Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk
1971–1977 (ZDF). 13-tlg. dt. Abenteuerserie von Grete Reiner nach dem gleichnamigen Roman von Jaroslav Hašek, Regie: Wolfgang Liebeneiner.
Der Hundeverkäufer Schwejk (Fritz Muliar) lästert in Prag über den Tod des Thronfolgers in Sarajewo und wird vom Polizeispitzel Bretschneider (Heinrich Schweiger) verhaftet. Er kommt in eine Irrenanstalt, doch dann bricht der Krieg aus, und Schweijk meldet sich zum Militär. Er dient dem Feldgeistlichen Katz (Kurt Sowinetz) als Offiziersbursche, doch der verspielt ihn. Sein neuer Herr ist Oberleutnant Lukasch (Heinz Petters), dessen Frau Kathi Wendler (Ruth Maria Kubitschek) ihn verführt. Regimentskommandeur Kraus von Zillergut (Franz Stoß), dessen Hund Schwejk entführt hat, lässt ihn und Lukasch an die Front abkommandieren, wo Schwejk nie ankommt. Nach weiteren Wirren und einer Beinahe-Hinrichtung trifft er sich fast pünktlich „nach’m Krieg um sechs Uhr abends“ mit seinem Freund Woditschka (Franz Gary).
Die erste Staffel hatte sechs Folgen. Nach fast fünf Jahren Pause zeigte das ZDF ab 1977 eine weitere Staffel, die auf einem unveröffentlichten, 2000 Seiten starken Manuskript beruhte, in dem der Autor Hašek einzelne Schwejk-Abenteuer gesammelt hatte. Eckart Hachfeld machte daraus eine zusammenhängende Handlung über sieben Folgen. Natürlich wieder mit Fritz Muliar als Schwejk. Regie führte erneut Wolfgang Liebeneiner.
Die Abenteuer des Brisco County Jr.
1994–1998 (ProSieben). 27-tlg. US-Westernserie von Jeffrey Boam und Carlton Cuse („The Adventures Of Brisco County, Jr.“; 1993–1994).
Brisco County Jr. (Bruce Campbell) ist ein draufgängerischer Kopfgeldjäger, der an der Harvard-Universität studiert hat. Mit der Hilfe von Lord Bowler (Julius Carry), dem Anwalt Socrates Poole (Christian Clemenson), dem Erfinder Prof. Wickwire (John Astin) und der Saloon-Sängerin Dixie (Kelly Rutherford) jagt er John Bly (Billy Drago), der seinen Vater Brisco County sen. umgebracht hat.
Die einstündigen Folgen liefen zunächst am Sonntagmittag, die letzten zehn Folgen einige Jahre später wurden nur noch auf undankbaren Sendeplätzen tief in der Nacht gezeigt. Diese waren zuvor im Pay-TV gelaufen.
Die Abenteuer des Chevalier de Lagardére
1987 (RTL). Frz. Abenteuerfilm nach dem Roman von Paul Féval, Regie: Jean-Pierre Decourt („Lagardère“; 1967).
Obwohl er Ritter Henri de Lagardère (Jean Piat) gegen sich hatte, ist es dem niederträchtigen Herzog von Gonzague (Sacha Pitoëff) und seinem Handlanger Peyrol (Jean-Pierre Darras) gelungen, den Herzog Philippe de Nevers zu ermorden. Lagardère findet die Tochter des Verstorbenen, Aurore de Nevers (Michèle Grellier), und mit Hilfe seiner Freunde Cocardasse (Marco Perrin), Passepoil (Jacques Dufilho) und des Marquis de Cheverny (Dominique Paturel) schlägt er den Herzog und tötet ihn.
Lief bei der Erstausstrahlung als Zweiteiler, später auch neu geschnitten in sechs Folgen.
Die Abenteuer des Chevalier de Recci
1968–1969 (ARD). 12-tlg. frz. Abenteuerserie, Regie: Yannick Andréi („Le Chevalier Tempête“; 1967).
In der ersten Hälfte des 17. Jh. stehen Frankreich und Spanien kurz vor einem Waffenstillstand. Noch wird allerdings die von den Franzosen besetzte Festung Casel von den Spaniern belagert. Der gerissene junge Adelige Chevalier de Recci (Robert Etcheverry), genannt Wirbelwind, und sein treuer Diener Guillot (Jacques Balutin) können die Spanier jedoch immer wieder überlisten. Ricci verliebt sich in Komtess Isabelle (Geneviève Casile), die Tochter des Grafen von Sospelle (Jean Martinelli) und der Gräfin (Denise Grey), die er aus der Gewalt von Räubern befreit. Don Alonso (Mario Pilar) versucht mit allen Mitteln, den bevorstehenden Waffenstillstand zu verhindern.
