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Gewinnen, gewinnen (weiter unten); Bestenliste lesen (vorher).

Freitag, 14. September 2007, 09:00

Das amerikanische Time Magazine hat eine Liste der 100 besten Fernsehsendungen aller Zeiten veröffentlicht.

Wie erstellt man eine solche Liste, damit sie aussagekräftig ist? Nun, vermutlich setzt sich die Redaktion tagelang zusammen, berät, stimmt ab, wertet aus, um schließlich… Ähm – falsch. James Poniewozik hat sich allein hingesetzt und die Liste aufgeschrieben. Er ist nämlich der einzige Fernsehkritiker beim Time Magazine. Natürlich unterwarf er sich trotzdem Regeln und Kriterien. Wichtigster Punkt: „Es ist meine Liste.“ Damit stellt er sofort klar, dass sie subjektiv ist. Weitere Regeln:
• Keine zwei Shows der gleichen Macher
• nichts, das erst 2006 oder später an den Start ging, weil es seine Haltbarkeit noch nicht bewiesen hat
• einen Querschnitt durch alle Genres abbilden, weil Fernsehen nicht nur klug, sondern auch dumm sein sollte.
• „Wichtig: Ton, Originalität, Ideen, Charakter und Einfluss. Nicht so wichtig: Soziales Gewissen, moralische Werte, pädagogischer Inhalt. Ich hoffe inständig, dass niemand, der älter als fünf ist, fernsieht, um sich fortzubilden.“
Außerdem habe er jede Regel mindestens einmal gebrochen.

Und so finden sich auf der Liste zum Beispiel:

Akte X
American Idol
Bill Cosby Show
Buffy – Im Bann der Dämonen
Cheers
The Daily Show with Jon Stewart
Dallas
Friends
Das Geheimnis von Twin Peaks
General Hospital
Gilmore Girls
Late Night with David Letterman
Lost
Das Model und der Schnüffler
Monty Python’s Flying Circus
The Oprah Winfrey Show
The Price Is Right
Rauchende Colts
Raumschiff Enterprise
Roseanne
Eine schrecklich nette Familie
Seinfeld

Sesamstraße
Sex And The City
Die Simpsons
Six Feet Under
Die Sopranos
South Park
Spongebob Schwammkopf
24

Originell ist die Idee, den 100 besten Sendungen keine Reihenfolge zuzuteilen. Das erspart zumindest die endlose Diskussion über die Berechtigung des Erstplatzierten.

Ein Blick in die Liste lohnt sich schon deshalb, weil es zu vielen der Sendungen kleine Videos gibt.

Danke an Marco für den Link!
Marco schlug außerdem vor, unsere Leser nach ihren eigenen Bestenlisten zu fragen. Schöne Idee, also dann mal her damit:

Wir suchen die Ihrer Meinung nach jeweils fünf besten Fernsehsendungen aller Zeiten. Genre egal. Kriterien egal. Produktionsland egal (im Gegensatz zu dem amerikanischen Kollegen können wir durchaus gern auch deutsche Serien, Shows, Magaine oder Nachrichtensendungen aufnehmen). Reihenfolge egal.

Und nach dem Sensationserfolg der vergangenen Woche (hüstel…) ist das gleichzeitig unser neues Gewinnspiel!

Listen einfach unten hineinkommentieren. Und da es diesmal keine Wissensfrage ist, ist uns auch wurscht, wer von wem abschreiben kann.
Die Wahllokale schließen am Sonntag, 30. September, 18.00 Uhr. Unter allen Einsendern verlosen wir ein gedrucktes Fernsehlexikon.

Der Rechtsweg ausgeschlossen, und wer gewonnen hat, wird benachrichtigt und hier veröffentlicht.

Und los!

Gewonnen; gewählt!

Sonntag, 30. September 2007, 18:44

Danke an alle, die in der Hoffnung, ein Fernsehlexikon zu gewinnen, oder einfach nur aus Spaß, über die besten Fernsehsendungen „aller Zeiten“ abgestimmt haben!
Weiter unten steht, wer zwei Kilo Buch gewonnen hat, doch zunächst mal die meistgenannten Sendungen. Der Sieger liegt mit Abstand vorn, die Plätze zwei bis fünf sind dicht beieinander, und dann folgt wieder ein großer Vorsprung vor dem Rest des Packs.

