Der Sechs-Millionen-Dollar-Mann

1988–1991 (RTL). 106‑tlg. US-Abenteuerserie („The Six Million Dollar Man“; 1973–1978).

Der Astronaut Steve Austin (Lee Majors) zieht sich bei einem Unfall während eines Testflugs so schwere Verletzungen zu, dass er „bionisch“ wiederhergestellt wird. Regierungschirurg Dr. Rudy Wells (Allan Oppenheimer, ab der dritten Staffel: Martin E. Brooks) ersetzt in einer sechs Millionen Dollar teuren Operation Austins Beine, einen Arm und ein Auge durch atomar betriebene, elektromechanische Prothesen. Sie verleihen Austin übernatürliche Kräfte. Er ist stärker, sieht schärfer und rennt schneller als jeder normale Mensch. So erfüllt er für die Regierung geheime Missionen, in denen er gegen internationale Schwerverbrecher, gefährliche Wissenschaftler und von Außerirdischen ferngesteuerte Monster kämpft (die Serie enthüllt exklusiv, dass das sagenumwobene amerikanische Riesentier Bigfoot in Wahrheit ein Superroboter ist, der im Auftrag von Außerirdischen ihre Basis auf der Erde beschützt, aber das nur am Rande).

Oscar Goldman (Richard Anderson) ist Austins Chef und Ansprechpartner bei der Regierung, Peggy Callahan (Jennifer Darling) seine Sekretärin. Als Austins Jugendliebe Jaime Sommers (Lindsay Wagner) bei einem Fallschirmabsturz schwer verletzt wird, bettelt Steve darum, auch ihr eine bionische Operation zu verpassen. Dr. Wells schafft so in einer noch teureren Operation die Sieben-Millionen-Dollar-Frau (mit ebenfalls zwei bionischen Beinen und einem bionischen Arm, aber Superohr statt Auge), die dann ebenfalls für die Regierung in ähnlichen Missionen im Einsatz ist. Ihr Körper akzeptiert die neuen Körperteile allerdings nicht, und sie wird sterben müssen …

… bis die Produzenten merkten, wie gut die Frau für die Quoten war. Sie erweckten sie mit einer der genialsten Spin-off-Ideen der Fernsehgeschichte wieder zum Leben: Es stellt sich heraus, dass es die Nähe zu Austin ist, die ihre Stromkreise stört, also muss sie wegziehen, ein neues Leben beginnen und also hinein in eine neue Serie: Die Sieben-Millionen-Dollar-Frau. Irgendwie schaffte sie es aber trotzdem gelegentlich, in seiner Serie vorbeizuschauen und gemeinsame Einsätze mit Austin zu bestreiten. Im Gegenzug war Lee Majors hin und wieder Gast in ihrer Serie; die Darsteller Brooks, Anderson und Darling spielten ihre Rollen sogar in beiden Serien regelmäßig. Gelegentlich überschritten auch Fälle die Grenze von einer Serie zur anderen, und manchmal sogar wieder zurück.

Das hörte auf, als Die Sieben-Millionen-Dollar-Frau in den USA von ABC zu NBC wechselte, allerdings tauchte Oscar Goldman (als einziger Serienschauspieler in der Geschichte) weiterhin in der gleichen Rolle zur gleichen Zeit auf zwei Networks auf. Es gibt übrigens auch einen bionischen Hund namens Max, der in mehreren Folgen vorkam. Einen Sieben-Millionen-Dollar-Mann namens Barney Miller zu erschaffen, quasi als Backup, falls mit Austin mal was schief läuft, stellte sich als keine so gute Idee heraus. Austin fand es nicht so toll, dass der Neue teurer und überlegen war, während der Neue der einzige Millionen-Dollar-Mann sein und Austin loswerden wollte. Nach drei TV-Movies (von denen bisher keiner in Deutschland gezeigt wurde), in denen u. a. Austins Sohn einen Unfall hatte und … genau: bionisch wurde und Sandra Bullock eine Behinderte spielte, die dank Bionics wieder gehen konnte, heirateten der Sechs-Millionen-Dollar-Mann und die Sieben-Millionen-Dollar-Frau schließlich (und wurden also wohl zum „13-Millionen-Dollar-Ehepaar“).

