Der Prinz vom Weißen Haus

Der künftige US-Präsident Will Smith („Barack Obama darf zuerst, aber dann bin ich dran!“) wird heute 40 Jahre alt. Aber war er je wieder so gut wie als Der Prinz von Bel-Air?

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Michael, 25. September 2008, 06:36.

Götzenverehrung

Schon vor 50 Jahren spielte Götz George in Heimatfilmen mit und vor knapp 40 Jahren Hauptrollen in Fernsehserien, darunter Ein Jahr mit und ohne SonntagDiamantendetektiv Dick Donald und Lancier, der Söldner. Ein nationaler Star wurde er jedoch erst, als er 1981 die „Scheiße“ in den Tatort brachte. Seine Figur Schimanski ist noch heute so beliebt, dass die ARD am Sonntagabend bei der neuen Folge damit überrascht wurde, nicht nur beim Gesamtpublikum, sondern sogar in der jungen Zielgruppe Marktführer zu sein.

Im vergangenen September hielt der Produzent Nico Hofmann eine lange Rede auf Götz George, der den Ehrenpreis der Stifter des Deutschen Fernsehpreises für seine Lebensleistung erhielt. Und weil Hofmann damals schon behauptete, George sei im vorangegangenen Sommer 70 Jahre alt geworden, gilt die Rede heute als Geburtstagsständchen, wenn George tatsächlich 70 wird.

An Götz Georges Geburtstag zeigt Das Erste heute um 20.15 Uhr den Film Die Katze. Die rasante Bankräuberaction Die Katze mit Götz George und Gudrun Landgrebe kam 1988 in die Kinos. Die ist es nicht. Stattdessen drehte die ARD einen neuen Film mit gleichem Namen, der jetzt ein Ehedrama mit George und Hannelore Hoger und eine Erstausstrahlung ist. Die Filme haben außer dem Titel und dem Hauptdarsteller nichts gemeinsam, aber das macht wenigstens Götz Georges Filmographie so lustig verwirrend.

Der BR zeigt außerdem um 21.45 Uhr die Krimikomödie Blatt und Blüte und der WDR um 23.15 Uhr den Schimanski-Kinofilm Zabou. Durch geschicktes Umschalten können Sie also alle drei Filme direkt hintereinander sehen und verpassen dann sogar noch das Porträt Nicht reden, machen im Anschluss an den Film im Ersten.

Gratulation zum Geburtstag auch von uns.

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Michael, 23. Juli 2008, 06:46.

Leber an Großhirn: Wo bleibt der Alkohol?

Unsere Verehrung und Glückwünsche: Sechs Wochen nach seiner großen Geburtstagsgala bei RTL wird Otto Waalkes heute tatsächlich sechzig!

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Michael, 22. Juli 2008, 06:34.

Leipziger Einheitsbrei


Bild: MDR/Junghans

Bilder sagen mehr als Worte, muss sich der Regisseur gedacht haben. Tatort Nummer 700 beginnt mit teils quälend langen Einstellungen, die in den ersten zehn Minuten nur durch wenig Textgeplänkel aufgelockert werden. Kommissarin Eva Saalfeld (Simone Thomalla) kommt im neuen Büro an und richtet es pedantisch ein. Ihr Ex-Mann und Neu-Kollege Andreas Keppler (Martin Wuttke) kommt am Bahnhof an und fährt mit der Straßenbahn zum Tatort. Originell an dieser Idee ist allenfalls, dass fast die komplette Fahrt abgefilmt wird.

Die Kommissarin spricht mit einer Zeugin, dann mit der Ex-Frau, dann mit dem Anwalt der Ex-Frau, und gleichzeitig begibt sich Frodo Keppler auf Wanderschaft durch Leipzig, allerdings ohne Gefährten und ohne dass klar wird, was das eigentlich soll. Ich dachte immer, die ersten Minuten entschieden über dranbleiben und abschalten.

Wer dranblieb, sah dann doch einen einigermaßen soliden Tatort-Krimi. Die Neuen aus Leipzig sind nett, umgänglich und äußerst scharfsinnig (Saalfeld) oder mürrisch, eigenbrötlerisch und noch scharfsinniger (Keppler). Nach vierzig Minuten nimmt die Geschichte um den ermordeten mutmaßlichen Kinderschänder endlich Fahrt auf. Der erste Verdächtige wird im Beisein seines gemischten Chores vernommen, und Keppler muss den Gag vom lieben Herrn Gesangsverein anbringen. Zwanzig Minuten später, der erste Verdächtige kann es natürlich nicht gewesen sein, und schwupps führt die nächste Spur zum nächsten Mutmaßlichen.  

