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Zwei für alle, beide für zwei

Mittwoch, 13. Februar 2008, 18:34

Wie machen es eigentlich die Anderen?

Im November berichteten wir über eine Crossover-Doppelfolge der Krimiserien CSI und Without A Trace im amerikanischen Fernsehen und mutmaßten, deutschen Zuschauern könnten beide Teile für immer vorenthalten bleiben, weil die Rechte bei verschiedenen Sendergruppen liegen (CSI bei RTL, Without A Trace bei ProSiebenSat.1).

Wie das deutsche Fernsehen mit dem spielfilmlangen gemeinsamen Fall von Gil Grissom und Jack Malone umgehen wird, ist noch nicht klar, aber in dieser Woche wurde die Doppelfolge in England ausgestrahlt. Zusammenhängend. Auch dort laufen beide Serien normalerweise bei konkurrierenden Sendern: Without A Trace bei Channel 4, einem unabhängigen werbefinanzierten Sender, und CSI bei Five, das zur RTL-Gruppe gehört. Und so haben sie es gelöst: Gestern lief der Beginn der Geschichte (CSI) und die Fortsetzung (Without A Trace) direkt hintereinander bei den Schwestersendern Five und Five US, und zu einem späteren Zeitpunkt dieses Jahr wird Channel 4 beide Folgen noch einmal zeigen.

Eine solche Zusammenarbeit zweier Konkurrenten im Dienst der Zuschauerfreundlichkeit ist in Deutschland schwer vorstellbar. Wenn schon, dann eher im Dienst unzulässiger Absprachen bei der Werbevermarktung.

Zwei in der Tinte

Montag, 5. Mai 2008, 01:04

1998–1999 (ARD). 22-tlg. US-Sitcom von Diane English („Ink“; 1996).

Der geschiedene Mike Logan (Ted Danson) ist der Starkolumnist der Tageszeitung „New York Sun“. Ausgerechnet seine Ex-Frau Kate Montgomery (Mary Steenburgen) wird dort seine neue Chefin und macht ihm das bisher so gemütliche Leben schwer. Zwischen den beiden steht die gemeinsame 14-jährige Tochter Abby (Alana Austin). Zur Zeitungsredaktion gehören noch Belinda Carhardt (Christine Ebersole), Ernie Trainor (Charlie Robinson), Alan Mesnick (Saul Rubinek) und Donna French (Jenica Bergere).

Lief dienstags nachts. Sonderlich lange durften Ted Danson und Mary Steenburgen, im wirklichen Leben verheiratet, nicht gemeinsam zur Arbeit gehen. Nach einer Staffel wurde die ganz nette, aber unbedeutende Serie abgesetzt. Verdienten Erfolg hatte Danson vorher mit Cheers und nachher mit Becker.

Zwei Serien zum Fall von einer

Freitag, 9. November 2007, 22:25

Die Krimiserien CSI und Without A Trace haben sich gestern Abend in den USA an einer Crossover-Doppelfolge versucht: In CSI wurde ein Fall angebrochen, der in Without A Trace zu Ende geführt wurde, und Gil Grissom und Jack Malone ermittelten gemeinsam. Für rund 20 Millionen amerikanische Zuschauer war das ein abendfüllendes Ereignis in Spielfilmlänge, denn bei CBS laufen beide Serien hintereinander.

In Deutschland dagegen liegen ihre Rechte bei verschiedenen Sendergruppen, weshalb die Chancen, dass wir hier ihre einzelnen Hälften zu sehen bekommen, eher gering sind, und dass wir sie zusammenhängend sehen, ungefähr Null. Vox zum Beispiel ließ die Folgen aus Crossing Jordan, die Crossover-Doppelfolgen mit der ProSieben/Kabel-1-Serie Las Vegas bildeten, einfach aus, und ProSieben ließ Las Vegas gleich ganz aus.

Schade. Der CSI-Without-A-Trace-Film war bestimmt spannend.

Zweitverwertung im Ersten

Donnerstag, 21. Februar 2008, 16:16

Der Sendeplatz in der Nacht von Donnerstag auf Freitag gegen 2.00 Uhr mag für Das Erste nicht ganz so wichtig sein wie der am Vorabend um 18.50 Uhr, aber zumindest wirkt seine Besetzung auf den ersten Blick ähnlich willkürlich. Seit vergangenem Sommer wurden dort Doppelfolgen der betulichen Familiensitcom Harry und die Hendersons gezeigt, heute beginnt (mit dem spielfilmlangen Pilotfilm um 0.50 Uhr und einer weiteren Folge im Anschluss) die Endzeit-Sciencefiction-Serie Earth 2.

