Doctor Snuggles
1981 (ARD). 13‑tlg. niederl.-brit.-US-Zeichentrickserie von Jeffrey O’Kelly („Doctor Snuggles“; 1979).
Doctor Snuggles ist ein genialer Erfinder, der z. B. die mechanische Haushaltshilfe Mathilde Dosenfänger und die Wer-Wo-Was-Maschine erfunden hat, mit der man verschwundene Dinge wiederfindet. Fräulein Reinlich ist seine Haushälterin, Knabber seine Maus. Sein liebstes Fortbewegungsmittel ist sein Regenschirm-Springstock „Schirmchen“, es sei denn, er muss mal dringend ins Weltall, für diesen Fall hat er sich selbstverständlich eine Rakete aus Holz gebaut. Wer so genial ist, hat natürlich auch Feinde. In Doctor Snuggles‘ Fall sind das die Bösewichte Willi Fuchs und Karlchen Ratte.
Der Ire Jeffrey O’Kelly wurde durch sein Haustier, ein Chamäleon namens Mooney Snuggles, zu der Figur des Doctor Snuggles inspiriert. Walter Jokisch lieh dem Doctor seine deutsche Stimme. Die Originalstimme gehörte Peter Ustinov.
Die 25‑minütigen Folgen liefen am Mittwochnachmittag. Die Serie ist komplett auf DVD erschienen.
Doctor Who
1989–1990 (RTL); 1995 (Vox); 2008 (ProSieben). Brit. Science-Fiction-Serie von Sydney Newman („Doctor Who“; 1963–1989; seit 2005).
In einer Zeitmaschine reist der „Time Lord“ Dr. Who (Colin Baker, später: Sylvester McCoy) vom Planeten Gallifrey durch Raum und Zeit und erlebt Abenteuer in den verschiedensten Epochen. Die Zeitmaschine heißt TARDIS („Time And Relative Dimension In Space“) und sieht aus wie eine Telefonzelle. Darin wohnt Dr. Who auch.
In der Neuauflage auf ProSieben bekommt der Doctor (Christopher Eccleston; später: David Tennant) eine Begleiterin an seine Seite: Rose (Billie Piper).
Jeweils mehrere halbstündige Folgen (meist vier bis sechs) hintereinander bildeten in den früheren Fassungen eine abgeschlossene Geschichte. 42 Folgen liefen sonntags gegen 14.00 Uhr bei RTL, Vox zeigte später 47 weitere Folgen. Alle Folgen, die damals in Deutschland zu sehen waren, stammten aus den Jahren 1983 bis 1989. Zuvor hatten in Großbritannien bereits fünf andere Darsteller den Doctor gespielt. Dort hatte die Serie 695 Folgen und war damit die längste Science-Fiction-Serie überhaupt. Die Neuauflage im Jahr 2005 löste in Großbritannien einen entsprechenden Wirbel aus. Jetzt waren die Folgen eine Stunde lang, und oft zog sich die Handlung über eine Doppelfolge.
Pro Sieben zeigte drei Wochen lang samstags ab 17.00 Uhr jeweils zwei Folgen und setzte die Serie dann ab. Nach einigen Monaten Pause liefen sonntags nachmittags die weiteren Folgen bis zum Ende der zweiten Staffel.
Doctor’s Diary
Seit 2008 (RTL). „Männer sind die beste Medizin“. Dt. Arztserie von Bora Dagtekin.
Foto: RTL
Kurz vor der Hochzeit hat ihr Verlobter sie betrogen, weshalb Dr. Margarete „Gretchen“ Haase (Diana Amft) aus der gemeinsamen Kinderarztpraxis aussteigt und einen Neuanfang wagt: In dem Krankenhaus, in dem ihr Vater Prof. Franz Haase (Peter Prager) ihr Chef ist. Ihr direkter Vorgesetzter ist allerdings Dr. Marc Meier (Florian David Fitz), in den Gretchen schon in der Schule verliebt war und der seitdem ein arrogantes Arschloch geblieben ist. Trotzdem kommt sie nicht von ihm los, interessiert sich aber gleichzeitig für den Gynäkologen Dr. Mehdi Kaan (Kai Schumann). Privat ist ihr neues Leben ein altes: Sie ist wieder bei ihren Eltern eingezogen, wo auch ihr jüngerer Bruder Jochen (Fabian Oscar Wien) wieder wohnt und sie sich von ihrer überfürsorglichen Mutter Bärbel (Ursela Monn) betüddeln lassen muss. Im Dienst macht ihr die intrigante Zicke Schwester Gabi (Laura Osswald) zu schaffen, die ihre Affäre mit Marc Meier nicht aufgeben will, und Schwester Sabine (Annette Strasser), die zwar herzensgut ist, aber sehr unbeholfen.