Die Sendungen basierten auf dem Roman „Cyborg“ von Martin Caidin. In der Zeichentrickserie Die 6-Millionen-Dollar-Familie wurde die Grundidee später adaptiert. Trotz des Titels wirkte die Serie etwas billig, was kein Wunder war. Um Geld zu sparen, setzte die Produktionsfirma Universal u. a. durch, dass Ausschnitte aus anderen Filmen wiederverwendet wurden: U-Boot-Aufnamen von „Eisstation Zebra“ und Robotergeräusche von „How To Frame A Figg“.

Heroes

Ab 10. Oktober 2007 (RTL2). US-Mysteryserie von Tim Kring („Heroes“; seit 2006).

Plötzlich entdecken ganz gewöhnliche Menschen auf der ganzen Welt, dass sie außergewöhnliche Kräfte haben. Der Politiker Nathan Petrelli (Adrian Pasdar) kann fliegen, sein Bruder, der Krankenpfleger Peter Petrelli (Milo Ventimiglia) lernt es ebenfalls, denn er absorbiert die Fähigkeiten anderer Helden. Ausgerechnet der Knastinsasse D.L. Hawkins (Leonard Roberts) kann durch Wände gehen, seine Frau, die Stripperin Niki Sanders (Ali Larter), ist eine gespaltene Persönlichkeit und beschützt die eine vor der anderen und umgekehrt, während ihr kleiner Sohn Micah (Noah Gray-Cabey) mit Elektrogeräten kommuniziert. Der Comicfan Hiro Nakamura (Masi Oka) kann die Zeit anhalten, der Polizist Matt Parkman (Greg Grunberg) Gedanken lesen, der Junkie Isaac Mendez (Santiago Cabrera) im Drogenrausch die Zukunft malen, und Cheerleader Claire Bennet (Hayden Panettiere) ist unverwundbar. Ihr Vater (Jack Coleman) weiß über die Superhelden Bescheid, während Professor Mohinder Suresh (Sendhil Ramamurthy) mehr über sie herauszufinden versucht – ein Unterfangen, das schon sein Vater begonnen hatte. Die Heroes wissen zunächst nicht so recht, woher ihre Kräfte kommen und was sie damit anfangen sollen, finden aber allmählich heraus, dass sie vielleicht ganz nützlich sind, um gemeinsam die Welt zu retten.

Die Serie wird mittwochs um 20.15 Uhr laufen.

Vox-Programm löst sich auf

Das Freitagabendprogramm von Vox schwindet dahin. Erst im Februar hatte der Sender diesen dritten Abend mit US-Krimiserien etabliert, dessen Einschaltquoten zwar nicht an die des Montags und Mittwochs heranreichen, aber die des Freitags deutlich aufpoliert haben. Nachdem vorgestern der US-Sender NBC bereits Crossing Jordan – Pathologin mit Profil, die erste der beiden Vox-Freitagsserien, abgesetzt hatte, beendete CBS inzwischen auch die andere, Close To Home. Jeweils eine Staffel steht in Deutschland noch aus.

Weitere Lücken im Dienstagabend- und Werktagsnachmittagsprogramm ergeben sich durch die bereits beschlossene Einstellung der Serien Gilmore Girls und Eine himmlische Familie beim US-Sender The CW.

Der Nachschub für montags und mittwochs ist dagegen vorerst gesichert: CSI: NY (ebenso wie die anderen beiden CSISerien) und das großartige Boston Legal wurden verlängert, eine neue Staffel von The Closer beginnt beim Sender TNT bereits nächsten Monat, und in letzter Minute erhielt auch Criminal Intent – Verbrechen im Visier den Zuschlag für weitere 22 Folgen. Zwar warf NBC auch diese Serie nach sechs Jahren aus dem Programm, doch läuft sie in Zukunft beim kleineren Kabelsender USA, und damit in Deutschland auch weiterhin bei Vox.

Die dritte Montagsserie, The District – Einsatz in Washington, ist sowieso schon so lange abgesetzt, dass sich niemand mehr darum schert, aber da liegen ja noch 52 ungesendete Folgen aus den Jahren 2002 bis 2004 herum.

Immerhin einige Stunden Programm hat Vox also noch übrig — es sei denn, RTL bedient sich weiterhin so freimütig.

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Michael, 16. Mai 2007, 14:32.