Am Ende war’s dann nicht der Gärtner, sondern der Postbote. Der Tote war auch kein Kinderschänder, sondern nur ein armer Kerl, der erst der Intrige seiner Ex-Frau und dann dem Messer des Postboten zum Opfer fiel. Schade, dass die Diskussion um Selbstjustiz nur angeschnitten wurde. Viel interessanter wäre es gewesen, wenn das Mordopfer tatsächlich Kinder missbraucht hätte. So war am Ende alles ein bisschen sehr schwarz-weiß, da hilft es auch nicht mehr, dass der Täter früher selbst Missbrauchsopfer war.

Trotz durchschnittlicher Tatort-Ware: Aus dem neuen Leipziger Team könnte etwas werden. Die Ausgangkonstellation der geschiedenen Eheleute, die gemeinsam ermitteln, ist zwar arg konstruiert, aber nie zu dick aufgetragen, sondern einfach nett gespielt. Vor allem Martin Wuttke nimmt man den ständig mies gelaunten Ermittler ab. Leider muss der in einer klischeebeladenen Pension wohnen: Ein seltsamer, schnodderiger Besitzer, und natürlich wohnt Keppler ausgerechnet in dem Zimmer, durch dessen Fenster die Leuchtreklame blinkt. Aber das sind sie eben, die Tatort-typischen Schnitzer. Genau wie das ambitionierte Drehbuch, leider weniger ambitioniert umgesetzt, die jungen Laienschauspieler, die sich grundlos in Rage brüllen, die Komparsen, die hölzern durch die Szene stolpern.  

Für das Jubiläum hätte man sich Besseres gewünscht.

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Jochen, 25. Mai 2008, 22:52.

Was woll’n wir sehen, 700 Folgen lang?


Repro: WDR

Der Tatort feiert schon wieder ein Jubiläum. Es ist die 700. Folge, die Das Erste morgen um 20.15 Uhr zeigt, und im Gegensatz zu den letzten Hundertern darf diesmal kein verdientes Team die Jubiläumsfolge bestreiten, sondern ein neues: Die 700. Folge ist zugleich die Premiere für die neuen Leipziger Ermittler Simone Thomalla und Martin Wuttke.


Bild: MDR/Junghans

Das ist zum einen strategisch sehr klug, denn so könnten sich das Interesse an der Jubiläumsfolge und der Neugiereffekt zu einer besonders guten Quote addieren. Gut sind die Tatort-Quoten ja immer, seit jetzt 38 Jahren. Kein Wunder, dass heute jedes Jahr deutlich mehr Tatorte produziert werden als damals und sich die Zahl der Ermittler erheblich erhöht hat. An die Stelle der Einzelgänger von einst sind überwiegend Teams getreten, und viele ARD-Anstalten haben mittlerweile mehrere Teams abwechselnd im Einsatz. Bis zum 100. Tatort vergingen damals neun Jahre. Zwischen den Folgen 200 und 300 lagen sieben, zwischen 400 und 500 vier Jahre. Die 600. Folge ist erst drei Jahre her.

Dass der Jubiläums-Tatort in Leipzig spielt, ist zugleich eine Verneigung in die Richtung des allerersten Tatorts vom November 1970. Der hieß „Taxi nach Leipzig“ und wird heute um 20.15 Uhr im RBB und um 23.15 Uhr im NDR wiederholt.

Tatort: Taxi nach Leipzig (1970)
Bild: NDR

Die neuen Leipziger müssen einen langen Atem beweisen, wenn sie ihren Vorgängern auch nur annähernd das Wasser reichen wollen: Ehrlicher und Kain stehen in der Liste der Tatort-Ermittler mit den meisten Einsätzen auf dem zweiten Platz. Sie werden zwar in absehbarer Zeit von den Teams aus Köln und Ludwigshafen überholt, doch danach ist der Abstand so groß, dass sie noch für mindestens zehn Jahre, womöglich für immer in den Top 5 bleiben werden.