Die 25-minütigen Folgen liefen samstags nachmittags. Die neu synchronisierte Ausstrahlung in DFF 1 trug den Titel Die verwegenen Abenteuer des Chevalier Wirbelwind. Robert Etcheverry spielte später auch als Arpad, der Zigeuner einen Titelhelden, der mit allen erdenklichen Tricks seine Gegner überlistete.
Die Abenteuer des David Balfour
1978 (ZDF). 4-tlg. dt.-brit.-frz. Abenteuerfilm von Walter Ulbrich und Peter Graham Scott nach den Romanen „Kidnapped“ und „Catriona“ von Robert Louis Stevenson, Regie: Jean Pierre Decourt („Kidnapped“ / „Les Aventures de David Balfour“; 1978).
Der 17-jährige David Balfour (Ekkehardt Belle) gerät in den Kampf zwischen den Hochländern und den Engländern, als er nach dem Tode seines Vaters 1751 zu seinem Onkel Ebenezer Balfour (Patrick Magee) nach Schottland geschickt wird. Der Onkel will ihn umbringen, um an sein Erbe zu kommen. Er lockt ihn auf ein Schiff, um ihn nach Amerika zu entführen. David kämpft mit dem schottischen Rebellen Alan Breck (David McCallum) gegen den Kapitän. Auf dem Weg zu Alan, der bei seinem Vetter James Stewart (Bill Simpson) lebt, wird David von Soldaten gefangen genommen. Er soll den englandfreundlichen Schotten Colin Campbell umgebracht haben. David versucht, den Generalstaatsanwalt Lord Prestongrange (Patrick Allen) von seiner Unschuld zu überzeugen. Er verliebt sich in Catriona Drummond (Aude Landry), die Tochter eines Anführers der Schotten.
Jeder Teil hatte Spielfilmlänge. Traditioneller Weihnachts-Vierteiler des ZDF. Die Serie ist auf DVD erhältlich.
Die Abenteuer des Hiram Holliday
1961–1968 (ARD). 26-tlg. US-Comedyserie nach den Kurzgeschichten von Paul Gallico („The Adventures Of Hiram Holliday“; 1956–1957).
Der Zeitungskorrektor Hiram Holliday (Wally Cox) bekommt von seinem Arbeitgeber eine Reise um die Welt geschenkt. Der Reporter Joel Smith (Ainslie Pryor) begleitet ihn. Unterwegs bestehen die beiden viele Abenteuer, deren Bewältigung dank Hiram kein Problem ist. Er ist zwar klein und schmächtig, trägt altmodische Anzüge und eine Nickelbrille, weiß und kann aber einfach alles. Er beherrscht alle wichtigen Kampfkünste und spricht außer Mittelassyrisch jede Sprache. Auch in der eigenen drückt er sich sehr gewählt aus. Als Waffe benutzt er gegebenenfalls seinen Regenschirm, den er immer bei sich trägt. Sein Gegner ist in einigen Folgen der Unterweltboss Monsieur Cervaux (Sebastian Cabot).
Die halbstündigen Folgen liefen im regionalen Vorabendprogramm.
Die Abenteuer des Monsieur Vidocq
1971–1976 (ARD). 13-tlg. frz. Abenteuerserie von Georges Neveux, Regie: Marcel Bluwal und Pierre Goutas („Les nouvelles aventures de Vidocq“; 1971–1973).
Der ehemalige Verbrecher François Vidocq (Claude Brasseur) hat die Seiten gewechselt und ist zum Chef der französischen Kriminalpolizei Sûreté ernannt worden. Er arbeitet jetzt im Auftrag des Justizministers, sein früherer Widersacher Flambart (Marc Dudicourt) ist nun sein Kollege. Verständlicherweise widerwillig. Die alten Kontakte, u. a. zu Henri Desfossés (Jacques Seiler), pflegt Vidocq weiterhin; sie helfen ihm bei der Lösung manchen Falles. Baronesse de Saint-Gely (Danièle Lebrun) ist seine Bewunderin.
Fortsetzung der Serie Vidocq, in der Bernard Noël die Titelrolle gespielt hatte. Nach dessen Tod im September 1970 beschloss Regisseur Bluwal, auch die anderen Rollen neu zu besetzen. Lediglich Jacques Seiler war in beiden Serien dabei. Wie schon der Vorgänger orientierte sich auch die Neuauflage an historischen Begebenheiten, um der Unterhaltung willen wurde aber einiges hinzugedichtet.
Der bekehrte François Eugène Vidocq (1775–1857) gilt als Erfinder der modernen Verbrechensbekämpfung, ihm wird u. a. die Einführung der Kriminalstatistik zugeschrieben. 1811 wurde er Chef der Sûreté und befehligte eine Truppe, die er zu großen Teilen aus anderen früheren Gaunern rekrutierte. Vidocq schrieb später seine Memoiren, die bereits mehrfach fürs Kino verfilmt wurden, u. a. 1946 mit George Sanders in der Hauptrolle, und auf denen auch die beiden Fernsehserien basierten.