Liebenswerte Serie mit der Protagonistin als Ich-Erzählerin, die ihre Gedanken in das titelgebende Tagebuch spricht. Wie schon in der großartigen Serie Türkisch für Anfänger von Autor Bora Dagtekin dominieren auch hier der leichte, freundliche Tonfall und ein überhaupt nicht aufdringlicher Humor.
Die acht einstündigen Folgen der ersten Staffel liefen recht erfolgreich montags um 20.15 Uhr. RTL hat zwei weitere Staffeln angekündigt.
Dominos sind für Loser: Das große Kipp-Roll-Fall-Spektakel
Ich finde ja, man muss ProSieben schon dafür loben, dass sie der Sendung tatsächlich den ebenso albernen wie anschaulichen Namen Das große Kipp-Roll-Fall-Spektakel genannt haben. Bei RTL hätte das nur Die ultimative Chain Reaction Show oder so geheißen. Überhaupt muss man ProSieben dafür loben, eine solch aufwändige Live-Show zu veranstalten, die nicht zuletzt davon lebt, dass man tatsächlich nicht weiß, was klappen und was schiefgehen wird und als Zuschauer dabei ist, während es passiert. (Die Wiederentdeckung des Reizes der Gleichzeitigkeit im Fernsehen ist wohl vor allem Stefan Raab zu verdanken.)
In den letzten Tagen hat auf dem riesigen Studiogelände in Hürth bei Köln eine erstaunliche Zahl von Menschen daran gearbeitet, kleinste und größte Alltagsgegenstände so anzuordnen, dass sie sich gegenseitig umschubsen, anstoßen, aufribbeln, in die Luft werfen – und das in möglichst spektakulärer und überraschender Form.
Zehn Teams von Cheerleaderinnen über Rocker, Pfadfinder, Sportwissenschaftler, Designstudenten bis hin zu Flughafenmitarbeitern haben zusammen mit Architekten und Special-Effekt-Profis daran gearbeitet, eine jeweils rund zehnminütige Kettenreaktionen zu ihrem Thema aufzubauen: In der Welt der Insel Juist fallen Strandkörbe und öffnen sich Miesmuscheln, in der Sportwelt werden Fitnessgeräte missbraucht, um einen Tischfußballspieler einen Ball im Tor zu versenken, in der Männerwelt fallen tausende Bierflaschen um und Hunderte Mentos-Dragees in Colaflaschen, um einen klebrigen Springbrunnen zu bilden, und in der Frauenwelt kippen so lange Kleider, Schuhe und Kosmetika aus den Regalen, bis am Ende ein Mechanismus Geldbündel aus dem Fenster wirft. Baumaterial für die Mechanik hatten sie alle reichlich: Sie konnten das Sperrholz der Bühne der Oliver Geißen Show verwenden, die gerade nebenan abgerissen wird.
Eine der spektakulärsten Welten dürfte die am Flughafen Köln-Bonn sein, wohin die Kette per Mobiltelefon springt, das durch den Druck auf eine Wahlwiederholungstaste in Hürth angerufen wird und dank Vibrationsalarm zig Kilometer weiter (hoffentlich) vom Tisch fällt. Wenn alles klappt, gibt es einen Weltrekord, aber die Konstruktionen der Hobbybastler, die während der Sendung vor Ort mit Hunderten Unterstützern mitfiebern, sind so liebevoll und detailverliebt, dass es vermutlich nicht schlimm ist, wenn der Rekord nicht fällt.
Urahnen der Show sind natürlich die Rube-Goldberg-Maschinen und die berühmte Installation „Der Lauf der Dinge“ (Teil 1, Teil 2, Teil 3), von der sich bei YouTube viele inspirierte Nachahmer bestaunen lassen.
An der ProSieben-Variante sind auch mehrere Tiere beteiligt. Ausgelöst wird die Kettenreaktion heute Abend durch einen Seelöwen, der beim Pressetermin gleich mal Moderator Matthias Opdenhövel ins Handgelenk biss. Angeblich handelte es sich nicht um einen PR-Gag; er musste sogar kurz ins Krankenhaus. (Opdenhövel, nicht der Seelöwe.)