Die 10 Tatort-Kommissare oder -Teams mit den meisten Einsätzen


    Bild: NDR/BR 
  1. Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl), München, 49 Einsätze seit 1991.
  2. Bruno Ehrlicher (Peter Sodann) und Vornamenlos Kain (Bernd Michael Lade), Dresden und Leipzig, 45 Einsätze von 1992 bis 2007.
  3. Lena Odenthal (Ulrike Folkerts), Ludwigshafen, 44 Einsätze seit 1989*, und Mario Kopper (Andreas Hoppe), 35 Fälle seit 1996.
  4. Max Ballauf (Klaus J. Behrendt), Düsseldorf und Köln, 47 Einsätze seit 1992*, und Freddy Schenk (Dietmar Bär), Köln, 40 Einsätze seit 1997.
  5. Paul Stoever (Manfred Krug), Hamburg, 41 Einsätze von 1984 bis 2001, und Peter Brockmöller (Charles Brauer), 38 Einsätze ab 1986.
  6. Horst Schimanski (Götz George) und Christian Thanner (Eberhard Feik), Duisburg, 29 Fälle von 1981 bis 1991.
  7. Edgar Brinkmann (Karl-Heinz von Hassel), Frankfurt am Main, 28 Einsätze von 1985 bis 2001.
  8. Ernst Bienzle (Dietz Werner Steck), Stuttgart, 25 Einsätze von 1992 bis 2007.
  9. Till Ritter (Dominic Raacke), Berlin; 24 Fälle seit 1999, und Felix Stark (Boris Aljinovic), 18 Einsätze seit 2001.
  10. Heinz Haferkamp (Hansjörg Felmy), Essen, 20 Einsätze von 1974 bis 1980.

* Ballauf war in seinen ersten sieben Fällen noch Assistent von Bernd Flemming (Martin Lüttge).

Nach dem ersten Tatort zeigt der NDR heute Nacht zwei weitere Tatort-Klassiker: „Strandgut“ von 1972 mit Klaus Schwarzkopf und „Kneipenbekanntschaft“ von 1974 mit Knut Hinz. In „Kneipenbekanntschaft“ hat Udo Lindenberg seinen einzigen Tatort-Auftritt vor der Kamera. Zu hören ist er in jedem Tatort, er ist der Schlagzeuger der Titelmelodie.

Den neuen Tatort zeigt Das Erste morgen auch live im Internet und feiert dort das Jubiläum dezent, das tut auch die umfangreiche Fanseite Tatort-Fundus, die außerdem ausführlich erklärt, wie sich die ARD beim Durchzählen der Tatorte gleich zweimal verzählt hat und deshalb an diesem Wochenende rein zufällig korrekt bei Folge 700 landet.

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Michael, 24. Mai 2008, 06:01.

Wahlkampfbaracke

Wenn Barrack Obama US-Präsident wird, kommt Fernsehlegende Regis Philbin aufs Fünf-Cent-Stück, Oprah Winfrey wird Vize-Präsidentin, der zehnte Monat des Jahres heißt Baracktober, und Obama wird die Steuereinnahmen beim Würfelspiel im Casino verdoppeln.
Die komplette Liste von Barrack Obamas Wahlkampfversprechen, vorgetragen vergangene Woche in der Late Show with David Letterman:

Und bei der Gelegenheit können wir auch gleich Jubiläum feiern. Heute vor genau 26 Jahren moderierte David Letterman seine erste Late Night Show. Hier sind die historischen ersten fünf Minuten.

Premierengast war Bill Murray.

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Michael, 1. Februar 2008, 00:35.

Macht nix

Ja, Vox ist erfolgreich. Vox steigert seinen Marktanteil kontinuierlich und ist darüber hinaus der Sender mit den größten Zuwächsen im Jahr 2007. Überhaupt der einzige mit nennenswerten Zugewinnen. Und als Vox gestern per E-Mail für Anfang 2008 ein großes Senderjubiläum ankündigte, ging mir durchaus durch den Kopf, dass der Sender es mit Recht ordentlich krachen lassen kann.

Ob man daraus aber gleich diese Überschrift machen muss?

Screenshot Quotenmeter.de

Aber vielleicht werfe ich auch einfach zwei Themen durcheinander

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Michael, 20. Dezember 2007, 19:57.

Null Bock

Wer unsicher ist, ob er die bevorstehenden Feiertage mit der Verwandtschaft ertragen wird, kann sich heute Abend einer folterähnlichen Belastungsprobe unterziehen: Das hr fernsehen feiert 50 Jahre Blauer Bock. Der Abend mit Heinz Schenk beginnt um 22.15 Uhr und dauert fünf Stunden. Wer das erträgt, kann Weihnachten gelassen entgegen sehen.

Der große Rückblick auf die Trink- und Schunkelshow ist ein freundlicher Weckruf für alle Fernsehnostalgiker, die der uneingeschränkten Auffassung sind, dass früher alles besser war. Heinz Schenk, dessen unausgesprochener Liederwettstreit mit Ilja Richter um die meisten Strophen, die schlechtesten Reime, die unmusikalischsten Duettpartner und die geringste Übereinstimmung zwischen Playback und Lippenbewegungen nie entschieden wurde, darf heute noch einmal die Bembel schwenken und den vorgetäuschten Äppelwoi ausschenken, während das Publikum wie gewohnt leicht neben dem Takt alles beklatscht.