Die Folgen dauerten eine knappe Stunde. Die ersten sechs liefen 1971 alle 14 Tage samstags um 20.15 Uhr, die weiteren einige Jahre später im regionalen Vorabendprogramm.
Die Abenteuer von Sherlock Holmes
1987 (SWR). 13-tlg. brit. Krimiserie nach Erzählungen von Arthur Conan Doyle („The Adventures of Sherlock Holmes“; 1984-1985).
Sherlock Holmes (Jeremy Brett) und Dr. John Watson (David Burke) gehen auf Verbrecherjagd und lassen Inspektor Lestrade (Colin Jeavons) alt aussehen.
Jeremy Brett spielte Holmes als intelligenten und mutigen, aber auch wunderbar arroganten, schlecht gelaunten Teufel, der die Täter durch das bloße Heben einer Augenbraue einschüchtern konnte. Die Serie wurde unter den Titeln Die Wiederkehr von Sherlock Holmes und Sherlock Holmes fortgesetzt.
Die Folgen waren 45 Minuten lang. Die Serie lief 1987 in DFF 2.
Die Abzocker — Das sind ihre Tricks!
Seit 2008 (Sat.1). Verbrauchermagazin.
Anschauliche Beispiele warnen vor den fiesen Tricks fieser Trickbetrüger. Im Gegensatz zu Eduard Zimmermanns Vorsicht, Falle! sind die Tricks jedoch nicht mit Laienschauspielern auf beiden Seiten nachgestellt, sondern werden von professionellen Schauspielern und einem Zauberer an echten Opfern vor versteckter Kamera ausprobiert. Diese Gauner sind Agnieszka Guzikowska, Lars Pape und der Magier Christoph von Gonschor, letzterer wird ab Sommer 2008 von Philipp Langenegger abgelöst.
Die einstündigen Folgen liefen mittwochs um 21.15 Uhr, ab Sommer 2008 eine Stunde früher.
Die Affäre Semmeling
2002 (ZDF). 6-tlg. dt. Familiensaga von Dieter Wedel.
Bruno (Fritz Lichtenhahn) und Trude Semmeling (Antje Hagen), seit 40 Jahren verheiratet, stecken das Erbe einer Tante in die Renovierung ihres Hauses. Als das Finanzamt auf dieses Erbe eine Steuernachzahlung von 270 000 Mark fordert, haben sie ein Problem. Währenddessen machen Semmeling-Sohn Sigi (Stefan Kurt) bei der SPD und seine Frau Silke (Heike Makatsch) bei den Grünen politische Karriere in Hamburg, hauptsächlich weil Sigi Zeuge eines krummen Geschäfts zwischen Bürgermeister Dr. Hennig (Robert Atzorn) und dem Unternehmer Asmus (Heiner Lauterbach) wurde und sich die „Förderer“ so Semmelings Schweigen erkaufen wollen. Hennig tritt zurück, als er bei den Wahlen massive Verluste hinnehmen muss, Axel Ropert (Heinz Hoenig) wird sein Nachfolger. Er beginnt eine Affäre mit Silke, an der ihre Ehe mit Sigi zerbricht, der seinerseits eine Affäre mit Katja (Maja Maranow) hat. Sigi bemüht sich, auch mit der Hilfe von Senator „Beton-Walter“ Wegener (Mario Adorf), durch sanften Druck das Finanzamt von einer weiteren Verfolgung seiner Eltern abzubringen. Schließlich wird Sigi selbst Senator.
1972 hatte der damals 28 Jahre alte Nachwuchsregisseur Dieter Wedel mit der Semmeling-Saga Einmal im Leben seinen ersten großen Erfolg. Er setzte sie vier Jahre später in Alle Jahre wieder: Die Familie Semmeling fort und griff dann erst wieder fast 30 Jahre nach dem ersten Mehrteiler wieder auf die Semmelings zurück. Nach so langer Zeit konnte man schon mal vergessen haben, dass der Semmeling-Sohn damals noch Kay und nicht Sigi hieß und dass die Semmeling-Geschichten eigentlich mal eine Komödie waren. Die Rollen von Bruno und Trude wurden mit denselben Schauspielern besetzt wie damals, die anderen Rollen mit denselben Schauspielern wie jeder Wedel-Mehrteiler der vorangegangenen Jahre.
Die spielfilmlangen Folgen liefen innerhalb von zwei Wochen zur Primetime. Das ZDF hatte sein bis dahin teuerstes Projekt offensiv beworben – und wurde enttäuscht. Statt der für Wedel üblichen sieben bis neun Millionen Zuschauer schalteten nur noch fünf Millionen ein, und Wedel war geschockt. Den Titelsong „Turn It Into Something Special“ sang Sasha.