Und die Gewinner sind…

  1. Die Simpsons
  2. Scrubs – Die Anfänger
  3. Lost
  4. Dr. House
  5. Stromberg
  6. 24
  7. Monty Python’s Flying Circus
  8. Boston Legal
  9. Wer wird Millionär?
10. Gilmore Girls
11. Friends
12. Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert
13. Kalkofes Mattscheibe
14. Six Feet Under – Gestorben wird immer
15. Futurama
16. Eine schrecklich nette Familie
17. Seinfeld
18. Die Harald Schmidt Show
19. South Park
20. Türkisch für Anfänger
21. The West Wing
22. Die Sendung mit der Maus
23. ALF
24. Die Sopranos
25. Zimmer frei
26. M.A.S.H.
27. MacGyver
28. Babylon 5
29. Das perfekte Dinner
30. Schmidteinander
31. CSI
32. Heroes
33. Malcolm mittendrin
34. Veronica Mars
35. King Of Queens

Interessant ist, dass zwei Serien in der Liste auftauchen, die nicht bzw. noch nicht in Deutschland gezeigt zurden. Heroes startet erst in zehn Tagen bei RTL2, The West Wing wird wohl nie in Deutschland laufen, lohnt sich aber auf DVD.

Da dies keine weltverändernde Wahl, sondern nur eine harmlose Abstimmung über gutes Fernsehen war, wurde jede Nennung gezählt, auch wenn die Listen nicht nur fünf, sondern zehn oder fünfzig Sendungstitel enthielten. Bei der Platzierungsreihenfolge mussten im Falle gleicher Stimmenanzahl solche Nennungen anderen Sendungen aber den Vortritt lassen.

Und der Gewinner ist…

Damit alles mit rechten Dingen zugeht, haben wir die von uns selbst durchgeführte Auslosung persönlich überwacht.
Das gedruckte Fernsehlexikon geht an Mathias, der am 14. September diese Sendungen als seine Favoriten preisgab:

M.A.S.H.
The West Wing
ALF
Boston Legal
Law & Order

Herzlichen Glückwunsch!

Ghost Whisperer — Stimmen aus dem Jenseits

Donnerstag, 22. März 2007, 18:04

Seit 2006 (Kabel 1). US-Fantasyserie von John Gray („Ghost Whisperer“; seit 2005).

Wahnsinn, was Verstorbene noch alles zu erledigen haben. Weil sich der Nachlassverwalter nicht um alles kümmern kann, gibt es zum Glück Melinda Gordon (Jennifer Love Hewitt). Sie kann Tote sehen und mit ihnen sprechen, und die Toten kommen zu ihr mit der Bitte, noch ein paar Dinge zu erledigen, zu denen sie nicht mehr kamen, die sie aber dringend aus der Welt schaffen müssten, um endlich erlöst zu werden. Weil Geister nicht sehr üppig zahlen, braucht Melinda einen Hauptjob: Zusammen mit Andrea Moreno (Aisha Tyler) besitzt sie ein Antiquitätengeschäft, und verheiratet ist Melinda mit dem Rettungssanitäter Jim Clancy (David Conrad). Beide wissen von Melindas besonderer Gabe, und in beiden Bereichen können diese Geister manchmal ganz schön lästig sein. Zum Ende der ersten Staffel kommt ausgerechnet Andrea in die Verlegenheit, Melindas Hilfe zu benötigen. Sie stirbt als Folge eines Flugzeugabsturzes – das Flugzeug stürzt auf ihr Auto. In der zweiten Staffel wird Delia Banks (Camryn Manheim) Melindas neue Partnerin im Antiquitätenladen.

Die Serie basiert auf dem Leben und den übernatürlichen Fähigkeiten von James van Praagh, dessen Leben auch schon in dem Zweiteiler „Talking To Heaven“ („Living With The Dead“; 2002) verfilmt wurde, den RTL im August 2003 zeigte. In den USA trat die Serie an die Stelle der abgesetzten Die himmlische Joan, in der die Hauptfigur mit Gott sprach. Die Auswechslung begründete CBS-Chef Les Moonves mit dem Satz: „Ich glaube, Reden mit Geistern bringt uns jüngere Zuschauer als Reden mit Gott“.

