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Die Alm

Mittwoch, 7. Januar 2009, 13:15

2004 (ProSieben). „Promischweiß und Edelweiß“. Reality-Show mit Sonya Kraus und Elton.

Möchtegern-Prominente stellen sich der Herausforderung, einige Zeit in einer urigen Hütte in den Bergen zuzubringen und dort ein luxusfreies Bauernleben wie vor 100 Jahren zu führen. Zu den Probanden gehören – nicht immer gleichzeitig: René Weller, Detlef „D!“ Soost, Kelly Trump, Daniel Lopes, Kader Loth, Diana Herold, Andrea Kempter, Lorenzo, Tatjana Gsell, Gunter Gabriel, Djamila Rowe und Nico Schwanz. Die Zuschauer können niemanden herauswählen, aber bestimmen, wer eine Dschungelprüfung… nein: wer der „Sepp des Tages“ wird und irgendwelche fiesen Extraaufgaben erledigen muss, damit es z.B. warmes Essen für alle gibt. Natürlich mussten Bauern vor 100 Jahren nicht zwingend in Gülle baden, aber ohne das wäre es ja nur halb so ulkig. Eine gewisse Frau Kader Loth, die sich wohl Jahre vorher für „Penthouse“ ausgezogen hatte, gerade erst bei Big Brother herausgewählt worden war und schon in einer „Promi“-Ausgabe vom Frauentausch auf einem Bauernhof leben musste, wurde am Ende zur Almkönigin gekürt.

Die Show verband die Grundidee von Schwarzwaldhaus 1902 mit dem Ereignis-Charakter und B-Promi-Faktor der Dschungel-Show Ich bin Star – Holt mich hier raus, war dabei aber ungleich trashiger. Pate stand vermutlich auch die US-Show The Simple Life, die Pro Sieben kurz zuvor gezeigt hatte. Drei Wochen lang liefen täglich einstündige Live-Shows zur Primetime. Eigentlich hatte die Show nach zwei Wochen enden sollen, doch kurz vor dem geplanten Finale beschloss Pro Sieben spontan, wegen anhaltend guter Einschaltquoten die Herrschaften eine Woche länger auf der Alm zu halten. Anfang 2005 folgte das ähnliche Format Die Burg.

Die Alte

Freitag, 24. Februar 2012, 06:01

Das ZDF ist endlich in den 80er-Jahren angekommen, und die Emanzipation hat den Freitagabend erreicht. In keinem der 20.15-Uhr-Krimis am Freitag hatte bisher eine Frau eine Rolle gespielt, die darüber hinaus gegangen war, den Ermittlern Kaffee zu kochen oder als verstörte Angehörige eines Mordopfers verdächtig in einer Villa herumzustehen. Doch jetzt wird alles anders, denn schon lange stellte sich die Frage, warum nicht auch eine Frau das Recht haben sollte, dieselben altmodischen Klischeeverfilmungen zu spielen wie Männer.

Die Redaktionskonferenz, in der das ZDF die neue Serie Die Chefin beschloss, stelle ich mir so vor:

– „Also gut, Katharina Böhm spielt die Kommissarin. Die war schon in Das Erbe der Guldenburgs super. Hat jemand eine Idee, wie die Serie aussehen könnte?“
– „Wir haben da noch etliche Drehbücher von Der Alte rumliegen, von denen manche erst fünfmal verfilmt wurden. Die könnten wir nochmal nehmen.“
– „Superidee. Aber ist diese Art von Fernsehen im Jahr 2012 noch zeitgemäß?“
– „Die Kommissarin könnte zusätzlich dauernd Erdnüsse essen.“
– „Das ist ja total crazy! Genau so machen wir’s!“

Und so entwickelt sich der neue Freitagskrimi des ZDF wie die meisten Freitagskrimis vor ihm auch. Die Ermittlerin steht mit ihrem Kollegen in Münchner Villen herum, wo die komplett verdächtige reiche Familie, inklusive obligatorischer rauchender Oma im Rollstuhl, verstört dreinblickt, untermalt von penetrant irritierender Psychomusik.


