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Was? Wo?

14. August 2007, 17:33

Gibt es [außer Law & Order] noch mehr Serien, die tatsächlich an dem Ort gedreht werden, an dem sie spielen, oder tummelt sich immer noch alles in L.A., abgesehen von ein paar Außenaufnahmen?Armin

Die meisten Serien werden nach wie vor in Los Angeles und Umgebung gedreht. Manche spielen sogar dort, z.B. 24. Kleinere Sender oder Produzenten mit geringerem Budget drehen auch manchmal kostengünstiger in Kanada.

Aktuell werden in New York Law & Order, Law & Order: New York und Criminal Intent gedreht, außerdem die Feuerwehrserie Rescue Me mit Denis Leary, die in Deutschland noch nicht läuft, und da ProSiebenSat.1 die Rechte hält, ist nicht damit zu rechnen, dass jemals viele Folgen davon in Deutschland laufen werden. Learys frühere Serie Der Job wurde ebenfalls in New York produziert.

Schauplatz der Gefängnis-Szenen in Prison Break war ein echtes ausrangiertes Gefängnis in Illinois.

In der jüngeren Vergangenheit entstanden außerdem Rom in Rom, Sex And The City, Chaos City und Third Watch in New York und Nash Bridges in San Francisco (Dank an Lukas), in älterer Vergangenheit die Bill Cosby Show in New York und Die Straßen von San Francisco in .. naja, dort halt.

Und da gab es da noch die beiden Serien Hope & Faith und Ed. Beide spielten in Ohio, Hope & Faith wurde aber in New York und Ed in New Jersey gedreht.

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Ergänzungen willkommen.

Michael in Antworten.

Hallo Dolli

18. Juni 2007, 17:03

Es gab mal — meines Wissens im ZDF — eine Verkehrserziehungs-Serie, die, soweit ich mich erinnern kann, mit einem Igel war (vielleicht war das aber auch kein Igel). Der lief nicht normal, sondern lief drei Schritte und hüpfte dann den jeweils vierten – etwa so: dack – dack – dack – da-dack. dack – dack – dack – da-dack. Vor etwa 10 Jahren habe ich mal mit einem damaligen Kollegen versucht herauszufinden, wie diese Serie hieß. Hier unsere Meinungen: Ich: „Mecki im Straßenverkehr“. Kollege: „Der Verkehrs-Dolly“. Allerdings fand ich damals und finde ich heute zu beiden Namen keinerlei Informationen. Womöglich sind beide falsch. Möglicherweise wurde die Serie hergestellt von der Produktionsfirma von Egon Hoegen – das konnten wir damals nicht wirklich herausfinden.Martin

Mach sofort den Kollegen von damals ausfindig und gib ihm ein halbes Bier aus, denn er war zumindest näher dran. Das Tier war kein Igel, sondern ein Fabelwesen, in dessen Kostüm ein Kleinwüchsiger steckte. Der Name der Figur war tatsächlich Dolli, und der unspektakuläre Name der Sendung war Kinder im Verkehr. Egon Hoegen hatte nichts damit zu tun. Die Sendung entstand in Zusammenarbeit mit dem ADAC und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat.

Michael in Antworten.

Wer lachte am längsten?

22. Mai 2007, 12:27

Bei King Of Queens steht, es sei eine der zwanzig langlebigsten US-Sitcoms aller Zeiten. Welche sind diese 20? Im Internet finde ich nur veraltete Listen. Jens

Ab heute findet sich im Internet eine aktuelle Liste. Und zwar hier. Ich habe die Liste auf 21 erweitert, weil dann alle Sitcoms enthalten sind, die neun Staffeln oder mehr erreichten (und weil ich Seinfeld auf der Liste haben wollte).

Dies sind also die 21 bisher langlebigsten US-Sitcoms aller Zeiten, sortiert nach der Anzahl der erreichten Staffeln, und innerhalb dieser nach Folgenzahl. Heute werden aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr so viele Folgen pro Staffel produziert wie früher, weshalb die alten Serien auf der Liste fast immer mehr Folgen erreicht haben als jüngere, die genauso lange liefen.

