Fall für die Pathologie

In dieser Woche geben die amerikanischen Fernsehsender bekannt, was sie ab Herbst zu senden gedenken. „Upfronts“ nennt man diese Veranstaltungen für Werbewirtschaft und Medien, und jeden Tag ist ein anderer Sender an der Reihe.

Neben den neuen Serien, die Deutschland frühestens 2008 erreichen, kann man den veröffentlichten Programmplänen entnehmen, welche Serien ihr Ende gefunden haben. Die Einstellung einiger Klassiker war bereits bekannt (King Of Queens, Gilmore Girls), andere wurden kalt von ihrem Fehlen im Herbstprogramm erwischt. Und so ist es eine Ironie des Schicksals, dass die erste Serie, die bei den diesjährigen Upfronts über den Jordan ging, Crossing Jordan war. Am Mittwoch läuft in den USA die letzte Folge.

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Michael, 15. Mai 2007, 01:26.

Aus für „Harald Schmidt“

Coole reißerische Überschrift, oder? Und total irreführend!

Formal ist sie allerdings zutreffend: Die halbstündige ARD-Sendung Harald Schmidt, die derzeit in vielen Wochen mittwochs und donnerstags um 22.45 Uhr zu sehen ist, wird es ab Herbst nicht mehr geben. Stattdessen startet Ende Oktober die neue Sendung Schmidt und Pocher, die dann wöchentlich donnerstags gezeigt wird und eine Stunde dauert. Schmidt ist Harald Schmidt, bekannt aus Harald Schmidt, Pocher ist Oliver Pocher, ARD-Zuschauern weitgehend unbekannt. Was aus Manuel Andrack wird, sagt niemand.

Ab Oktober müssen sich also zwei sendungsausfüllende Fernsehpersönlichkeiten aus unterschiedlichen Generationen damit abfinden, nur noch jeweils eine halbe eigene Sendung zu haben. Ergänzen werden sie sich prima: Schmidt musste sich nie vorwerfen lassen, ein großer Sympathieträger zu sein, sondern glänzt im Idealfall durch beißende Komik, Sarkasmus und hintergründige Pointen. Pocher ist zwar frech und vorlaut, aber eigentlich jemand, den man zwar unwitzig, aber kaum unsympathisch finden kann.

Ob auch ihre beiden kleinen Zielgruppen mit kleiner Schnittmenge sich zu zu einer größeren Gruppe vereinen werden, ist allerdings fraglich. Denn für Oliver Pocher, der bisher eher dem Raab-Universum als dem Schmidt-Dunstkreis angehörte, bedeutet der Wechsel von ProSieben zum Ersten, sich wohl vom Großteil seiner Fans verabschieden zu müssen. Niemand kann so blauäugig sein zu glauben, die ARD werde dank Pocher plötzlich massenweise junge Zuschauer anziehen. Auch Harald Schmidt hatte vor seinem Wechsel zur ARD mehr junge als alte Zuschauer. Jetzt ist das Verhältnis umgekehrt. Und dass es die Langeweile, die man seiner Show heute oft vorwirft, im letzten Jahr seiner Sat.1-Show noch nicht gegeben habe, kann niemand behaupten.

Das Problem der ARD ist, dass viele junge Zuschauer sie gar nicht kennen, gar nicht auf die Idee kommen, dort könnte irgendetwas gezeigt werden, das sie interessiert.
Als der Film „Shrek“ ein Jahr nach der ARD-Ausstrahlung zum ersten Mal im Privatfernsehen lief, hielten viele jüngere Menschen das für eine Free-TV-Premiere und nutzten die vermeintlich erste Chance, den Film kostenfrei zu sehen. Kosten- und zugleich werbefrei hatten sie sich entgehen lassen. Das gleiche Bild bei „Was Frauen wollen“ und „E-Mail für dich“. Das heißt nicht, dass diese Filme bei der ARD-Ausstrahlung erfolglos waren, sondern nur, dass das Potenzial weitaus größer gewesen wäre. Ebenso wenig heißt das, dass die ARD den Versuch gleich bleiben lassen sollte, Programm für junges Publikum zu machen. Im Gegenteil. Langfristig hat sie keine andere Wahl. Ihr Durchschnittszuschauer hat noch eine Lebenserwartung von etwa 22 weiteren Jahren. Selbst der durchschnittliche Zuschauer der Sendung mit der Maus ist ungefähr 40 Jahre alt. Das heißt auf jeden Fünfjährigen, also auf jedes Mitglied der eigentlichen Zielgruppe der Maus, kommt ein 75-jähriger.