Die erste Staffel lief mittwochs um 20.15 Uhr mit je zwei einstündigen Folgen am Stück, seit der zweiten Staffel laufen freitags einzelne Folgen.

Glück am Drücker

Mittwoch, 16. Juli 2008, 22:48

1992–1993 (RTL). Zehnminütige Gameshow mit Al Munteanu, in der Kandidaten schnell sein, den Buzzer drücken und Fragen beantworten müssen.

Munteanu machte normalerweise kurze Radiosendungen, die bei Privatsendern in ganz Deutschland unter dem Titel „Hollywood Affairs“ zu hören waren. Darin „traf er die Stars“, indem er kurze Originaltöne zu belanglosen Allerweltsthemen einspielte. Unter den „Hollywood-Stars“, die zu hören waren, befanden sich u. a. Til Schweiger und Hans-Dietrich Genscher.

Die Gameshow lief werktags um 17.45 Uhr.

Glaube versetzt Steine

Mittwoch, 6. August 2008, 06:48
  1. „Faith“
  2. „Freedom“
  3. „Father Figure“
  4. „Wake Me Up Before You Go Go“
  5. „One More Try“

Fällt Ihnen bei dieser Liste etwas auf, zum Beispiel, dass dies alles Titel von George-Michael-Songs sind? Dann sind Sie schon gewitzter als derjenige, der sich um die deutschen Episodentitel der skurrilen Anwaltsserie Eli Stone kümmern sollte. Dies sind nämlich auch die Titel der ersten fünf Episoden von Eli Stone. Allerdings nicht in Deutschland. Hier heißen sie:

  1. „Ruf des Propheten“
  2. „Doppeldecker“
  3. „Die Verlobungsparty
  4. „Mr. Koma“
  5. „Noch ein Versuch“

Schon schade, dass der Gag in der deutschen Fassung verloren geht, obwohl es doch sonst heute so wenig Berührungsängste mit Originaltiteln gibt (Grey’s Anatomy, Desperate Housewives, Two And A Half Men, Cold Case, Without A Trace usw.)


Foto: ProSieben

Zumal ProSieben sogar damit wirbt, dass George Michael in der neuen Serie eine Hauptrolle spiele. Das ist zwar ohnehin nicht wahr, er hat lediglich Gastauftritte in einzelnen Episoden, aber seine Musik spielt eine große Rolle: Sie verfolgt den Helden Eli Stone, der an einem Gehirnaneurysma leidet, wodurch er sich immer wieder Dinge einbildet, die gar nicht da sind. Zum Beispiel George Michael. Oder einen Knabenchor, der George-Michael-Lieder singt. Diese Vorstellungen plagen ihn so lange, bis er in seiner Funktion als Anwalt für die kleinen Leute kämpft und sich damit gegen die Interessen der riesigen, mächtigen Kanzlei auflehnt, für die er arbeitet, und gegen die ihrer mächtigen Mandanten. Er ist nämlich ein Prophet. Sagt sein Kumpel. Und der muss es wissen, denn er ist ein Scharlatan. Er arbeitet als Akupunkteur, und sein wichtigstes Dienstutensil ist sein aufgesetzter chinesischer Akzent.


Foto: ProSieben

Serienerfinder Greg Berlanti, der auch die idyllische Familienserie Everwood schuf, bereichert das Fernsehen ein weiteres Mal: Eli Stone verbindet all das Pathos, das man aus anderen Anwaltsserien wie Boston Legal und L.A. Law kennt, mit all der Komik, die man aus einem inoperablen Hirnschaden schöpfen kann, ohne dabei platt, albern oder peinlich zu werden. Die Serie ist liebevoll, originell, kurzweilig, witzig, nachdenklich und hiermit wärmstens empfohlen.

Eli Stone, mittwochs um 20.15 Uhr auf ProSieben (zum Start zwei Folgen hintereinander).

Glee

Sonntag, 16. Januar 2011, 05:59

Ab 17. Januar 2011 (Super RTL). US-Musicalserie von Ryan Murphy, Brad Falchuk und Ian Brennan („Glee“; seit 2009).