Interessant ist das Datum, das sich der Hessische Rundfunk für die Jubiläumsfeier ausgesucht hat: die Nacht zum 19. Dezember. Der eigentliche Jahrestag war nämlich bereits im Sommer. Am 3. August 1957 wurde Zum Blauen Bock zum ersten Mal gesendet. Am 19. Dezember dagegen ist es auf den Tag genau 20 Jahre her, dass die Show zum letzten Mal lief. Aber ehrlich gesagt ist das ja auch viel eher ein Anlass zum Feiern.

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Michael, 18. Dezember 2007, 13:52.

Tausend Jahre sind ein Talk

Vor genau 15 Jahren, am 14. September 1992, war es wie üblich RTL, das eine neue Ära im deutschen Fernsehen einläutete: Mit Hans Meiser begann die erste Talkshow, die auf unprominente Gäste setzte, täglich und schon am Nachmittag ausgestrahlt wurde und ganz simpel den Namen des Moderators trug. Das neue Genre Daily Talk war geboren. Man kann Hans Meiser die Richtung nicht vorwerfen, in die sich das Genre entwickelte, und man muss ihm zugute halten, dass er von allen am längsten einigermaßen Seriosität bewahrte. Man kann ihm vorwerfen, dass er schließlich seinen Nachahmern doch noch in die Schmuddelecke folgte, doch selbst zu dieser Zeit war Meiser als Moderator während seiner Sendungen in der Lage, Schlimmstes zu verhindern. Viele derer, die ihm folgten, waren damit überfordert. Ilona Christen war die erste Nachahmerin, die Zahl der weiteren ist nicht überschaubar. In Spitzenzeiten (oder wollen wir es Tiefpunkt nennen?) waren jeden Tag ein Dutzend Daily Talks auf Sendung. Die meisten sind längst wieder abgesetzt, übrig sind nur noch Die Oliver Geissen Show und Britt.

Glückwunsch zum Jubiläum, und Glückwunsch dazu, dass die Anzahl wieder auf ein normales Maß geschrumpft ist.

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Michael, 14. September 2007, 00:07.

Gewinnen! Gewinnen! Gewinnen!

Wahrscheinlich die zweiterfolgversprechendste Überschrift nach „Sex! Sex! Sex!“, die wir uns für einen Tag aufheben, an dem wir wirklich verzweifelt sind.

Jedenfalls: Zwei tolle Jubiläen gibt es heute zu vermelden. Verbotene Liebe wird 3000, und die ARD feiert seine Erfolgssoap mit einer Doppelfolge ab 17.55 Uhr (die tatsächliche 3000. Folge ist die um 18.20 Uhr).

Und dieses kleine Internetangebot feiert seinen 1000. Beitrag. Wir können zwar aus diesem Anlass nicht wie die ARD eine Reise nach Paris verlosen, aber immerhin ein gedrucktes Fernsehlexikon.

Und das geht so: Nach bewährter Dalli-Dalli-Manier haben wir einen Beitrag doppelt, und den müss’ma abziehen. Eigentlich ist es ein Versehen, dass unter „Sendungen“ eine Sendung zweimal auftaucht, aber statt es zu beheben, machen wir jetzt eben ein Gewinnspiel draus.

Also: Welche ist es? Welche Sendung haben wir doppelt online?

Die Lösung bitte auf einer Postkarte an… Haha, nur ein Scherz. Einfach unten reinkommentieren. Einsendeschluss ist Sonntag, 9. September, 12.00 Uhr. Sollte tatsächlich mehr als eine richtige Lösung kommen, wird gelost. Viel Glück!

Nachtrag 13.50 Uhr: Jochen schlug gerade vor, dieses Gewinnspiel als Anlass zu nehmen für einen Extra-Eintrag über Gewinnspielkonzepte, die nicht bis zum Ende durchdacht sind. Ähm… ja. In der Tat müsste ab jetzt jeder nur noch die richtige Lösung abschreiben, weshalb wir mal schnell auf Flos Vorschlag eingehen und spontan Isabella als Gewinnerin „ausgelost“ haben. Glückwunsch! Und donvanones Vorschlag ist auch super. Wir machen einfach nächste Woche noch ein Gewinnspiel, und dann wird per Mail gelöst…
Trotzdem Dank an alle! Und vergessen wir, dass es diesen Eintrag jemals gegeben hat. Er wird beim nächsten Jubiläum nicht mitgezählt.

Hatte ich schon erwähnt, dass der Rechtsweg ausgeschlossen ist…? Hüstel…

Die Lösung war Fliege und Fliege.

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Michael, 5. September 2007, 12:31.
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