Verlass den Raab

Der hervorragende Moderator von Schlag den Raab, Matthias Opdenhövel, der dafür mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde, findet es spannender, Beiträge über bereits beendete Fußballspiele anzusagen, und wechselt deshalb in diesem Sommer zur ARD, um vor allem die Sportschau zu moderieren. Damit verlieren die einzigen beiden bedeutenden Samstagabendshows im deutschen Fernsehen im gleichen Jahr ihren jeweils prägenden Moderator.

Weil ProSieben aber nicht das ZDF und Matthias Opdenhövel nicht Thomas Gottschalk ist, moderiert er seine letzte Sendung nicht erst in einem halben Jahr, und danach noch ein Special und drei abendfüllende Best-ofs, bevor die Sendung in eine neunmonatige Pause geschickt wird, sondern gar keine mehr. Schon bei der nächsten Ausgabe von Schlag den Raab übernächste Woche wird er nicht mehr dabei sein.

ProSieben hätte zwei passende Nachfolger in den eigenen Reihen gehabt: Oliver Pocher steht bei ProSiebenSat1 unter Vertrag, hat aber gerade keine Sendung. Er hat früher schon mit Raab zusammengearbeitet und besitzt die nötige Frechheit, ihn in bekannter Opdenhövel-Manier in seine Schranken zu weisen. Das gilt auch für Elton, der ohnhehin in jeder Sendung das Spiel „Blamieren oder kassieren“ moderiert und inzwischen die nötige Erfahrung und Souveränität besitzt, gleich die ganze Sendung zu übernehmen.

Stattdessen hat ProSieben umgehend Steven Gätjen als neuen Moderator bekanntgegeben.

Steven Gätjen.

Wahrscheinlich war er halt gerade da.

Das ist so, als würde Jörg Pilawa Wetten, dass…? übernehmen. Welch abwegige Vorstellung.

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Michael, 17. Mai 2011, 15:53.

Schlag dich auf die Seite vom Raab

Wow. Ich glaube, so wenig wie heute bei Schlag den Raab haben sich Fernsehzuschauer noch nie über den Gewinn eines Kandidaten gefreut.

Teilnehmer Hans-Martin, der keine Freunde, sondern eine halbe Million gewinnen wollte, trat von Beginn an mit einer solchen, nennen wir es, Selbstsicherheit auf, dass weder Moderator Mattias Opdenhövel noch Stefan Raab, und nicht einmal Kommentator Frank Buschmann ihre Abneigung verbergen konnten. Von den Zuschauern ganz zu schweigen, denn das taten auch sie oft genug. Raab wurde bejubelt wie noch nie, und Punktgewinne des Kandidaten wurden teilweise mit einer derartigen Stille quittiert, dass ich mich zwischendurch fragte, ob überhaupt durchgehend Publikum anwesend ist. Die Buh-Rufe beantworteten die Frage dann aber recht schnell.

Wenn die Sympathie, die den Kontrahenten von Stefan Raab normalerweise zuteil wird, in den Jackpot wandert, wird Raab in der nächsten Sendung eine sehr aufgebrachte Meute gegen sich haben.

Michael, 13. September 2009, 01:28.


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