Das Ende der Daily-Talk-Ära

Und so endete am vergangenen Freitag nach 17 Jahren die Ära der Daily Talkshow auf RTL:

Man kann das natürlich ein bisschen unwürdig finden. Aber eigentlich war es ein angemessenes Ende für das Genre im Allgemeinen und die Oliver-Geissen-Show im Besonderen: mit noch ein bisschen Sich-gegenseitig-eklig-finden und Durcheinander-Reden, einem vagen „Wenn ihr glücklich seid, hab ich auch nichts dagegen“-Fazit und einem Moderator, der wirkte, als sei er ohnehin nur kurz vorbeigeschlappt, weil das Studio zufällig auf dem Weg vom Bett zum Badezimmer lag.

Britt, die immer noch tapfer werktags um eins Vaterschaftstests öffnet und Lügendetektor-Ergebnisse verliest, ist jetzt die letzte Vertreterin eines Genres, das es zu seiner Hochzeit in der Fernsehsaison 1999/2000 auf 13 verschiedene Sendungen täglich brachte.

Vermutlich wird man sich angesichts des pseudodokumentarischen Quatsches, der sich stattdessen im Tagesprogramm breit macht, schon bald danach zurücksehen, dass man die Hartz-IV-Empfänger wieder in irgendwelchen bunten Fernsehstudios sieht anstatt in ihren Wohnzimmern und dass sie wenigstens nur sich selbst spielen. Aber vorerst ist die Zeit des Daily Talk abgelaufen.

Zur Erinnerung an die guten, schlechten Zeiten bietet Ihnen „Das Fernsehlexikon“ die ganze Epoche auf einen Blick:

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Stefan, 31. August 2009, 13:04.


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