Die Ermittler fragen Alibis ab und stellen verbale Fallen wie aus dem Lehrbuch für Krimiautoren von 1969, in die die Einfaltspinsel von Verdächtigen pflichtgemäß reintappen.

– „Kim Landauer ist heute morgen vom Balkon gestürzt.“
– „Was? Das kann nicht sein. Warum sollte sie sich umbringen wollen?“
– „Von Selbstmord habe ich doch gar nichts gesagt.“

Doch dann, nach etwa der Hälfte der ersten Episode, muss jemand mehrere Seiten des Drehbuchs gekapert haben, und einige Elemente der Serie biegen in eine Richtung ab, die man von Autor Orkun Ertener, der viel für seinen KDD – Kriminaldauerdienst gepriesen wurde, erwartet hatte. Die Chefin bekommt ein Vor- und Privatleben und schnüffelt heimlich seit vier Jahren in eigener Sache: Damals wurde ihr Mann erschossen, ebenfalls ein Polizist, und noch immer hat niemand die genauen Umstände herausgefunden. Das wird wohl der rote Faden, der sich beiläufig durch die Serie ziehen soll.

Vorher kommt aber noch wie aus dem Nichts eine unerwartete Ladung Selbstironie, als Chefins neuer Kollege einen lebensgroßen Derrick aus Pappe in seinem Büro aufstellt.


Screenshots: ZDF

Das macht die Premiere der Chefin insgesamt noch nicht zu aufregendem oder ungewöhnlichem Fernsehen, gibt aber zumindest ein bisschen Hoffnung.

Die Chefin, heute um 20.15 Uhr im ZDF.

Die Anwälte

Sonntag, 13. Januar 2008, 01:41

2008 (RTL); 2008 (ARD). 8-tlg. dt. Anwaltsserie.

In der Hamburger Anwaltskanzlei Blum-Franzen-Britten arbeitet man zusammen, nicht nebeneinander her. Jeden Tag treffen sich in einer gemeinsamen Konferenz die Anwälte der verschiedenen Fachgebiete, damit jeder die Möglichkeit hat, sich in die aktuellen Fälle einzubringen. Die Namensgeber der Kanzlei sind der Straf- und Zivilrechtler Sebastian Britten (Kai Wiesinger), die Familienrechtlerin Marita Blum (Julia Bremermann), die vor kurzem ihre Tochter verloren hat, und Lothar Franzen (Alexander Held), der Dienstälteste, quasi der Vater der Kanzlei. Sie sind Teilhaber und beschäftigen die angestellten Anwälte Dilek Genc (Carolina Vera) und Thomas Welka (Johannes von Bülow) sowie die Anwaltsgehilfin Renée (Vera Baranyai). Welka ist der Neuling, der seine frühere Kanzlei in München verlassen musste, weil er es mit dem Gesetz nicht so genau nahm, um seinen Fall zu gewinnen. Die Anwälte beschäftigen sich mit relevanten Themen wie Entmündigung und Gewalt in der Familie ebenso wie mit skurrilem Kleinkram.

Originelle und gut gespielte Serie im Stil von Boston Legal, ohne deren Grad von Albernheit zu erreichen. Weit spektakulärer als die Serie Selbst war aber der Umgang mit ihr. Ein Jahr lang ließ RTL die fertig produzierte Serie ungesendet herumliegen und beteuerte derweil immer wieder, an die Serie zu glauben. Exakt eine einstündige Folge lief dann an einem Donnerstag im Januar 2008 um 21.15 Uhr, dann setzte RTL die Serie schon wieder ab. Im Spätsommer 2008 gaben RTL und die ARD gemeinsam bekannt, dass die ARD die Serie gekauft habe. So zügig wie selten zuvor räumte die ARD einen Sendeplatz am Montagabend um 20.15 Uhr frei, wo die Serie zwar andere Zuschauer fand, insgesamt aber noch weniger als bei RTL und deshalb auch hier als großer Flop galt. Immerhin zeigte die ARD dennoch alle Folgen.