Jede Bemühung, das ARD-Programm auch für jüngere Zuschauer attraktiv zu machen, ist willkommen und richtig. Nur schnelle Wunder sollte niemand erwarten.

Michael, 14. Mai 2007, 18:05.

Al in L.A.

Wer wissen will, was Ed O’Neill in all den Jahren gemacht hat, seit er nicht mehr Al Bundy ist, oder wer sich dafür interessiert, wie Law & Order-Produzent Dick Wolf die 50er-Jahre-Serie Polizeibericht, die schon Vorlage für den deutschen Krimiklassiker Stahlnetz war, in die Neuzeit überträgt, der kann sich heute die neue Serie Polizeibericht Los Angeles anschauen, denn darin spielt Ed O’Neill die Hauptrolle. Wer nicht, nicht. Denn es passiert in der heutigen Zeit ja nicht grundlos, dass die deutsche Erstausstrahlung einer amerikanischen Krimiserie an Super RTL gefallen ist.

Polizeibericht Los Angeles, sonntags um 21.50 Uhr bei Super RTL (jeweils zwei Folgen).

Michael, 13. Mai 2007, 16:05.

19

In the Eurovision Song Contest 2006 the final Platzierung of the German Beitrag was fifteen.
In Helsinki it was nineteen.
In-in-in-in-in-in-in Helsinki it was nineteen.
Ni-ni-ni-ni-ni-ni-ni-ni-ni-ni-nineteen.

(frei nach Paul Hardcastle)

Und hier sind noch sieben Dinge, die uns der Eurovision Song Contest 2007 gelehrt hat:

  1. Finnen laufen gern ohne Hosen herum.
  2. Serben bringen Glück.
  3. Entweder waren Hutträger der diesjährige Trend, oder Roger Cicero saß noch bei mindestens zwei weiteren Ländern heimlich am Schlagzeug.
  4. Der prominenteste Finne ist der Weihnachtsmann.
  5. Die Gewerkschaft der albernen Tänzer konnte auch in diesem Jahr verhindern, dass auf lästiges Hintergrundgezappel verzichtet wurde.
  6. Wer aus zwei Nummer-Eins-Hits („Eins zwei Polizei“ und „Cotton Eye Joe“) einen neuen Hit zimmert, wird trotzdem nur Zweiter.
  7. Ich bin und bleibe ein großer Fan von Peter Urban, dessen grandioser Kommentar eine üppige Reparationszahlung für jedes noch so langweilige Lied ist. Gleiches gilt für das Verhältnis von Thomas Hermanns zur Gesamtveranstaltung.

Übrigens: Noch jemand außer mir, der die abgekürzte Punktevergabe blöd findet?

Michael, 13. Mai 2007, 01:50.

Europa sucht den Superstar

Merkwürdig. Es ist Samstagabend, im Fernsehen singen Menschen um die Wette, und nirgendwo tauchen Dieter Bohlen oder Heinz Henn auf, um ihren Senf dazuzugeben. Sehr ungewohnte Situation.

Michael, 12. Mai 2007, 21:50.

Bye bye Bobo

Ich finde es schade, dass DJ Bobo im Halbfinale des Eurovision Song Contest ausgeschieden ist, ich hätte ihn morgen Abend gern gesehen. DJ Bobo ist einer der sympathischsten Entertainer unserer Zeit, der einfach nur ganz furchtbar entsetzliche Musik macht. Zum Glück musste Deutschland gestern nicht antreten und ist fürs Finale gesetzt, weil wir so viel Geld bezahlen so toll sind.

Wer mehr über den aktuellen Grand Prix wissen oder tolle Preise gewinnen will, sollte bei Stefan reinlesen, der darüber in diesen Tagen sogar noch mehr schreibt als über Anrufgewinnspiele, und wer in Grand-Prix-Geschichte schwelgen möchte, sei herzlich hierher eingeladen.