Platz Originaltitel Deutscher Titel Staffeln Folgen Laufzeit
1 The Adventures Of Ozzie And Harriet 14 435 1952–1966
2 My Three Sons Meine drei Söhne 12 380 1960–1972
3 Cheers Cheers 11 273 1982–1993
4 Frasier Frasier 11 264 1993–2004
5 Married… With Children Eine schrecklich nette Familie 11 262 1987–1997
6 M*A*S*H M.A.S.H. 11 256 1972–1983
7 Happy Days Happy Days 11 255 1974–1984
8 The Jeffersons 11 253 1975–1985
9 Murphy Brown Murphy Brown 10 247 1988–1998
10 Friends Friends 10 210 1994–2004
11 The Beverly Hillbillies 9 274 1962–1971
12 Roseanne Roseanne 9 222 1988–1997
13 Family Matters Alle unter einem Dach 9 215 1989–1998
14 Eveybody Loves Raymond Alle lieben Raymond 9 209 1996–2005
15 The Facts Of Life 9 209 1979–1988
16 One Day At A Time 9 209 1975–1984
17 The King Of Queens King Of Queens 9 207 1998–2007
18 Alice Imbiss mit Biss 9 202 1976–1985
19 Coach Mit Herz und Scherz 9 200 1989–1997
20 Night Court Harrys wundersames Strafgericht 9 193 1984–1992
21 Seinfeld Seinfeld 9 180 1990–1998

Zählt man auch Zeichentrick-Comedys zu den Sitcoms, schieben sich Die Simpsons (seit 1989) mit bisher 18 Staffeln und 400 Folgen auf Platz 1 und King Of The Hill (seit 1997) mit elf vollendeten Staffeln und einer anstehenden zwölften auf Platz 4.

Michael in Antworten.

Kalte Klänge

19. Mai 2007, 19:34

Ich möchte gerne wissen, wer oder was hinter der Titelmusik der Serie Cold Case steckt. Gibt es das vlt. auf CD?  — Michael

Der Titelsong von Cold Case ist von einer Band aus Los Angeles namens E.S. Posthumus und heißt „Nara“. Zu finden auf dem Album „Unearthed“. Und hier gibt’s eine eine Klangprobe.

Michael in Antworten.

Nachmittags in die USA

2. Mai 2007, 18:57

Kann es sein, dass nach der Primetime bald auch in der Daytime wieder US-Serien kommen? Wenn das doch abends so gut funktioniert, warum sollte das tagsüber anders sein? Früher kamen mittags doch auch immer US-Serien. — Tom

Interessanterweise verabschiedet sich gerade einer der letzten Sender, die bis vor kurzem noch das ganze Nachmittagsprogramm mit US-Serien gefüllt haben, davon. Vox hat den 17.00-Uhr-Termin schon vor einiger Zeit und den 16.00-Uhr-Termin gerade erst mit Dokusoaps neu besetzt, die auffallend gute Einschaltquoten erreichen. Ebenso auffallend ist aber in der Tat der Erfolg von Charmed — Zauberhafte Hexen werktags um 16.00 Uhr auf Pro Sieben, wo vorher viel zu lange hirnrissige Talk- und Realityshows gezeigt worden waren. Das Problem ist: Woher sollen die US-Serien kommen? Sicher, früher liefen viele im Nachmittagsprogramm, aber jetzt laufen sie ja abends. Man könnte nachmittags also schlechtere B-Ware zeigen oder dieselben Serien wie früher, aber davon nimmt ja sogar Kabel 1 allmählich Abstand. Dazu kommt, dass von einer Serie bei werktäglicher Ausstrahlung schon zum Start genug Folgen vorliegen müssen, dass die Serie nicht nach vier Wochen schon wieder vorbei ist. Populäre Serien, die bei uns oft schon starten, wenn in den USA gerade erst 20 Folgen gezeigt wurden, eignen sich daher eher für eine wöchentliche Ausstrahlung.

Immerhin eine Serie steht aber in den Startlöchern, die bisher in Deutschland nicht läuft und in den USA in diesem Monat schon ihre vierte (und womöglich letzte) Staffel beendet. Pro Sieben plant eine Ausstrahlung der High-School-Serie One Tree Hill, und vorstellbar wäre werktags nachmittags. Da sind wir dann aber in der Kategorie B-Ware.

Dauerwiederholungsschleifen erfolgreicher Primetime-Serien, die schon ein paar Jahre auf dem Buckel und genug Folgen im Archiv haben, wären eine andere Möglichkeit, z.B. CSI oder Without A Trace. Doch vor allem erstere ist ja schon für 20.15 Uhr oft zu blutig und muss geschnitten werden, am Nachmittag wäre sie also schwer vorstellbar. Zudem würde eine solche Dauerschleife den Abnutzungseffekt enorm beschleunigen und die Primetime-Ausstrahlung darunter leiden.

Michael in Antworten.