Die Aubergers

Dienstag, 23. Dezember 2008, 17:24

1997–1998 (ZDF). 14-tlg. dt. Familienserie von Gabriela Sperl, Regie: Karin Hercher und Peter Deutsch.

Der Familienpatriarch Herbert Auberger (Dieter Eppler) verfügt, dass seine Söhne Harry (Gerhart Lippert) und Albert (Mark Kuhn) sein Erbe antreten und gemeinsam die Familienkanzlei übernehmen. Beide mögen sich nicht und haben völlig unterschiedliche Ansichten und Einstellungen: Albert geht es nur um den Profit, Harry möchte den kleinen Leuten helfen. Trotzdem werden sie natürlich ein gutes Gespann. Harry ist mit Susanne (Silvia Reize) verheiratet, ihre Kinder heißen Dany (Martin Kluge) und Molly (Bernadette Heerwagen). Alberts Frau ist Theresa (April Hailer), der gemeinsame Sohn Stephan (Fabian Zapatka). Luise Auberger (Ursula Lingen) ist Harrys Mutter.

Die 50-Minuten-Folgen liefen freitags um 19.25 Uhr.

Die Ausgeflippten

Freitag, 17. Juli 2009, 22:53

1988-1990 (Sat.1); 1992 (Kabel 1). 90-tlg. US-Sitcom von Susan Harris („Soap“; 1977-1981).

Parodie auf Seifenopern: Die Geschichte zweier Schwestern, eine reich und eine arm. Das wohlhabende Ehepaar Jessica (Katherine Helmond) und Chester Tate (Robert Mandan) hat drei Kinder: Eunice (Jennifer Salt), Corinne (Diana Canova) und Billy (Jimmy Baio). Chester ist seiner Frau regelmäßig untreu, dafür wird Jessica wegen Mordes verurteilt. Den hat aber ebenfalls Chester begangen. Er kommt in den Knast, bricht jedoch gemeinsam mit dem Mörder Dutch (Donnelly Rhodes) aus, der wiederum mit Eunice durchbrennt. Corinne heiratet den Priester Timothy Flotsky (Sal Viscuso) und bekommt ein Baby von ihm, das vom Teufel besessen ist. Jessicas Vater, der Major (Arthur Peterson), spielt immer noch Krieg, weil er nicht merkt, dass der längst vorbei ist. Benson (Robert Guillaume) ist der vorlaute Butler der Familie, sein Nachfolger wird später Saunders (Roscoe Lee Browne).

Jessicas Schwester Mary Dallas Campbell (Cathryn Damon) lebt in einer Arbeiterfamilie mit ihrem Mann Burt (Richard Mulligan), dem schwulen Sohn Jodie (Billy Crystal) und dem kriminellen Sohn Danny (Ted Wass), der aus der Mafia austreten möchte, als Gegenleistung aber Burt umbringen soll, der lange vorher Marys ersten Mann ermordet hat. Er lässt ihn leben, und statt zu sterben wird Burt erst von Außerirdischen entführt und geklont und später Sheriff.

Die Amerikaner mögen Soaps, bösartige Parodien auf sie mögen sie nicht. ABC erhielt nach dem Start von Soap 32.000 Briefe. Neun davon verteidigten die Show, die restlichen teilten die Meinung eines Priesters, die Show versuche, „unsere moralischen Werte zu unterminieren“. Dabei war die Sitcom vor allem eines: hemmungslos albern. Jede Folge begann mit einem ausführlichen Rückblick auf die bisherigen Ereignisse, der mit dem Satz schloss: „Sind Sie jetzt sehr durcheinander? Verwirrt? Nach dieser Folge werden Sie alles besser verstehen!“

26 Folgen waren bereits Anfang der 80er-Jahre unter dem Titel Soap oder Trautes Heim in den Dritten Programmen gelaufen. Sat.1 zeigte später 65 und Kabel 1 weitere 25 Folgen. Butler Benson bekam nach einiger Zeit seine eigene Serie, Benson. Serienerfinderin Susan Harris hatte ihren größten Erfolg später mit den Golden Girls.