Michael, 11. Mai 2007, 13:31.

send-ungUm BENANNT

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze und das ZDF seine eigene Rechtschreibung. Deshalb heißt das neue ZDF-Wochenjournal mit Kay-Sölve Richter nach hauseigener Schreibung  ZDFwochen-journal. Bisher buchstabierte man es Top 7.

Michael, 11. Mai 2007, 13:20.

Der erste letzte Zeuge

Bevor die aktuelle Gerichtsmedizinerschwemme im Fernsehen vor wenigen Jahren in Krimiserien aus Amerika zu uns kam, gab es schon… ja, gut, Quincy. Aber ich meine jetzt einen aus der Zeit, als das Rad schon erfunden war. Richtig, Ulrich Mühe als Der letzte Zeuge Dr. Robert Kolmaar. Und weil er schon gerichtsmedizinerte, als Gil Grissom noch ein Funkeln in den Augen von Anthony E. Zuiker war, ist Dr. Kolmaar kein verschlossener, allwissender Einzelgänger wie alle anderen Stars pathologisch orientierter Krimiserien seit Gil Grissom, sondern ein sympathischer, offener Mensch mit Privatleben, der auch mal überfragt ist.

Heute um 21.15 Uhr beginnt im ZDF die achte Staffel von Der letzte Zeuge.

Michael, 11. Mai 2007, 07:23.

Gute Miene, schlechtes Schauspiel

Heute vor 15 Jahren begann die erste deutsche Daily Soap Gute Zeiten, schlechte Zeiten mit dem weltbewegenden Satz: „Was ist denn?“
Da sich diese Frage bis heute nicht abschließend beantworten lässt, gratuliere ich ohne große Ansprache zum Geburtstag. RTL feiert das Jubiläum in den diesen Tagen schon zur Genüge in allen halbrelevanten Sendungen.

Am gleichen Tag, eine halbe Stunde früher, wurde übrigens Explosiv — Das Magazin zum ersten täglichen Boulevardmagazin im deutschen Fernsehen. Dieses Jubiläum wird heute offenbar nirgendwo gefeiert, wahrscheinlich, weil Explosiv heute selbst eine nur noch halbrelevante Sendung ist.

Doch, wirklich, die gibt’s noch.

Michael, 11. Mai 2007, 00:07.

Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Seit 1992 (RTL). Dt. Daily Soap.

Alles beginnt mit der Entscheidung einer Clique, kurz vor dem Abitur die Schule hinzuschmeißen, erwachsen zu sein und endlich richtig ins Leben zu starten. Zu den Abbrechern gehören: Peter Becker (Matthias Hinze), der vor seinem alkoholkranken Vater aus seinem Elternhaus flüchtet; Heiko Richter (Andreas Elsholz), bei dem Peter unterkommt und der unter der Scheidung seiner Eltern leidet; Heikos Freundin Tina Ullrich (Sandra Keller), die Model werden will; Elke Opitz (Claudia Weiske), die eine Affäre mit einem Lehrer hat, der sie später vergewaltigt und kurz danach von seiner Frau umgebracht wird; Julia Backhoff (Marie-Christine Herriger), die als Hostess arbeitet und in Peter verliebt ist; und die chaotische Marina Geppert (Natascha Pfeiffer). Die Lehrerin der Clique war Elisabeth Meinhart (Lisa Riecken).

Wie das so ist in diesen Jahren, wenn die Kindheit vorbei ist: Es ist ein dauerndes Kommen und Gehen, man verliert sich aus den Augen, verliebt sich, trennt sich wieder, zieht weg. Entsprechend wenige Konstanten gibt es in Gute Zeiten, schlechte Zeiten oder kurz: GZSZ. Zwölf Jahre später sind nur noch wenige Figuren vom Anfang dabei: Elisabeth Meinhart, Clemens Richter (Frank-Thomas Mende), der Vater von Heiko, der auch den ersten Satz in der ersten Folge sagt („Was ist denn?“), Agamemnon Rufus Daniel, genannt „A. R.“ (Hans Christiani), der anfangs eine Affäre mit Clemens‘ Frau Vera (Angela Neumann) hat, und Dr. Hans-Joachim „Jo“ Gerner (Wolfgang Bahro), der am 3. November 1993 zum ersten Mal auftaucht, aber seitdem alle Hände voll zu tun hat, das Leben seiner wechselnden Gegenüber zu ruinieren. Lehrerin Meinhart sucht jahrelang nach ihrem unfreiwillig zur Adoption freigegebenen Sohn, bis sie herausfindet, dass es Peter ist, bekommt Brustkrebs und wird mehrfach entführt. Sie heiratet A. R., dem „Daniels Bar“ gehört, die vorher „Siggis Bar“ war und später nichts mehr, weil sie in der 2500. Folge in die Luft fliegt. In Jubiläumsfolgen muss es ordentlich krachen. Soap-Gesetz.