Die Vorfahren des Dr. House

24. April 2007, 07:11

Ich liebe Dr. House. Auch weil er so anders ist als alle anderen Fernsehhelden. Aber hat es eigentlich vorher schon jemals eine erfolgreiche Serie gegeben, in deren Mittelpunkt eine echter Unsympath stand? Sabine

Du meinst außer allen Serien mit Robert Atzorn? Klar, aber selten. Die gängige Meinung ist, dass die Hauptfigur einer Serie liebenswert sein müsse, weil sich ihr sonst kein Zuschauer freiwillig zuwende. Doch es gibt berühmte Gegenbeispiele, allen voran Ekel Alfred in Ein Herz und eine Seele, über den sich halb Deutschland in den 70er-Jahren das Maul zerriss, weil er sich über halb Deutschland das Maul zerriss (und zwar über die SPD-wählende Hälfte). Die Serie Motzki versuchte ein ähnliches Prinzip später noch einmal.

In den USA gab es außerdem den Krimi Mike Hammer mit einem brutalen Schläger als Hauptfigur, der Erfolg war aber ziemlich begrenzt.

Doch sogar Dr. House selbst hat einen sehr konkreten Vorfahr, um nicht zu sagen ein Vorbild: Becker.  Die erfolgreiche Sitcom mit Ted Danson wurde Anfang 2004 nach sechs Staffeln beendet, also genau zehn Monate bevor Dr. House erstmals auf Sendung ging. Becker war Arzt mit eigener Praxis in der Bronx, der das Leben und alle Menschen hasste und den ganzen Tag schlecht gelaunt die negativen Seiten des Alltags herausstellte. Es war eine grandiose Serie, die von Sat.1 im Nachtprogramm versteckt und bisher noch nicht einmal komplett ausgestrahlt wurde. Doch immerhin haben wir jetzt mit Dr. House einen würdigen – und sogar enorm erfolgreichen – Erben.

Michael in Antworten.

Der Hit zur Strandzeitlupe

23. April 2007, 13:30

Ich suche ein bestimmtes Lied, vielleicht kannst du mir weiterhelfen. Und zwar die Titelmelodie von der US-Serie Baywatch, sprich die Melodie, die im Vorspann immer lief wenn Hasselhoff und Co. vorgestellt wurden. Habe bei amazon.de geschaut, da gibts ne CD. Die CD wird aber aus den USA geliefert und da fallen zusätzliche Zollgebühren an. Ist mir zu teuer und zu heikel. Weißt du eine Möglichkeit wie man an das Lied rankommt??? Es heißt, glaube ich, „I’m always here“ oder „I believe“ (der Sänger singt immer was von „I’ll be ready…..I’ll be there“). Vielleicht kannst du mir ja weiterhelfen. Das wäre toll.Nina

Der Song heißt tatsächlich „I’m Always Here“ und wurde von Jim Jamison gesungen. Es war schon der zweite Titelsong von Baywatch, nachdem in der ersten Staffel „Save Me“ von Peter Cetera verwendet worden war.
Jim Jamison war Mitte der 80er-Jahre der Sänger der Band Survivor (noch nicht bei deren Hit „Eye Of The Tiger“, aber bei „Burning Heart“) und versuchte 1999 noch einmal, daraus und aus Baywatch Profit zu schlagen, indem er den Song als „Jimi Jamison’s SURVIVOR“ noch einmal als Single und auf seinem Album veröffentlichte. Diese Version unterscheidet sich marginal von der in der Serie verwendeten, ist aber zumindest günstiger heute noch erhältlich.
Die Original-Serienversion wurde nie als Single veröffentlicht, sondern erschien nur auf dem von Dir genannten Album.
Vor gut einem Jahr erschien außerdem eine neue Danceversion des Titels unter dem Interpretennamen Sunblock und dem Titel „I’ll Be Ready“, die in Top-10-Hit in England wurde.

Michael in Antworten.

Hätten Sie’s gelesen?

12. April 2007, 12:44

Habe mir kürzlich das „Fernsehlexikon“ zugelegt, nachdem bei bekannten Anbietern der bekannte Preisnachlass (von € 50 auf € 20) gewährt wurde. Ich kann Ihnen nur mein allergrößtes Lob aussprechen. Informativer geht es nun wirklich nicht und es ist verwunderlich, welche Shows überhaupt alle aufgeführt sind (man kennt die Hälfte gar nicht (mehr). Da werden tolle alte Erinnerungen wach und ich konnte das Buch auch erstmal eine ganze Stunde nicht mehr weglegen – auch danach habe ich es immer wieder zur Hand genommen und Sendungen nachgelesen, die mir noch einfielen: Und ich habe alle gefunden. Super. Von Schulnoten her hat es eine klare 1 verdient. Aber eine 1+++++ mit 3000 Sternchen würde es noch kriegen, wenn noch etwas mehr Bilder drin wären. Das ist der einzige Negativpunkt.

