Suchergebnisse:

Fünf Freunde

Dienstag, 23. Dezember 2008, 17:36

1978–1979 (ZDF). 26-tlg. brit. Jugendserie nach den Büchern von Enid Blyton („The Famous Five“; 1977).

Während die Geschwister Julian (Marcus Harris), Dick (Gary Russell) und Anne Kirrin (Jenny Thanisch) mit ihrer Cousine George (Michelle Gallagher) ihre Ferien bei Onkel Quentin (Michael Hinz) und Tante Fanny (Sue Best) verbringen, erleben sie zahlreiche Abenteuer. Sie werden in irgendwelche Verbrechen hineingezogen und schleichen so lange durch unterirdische Gänge, bis der Fall gelöst ist. Julian ist der Älteste und Anführer, er handelt mutig und durchdacht. Sein jüngerer Bruder Dick nimmt alles locker und agiert manchmal unüberlegt. George heißt eigentlich Georgina, hasst diesen Namen aber. Sie wäre sowieso lieber ein Junge und fühlt sich genauso mutig wie Julian. Anne ist die Jüngste, schüchtern und ängstlicher, schließt sich aber trotzdem immer an. Der Fünfte im Bunde ist Georges Hund Timmy. In den Fällen geht es um dunkle Verließe und verborgene Schätze, und meistens werden die Fünf irgendwann von den Ganoven gefangen und eingesperrt. Diese Ganoven sind leicht erkennbar: Es sind die unrasierten, unhöflichen Männer, die sich am Ende problemlos von Kindern für dumm verkaufen lassen.

Die halbstündigen Folgen liefen samstags im Nachmittagsprogramm. Von den 21 Fünf-Freunde-Büchern von Enid Blyton wurden 18 für diese Serie verfilmt, acht davon als Doppelfolgen. Ein Buch soll deshalb nicht verfilmt worden sei, weil das Abenteuer anderen zu sehr ähnelte. Aber vermutlich war das nur ein Missverständnis, und es wurde abgelehnt, weil es allen anderen nicht genug ähnelte.

Und das war der Titelsong, der sich von dem auf den Hörspielcassetten deutlich unterschied: „Wann immer sich ein Abenteuer lohnt / Angst und Schrecken kennen wir nicht, denn das sind wir gewohnt / Wo immer ein Rätsel zu lösen ist / hoch in dem alten Schloss oder im Schmugglernest / Fünf Freunde, das sind wir / Julian, Dick und Anne, George und Ti-Himmy, der Hund / Fünf Freunde, das sind wir / Wir kommen schnell herbei, wann immer ihr es wollt / und schon sind wir da-ha-ha-ha.“

Fackeln im Sturm

Dienstag, 15. September 2009, 07:27

1987 (ZDF); 1995 (Sat.1). 15-tlg. US-Familiensaga nach den Romanen von John Jakes (“North And South”; 1985; “North And South, Book II”; 1986; “North And South, Book III”; 1995).

Orry Main (Patrick Swayze) stammt aus einer aristokratischen Südstaatenfamilie, George Hazard (James Read) aus dem frühkapitalistischen Norden. 20 Jahre vor Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkrieges freunden sie sich an, und auch zwischen ihren Familien beginnt eine lange Freundschaft, die Jahrzehnte überdauert, obwohl sie durch die Nord-Süd-Meinungsverschiedenheiten oft belastet wird. So sind George und seine Schwester Virgilia (Kirstie Alley) gegen die Sklaverei in den Südstaaten. Zu ihrer Familie gehören die Mutter Maude (Inga Swenson), der ältere Bruder Stanley (Jonathan Frakes), dessen Frau Isabel (Mary Crosby) und der jüngere Bruder Billy (John Stockwell, ab Folge 7: Parker Stevenson). Orrys Verwandte sind seine Mutter Clarissa (Jean Simmons), seine böse Schwester Ashton (Terri Garber), deren Mann James Huntoon (Jim Metzler), Orrys jüngere und gute Schwester Brett (Genie Francis) und Cousin Charles (Lewis Smith). Orry ist in die vornehme Madeline (Lesley-Anne Down) verliebt, die aber mit Justin LaMotte (David Carradine) verheiratet ist. George heiratet Constance (Wendy Kilbourne), die Tochter des Colonel Patrick Flynn (Robert Mitchum). Virgilia verhilft dem schwarzen Sklaven Grady (George Stanford Brown) zur Flucht und heiratet ihn. Als er getötet wird, kommt Virgilia als unliebsame Zeugin ins Irrenhaus. Billy und Brett Main heiraten. Als der Bürgerkrieg ausbricht, kämpfen Orrys und Georges Familien auf verschiedenen Seiten, doch die Freundschaft hält. LaMotte entführt Madeline, Orry spürt ihn auf, tötet ihn und heiratet Madeline. Ashton beginnt eine Beziehung mit dem kriminellen Elkanah Bent (Philip Casnoff). Madeline erfährt von Ashton, dass sie das Kind einer schwarzen Prostituierten ist und flüchtet. Unterwegs bringt sie einen Sohn zur Welt. Orry kann sie und seinen Sohn jedoch finden.

