Telezirkus

1981-1988 (ARD). 90-minütige Live-Show am Samstagnachmittag mit Spielen, Aktionen, Artistik und Musik.

In Zusammenarbeit mit dem Zirkus Williams-Althoff gastiert die Show alle paar Wochen in einer anderen Stadt, zeigt Ausschnitte aus dem Programm, wirft einen Blick hinter die Kulissen des Zirkus und auf das Leben der Artistenfamilien und gibt Amateurartisten aus der jeweiligen Stadt die Chance, sich ebenfalls im Fernsehen zu präsentieren. Zwischendurch kommen Stargäste zum Talk oder um ihr neues Lied zu singen.

Moderator war bis August 1982 Peter Rapp. Für die neue Staffel ab Sommer 1984 übernahm Michael Schanze die Moderation, der Sendetitel wurde auf Ein Nachmittag im Telezirkus erweitert. Hier etablierte Schanze als einen Bestandteil der Show das spätere Konzept von Kinderquatsch mit Michael. Unter dem Rubriktitel „Geschichten unterm Sternenstaub“ standen Kinder im Lichtkegel auf einem Podest, erzählten Geschichten und sangen Lieder. Weil gelegentlich ein Kind diesen „Sternenstaub“ in den Mund bekam, wurde dieser Part abgeschafft.

In einer weiteren Staffel ab September 1987 dauerten die Folgen nur noch 45 Minuten und liefen auch mal donnerstags. Einzelne Ausgaben im Abendprogramm hießen entsprechend Ein Abend im Telezirkus.

ABC…

1965-1967 (ARD). „Tele-Lexikon für Mädchen“. In loser Folge, aber streng nach dem Alphabet, werden Dinge erklärt, die für Mädchen wichtig sein sollen. Zum Buchstaben F waren dies etwa Figur, Fans, Fauxpas, Flirt, Firlefanz und Folklore, unter P fand die Redaktion Perlen, Persönlichkeit, Pariserin, Playboy und Pointe relevant. Durch die Sendung führte zunächst Ursula Ligocki, später Andrea Wagner und Anna Lutz-Pastré.

Ab in den Urlaub!

2002-2004 (ZDF). Einstündige Volksmusikshow am Donnerstagabend, in der in loser Folge immer zu den typischen Urlaubszeiten im Sommer und Winter Musiker mit ihren Stimmungshits auftreten.

Markus Wolfahrt, Sänger der Volksmusik-Band „Klostertaler“, moderierte die ersten vier Sendungen, die fünfte und letzte übernahm Thomas Ohrner, der sich mit dem Grand Prix der Volksmusik zwischenzeitlich Schunkelkompetenz erworben hatte.

A-Z Lifeshow

1989-1994 (WDR); 1990-1993 (ARD). „Die Sendung mit der roten Ratte aus dem ersten Kanal“. 20-minütiges Jugendmagazin, das in der ARD am Sonntagnachmittag lief. Maskottchen war eine grimmig dreinschauende rote Trickratte, die zwar unter einem Kanaldeckel hauste, was aber hauptsächlich ein Wortspiel fürs Erste Programm war (dennoch verschwand die Show nach drei Jahren wieder dort, woher sie gekommen war: im Dritten). Eine weitere wiederkehrende Figur war Ernst Eiswürfel mit seinen Coolness-Tipps.

Bruder Esel

1996 (RTL). 13-tlg. dt. Familienserie von Johannes Reben.

Der Franziskanerpater Ludger Spengler (Dieter Pfaff) tritt nach 20 Jahren aus dem Orden aus, weil er sich in Theres Spitzer (Renate Krössner) verliebt hat, die in Münster eine Gaststätte betreibt. Ludger zieht zu ihr und ihren drei Kindern Beppa (Miriam Horwitz), Floriane (Anna Katharina von Berg) und Henry (Bilal Diallo), die jeweils einen anderen Vater haben. Mit im Haus wohnt der schwule Untermieter Ferdi (Hans Lobitz). Als Theres von Ludger schwanger wird, nimmt sie seinen Heiratsantrag an. Weil die Familie wegen Ludgers Vergangenheit in Münster angefeindet wird, zieht sie nach Bremerhaven, wo schließlich Sohn Franz zur Welt kommt, benannt nach Franz von Assisi.

Mit „Bruder Esel“ bezeichnen die Franziskanerpater ihren störrischen Körper, der nicht immer so will, wie der Zölibat es vorschreibt. Dieter Pfaff selbst hatte die Idee zu Bruder Esel mit entwickelt. RTL zeigte die einstündigen Folgen freitags um 21.15 Uhr. Obwohl die Serie gute Einschaltquoten hatte, von der Kritik gelobt wurde und 1997 den Adolf-Grimme-Preis erhielt, wurde sie nach der ersten Staffel nicht fortgesetzt.