Beim Lesen des Artikels über das ARD-60er-Jahre-Quiz Hätten Sie’s gewusst? mit Heinz Maegerlein hat sich aber eine Frage ergeben, die nun der Hauptgrund meiner Mail ist: Welche Quizbücher hat es eigentlich zur Sendung gegeben? Sie erwähnen im Lexikon nur, dass es überhaupt eins gegeben hat – nun habe ich im Netz geforscht und 2 skurrile Sachen festgestellt: Ein Buch ist von Anfang der 60er und hat nur den Titel „Hätten Sie´s gewusst?“, das andere ist von 1969 und heißt „Hätten Sie´s gewusst? – Ein Jugendquiz“. Bitte klären Sie mich auf: Was ist der Unterschied?Gregor


Klar, wir hätten Gregors Mail auch deutlich kürzen können. Aber erstens freuen wir uns über das große Lob, zweitens hätten wir selbst gar nicht besser für unser Buch werben können, und drittens könnte es ja sein, dass sich der Preisnachlass noch nicht überall herumgesprochen hatte. Vielen Dank, Gregor! Auch wir hätten übrigens gern noch mehr Fotos im Buch gehabt, dann wäre es aber noch dicker und schwerer geworden, und ich befürchte, dann hätte es jetzt von einem Ursprungspreis von 200 Euro herabgesetzt werden müssen. Oder so.
Dafür antworten wir jetzt auch ebenso ausführlich. Dabei ist von der Frage gar nicht so viel übrig ist, da Sie das meiste ja schon selbst herausgefunden haben:

1960 erschien das gebundene „Hätten Sie’s gewusst?“ im Limpert-Verlag. In dezentem beige, 138 Seiten dick, davon die ersten 68 Seiten Wissensfragen aus unterschiedlichen Bereichen wie „Pflanzenkunde“, „Sport“, „Oper“ oder „Ernste Musik“ (oh ja, „Oper“ und „Ernste Musik“ sind ja zwei völlig unterschiedliche Dinge!), und dann die gesammelten Antworten. Die Fragen in jedem Bereich sind wiederum in zehn Schwierigkeitsgrade unterteilt. Grad 1 wäre zum Beispiel: „Wer schrieb die Tragödie der schlesischen Weber ‚Die Weber‘?“ oder „Ist Manfred Germar ein Kurzstrecken- oder ein Langstreckenläufer?“. Und Grad 10: „Wann erschien die erste Briefmarke in Deutschland und welchen Wert hatte sie?“ oder „Welche Staaten gehören zur Arabischen Liga und wann wurde sie gegründet?“

Neun Jahre später erschien das labberige Heftchen „Hätten Sie’s gewusst? — Ein Jugendquiz mit Heinz Maegerlein“ im Verlag Das Beste. 62 Seiten dünn und genauso aufgebaut und illustriert, aber mit leichteren Fragen, weil für Jugendliche. Zumindest glaubte Heinz Maegerlein, diese Frage sei leichter: „Ein Ort ist schon mehrfach Austragungsort Olympischer Winterspiele gewesen. Welcher?“ (Schwierigkeitsgrad 10). Grad 1 waren aber tatsächlich Fragen wie: „Wie viele Spieler stehen im Fußball bei einer vollständigen Mannschaft gleichzeitig auf dem Platz?“ und „Was bedeutet ‚Reklame'“?

Das waren alle Bücher, die es zur Sendung auf den Markt kamen, außerdem 1965 ein Brettspiel.

Später erschienen noch einige Bücher, die sich lediglich des populären Titels bedienten. Das Buch von Gerd Hallenberger und Joachim Kaps (Jonas Verlag, 1996) beschäftigt sich immerhin mit den „Quizsendungen und Game Shows des deutschen Fernsehens“ und trägt den Titel deshalb einigermaßen zu Recht, „Hätten Sie’s gewusst? – 100 Antworten auf Glaubensfragen für eilige Zeitgenossen“ von Jörg Müller (Steinkopf, 2000) hat dagegen gar nichts mehr mit Heinz Maegerleins Show zu tun.

Und hier noch die anderen Antworten:
– Gerhart Hauptmann
– Kurzstreckenläufer
1949 1849, ein Kreuzer
– Ägypten, Irak, Jemen, Jordanien, Libanon, Saudisch-Arabien, Syrien, Libyen, Sudan (Stand 1960). Die Antwort auf die Teilfrage nach dem Gründungsjahr wurde interessanterweise im Auflösungsteil des Buches vergessen. War aber 1945.
– St., Moritz, 1928 und 1948.
– Elf
– Werbung.

