zur Erklärung: „Es ist viel schöner ohne Mann, für Biggi fängt das Leben jetzt erst an.“

Jahre nachdem RTL schon hatte feststellen müssen, dass es keine gute Idee ist, Sitcoms wie Eine schrecklich nette Familie zu kopieren, machte die ARD noch einmal den gleichen Fehler — und Dutzende handwerkliche noch dazu.

Die Serie lief freitags im Vorabendprogramm.

Trautes Heim

2002-2004 (RTL). „Mein Vater, sein Freund, sein(e) Ex und ich“. 13-tlg. dt. Comedyserie von Lars Albaum und Torsten Goffin, Regie: Thomas Louis Pröve.

Leben und Chaos in einer merkwürdigen Vierer-WG. Der schwule Paul Kretschmer (Michele Oliveri), Besitzer eines Weingeschäfts, wohnt mit seinem sehr männlichen Freund Ben Leichensberg (Nikolaus Müller-Weihrich) und seinem sehr tuntigen Ex Ulf „Ulla“ Langel (Moritz Lindberg), zusammen. Als wäre das nicht schon kompliziert genug, zieht die 18-jährige Greta (Steffi Mühlhan) ein, das Ergebnis eines heterosexuellen Experiments, das Paul seinen Freunden bisher verschwiegen hatte. Als Titelmusik wurde „We Are Family“ von Sister Sledge verwendet.

Eine erste Staffel mit fünf halbstündigen Folgen lief freitags um 21.15 Uhr, acht weitere kamen knapp zwei Jahre später mittwochs eine halbe Stunde später.

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