Fall für die Pathologie

In dieser Woche geben die amerikanischen Fernsehsender bekannt, was sie ab Herbst zu senden gedenken. „Upfronts“ nennt man diese Veranstaltungen für Werbewirtschaft und Medien, und jeden Tag ist ein anderer Sender an der Reihe.

Neben den neuen Serien, die Deutschland frühestens 2008 erreichen, kann man den veröffentlichten Programmplänen entnehmen, welche Serien ihr Ende gefunden haben. Die Einstellung einiger Klassiker war bereits bekannt (King Of Queens, Gilmore Girls), andere wurden kalt von ihrem Fehlen im Herbstprogramm erwischt. Und so ist es eine Ironie des Schicksals, dass die erste Serie, die bei den diesjährigen Upfronts über den Jordan ging, Crossing Jordan war. Am Mittwoch läuft in den USA die letzte Folge.

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Michael, 15. Mai 2007, 01:26.

Aus für „Harald Schmidt“

Coole reißerische Überschrift, oder? Und total irreführend!

Formal ist sie allerdings zutreffend: Die halbstündige ARD-Sendung Harald Schmidt, die derzeit in vielen Wochen mittwochs und donnerstags um 22.45 Uhr zu sehen ist, wird es ab Herbst nicht mehr geben. Stattdessen startet Ende Oktober die neue Sendung Schmidt und Pocher, die dann wöchentlich donnerstags gezeigt wird und eine Stunde dauert. Schmidt ist Harald Schmidt, bekannt aus Harald Schmidt, Pocher ist Oliver Pocher, ARD-Zuschauern weitgehend unbekannt. Was aus Manuel Andrack wird, sagt niemand.

Ab Oktober müssen sich also zwei sendungsausfüllende Fernsehpersönlichkeiten aus unterschiedlichen Generationen damit abfinden, nur noch jeweils eine halbe eigene Sendung zu haben. Ergänzen werden sie sich prima: Schmidt musste sich nie vorwerfen lassen, ein großer Sympathieträger zu sein, sondern glänzt im Idealfall durch beißende Komik, Sarkasmus und hintergründige Pointen. Pocher ist zwar frech und vorlaut, aber eigentlich jemand, den man zwar unwitzig, aber kaum unsympathisch finden kann.

Ob auch ihre beiden kleinen Zielgruppen mit kleiner Schnittmenge sich zu zu einer größeren Gruppe vereinen werden, ist allerdings fraglich. Denn für Oliver Pocher, der bisher eher dem Raab-Universum als dem Schmidt-Dunstkreis angehörte, bedeutet der Wechsel von ProSieben zum Ersten, sich wohl vom Großteil seiner Fans verabschieden zu müssen. Niemand kann so blauäugig sein zu glauben, die ARD werde dank Pocher plötzlich massenweise junge Zuschauer anziehen. Auch Harald Schmidt hatte vor seinem Wechsel zur ARD mehr junge als alte Zuschauer. Jetzt ist das Verhältnis umgekehrt. Und dass es die Langeweile, die man seiner Show heute oft vorwirft, im letzten Jahr seiner Sat.1-Show noch nicht gegeben habe, kann niemand behaupten.

Das Problem der ARD ist, dass viele junge Zuschauer sie gar nicht kennen, gar nicht auf die Idee kommen, dort könnte irgendetwas gezeigt werden, das sie interessiert.
Als der Film „Shrek“ ein Jahr nach der ARD-Ausstrahlung zum ersten Mal im Privatfernsehen lief, hielten viele jüngere Menschen das für eine Free-TV-Premiere und nutzten die vermeintlich erste Chance, den Film kostenfrei zu sehen. Kosten- und zugleich werbefrei hatten sie sich entgehen lassen. Das gleiche Bild bei „Was Frauen wollen“ und „E-Mail für dich“. Das heißt nicht, dass diese Filme bei der ARD-Ausstrahlung erfolglos waren, sondern nur, dass das Potenzial weitaus größer gewesen wäre. Ebenso wenig heißt das, dass die ARD den Versuch gleich bleiben lassen sollte, Programm für junges Publikum zu machen. Im Gegenteil. Langfristig hat sie keine andere Wahl. Ihr Durchschnittszuschauer hat noch eine Lebenserwartung von etwa 22 weiteren Jahren. Selbst der durchschnittliche Zuschauer der Sendung mit der Maus ist ungefähr 40 Jahre alt. Das heißt auf jeden Fünfjährigen, also auf jedes Mitglied der eigentlichen Zielgruppe der Maus, kommt ein 75-jähriger.