Es könnte eine ungewöhnlich unterhaltsame Show werden. Und wie wenig das mit dem unerklärlich erfolgreichen Domino Day von RTL zu tun hat, demonstriert Ihnen Herr Opdenhövel hier mal selbst — und in diesem Fall ist einem Werbetrailer von ProSieben ausnahmsweise absolut zu trauen:
Das große Kipp-Roll-Fall-Spektakel, heute, 20.15 Uhr, ProSieben.
Don Quijote von der Mancha
1965 (ZDF). 4-tlg. dt.-frz.-span. Abenteuerfilm nach dem gleichnamigen Roman von Miguel de Cervantes, Regie: Carlo Rim.
Der spanische Edelmann Don Quijano (Josef Meinrad) nennt sich Don Quijote und will mit seinem treuen Knappen Sancho Pansa (Roger Carrel) die Welt von allem Bösen befreien. Dabei macht er sich immer wieder lächerlich und wird auch vom Herzog (Fernando Rey) nicht ernst genommen, weil der Don zu viele Ritterromane gelesen hat und die bösen Hexen und Zauberer nur in seiner Fantasie existieren. Der Ritter von der traurigen Gestalt erkennt das erst kurz vor seinem Tod. Antonia (Maria Alfonso) ist seine Nichte, Samson Carrasca (Sady Rebbot) ihr Verlobter, Geronima (Helena Manson) die Haushälterin und Aldonza-Dulcinea (Maria Saavedra) seine Angebetete.
Jeder der vier Teile hatte Spielfilmlänge. Sie liefen zur Primetime. Der DFF zeigte das Werk ab 1969 in 13 Teile zerstückelt unter dem Titel Don Quichotte.
Donna Roma
2007 (ZDF). 4-tlg. dt.-ital. Krimiserie von Uli Brée, Leo P. Ard und Birgit Grosz.
Ein Serienmörder, der bereits in Deutschland tätig war, ist jetzt in Italien zugange, was die italienische und die deutsche Polizei zur unfreiwilligen Zusammenarbeit veranlasst. Also fällt die forsche Berliner Kriminalpsychologin Friederike Heise (Jutta Speidel) in Rom ein, und obwohl sie zuallererst alle anderen herumkommandiert, wird sie schon nach kurzer Zeit als fähige und hartnäckige Kollegin akzeptiert. Sie arbeitet mit dem typisch italienisch-entspannten Hauptkommissar Marcello Pascarella (Luca Barbareschi) zusammen, mit dem sie sich gegenseitig an Eigensinnigkeit überbietet. Weil alle Hotels ausgebucht sind, zieht sie notgedrungen auch noch bei Marcello ein, der in einer großen alten Wohnung zusammen mit seiner ebenso alten Haushälterin Carla (Gianna Giachetti) wohnt. Nach Abschluss des ersten Falles kehrt Friederike zunächst nach Berlin zurück, wo sie feststellt, dass ihr Mann Konstantin (Huub Stapel) sie betrügt, und nimmt dann das Angebot einer festen Stelle in Rom an. Ihre Tochter Sophie (Annika Blendl) begleitet sie, die sich ebenfalls gerade von ihrem Freund getrennt hat. Und schließlich kommt auch noch Konstantin hinterher, der eigentlich seine Ehe retten will, dann aber anderweitige Vergnügung findet. Friederikes neue Kollegen sind Franco Nanini (Bruno Maccallini) und Angelina Puzzo (Valentina Lodovini). Und obwohl Friederike sich auf Anhieb auffallend gut mit dem Gerichtsmediziner Dr. Ernesto Ducati (Nikolaus Paryla) versteht, ist es schließlich doch Marcello, mit dem sie mehr als der Beruf verbindet.
Originelle und charmante Serie, die das Flair der Stadt Rom mit ausgefallenen Kriminalfällen verbindet. Selbst das Zusammenspiel der Hauptdarsteller funktioniert ausnahmslos, obwohl unter erschwerten Bedingungen gedreht wurde: Alle Schauspieler sprachen ihre Texte in ihrer Muttersprache, wenn Jutta Speidel ihren Partner Luca Barbareschi auf Deutsch anspielte, reagierte der auf Italienisch. Daraus folgt allerdings ein recht gewöhnungsbedürftiger Klang, da entsprechend nur die Hälfte der Schaupsieler synchronisiert wurde und in den meisten Szenen eine atmosphärische Originalaufnahme auf einen typischen Studioklang und Tonfall eines Synchronsprechers trifft.