Auf den zweiten Blick erkennt man jedoch das Konzept dahinter und die Kontinuität: Das ist der ARD-Sendeplatz für RTL-Nachmittagsserien aus den 90er-Jahren!

Dann sehen wir Familienhilfe mit Herz und Staatsanwalt Posch ermittelt also vielleicht doch eines Tages wieder…

Zwischensaison; kleines Wunder

Montag, 26. Februar 2007, 19:45

Viel wurde in jüngerer Zeit über den Erfolg und die Qualität aktueller amerikanischer Serien im Gegensatz zu deutschen geschrieben, auch hier. Nun sollten in dieser Woche gleich drei neue Serien starten, so viele auf einmal wie sonst nur zum Saisonstart im September oder zum Jahresbeginn: eine deutsche, eine deutsch-italienische Koproduktion und eine amerikanische.

Die amerikanische, Blind Justice, wäre diesmal mit Abstand die schlechteste gewesen.

Das heißt noch nicht zwingend, dass die Talsohle durchschritten ist, und auch nicht, dass amerikanische Serien wieder schlechter werden. Diese ist schon zwei Jahre alt und längst abgesetzt, und heute zog sogar Kabel 1 kurzfristig die Notbremse und setzte die deutsche Erstausstrahlung ab, bevor sie überhaupt begonnen hatte.

Aber es fällt eben auf. Wenn die Serien selbst jetzt noch dem Publikum auffallen, ist der Anfang gemacht.

Die verbleibenden Neustarts, Allein unter Bauern (Sat.1, Mittwoch) und Donna Roma (ZDF, Donnerstag) werden wir jeweils am Sendetag ausführlich an dieser Stelle besprechen.

ηὕρηκα!

Montag, 25. Februar 2008, 10:13

Fans von Lost sollten die Hoffnung nicht schon heute Abend nach den ersten beiden Folgen des Sendeplatzersatzes Eureka — Die geheime Stadt aufgeben. Wer weiß, vielleicht dauert es ja nur ein paar Wochen, und dann kapiert man dort auch nicht mehr, worum es eigentlich geht.

Heute kann man noch folgen. Ein US-Marshal verirrt sich samt kleinkrimineller Tochter in eine Kleinstadt, in der ausschließlich Genies leben. Die Stadt ist ein geheimes Forschungszentrum der Regierung, in dem allerdings nicht nur brillante Erfindungen gemacht werden, sondern auch allerlei merkwürdige Dinge geschehen, die sich erst mal nicht erklären lassen. Das Schöne an Eureka ist, mit welcher Gelassenheit die Bewohner mit den Merkwürdigkeiten umgehen, an die sie sich längst gewöhnt haben. Als ein Junge verschwindet, will sich der frisch angekommene Marshal Carter sofort in den Fall einmischen: „Ich habe viel Erfahrung in diesen Dingen.“ Der alte Sheriff erwidert nur lapidar: „Glauben Sie mir, das haben Sie nicht.“

Der lockere Tonfall zieht sich durch die ganze Serie, auch in ernsten Situationen.

Mitten in der Nacht klingelt das Telefon neben dem Bett eines eben noch schlafenden Mannes, der bis dahin noch nicht zu sehen war. Er hebt ab und meldet sich wie folgt: „Ich habe einen 18-stündigen Flug aus Indonesien hinter mir. Überlegen Sie sich, welche Auswirkungen dieser Anruf auf Ihre Karriere haben kann, wenn er nicht von äußerster Wichtigkeit ist.“ Eine Stimme am Telefon sagt: „Es geht um Eureka, Sir. Eine Situation von höchster Priorität.“ Der Mann im Bett entgegnet sofort: „Wecken Sie den Vorsitzenden des Haushaltsausschusses. Holen Sie alle in den Sitzungssaal. Thema der Diskussion wird sein: Das hab‘ ich Ihnen ja gleich gesagt.“

Und selbst dem Problem des bevorstehenden Untergangs begegnet Marshal Carter auch noch in der Hitze des Augenblicks beschwichtigend: „Zerstören Sie doch nicht gleich diese verrückte Das-Ende-der-Welt-Maschine!“

Eureka ist die erfreulichste Mystery-Sciencefiction-Serie der vergangenen Jahre. Sie hat alle notwendigen Bestandteile aus kleinen und großen Rätseln, nimmt sich aber selbst nicht so furchtbar ernst. Sie ist nicht so verworren wie Lost und nicht so düster wie Jericho, aber so humorvoll wie Picket Fences und so verrückt wissenschaftlich wie Dr. Honigtau-Bunsenbrenner.

In die USA läuft die Serie noch. Mal sehen, wie lange ProSieben durchhält.

Eureka — Die geheime Stadt, montags um 21.10 Uhr bei ProSieben.

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