Jede Bemühung, das ARD-Programm auch für jüngere Zuschauer attraktiv zu machen, ist willkommen und richtig. Nur schnelle Wunder sollte niemand erwarten.

Michael, 14. Mai 2007, 18:05.

Al in L.A.

Wer wissen will, was Ed O’Neill in all den Jahren gemacht hat, seit er nicht mehr Al Bundy ist, oder wer sich dafür interessiert, wie Law & Order-Produzent Dick Wolf die 50er-Jahre-Serie Polizeibericht, die schon Vorlage für den deutschen Krimiklassiker Stahlnetz war, in die Neuzeit überträgt, der kann sich heute die neue Serie Polizeibericht Los Angeles anschauen, denn darin spielt Ed O’Neill die Hauptrolle. Wer nicht, nicht. Denn es passiert in der heutigen Zeit ja nicht grundlos, dass die deutsche Erstausstrahlung einer amerikanischen Krimiserie an Super RTL gefallen ist.

Polizeibericht Los Angeles, sonntags um 21.50 Uhr bei Super RTL (jeweils zwei Folgen).

Michael, 13. Mai 2007, 16:05.

19

In the Eurovision Song Contest 2006 the final Platzierung of the German Beitrag was fifteen.
In Helsinki it was nineteen.
In-in-in-in-in-in-in Helsinki it was nineteen.
Ni-ni-ni-ni-ni-ni-ni-ni-ni-ni-nineteen.

(frei nach Paul Hardcastle)

Und hier sind noch sieben Dinge, die uns der Eurovision Song Contest 2007 gelehrt hat:

  1. Finnen laufen gern ohne Hosen herum.
  2. Serben bringen Glück.
  3. Entweder waren Hutträger der diesjährige Trend, oder Roger Cicero saß noch bei mindestens zwei weiteren Ländern heimlich am Schlagzeug.
  4. Der prominenteste Finne ist der Weihnachtsmann.
  5. Die Gewerkschaft der albernen Tänzer konnte auch in diesem Jahr verhindern, dass auf lästiges Hintergrundgezappel verzichtet wurde.
  6. Wer aus zwei Nummer-Eins-Hits („Eins zwei Polizei“ und „Cotton Eye Joe“) einen neuen Hit zimmert, wird trotzdem nur Zweiter.
  7. Ich bin und bleibe ein großer Fan von Peter Urban, dessen grandioser Kommentar eine üppige Reparationszahlung für jedes noch so langweilige Lied ist. Gleiches gilt für das Verhältnis von Thomas Hermanns zur Gesamtveranstaltung.

Übrigens: Noch jemand außer mir, der die abgekürzte Punktevergabe blöd findet?

Michael, 13. Mai 2007, 01:50.

Europa sucht den Superstar

Merkwürdig. Es ist Samstagabend, im Fernsehen singen Menschen um die Wette, und nirgendwo tauchen Dieter Bohlen oder Heinz Henn auf, um ihren Senf dazuzugeben. Sehr ungewohnte Situation.

Michael, 12. Mai 2007, 21:50.

Bye bye Bobo

Ich finde es schade, dass DJ Bobo im Halbfinale des Eurovision Song Contest ausgeschieden ist, ich hätte ihn morgen Abend gern gesehen. DJ Bobo ist einer der sympathischsten Entertainer unserer Zeit, der einfach nur ganz furchtbar entsetzliche Musik macht. Zum Glück musste Deutschland gestern nicht antreten und ist fürs Finale gesetzt, weil wir so viel Geld bezahlen so toll sind.

Wer mehr über den aktuellen Grand Prix wissen oder tolle Preise gewinnen will, sollte bei Stefan reinlesen, der darüber in diesen Tagen sogar noch mehr schreibt als über Anrufgewinnspiele, und wer in Grand-Prix-Geschichte schwelgen möchte, sei herzlich hierher eingeladen.

Michael, 11. Mai 2007, 13:31.

send-ungUm BENANNT

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze und das ZDF seine eigene Rechtschreibung. Deshalb heißt das neue ZDF-Wochenjournal mit Kay-Sölve Richter nach hauseigener Schreibung  ZDFwochen-journal. Bisher buchstabierte man es Top 7.

Michael, 11. Mai 2007, 13:20.
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