Bloch

2002–2013 (ARD). 23-tlg. dt. Filmreihe von Peter Märthesheimer und Pea Fröhlich nach einer Idee von Dieter Pfaff.

Der Psychotherapeut Dr. Maximilian Bloch (Dieter Pfaff) lebt mit seiner Frau Annegret (Eva Kryll) auf dem Land. Sie ist Ärztin am nahen Kreiskrankenhaus, er möchte eigentlich ein Buch schreiben, kommt aber nicht voran. Als Stadtmensch fühlt er sich auf dem Land einsam, in der Ehe kriselt es, er ist depressiv. Immer wieder treten Menschen in sein Leben, die seine Hilfe als Psychotherapeut suchen. Dann blüht er auf, flüchtet vor seinen eigenen Schwierigkeiten und tut sein Möglichstes, anderen bei der Lösung ihrer Probleme zu helfen und hinter ihre dunklen Geheimnisse zu kommen.

Bei Bloch ging es nicht um skurrile Neurosen, sondern um tiefe seelische Abgründe und oft große Hoffnungslosigkeit. Die Serie hatte auch humorvolle Momente, war aber meistens ähnlich düster wie Pfaffs Kommissar Sperling.

Die 90-minütigen Filme liefen in loser Folge mittwochs um 20.15 Uhr

Grimm

Ab 18. Februar 2013 (Vox). US-Fanstasy-Krimiserie von Stephen Carpenter, David Greenwalt und Jim Kouf („Grimm“; seit 2011).

Der Polizist Nick Burkhardt (David Giuntoli) ist ein Grimm. Ein Nachfahre der gleichnamigen Brüder. Die haben ihre bekannten bösen Sagengestalten nicht erfunden, sondern bekämpft, und Nick muss diese Familientradition fortsetzen. Zum Glück trifft er in jedem Kriminalfall, den er aufklären muss, zufällig auf solche Gestalten: Blutbader, Jägerbären und Hexenbiester, die allen anderen durchgehend in Menschengestalt gegenübertreten, während nur ein Grimm in kurzen Momenten ihr wahres Gesicht sehen kann. Sein Kollege Hank (Russell Hornsby) weiß davon nichts, wundert sich aber manchmal über Nicks gutes Gespür, wenn der mal wieder ohne jegliche Beweise sicher den Täter ermittelt hat. Nick lässt sich heimlich von Eddy Monroe (Silas Weir Mitchell) helfen. Er ist ein Blutbader – vulgo: böser Wolf – aber bekehrt: Frisst keine Kinder mehr, macht Pilates usw. Eigentlich ist er ein natürlicher Feind der Grimms, versucht aber ein Mensch zu sein und ist deshalb auf Nicks Seite.


Der mit dem Wolf ermittelt: Grimm Nick (rechts) mit Blutbader Eddy.
Foto: VOX/NBC Universal

Wichtige Erkenntnisse mit auf den Weg bekommt Nick anfangs auch von seiner krebskranken Grimm-Tante Marie (Kate Burton) und dem Sammelsurium an Relikten, Büchern und Überlieferungen in ihrem Wohnwagen. Marie hat Nick auch geraten, sich von seiner Freundin Juliette (Bitsie Tulloch) zu trennen, weil sein Grimmsein für sie zu gefährlich sei. Tut er aber nicht.

Absurde Monsterrevue im Korsett einer gewöhnlichen Krimiserie, die es nicht einmal in der Maskenbildner-Kategorie schaffte, für irgendeinen wichtigen Preis nominiert zu werden. Vox zeigt zum Start zwei einstündige Folgen ab 20.15 Uhr, dann immer eine montags ab 21.15 Uhr.

Willkommen im Leben

1996 (RTL2). 19-tlg. US-Teenie-Serie von Ed Zwick und Marshall Herskovitz („My So-Called Life“; 1994–1995).

Die 15-jährige Schülerin Angela Chase (Claire Danes) macht eine Reihe Veränderungen durch, während sie langsam erwachsen wird. Sie ist immer mal wieder mit Jordan Catalano (Jared Leto) zusammen, einem „Bad Boy“ und schlechten Schüler mit enormer Leseschwäche. Patty (Bess Armstrong) und Graham (Tom Irwin) sind Angelas Eltern, die eine Druckerei führen, Danielle (Lisa Wilhoit) ist ihre jüngere Schwester. Zu Angelas Freundeskreis gehören Rayanne Graf (A.J. Langer), der schwule Rickie Vasquez (Wilson Cruz) und Sharon Cherski (Devon Odessa). Brian Krakow (Devon Gummersall) ist der Nachbar der Chases.