Interessant ist die Zusammensetzung des Ensembles, wenn man die bekanntesten früheren Rollen der Hauptdarsteller Speidel, Barbareschi, Maccallini und Stapel betrachtet. Dann treffen hier nämlich Ordensschwester Lotte, König Herodes Antipas, der Capuccino-Mann Angelo und Johnny Flodder aufeinander.
Die einstündigen Folgen liefen donnerstags um 20.15 Uhr.
Donnerlippchen
1986–1988 (ARD). „Spiele ohne Gewähr“. 45-minütige Spielshow mit Jürgen von der Lippe.
Viele witzige Aktionsspiele reihen sich ohne erkennbaren Zusammenhang oder Suche nach irgendeinem Gesamtsieger aneinander. Die Kandidaten für die Spiele werden scheinbar zufällig aus dem Publikum ausgewählt und zur Vorbereitung auf das Spiel hinter die Bühne gebracht. Sobald Kandidat XY außer Hörweite ist, sagt Jürgen von der Lippe einen Satz, der mit den Worten beginnt: „Was XY nicht weiß …“. In dem Spiel begegnet der Kandidat dann in der Regel überraschend einem ihm bekannten Menschen aus seinem näheren Umfeld, dem er einen Schaden zufügen muss: Frauen müssen etwa in Fässern mit wassergefüllten Luftballons mit den Füßen „Wein keltern“ und erfahren erst kurz zuvor, dass unter den Fässern ihre Chefs liegen und die farbige Flüssigkeit abbekommen. Oder sie müssen Aufgaben lösen (die sich nach dem Spiel als unlösbar herausstellen), und bei Versagen werden die Ehegatten in einen Bottich mit Wasser versenkt. Den entscheidenden Hebel betätigt in solchen Fällen „der Vollstrecker“ (Andreas Kovac-Zemen), ein schauerlicher, dürrer alter Herr, der ebenso wie der bullige, halbnackte Glatzkopf Dr. Klinker-Emden (Frank Schmidt) zum Assistenzpersonal von der Lippes gehört.
Zwischen den Spielen gibt es Einspielfilme, in denen ebenfalls schadenfroh andere Menschen in unangenehme Situationen gebracht werden. Der einzige rote Faden ist das Spiel mit dem Prominenten im Sack. Über die Sendung verteilt werden mehrere kurze Filme gezeigt, in denen ein Prominenter in einem Sack mit verfremdeter Stimme Hinweise zu seiner Person gibt. Das Saalpublikum muss auf abzugebenden Karten erraten, wer im Sack steckt. Am Ende wird der Sack ins Studio gekarrt, der Promi steigt heraus, und ein Zuschauer gewinnt einen Preis.
Die Nonsensshow sprengte die Normen der gepflegten deutschen Familienunterhaltung – und wurde ein Riesenerfolg. Sie basierte auf dem amerikanischen Format „Game For A Laugh“, lief im Wechsel mit anderen Shows dienstags um 20.15 Uhr und brachte es in den gut zwei Jahren auf 15 Ausgaben.
Doogie Howser, M.D.
1991–1992 (Pro Sieben); 1993 (Kabel 1). 97-tlg. US-Comedyserie von Steven Bochco und David E. Kelley („Doogie Howser, M.D.“; 1989–1993).
Douglas „Doogie“ Howser (Neil Patrick Harris) ist ein Genie. Er ist 16 Jahre alt, lebt noch bei seinen Eltern David (James B. Sikking), einem Arzt, und Katherine (Belinda Montgomery) und arbeitet selbst als Arzt im Eastman Medical Center in Los Angeles. Dr. Doogie Howser ist der jüngste Arzt im Land. Seine Kollegen, unter ihnen Personalchef Dr. Benjamin Canfield (Lawrence Pressman), Dr. Jack McGuire (Mitchell Anderson), Dr. Ron Welch (Rif Hutton) und Schwester Curly Spaulding (Kathryn Layng), akzeptieren ihn als Mediziner, weisen ihn aber in die Schranken des Teenagers, wenn er allzu erwachsen auftreten will. Doogies bester Freund Vinnie Delpino (Max Casella) wirkt gegen Doogie noch unterbelichteter, als er ohnehin schon ist. Später ziehen die beiden in eine gemeinsame WG. Wanda Plenn (Lisa Dean Ryan) ist Doogies und Janine Stewart (Lucy Boryer) Vinnies Freundin. Als Wanda aufs College geht, zieht es Doogie zu Schwester Michele Faber (Robin Lively) hin. Doogie führt ein elektronisches Tagebuch und hält am Ende jeder Episode seine Erfahrungen im Computer fest.