Der junge Lehrer Will Schuester (Matthew Morrison), genannt „Mister Schu“, erfüllt sich einen Traum, den er schon als Schüler hatte: den Traum von einem großartigen Glee Club, einem modernen Showchor an der Highschool. Er rekrutiert ein paar Nerds, die sonst nirgendwo dazugehören, und bringt ihnen singen und tanzen bei: die überambitionierte Rachel Berry (Lea Michele), die sich für einen Star hält, Artie Abrams (Kevin McHale), der im Rollstuhl sitzt, der schwule Kurt Hummel (Chris Colfer), die übergewichtige Schwarze Mercedes Jones (Amber Riley), die Asiatin Tina Cohen-Chang (Jenna Ushkowitz), und schließlich der an sich coole Quarterback Finn Hudon (Cory Monteith), den seine coolen Sportlerfreunde nun für völlig irre halten. Dennoch schließt sich wenig später auch sein Kumpel Noah „Puck“ Puckerman (Mark Salling) dem Glee Club an, der „New Directions“ heißt. Auch Finns ebenso eifersüchtige wie enthaltsame Cheerleader-Freundin Quinn Fabray (Dianna Agron) kommt dazu, die aber in erster Linie zusammen mit zwei Freundinnen dafür sorgen soll, dass der Singverein zugrunde geht. Ein Herzenswunsch der intriganten Cheerleader-Trainerin Sue Sylvester (Jane Lynch). Die neurotische Schulpsychologin Emma Pillsbury (Jayma Mays) interessiert sich für Will Schuester, der ist aber mit der blöden Zicke Terri (Jessalyn Gilsig) verheiratet. Und spätestens jetzt fangen eh wieder alle an zu singen.

Glee (deutsch: Fröhlichkeit; Glee Club = Gesangverein), ein Serienmusical, das typische Comedy-Elemente mit den üblichen Klischees klassischer Teenieserien mischt, war in den USA in jeder Hinsicht ein Sensationserfolg. Die Serie erreichte im Fernsehen Zuschauerzahlen, wie man sie für Highschool-Serien schon lange nicht mehr für möglich gehalten hatte, und spülte eine nie dagewesene Menge an Singles und Soundtrack-CDs in die Charts.

Super RTL zeigt montags ab 20.15 Uhr jeweils zwei einstündige Folgen. Die erste ist vorab am Sonntagnachmittag bei RTL zu sehen.

Globus

Sonntag, 19. Juli 2009, 00:07

1981-2002 (ARD). Umwelt- und Wissenschaftsmagazin mit wechselnden Moderatoren zu immer anderen Themenbereichen.

Die Reihe wurde von verschiedenen ARD-Anstalten im Wechsel produziert, und jede Anstalt hatte ihren eigenen Bildschirmauftritt, ihre eigenen Moderatoren und ihr eigenes Konzept (der Schwerpunkt des BR etwa war Natur und Umweltschutz, der des WDR populäre Technik und Erklärung von Phänomenen). Entsprechend schwer hatte es die Reihe bei den Zuschauern und auch ARD-intern.

Bis 1993 lief Globus am späten Sonntagnachmittag, bekam dann — nun ganz ohne Moderation — im Hauptabendprogramm 14-täglich dienstags um 21.30 Uhr einen Sendeplatz. Ab April 2000 moderierten nur noch Hartmut Stumpf und Ranga Yogeshwar abwechselnd, nun immer mittwochabends. Globus wurde schließlich eingestellt und durch das deutlich stromlinienförmiger auf breites Zuschauerinteresse getrimmte W wie Wissen ersetzt.

Gockelgehabe

Donnerstag, 8. März 2007, 13:14

Eigentlich wollte ich darüber schreiben, dass die neue Sat.1-Serie GSG 9 es sich, wie auch das gestern gestartete US-Pendant The Unit, etwas zu leicht mit ihren konstruierten Fällen macht. Worum genau es geht, spielt oft nur beiläufig eine Rolle, solange es vordergründig ordentlich rummst. Oder darüber, dass die Terroristen, die die GSG 9 bekämpft, Abziehbilder aus dem 24-Sammelalbum sind und damit von der deutschen Lebenswirklichkeit vielleicht ein Stück zu weit entfernt. Aber dass diese GSG 9 schon eine dolle Truppe sein muss, wenn sie in nur einer Dreiviertelstunde einen Schwerverbrecher ausschaltet, der die ganze Welt mit Pockenviren infizieren wollte, für den Jack Bauer einen ganzen Tag lang durch Los Angeles gefahren wäre. Über die gewisse Ähnlichkeit des Hauptdarstellers Marc Ben Puch mit Moritz Bleibtreu wollte ich schreiben, über hölzernes Schauspiel, ausgelutschte Klischees, den viel zu pathetischen gesprochenen Vorspann („Ihr Glaube an das Gute macht stark. Ihr Mut macht sie zu Helden…“). Ich hätte verwundert festgestellt, dass man im GSG-9-Lagezentrum noch rauchen darf und die Gruppe „Amerikanerinnen“ in der ersten Folge so auffallend schlechtes Englisch spricht. Und schließlich, dass die Serie trotz allem stellenweise sehr spannend ist.