Michael in Antworten.

Schöne Zukunft

3. April 2007, 17:05

Stimmt es, dass Futurama zurückkommt?Pierre

Sowohl als auch. Ab 14. April wiederholt Pro Sieben samstags mittags die fünfte Staffel. Aber die viel schönere Nachricht: Es wird eine sechste geben!

Die vor fünf Jahren eingestellte Science-fiction-Zeichentrick-Comedy von Simpsons-Erfinder Matt Groening verkaufte sich nach ihrem Ende so gut auf DVD und war bei Wiederholungen im amerikanischen Kabelsender Comedy Central so populär, dass der Sender beim Produktionsstudio „30th Century Fox“ 13 neue Folgen bestellte, die bald produziert und 2008 ausgestrahlt werden sollen. Ob und wann diese Folgen in Deutschland zu sehen sein werden, ist unklar, doch für Hardcore-Fans, die ohnehin lieber die Originalversion auf DVD sehen, sei die frohe Kunde hinzugefügt, dass die Originalsprecher von damals wieder ihre bisherigen Rollen übernehmen werden.

Der US-Sender Fox hatte Anfang des Jahrtausends die Trickserien Family Guy und Futurama sehr stiefmütterlich behandelt und schließlich eingestellt. Im Fall von Futurama benötigte er über ein Jahr, um die letzten produzierten Folgen auszustrahlen (in Deutschland ist es ja normal, dass Serien oft erst ein Jahr nach Fertigstellung gezeigt werden, in den USA liegen aber normalerweise maximal wenige Wochen zwischen Fertigstellung einer Episode und ihrer Erstausstrahlung). Bei Family Guy erkannte Fox seinen Fehler. Die Serie war die erste, die schon amtlich abgesetzt war und nach mehreren Jahren wegen hervorragender DVD-Verkäufe doch noch reanimiert wurde. Sie ist heute eine erfolgreiche feste Bank im Fox-Sonntagabendprogramm um 21.00 Uhr. Trotzdem interessierte sich Fox nicht für eine Fortsetzung von Futurama, weshalb nun der Konkurrent Comedy Central davon profitieren wird.

Michael in Antworten.

Lustige US-Invasion

23. März 2007, 08:00

Nachdem fast alle deutschen Krimiserien im Privatfernsehen durch US-Serien ersetzt wurden und mittlerweile auch die deutschen Comedyserien floppen (z.B. Alle lieben Jimmy, Alles Atze), kann es sein, dass bald auch endlich US-Sitcoms unsere Primetime füllen? — Roman

Ja, kann sein. Es kann jedenfalls nicht mehr lange dauern, bis bei RTL die Freitagabend-Panik ausbricht. Die Comedys machen gerade dasselbe durch wie die Krimis: Jüngst noch erfolgreiche Serien kehren mit neuen Staffeln zurück, die Zuschauer vom letzten Mal kommen aber nicht mit zurück. Die eine Lösung wäre natürlich, noch fünfzig weitere Freitagabende mit ultimativen Chartshows über die erfolgreichsten Dauerwellenträger der Achtziger zu füllen, die andere wäre die mutige, es tatsächlich mit US-Comedy zu versuchen.

Das wäre allerdings eine interessante Ironie. Während der kompletten 90er-Jahre waren Sitcoms das beliebteste Sendeformat in den USA, und die ebenso populären wie intelligenten Serien wie Seinfeld oder Frasier verkümmerten hierzulande im Wochenendnachmittags- oder Nachtprogramm. Der heutige Zustand amerikanischer Comedy ist eher besorgniserregend, aber solche Phasen gab es immer wieder. Der mit Abstand größte aktuelle Comedyerfolg in den USA ist Two And A Half Men, was Pro Sieben bis Februar samstags mittags zeigte. RTL hat allerdings die Rechte an der originellen und ebenfalls recht populären Serie My Name Is Earl, die angeblich noch in diesem Jahr starten soll. Eine Platzierung am Freitagabend, vielleicht um 21.45 Uhr im Anschluss an eine Eigenproduktion, wäre einen Versuch wert.

Aber wohin RTL letztendlich seine Perlen wirft, wage ich nicht vorherzusagen. Immerhin zwei US-Sitcoms liefen dort ja schon in den 90er-Jahren für kurze Zeit zur Primetime: Eine schrecklich nette Familie montags und Verrückt nach dir freitags. Damals stellten die erreichten Zuschauerzahlen RTL nicht zufrieden. Heute wären sie froh, sie hätten Zahlen in dieser Höhe.

Michael in Antworten.
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