Orte des Geschehens sind außer den Wohnungen jeweils für eine Weile der Jugendtreff „Domizil“, die Agentur Sisters, die Werkstatt, in der die Firma Nyumba sitzt, die Fluggesellschaft GernAir von Jo Gerner, die Bar „Bluebird“ und die „Mocca-Bar“. Besonders dauerhaft als Schauplatz ist das luxuriöse Restaurant „Fasan“, das ebenfalls Gerner gehört und seit 1994 existiert.

Die mutige Entscheidung, als erster deutscher Sender eine Daily Soap in Auftrag zu geben, war vermutlich die weitreichendste und beste Entscheidung, die in der Geschichte von RTL überhaupt getroffen wurde. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten wurde sie zu einem dauerhaften Quotenerfolg, dem der Sender mehr Werbeeinnahmen verdankt als jeder anderen Sendung. Schon nach einem Jahr sahen regelmäßig vier Millionen Menschen die Sendung, in der Spitze wurden es weit über sieben Millionen. Wichtiger noch ist der hohe Anteil junger Zuschauer: Gute Zeiten, schlechte Zeiten ist an fast jedem normalen Sendetag die meistgesehene Sendung bei den 14- bis 49‑Jährigen. Hinzu kommen gewaltige Einnahmen durch vielfältige Merchandising-Produkte, CDs, Romane, Zeitschriften und kostenpflichtige Online- und SMS-Dienste zur Serie. Ein Flop wurde allerdings der Versuch, mit dem Spin-off namens Großstadtträume ältere Zuschauer und die Primetime zu erobern. RTL gelang es trotzdem, immer wieder rechtzeitig auf wechselnde Vorlieben des Publikums und Moden zu reagieren und die Einschaltquoten relativ konstant zu halten. Für viele Fernsehkritiker blieb der Erfolg ein Faszinosum: Als GZSZ begann, war das deutsche Publikum eigentlich noch gar nicht daran gewöhnt, dass im Fernsehen dauernd Leute schauspielern, die dazu offensichtlich weder das Talent noch die Ausbildung haben. Einer der Regisseure sagte vor Beginn der Serie: „Wir machen Dallas in Entenhausen. Das niedrigste Niveau auf bestmögliche Weise.“

Die Serie basierte auf der australischen Serie „The Restless Years“ von Reg Watson, die zuvor bereits erfolgreich in den Niederlanden adaptiert wurde. Ihre Handlung wurde für die ersten 230 Folgen schlicht übernommen und von einem Autorenteam unter der Leitung von Felix Huby auf deutsche Verhältnisse übertragen. Anschließend wurden die Geschichten unabhängig weiterentwickelt. Spätestens damit begann die eigentliche Erfolgsgeschichte. Der Titelsong blieb zwar dauerhaft der gleiche, wurde aber immer wieder neu aufgenommen und modernisiert. Er enthält den Refrain: „Ich seh‘ in dein Herz, sehe gute Zeiten, schlechte Zeiten, ein Leben, das neu beginnt.“

Gedreht wurde anfangs in Berlin-Tempelhof, ab 1995 in Potsdam-Babelsberg, was einen kompletten Kulissenwechsel bedeutete, die GZSZ-Fans aber nicht weiter schockierte, denen die Drehbuchschreiber regelmäßig Handlungsstränge vorsetzten, die schwerer nachzuvollziehen waren als die Tatsache, dass sich von einem Tag auf den anderen der Grundriss aller Wohnungen verändert hat. Obwohl die Serie nicht in einer Luxuswelt wie Verbotene Liebe spielt, leiden ihre Bewohner unter der wahrscheinlich höchsten Kriminalität und Absurdität aller deutschen Soaps. Entführungen, Autobomben, Flugzeugabstürze erschüttern regelmäßig ihre Welt – sogar ein Strumpfhosenmörder brachte erst mehrere Soap-Darsteller um ihren Job, bevor er sich selbst richtete.