Die Axt im Haus hätte ihn erspart

Mittwoch, 4. Februar 2009, 08:19

Noch ahnt der Rentner Eduard Z. nicht, dass er im nächsten Augenblick Opfer eines Geburtstagstexts werden wird. Dies ist kein Einzelfall.

Eduard Zimmermann wird heute 80 Jahre alt, und eigentlich ist er ja doch ein Einzelfall. Generationen von Fernsehzuschauern hat er verstört. Wenn Zimmermann in Aktenzeichen XY… ungelöst vor die Kamera trat, wusste man: Gleich kommen schlechte Menschen, dargestellt von schlechten Schauspielern. Und die echten wie die falschen laufen frei herum. Sah man ihn in Vorsicht, Falle!, erfuhr man, dass spätestens morgen jedermanns Oma Opfer hinterhältiger Juwelendiebe werden würde.

Lieber Ede, zum Geburtstag haben wir ein ganz besonderes Präsent von hohem materiellen und ideellem Wert für Sie, das wir Ihnen gern schicken möchten. Es ist etwas sperrig, weshalb wir Sie bitten möchten, uns 20 Euro für Versand und Bearbeitung zu überweisen, und das Präsent ist Ihnen gewiss! Dieses fantastische Angebot gilt nur für Sie.

Allen anderen zeigen wir zu Eduard Zimmermanns Geburtstag noch einmal den Anfang der XY-Premiere aus dem Jahr 1967.

Die Bergretter

Donnerstag, 12. Januar 2012, 06:57

Seit 2009 (ZDF). Österreich.-dt. Heimatserie.

Andreas Marthaler (Martin Gruber) ist ein furchtloser Abenteurer und leidenschaftlicher Kletterer. Mit seinen Kollegen von der Bergwacht rettet er Abgestürzte in der Steiermark. Sein bester Freund Stefan ist in den Bergen ums Leben gekommen, seitdem kümmert sich Andreas um dessen Witwe Emilie Hofer (Stefanie von Poser) und deren Kinder Lukas (Dustin Raschdorf) und Hanna (Stefanie Robotka).Ein bisschen kümmert er sich aber auch noch um seine eigene Freundin Sarah (Stephanie Stumph). Chef der Bergwacht ist der Bürgermeister-Sohn Tobias Herbrechter (Markus Brandl), zum Team gehören weiter Toni Stössel (Stephan Zinner; ab Folge 5: Martin Klempnow), Bea Kleinert (Paula Paul) und der Hubschrauberpilot Michael Dörfler (Robert Lohr).

Zwei Staffeln der Serie liefen donnerstags um 20.15 Uhr mit 45-minütigen Episoden unter dem Titel Die Bergwacht. Anfang 2012 wandelte das ZDF die Serie in eine Filmreihe mit 90-minütigen Episoden um. Der Sendeplatz blieb gleich, aber der Titel änderte sich in Die Bergretter. Weil es ja viel dramatischer ist, wenn abends im Fernsehen zur besten Sendezeit jemand gerettet wird als wenn nur jemand wacht.

Die Donnerstags-Bergserien des ZDF konnten leicht für Verwirrung sorgen: Die Bergwacht bzw. Die Bergretter liefen im Wechsel mit dem Bergdoktor. In allen Serien stand Martin Gruber im Mittelpunkt. Allerdings war dies in der Bergwacht der Name des Schauspielers und beim Bergdoktor der Name der Rolle.

Die Bergwacht

Donnerstag, 12. Januar 2012, 06:53

Seit 2009 (ZDF). Österreich.-dt. Heimatserie.