Lief sonntags um 18.00 Uhr. Die Serie traf zwar präszise das Lebensgefühl vieler Teenager, war bei ihrer Erstausstrahlung in den USA aber kein großer Erfolg und wurde nach nur einer Staffel abgesetzt. Ihren hohen Stellenwert erhielt die Serie weitgehend im Nachhinein, als sie sich als ihrer Zeit voraus erwies und viele ähnliche Teenagerserien beeinflusste, darunter die erfolgreiche deutsche Serie Mein Leben & ich. Die beiden Hauptdarsteller wurden erst viel später Superstars: Jared Leto u.a. als umjubelter Sänger seiner Ego-Band 30 Seconds To Mars und Claire Danes als preisgekrönte Hauptdarstellerin der Serie Homeland.

Homeland

Ab 3. Februar 2013 (Sat.1). US-Serienthriller von Gideon Raff, Howard Gordon und Alex Gansa (“Homeland”; seit 2011).

Nach acht Jahren in irakischer Kriegsgefangenschaft kann der US-Soldat Nicholas Brody (Damian Lewis) befreit werden und kehrt als Held nach Hause zurück. Während die Nation ihn feiert, ist die CIA-Agentin Carrie Mathison (Claire Danes) von Anfang an misstrauisch. Sie glaubt, Brody habe im Irak die Seiten gewechselt und sei jetzt ein Terrorist, der einen Anschlag gegen sein eigenes Land plane. Dies versucht sie mit allen Mitteln zu beweisen, darunter Mittel, die gegen jegliche Regeln verstoßen, zum Beispiel die illegale Überwachung seines Hauses und die persönliche Annäherung an Brody. Sie tut dies zumindest teilweise mit Unterstützung ihres langjährigen Mentors Saul Berenson (Mandy Patinkin), aber vorbei an ihrem Vorgesetzten David Estes (David Harewood). Dass sie an einer bipolaren Störung leidet und starken Stimmungsschwankungen ausgesetzt ist, macht weder die Sache einfacher noch ihre Theorie glaubwürdiger. Carrie behandelt die Symptome mit Medikamenten. Von der Krankheit wissen die Wenigsten, denn dann wäre sie ihren Job längst los.

Währenddessen muss Brody zurück ins normale Leben mit seiner Familie finden, die sich von ihm entfremdet hat. Seine Frau Jessica (Morena Baccarin) hatte, während ihr Mann für tot gehalten wurde, eine Beziehung mit Brodys bestem Freund Mike (Diego Klattenhoff) begonnen, und die Kinder Dana (Morgan Saylor) und Chris (Jackson Pace) kennen ihren Vater nach dessen achtjähriger Abwesenheit kaum. Außerdem muss Brody ja offenbar noch diesen Anschlag vorbereiten.

Howard Gordon und Alex Gansa, zwei ehemalige Autoren der Serie 24, entwickelten diesen Thriller mit einer durchgehenden Handlung über die komplette Dauer einer Staffel. Homeland ist weniger brutal, weniger schnell und weniger hanebüchen als 24, aber nicht weniger spannend. Die Zuschauer wissen immer mehr als die CIA, aber nie alles.

Vorbild war die israelische Serie “Hatufim”, einer der größten Quotenerfolge in der Geschichte des israelischen Fernsehens. Die US-Version konnte mit diesen Quoten zwar nicht mithalten, schon allein, weil sie vom Pay-TV-Sender Showtime ausgestrahlt wurde, lief aber für dessen Verhältnisse hervorragend. Darüber hinaus heimste die Serie der Reihe nach alle wichtigen Preise ein, darunter bis jetzt zweimal den Golden Globe und einmal den Emmy als bestes TV-Drama sowie Golden Globes und Emmys für die Hauptdarsteller Claire Danes und Damian Lewis.

Sat.1 zeigt zum Start zwei einstündige Folgen am Sonntag ab 22.15 Uhr, danach sonntags jeweils eine um 23.15 Uhr.

Elementary

Ab 10. Januar 2013 (Sat.1). US-Krimiserie von Robert Doherty nach den Büchern von Sir Arthur Conan Doyle („Elementary“; seit 2012).

Sherlock Holmes (Jonny Lee Miller) ist nach New York gezogen, nachdem er aus dem Drogenentzugsklinik an dem Tag abgehauen ist, an dem er entlassen werden sollte. An seiner Seite: Frau Dr. Joan Watson (Lucy Liu), die eigentlich nur dafür sorgen sollte, dass er clean bleibt. Deshalb wohnt sie auch bei ihm. Statt Scotland Yard berät Holmes nun Captain Thomas Gregson (Aidan Quinn) und Detective Marcus Bell (Jon Michael Hill) die New Yorker Polizei – sprich: Er erledigt deren Arbeit und klärt Kriminalfälle auf. Er beobachtet besser und schlussfolgert schneller als alle anderen und tritt dabei wesentlich zielsicherer seinen Mitmenschen ständig auf den Schlips.

Wie schon die BBC-Serie Sherlock versetzt auch Elementary die Figur des Holmes in die Gegenwart und zudem nach New York und unterzieht zusätzlich Watson einer Geschlechtsumwandlung. Sat.1 zeigt die einstündigen Folgen donnerstags um 21.15 Uhr.

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