Jede Folge hatte Spielfilmlänge. Die Serie war in Deutschland wie auf der ganzen Welt ein enormer Quotenerfolg. Sie bestand ursprünglich aus 12 Folgen, die im ZDF liefen. Acht Jahre später entstanden drei neue Folgen, die nach dem Bürgerkrieg spielten. Darin tötet Elkanah Bent Orry und Constance, wird jedoch aufgespürt und ebenfalls getötet. George und Madeline verlieben sich ineinander. Diese Folgen waren in Sat.1 zu sehen.

Faule Auslese

Dienstag, 23. Januar 2007, 07:14

Wer dachte, nach Opas letzter Wille sei die Talsohle im Reality-TV durchschritten, muss umdenken. „Are U Hot“ ist noch schlimmer, findet nur nicht mehr ganz so öffentlich statt, nämlich bei Viva.

„Are U Hot“ ist im Prinzip wie Deutschland sucht den Superstar, nur dass die Kandidaten nichts mehr tun müssen, bevor sie abgeurteilt werden. Sie müssen einfach nur da und schön sein. Wer schön genug ist, darf bleiben. Um nichts anderes geht es. In einer ersten Runde siebt die dreiköpfige Jury gut die Hälfte der Teilnehmer aus, nachdem sie sich bei jedem einzelnen ausreichend Zeit zur Beratung nimmt, ob sie den „Hot“- oder den „Not“-Buzzer drücken. Wirklich, es kann bis zu zehn Sekunden dauern, bevor jemand nach Hause geschickt wird. Sprechen darf in dieser Runde noch niemand, weder Jury noch Kandidaten. Deshalb ist das sogar noch die erträglichere Runde. Nur eine Off-Stimme kündigt die Schönlinge mit Sätzen an wie „Gut aussehen ist sein Hobby. Na, dann zeig dich mal.“ Und Moderatorin Collien Fernandes plärrt rum, als sei sie auf der Kirmes. Kirmes hat aber mehr Anspruch.

In der zweiten Runde urteilt die Jury verbal über die Verbliebenen. Es ist eine hochkarätig besetzte Jury. Wer würde beim Stichwort „Anmut“ nicht sofort an Scooter denken? Scooter-„Sänger“ H.P. Baxxter („How Much Is The Fish?“), Nova Meierhenrich und der Künstlermanager Alain Midzic, der fast so prominent ist wie Nova Meierhenrich, arbeiten sich durch die Kategorien. Jaaha, es gibt mehrere! Man kann Menschen schließlich nicht nach nur einem Gesichtspunkt bewerten. Nein, die drei Kategorien sind „Face“, „Body“ und „Sex-Appeal“. Und dann sitzt Alain Midzic da, und eklig schwitzend sagt er zum Beispiel: „Face, … ja, … is okay.“ H.P. erkennt auf einem fremden Kopf eine Frisur, die ihn an einen explodierten Wellensittich erinnert. Das Schlimme ist, dass man ihm zutraut, tatsächlich schon mal einen explodierten Wellensittich gesehen zu haben. Auch die kaum noch bekleideten Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürfen in dieser Runde sprechen. Eingangs sagen sie einstudierte Sprüche auf wie „Mit meinem Hintern kann man Nüsse knacken“, ausgangs „Danke“ oder „Tja, war wohl nix“. Letzterem schließe ich mich insgesamt an. Am Ende bleiben eine junge Frau und ein junger Mann übrig, die angeblich die Sieger der Show sind. Sie müssen im Finale in ein paar Wochen noch einmal antreten. Wie sehr dies ein Gewinn ist, ist also strittig.

Immerhin habe ich bei der Gelegenheit festgestellt, dass bei Viva zur besten Sendezeit die alte Pro-Sieben-Abschlussklasse wiederholt wird. Keine Ahnung, wie lange die das schon tun, aber noch ein Grund, noch seltener Viva zu schauen. Ich habe ohnehin schon einen Klingelton.

Fliege

Dienstag, 7. November 2006, 12:50

1994–2005 (ARD). Tägliche Seelsorge- und Esoterik-Talkshow mit Jürgen Fliege.

Kurz nachdem RTL mit Hans Meiser das Genre der täglichen Talkshow erfolgreich nach Deutschland importiert hatte, begann die ARD eine eigene, ganz eigene Version ebenfalls jeden Werktag um 16.00 Uhr. Moderator wurde der evangelische Pfarrer Jürgen Fliege, der zuvor Kirchenbeauftragter bei Sat.1 war. Fliege spricht mit seinen meist nichtprominenten Gästen über eine große Bandbreite von Themen, am häufigsten jedoch über ihre Schicksale, die meist von einer außerordentlichen Tragik oder Dramatik sind. Weitere Schwerpunkte sind esoterische Themen wie Astrologie und Wunderheiler und eng damit verbunden die Werbung für alternative Heilmethoden jenseits der so genannten Schulmedizin. Gelegentlich gelingt es Fliege, all diese Komplexe miteinander zu verbinden, wie in der Sendung vom 22. Januar 2002 unter dem Titel: „Meine eigene Krankheit hat mich zum Heiler gemacht“. Sie hatte besonders hohe Zuschauerzahlen.