Doch dann traten all diese Beobachtungen in den Schatten durch die scheinende Allgegenwart von Hans-Hermann Gockel! Jawohl, Hans-Hermann Gockel feiert heute ein furioses Comeback in Sat.1. Herr Gockel, ein ebenso sympathischer wie steifer Allesmoderator, war dort vor Jahren schon einmal omnipräsent und verkörperte zugleich Kompetenz und unfreiwillige Komik, indem er die Nachrichten moderierte – UND eine Gameshow! Na ja, und dann heißt er eben auch noch Gockel. Seit 2004 ist er nur noch für N24 tätig.

Jetzt sehen wir ihn wieder als Nachrichtensprecher in einer Sat.1-Sendung. Er vermeldet die aktuellen Entwicklungen der vordergründigen Ereignisse in den fiktiven Nachrichtensendungen auf den Fernsehgeräten im Hintergrund, die die Charaktere eingeschaltet haben. Alle. Immer. Überall. Auch im Ausland. GSG 9 und Terroristen. Passanten vor Schaufenstern. Alle sehen sich die gleichen Nachrichten mit dem gleichen Moderator an, der offenbar rund um die Uhr ununterbrochen auf Sendungen ist. Egal, was passiert, im Hintergrund läuft permanent ein Fernseher mit Hans-Hermann Gockel! Wie, bitteschön, soll ich mich da noch auf die Explosionen konzentrieren, wenn dauernd Hans-Hermann Gockel auftritt? Ich mag ihn. Schön, ihn mal wieder zu sehen.

Das betrifft allerdings nur die ersten zwei Folgen. Danach war er wahrscheinlich müde. Oder er musste wieder echte Nachrichten vermelden, sofern man bei N24 davon sprechen kann. Ab Folge 3 begegnet uns mit der gleichen Allgegenwart Thomas Kausch.

GSG 9, heute um 20.15 Uhr, dann immer mittwochs um 21.15 Uhr in Sat.1.

Golden Girls

Dienstag, 17. Juli 2007, 16:45

1990–1994 (ARD). 180-tlg. US-Sitcom von Susan Harris („The Golden Girls“, 1985–1992).

Vier Frauen über 50 leben in einer Wohngemeinschaft in Miami: Die sexbesessene Blanche Devereaux (Rue McClanahan), das naive Landei Rose Nylund (Betty White), die Vertretungslehrerin Dorothy Zbornak (Bea Arthur) und Dorothys über 80-jährige Mutter Sophia Petrillo (Estelle Getty).

Die vier leben in dem Haus der Museumsangestellten Blanche. Sie kommt aus den Südstaaten, ist Witwe, war mit George verheiratet, ist unglaublich eitel und beharrt darauf, 39 zu sein. Sie hat permanent wechselnde Freunde, bewundert aber keinen Mann so sehr wie ihren „Big Daddy“, von dem sie oft erzählt (sein Tod ist das Thema einer Folge der fünften Staffel).

Rose, ebenfalls Witwe, arbeitet zunächst in einem Beratungszentrum und wird später Producerin beim Fernsehen. Sie war mit Charly verheiratet, steht permanent auf der Leitung (Rose: „Das verstehe ich nicht!“ – Sophia: „Das solltest du dir aufs T-Shirt drucken lassen!“), nervt alle mit den Geschichten aus ihrem Heimatdorf St. Olaf in Minnesota und kocht skandinavische Gerichte mit Namen wie Geflakenkaken. Rose ist ab der fünften Staffel mit Miles Webber (Harold Gould) liiert, der jedoch eine Staffel später als Mitglied eines Zeugenschutzprogramms enttarnt wird und verschwinden muss.