Entsprechend aufmerksam verfolgten alle Beteiligten einen jahrelangen Rechtsstreit. Stefanie Julia Möller, die Darstellerin der Charlotte Bohlstädt, klagte gegen den Produzenten Grundy Ufa. Die Firma hatte Charlotte aus der Serie herausgeschrieben. Nachdem sie u. a. ihr Augenlicht verloren und wiedergefunden, unter dem Verschwinden ihres Freundes im Busch gelitten, mit einem Erpresser geschlafen und sich ihre Brüste vergrößern lassen hatte, zog sie nach Südfrankreich, weil sie nicht verkraftete, dass ihr Bruder von einer Wahnsinnigen erschossen wurde. Die Marktforschung hatte nämlich ergeben, dass Charlotte Bohlstädt von den Zuschauern als „problembeladen und insgesamt als Jammertante“ empfunden werde und glaubte an bessere Quoten ohne sie. Weil in den Verträgen aller Darsteller stand, dass ihr Arbeitsverhältnis automatisch endet, „falls die Rolle des Darstellers nicht mehr in der Serie enthalten ist“, war Stefanie Julia Möller damit arbeitslos. Sie klagte 2001 gegen den Passus, bekam zunächst auch Recht, verlor aber im Juli 2003 endgültig vor dem Bundesarbeitsgericht.

Viele Fernseh- und Gesangskarrieren begannen in Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Die prominentesten sind die von Andreas Elsholz, Oliver Petszokat (Oli. P), Jeannette Biedermann (die kurz zuvor von „Bild“ entdeckt wurde) und Yvonne Catterfeld. Die Serie brachte ferner die Pop-Bands Caught In The Act und Just Friends hervor. Insbesondere für Politiker war die Anziehungskraft einer Serie, die von so vielen jungen Menschen gesehen wurde, unwiderstehlich. Unter anderem hatten Eberhard Diepgen (1995), Gerhard Schröder (1998) und Klaus Wowereit (2002) Gastauftritte in der Serie. Aber auch RTL‑Chef Helmut Thoma, Thomas Gottschalk, Herbert Feuerstein und viele etablierte Schauspieler nutzten die Gelegenheit, für eine kurze Zeit bei GZSZ mitzuspielen.

GZSZ läuft werktäglich um 19.40 Uhr und dauert eine halbe Stunde. Zu besonderen Anlässen, überwiegend Jubiläen, gönnte sich die Serie eine ganze Stunde oder sogar drei Folgen am Stück. Hinzu kommen tägliche Wiederholungen am Morgen und seit Frühjahr 2002 die Wiederholung aller fünf Folgen der abgelaufenen Woche hintereinander am Samstagvormittag (GZSZ Brunch). Eine um etwa zweieinhalb Jahre versetzte Wiederholung auf Vox flog inzwischen wieder aus dem Programm. Außerdem sendete RTL mehrmals einen Gameshow-Ableger namens Gute Zeiten, schlechte Zeiten – Super Cup. Im Juni 2004 lief die 3000. Folge von GZSZ (auf mehr Folgen brachte es im deutschen Fernsehen nur die US‑Soap Reich und schön).

Dass auch andere Sender sich an dem erfolgreichen Genre und idealen Werbeumfeld versuchen würden, war nur eine Frage der Zeit. Doch selbst bei der Kopie war RTL der Schnellste: Auch die zweite deutsche Daily Soap, Unter uns, startete dort Ende 1994, wenige Wochen später folgten Verbotene Liebe und Marienhof in der ARD. Diese ersten vier konnten sich als einzige etablieren. Versuche von ZDF (Jede Menge Leben), Sat.1 (So ist das Leben – Die Wagenfelds; Geliebte Schwestern), RTL 2 (Alle zusammen – jeder für sich) und Pro Sieben (Mallorca – Suche nach dem Paradies) scheiterten.

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