Platin-Girl

Der Shooting-Star der Saison in den USA? Betty White. Ja, genau diese Betty White:

Betty White, die schon alt war, als sie vor 25 Jahren als Rose zu den Stars der Golden Girls gehörte.

Heute ist sie 88 und seit vergangenem Sommer wieder enorm gefragt. Im Sandra-Bullock-Kinofilm „Selbst ist die Braut“ spielte sie unter großer Beachtung die Oma Annie, und während der Super-Bowl-Übertragung überraschte sie im Februar 100 Millionen Fernsehzuschauer mit einem Werbespot für Snickers, in dem sie sich selbst auf den Arm nahm: Zusammen mit jungen Football-Spielern quält sie sich auf dem Spielfeld, bis einer ihr vorwirft: „Du spielst wie Betty White!“ Die Freundin reicht ihr ein Snickers, woraufhin sie sich zurück in einen sportlichen jungen Mann verwandelt. Slogan: „Du bist nicht du selbst, wenn du Hunger hast.“

Eine Fankampagne im Internet brachte Betty White anschließend als Moderatorin des Comedyklassikers Saturday Night Live ins Gespräch — die Show hat eines festes Ensemble, das die Sketche spielt; als Moderator werden wöchentlich wechselnde, in der Regel als „cool“ geltende Gaststars verpflichtet, in den vergangenen 12 Monaten z.B. Justin Timberlake, Megan Fox, Gerard Butler, Taylor Swift, Taylor Lautner, Ashton Kutcher und zuletzt Jude Law. Die Kampagne hatte Erfolg: Für den 8. Mai wurde inzwischen Betty White engagiert.

Ab Juni ist sie zudem in einer neuen Sitcom zu sehen: Hot In Cleveland mit Valerie Bertinelli, Wendie Malick und Jane Leeves als drei Frauen, die von Los Angeles nach Cleveland ziehen und dort ein neues Leben beginnen. Betty White sollte als ihre Vermieterin eigentlich nur eine Gastrolle in der Pilotfolge spielen, war, wie Variety berichtet, aber so gut, dass man ihr eine regelmäßige Rolle gab.

Viel zu tun für Betty White. Zwischendurch muss sie sich aber trotzdem noch gelangweilt haben, sonst hätte sie vermutlich im November nicht auch noch für ein paar Folgen in der Soap Reich und schön mitgemacht.

Heute Abend ist Betty White auch im deutschen Fernsehen zu sehen. In Boston Legal spielt sie noch einmal Alan Shores alte Sekretärin Catherine Piper, die erneuten Ärger mit dem Gesetz hat, diesmal, weil sie jemanden in die Luft gejagt hat.

Nur der ausstrahlende Sender Vox kann das beeindruckende Comeback von Betty White offenbar nicht glauben. Er hält es für plausibler, dass die Rolle der alten Sekretärin von einem toten Soulsänger gespielt wird.


Screenshot: Vox-Presseportal

Michael, 29. März 2010, 06:17.

5 Kommentare


  1. Der Fauxpas der VOX da passiert ist, ist doch verständlich. Immerhin hatte Barry White eine beachtliche musikalische Bedeutung für die Vor-Vor-Sendung zu Boston Legal Ally McBeal (beide von David E. Kelley). Damals, als eine Sendung noch gesellschaftlich relevant war, tatsächlich diskutiert wurde und sogar die Einschaltquoten stimmten, hatte auch VOX noch so etwas wie einen relevanten gesellschaftlichen und ökonomischen Wert. Wahrscheinlich sehnt man sich an diese Zeit bei VOX zurück. Da spielt das Unterbewusstsein einem schon mal einen Streich.

  2. langes vorgeplänkel für einen druckfehler 😉
    aber trotzdem guter artikel – betty white ist super, ich bin erst kürzlich gewahr geworden, dass sie schon vor den golden girls in Amerika ein household name war. Und Boston Legal ist eh mit das beste was so läuft im deutschen TV momentan – ich freu‘ mich auf heut‘ abend!

  3. Vielleicht war es auch Barry White, der jemanden in die Luft gejagt hat. In der Folge, die ich gestern abend gesehen habe, zündete Betty White als Catherine Piper die Praxis ihres Arztes an und brachte ihn so in Lebensgefahr.

  4. @ Carsten: Ich habe die deutsche Synchronfassung bei Vox nicht gesehen, aber im Originalton nannten sie das, was sie gemacht hat, „blow up“.

  5. @Michael: Sorry, dann hat mir die Synchro mal wieder unbemerkt Details des ursprünglichen Plots vorenthalten. Muss mir dann wohl irgendwann mal das englische Original zulegen.



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