Andreas Marthaler (Martin Gruber) ist ein furchtloser Abenteurer und leidenschaftlicher Kletterer. Mit seinen Kollegen von der Bergwacht rettet er Abgestürzte in der Steiermark. Sein bester Freund Stefan ist in den Bergen ums Leben gekommen, seitdem kümmert sich Andreas um dessen Witwe Emilie Hofer (Stefanie von Poser) und deren Kinder Lukas (Dustin Raschdorf) und Hanna (Stefanie Robotka).Ein bisschen kümmert er sich aber auch noch um seine eigene Freundin Sarah (Stephanie Stumph). Chef der Bergwacht ist der Bürgermeister-Sohn Tobias Herbrechter (Markus Brandl), zum Team gehören weiter Toni Stössel (Stephan Zinner; ab Folge 5: Martin Klempnow), Bea Kleinert (Paula Paul) und der Hubschrauberpilot Michael Dörfler (Robert Lohr).

Zwei Staffeln der Serie liefen donnerstags um 20.15 Uhr mit 45-minütigen Episoden unter dem Titel Die Bergwacht. Anfang 2012 wandelte das ZDF die Serie in eine Filmreihe mit 90-minütigen Episoden um. Der Sendeplatz blieb gleich, aber der Titel änderte sich in Die Bergretter. Weil es ja viel dramatischer ist, wenn abends im Fernsehen zur besten Sendezeit jemand gerettet wird als wenn nur jemand wacht.

Die Donnerstags-Bergserien des ZDF konnten leicht für Verwirrung sorgen: Die Bergwacht bzw. Die Bergretter liefen im Wechsel mit dem Bergdoktor. In allen Serien stand Martin Gruber im Mittelpunkt. Allerdings war dies in der Bergwacht der Name des Schauspielers und beim Bergdoktor der Name der Rolle.

Die Bertinis

Freitag, 28. Dezember 2007, 22:17

1988 (ZDF). 5-tlg. dt. Drama von Egon Monk (Buch und Regie) nach dem Roman von Ralph Giordano.

Die (Über-)Lebensgeschichte einer halbjüdischen Familie in Deutschland von 1882 bis 1945. Im Mittelpunkt stehen der gescheiterte Pianist und Dirigent Alf Bertini (Tomas Visek, später: Peter Fitz) und seine jüdische Frau Lea Lehmberg (Nina Hoger, später: Hannelore Hoger). Alf ist der Sohn des sizilianischen Kapellmeisters Giacomo Bertini (Nino de Angelo, später: Drafi Deutscher) und der Schwedin Emma Ossbahr (Christine Röthig, später: Elfriede Kuzmany). Leas Eltern sind Rudolph Lehmberg (Matthias Zimmerling, später: Robert Zimmerling) und Recha Seelmann (Zuzana Frenglova, später: Gisela Trowe). Alf und Lea bekommen drei Söhne: Cesar (Till Dunckel, später: Florian Fitz), Roman (Sebastian Eble, später: Daniel Hajdu) und Ludwig (Aslak Maiwald, später: Holger Handtke).

Sie leben in ärmlichen Verhältnissen in Hamburg und kämpfen darum, dass es ihre Kinder einmal besser haben, bis Hitler die Macht ergreift. Sie machen früh die Bekanntschaft des Gestapo-Manns „Melone“ (Gerd Haucke), verlieren Arbeit und Plätze in der Schule und schließlich die Wohnung, als Eitel-Fritz Hattenroth (Karl-Heinz von Hassel) sie hinauswirft. Sie flüchten aufs Land, wo sich der Terror fortsetzt, und landen wieder in der Stadt. Zwei Freunde von Roman helfen ihnen: der verkrüppelte Nazi-Gegner Erich Snider (Willy Bartelsen) und Romans Ex-Freundin Erika Schwarz (Rosel Zech). Kurz vor der Verhaftung Leas durch die Gestapo versteckt sich die Familie in einem rattenverseuchten Keller. Snider versorgt sie mit Essen, bis er kurz vor Kriegsende erwischt und getötet wird. Die Bertinis überleben mit Müh und Not.