Dorothy ist von dem Scherzartikelverkäufer Stan (Herb Edelman) geschieden, einem Toupetträger, der sie mit einer Jüngeren betrogen hat. Stan hat sich seitdem zwar nicht gebessert, hätte Dorothy aber trotzdem gern zurück und ist entsprechend lästig. Dorothy ist sehr groß, hat eine tiefe Stimme, fast nie eine Verabredung mit einem Mann und muss sich aus all diesen Gründen von den anderen aufziehen lassen.

Sophia, deren Mann Salvatore schon lange tot ist, ist Italienerin und stolz darauf. Sie wohnte im Altersheim Schattige Pinie, bevor sie zu der Frauen-WG stieß. Ihrem „Kätzchen“, wie sie Dorothy zärtlich nennt, wirft sie heute noch vor, dass sie sie dort untergebracht hatte. Zum Glück brannte das Heim ab. Sophia ist vorlaut, griesgrämig und hat eine scharfe Zunge (Blanche: „Mel und ich sind dafür bestimmt, zusammen zu sein!“ – Sophia: „Schön, wenn ich das auch über deine Schenkel sagen könnte.“) Trotzdem ist sie die alte weise Frau, die die anderen um Rat fragen. Sophia erzählt dann eine Geschichte, die beginnt mit: „Stell dir vor, Sizilien, 1927 …“

Gemeinsam wälzen die Damen Probleme, reden über Männer und essen Käsekuchen. In der vierten Staffel heiratet Sophia Max Weinstock (Jack Gilford), den Witwer ihrer verstorbenen langjährigen Freundin Esther, der schon ein Freund ihres Mannes war. Dann entdecken beide, dass sie nur um der alten Zeiten willen geheiratet haben, und lassen es auf sich beruhen. Max taucht in keiner weiteren Folge auf, formal ist Sophia aber ab diesem Zeitpunkt verheiratet. In der letzten Folge heiratet Dorothy Blanches Onkel Lucas (Leslie Nielsen) und zieht mit ihm zusammen.

Der trockene Witz aus dem Mund älterer Frauen machte die Serie zu einer der originellsten und spritzigsten ihrer Zeit. Sie war eine der wenigen erfolgreichen US-Serien, die auch in Deutschland viele Zuschauer erreichten. Die ARD sendete sie zunächst freitags um 23.00 Uhr, wegen des großen Erfolgs später dienstags bereits um 22.00 Uhr. Wiederholungen liefen in der ARD und bei Vox am Vorabend und bei RTL mittags und nachts. Selbst die zehnte Wiederholung erreichte noch passable Einschaltquoten. Der Titelsong war „Thank You For Being A Friend“, im Original ein Hit für Andrew Gold, jetzt gesungen von Cynthia Fee.

Bea Arthur stieg 1992 aus der Serie aus. Die Golden Girls wurden daraufhin zwar beendet, mit den drei verbliebenen Hauptdarstellerinnen wurde aber die neue Serie Golden Palace gedreht. Nach deren Ende spielte Estelle Getty die Rolle der vorlauten Sophia in Harrys Nest weiter.

Golden Palace

Dienstag, 4. März 2008, 20:08

1995 (ARD). 24‑tlg. US‑Sitcom von Susan Harris („The Golden Palace“, 1992–1993).

Fortsetzung der Golden Girls: Nachdem Dorothy nach ihrer Hochzeit nach Atlanta gezogen ist, kauft der in Miami verbliebene Rest des Quartetts das Hotel „Golden Palace“. Gemeinsam mit dem Hotelmanager Roland Wilson (Don Cheadle), Koch Chuy Castillos (Cheech Marin) und dem Straßenjungen Oliver Webb (Billy L. Sullivan) bringen Blanche (Rue McClanahan), Rose (Betty White) und Sophia (Estelle Getty) es auf Vordermann.

Die Nachfolgeserie hatte zwar viele bewährte Gags, aber weder die Originalität und den Charme des Vorgängers noch dessen Erfolg. In der Doppelfolge „Nicht ganz wie in alten Zeiten“ tauchte Bea Arthur als Gaststar auf und spielte ihre Rolle der Dorothy dann doch noch einmal.

Neuer Sendeplatz war dienstags um Mitternacht.

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