Fruchtbare Zusammenarbeit zweier Top-Fernsehmacher. Steven Bochco hatte bereits Polizeirevier Hill Street und L.A. Law ersonnen, David E. Kelley wurde später mit Picket Fences, Chicago Hope und Ally McBeal einer der erfolgreichsten Produzenten der 90er-Jahre. Doogie Howser war für beide ein seltener Ausflug ins Halbstunden-Comedyformat und ihre einzige gemeinsame Erfindung. Allerdings hatte Kelley zuvor bereits mehr als 60 Episoden für Bochcos Serie L. A. Law — Staranwälte, Tricks, Prozesse geschrieben.
Die Serie lief werktagnachmittags.
Doppelter Einsatz
1994–2007 (RTL). 86-tlg. dt. Krimiserie von Michael Arnál und Xao Seffcheque.
Es ist nicht ungefährlich, die Polizei-Partnerin von Kommissarin Sabrina Nikolaidou (Despina Pajanou) zu sein — zumindest hat sie alle paar Folgen eine neue. Die beiden Frauen arbeiten im Team bei der Kriminalpolizei in Hamburg-St. Pauli und ermitteln zumeist in Mordfällen. Sabrina ist burschikos und temperamentvoll und schreckt auch vor dem Gebrauch ihrer Waffe nicht zurück. Ihre erste Partnerin ist die gegensätzliche Vicky Siebert (Eva Scheurer). Die Serie beginnt mit Vickys erstem Tag, an dem sie alles entsetzlich findet: ihre zickige Kollegin, den hässlichen Arbeitsplatz und dass sie beinahe im Dienst ums Leben gekommen wäre. Die erste Staffel endet damit, dass Vicky und Sabrina gute Partnerinnen geworden sind und Vicky im Dienst ums Leben kommt. Sie stirbt bei einer Explosion. Sabrinas neue Partnerin wird Eva Lorenz (Sylvia Haider), im Privatleben Ehefrau und Mutter. Auch sie stirbt nach 38 Folgen im Dienst, wird Anfang 1999 erschossen. Sabrinas dritte Partnerin Ellen Ludwig (Petra Kleinert) kommt ebenfalls ums Leben. Es folgt Anfang 2005 Caroline Behrens (Eva Herzig). Die Kollegen im Revier sind meistens Männer — und oft genug Trottel.
Die von Beginn an erfolgreiche Serie lief zunächst in 46 einstündigen Folgen staffelweise dienstags um 20.15 Uhr. Seit 1997 werden nur noch wenige Folgen jedes Jahr gedreht, weil auch die einzige Überlebende Despina Pajanou keine regelmäßige Serienrolle mehr spielen wollte. Alle Folgen hatten seitdem Spielfilmlänge. Sie liefen weiterhin überwiegend auf ihrem Stammsendeplatz am Dienstag, meist blockweise mehrere Wochen hintereinander. Neben den Zuschauern waren auch die Kritiker von der Reihe begeistert. 1999 wurde sie mit dem Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Beste Serie“ ausgezeichnet, Dror Zahavi bekam 1999, Torsten C. Fischer 2000 einen Deutschen Fernsehpreis für ihre Regie.
Um von dem erfolgreichen Namen zu profitieren, brachte RTL im März 2001 zwei weitere weibliche Ermittlerduos an den Start, die auf gleichem Sendeplatz in anderen Städten ermittelten. In „Doppelter Einsatz: Berlin“ ermittelten Gudrun Sasse (Ruth Reinecke) und Alexandra Berger (Helen Zellweger), in „Doppelter Einsatz: München“ Caro Hertz (Saskia Vester) und Anna Landauer (Naomi Krauss). Niemand davon wurde danach je wieder gesehen.
Drück dein Glück
1999 (RTL 2). Halbstündige Gameshow mit Guido Kellermann.
Nach klassischem Muster können drei Kandidaten über drei Fragerunden durch schnelles Drücken des Buzzers und richtige Antworten ihren Kontostand erhöhen. Der Rundensieger muss anschließend ein über eine Wand mit 54 Feldern schwirrendes Lauflicht anhalten. Je nach Symbol vervielfacht er seine Punkte; erwischt er Maskottchen Hainz, den Geldhai, ist alles weg. Auf diese Weise kann ein weit zurückliegender Kandidat auch in der letzten Runde noch Gesamtsieger werden. Der Champion ist beim nächsten Mal wieder dabei.
Lief werktags um 17.30 Uhr