Der autobiografische Roman Giordanos war 1982 auf große Resonanz gestoßen: So erschütternd und lebensnah war das Schicksal einer von den Nazis so genannten „jüdisch versippten Familie“ noch nicht geschildert worden. Das Buch wurde zum Bestseller. Fünf Jahre lang arbeitete Egon Monk an seiner Verfilmung, die in Koproduktion mit dem österreichischen, französischen und Schweizer Fernsehen entstand. Sie löste nicht nur bei den Kritikern Lobeshymnen aus, sondern wurde auch zum Publikumserfolg: Im Schnitt sahen über sieben Millionen Zuschauer die Folgen.

Die einzelnen Teile hatten Spielfilmlänge und liefen innerhalb weniger Tage zur Primetime.

Die Biene Maja

Samstag, 15. Dezember 2007, 18:14

1976–1980 (ZDF). 104-tlg. dt.-jap. Zeichentrickserie für Kinder nach den Geschichten von Waldemar Bonsels.

Die Biene Maja ist eine abenteuerlustige und neugierige Biene, die das Leben genießen und Spaß haben will. Nur am Anfang ist sie etwas schüchtern und mag nicht gleich aus der Wabe schlüpfen, doch dann lernt sie fliegen und will die Welt kennen lernen. Ihr Freund Willi begleitet sie bei allen Abenteuern, jedoch nur widerwillig. Er ist faul, feige und verfressen und beklagt sich unentwegt, ist aber dennoch der große Sympathieträger. Auch der Geschichten erzählende Grashüpfer Flip lässt den Tag lieber ruhig angehen, ist dabei aber wesentlich entspannter als Willi.

Die weiteren Freunde und Bewohner der Klatschmohnwiese sind die Bienenlehrerin Kassandra, die an Maja oft genug verzweifelt, die Libelle Schnuck, die Stubenfliege Puck, der schüchterne Regenwurm Max, das Glühwürmchen Jimmy, der Tausendfüßler Hieronimus – ein Philosoph, dem es schwer fällt, Entscheidungen zu treffen -, der fleißige Ameisenführer Paul Emsig und der gutherzige Borkenkäfer Kurt. Gefahr droht den Bienen vor allem seitens der Spinne Thekla, in deren Netz man sich verfangen kann. Später kommt noch die kluge Maus Alexander der Große dazu. Und alle lieben Maja.

Majas Synchronsprecherin war die damals elfjährige Scarlet Lubowski, Willis knarzende Stimme gehörte Eberhard Storeck, der auch die Texte schrieb. (Er sprach außerdem den Snorre in Wickie und die starken Männer und den dänischen Koch in der Muppet Show. Für beide Serien schrieb er ebenfalls die deutschen Texte.)

Auf Initiative des ZDF entstand die Serie in internationaler Zusammenarbeit: Die Redaktion saß in Deutschland, die Episoden wurden in den USA verfasst, gezeichnet und produziert wurde in Japan. Gut, dass Bienen fliegen können. Für die Fernsehfassung wurden etliche Figuren erschaffen, die in Bonsels‘ Buchvorlage „Die Biene Maja und ihre Abenteuer“ aus dem Jahr 1912 noch nicht vorkamen, darunter auch Willi und Flip.

Die Biene Maja wurde ein Klassiker im Kinderprogramm und noch unzählige Male wiederholt. Ihre Abenteuer erschienen als Hörspiele auf Kassetten und Schallplatten. Zum 25. Geburtstag sendete das ZDF im September 2001 eine lange Biene Maja-Nacht mit 17 Folgen hintereinander. Das berühmte deutsche Titellied „In einem unbekannten Land, vor gar nicht allzu langer Zeit, war eine Biene sehr bekannt …“ sang Karel Gott.

Die Serie ist auf DVD erhältlich.

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