Fliege schafft es durch intensive Suggestion, die innersten Gefühle seiner Gäste aus ihnen herauszukneten. Die „Wochenpost“ schrieb, Fliege habe die seltene Gabe entwickelt, so zu „reden, dass es wie zuhören klingt“. Zum Repertoire gehören u. a. die Wiederholung des Gesagten in der Ich-Form, das abrupte Verfallen in vermeintliche Jugendsprache oder regionale Dialekte und körpersprachliche Signale wie das, sich vor die Gäste und damit unterhalb von ihnen auf den Boden oder eine Treppenstufe zu setzen. Wenn jemand erzählt: „Ich gehe jeden Tag auf den Friedhof zum Grab meiner Frau“, sagt Fliege als Nächstes: „Ich gehe jeden Tag auf den Friedhof, was erleb’ ich denn da?“ Er benutzt pseudotherapeutische Floskeln wie: „Das macht mich nachdenklich“, „Ich hab’ da eine Frage im Hinterkopf, die spiel’ ich mal nach vorne“, „Darf ich mit Ihnen traurig sein?“, „Jede Träne hat ihre zwei Seiten“ und „Sie haben ein sensibles Gesicht“. Nicht untypisch ist aber auch der Fliege-Satz: „Sein eigenes Kind wirklich zu stillen, da sind den Vätern die Brüste gebunden.“

Eine Mutter, deren jugendliches Kind durch eine Überdosis Drogen starb, begrüßte er mit den Worten: „Vielleicht ist der Sinn von Adrian, dass wir ihn nicht vergessen.“ Am Ende der Geschichte eines krebskranken Gastes sagte er: „Danke für die Emotion.“ Eine Frau, die sich für Drogenabhängige einsetzt, stellte er mit den Worten vor: „Das ist die Frau, die kämpft die Leute frei, die kämpft die Leute frei.“ In einer Sendung zum Thema „Mein größter Fehler“ fragte er einen Jungen, dessen Mutter einen Bullterrier als Haushund gekauft hatte, der ihm schwerste Bissverletzungen am Kopf zugefügt hatte: „Und wo können wir an einer Hoffnung teilnehmen?“ Eine Frau, die behauptete, aus Einsamkeit gelegentlich als Prostituierte zu arbeiten, fragte er: „Können Sie annehmen, dass Menschen Ihnen wünschen, aus dieser Sache herauszukommen, weil ihnen an Ihnen liegt?“ In einer Weihnachtssendung hatte er eine verarmte 65 jährige Frau zu Gast, die zwölf Krebsoperationen hinter sich hatte und deren Mann tödlich verunglückte, als er sie im Krankenhaus besuchen wollte. Sie sagte: „Aus diesem Loch heraus hab ich Ihnen geschrieben, Herr Fliege, Sie waren mein Strohhalm.“ Daraufhin schenkte Fliege ihr einen Strohstern vom Weihnachtsbaum in der Studiodekoration. Der exzentrische Münchner Modedesigner Rudolph Moshammer, der als Nächstes auftrat, versprach, der Frau zu Weihnachten einen Fernseher zu schenken, woraufhin Fliege Moshammer sein neues, selbstgeschriebenes Kinderbuch mit dem Titel „Alles wird gut“ schenkte.

Fliege versteht sich in der Sendung nicht als Talkmaster, sondern als Seelsorger. Er nennt sich „Missionar“, bezeichnet das Fernsehen als seine „elektronische Kirche“, fragt, ob nicht auch Jesus „ein Entertainer“ war („einer der besten“), nennt seine Show „die größte Selbsthilfegruppe“ der Nation. Im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ sagte er: „Die Menschen kommen in meine Sendung, weil sie andere Menschen an ihrem Leid und übrigens auch an ihrer Freude teilhaben lassen wollen. Sie wollen es endlich loswerden! Das ist nicht schlecht, sondern gut und völlig natürlich. Ich verdiene mein Geld nicht mit Leid, sondern mit Unterhaltung. Unterhaltung heißt, dass man unter jemanden die Hände hält.“ Fliege stellt sich am Anfang jeder Sendung vor mit dem Satz: „Ich bin Jürgen Fliege“, und entließ seine Zuschauer am Ende nicht ohne den Segen: „Passen Sie gut auf sich auf!“

Im Juni 1995 gründete der Moderator mit seiner Produktionsfirma die „Stiftung Fliege“, um die Spenden, die häufig nach seinen Sendungen eintrafen, zu verwalten. In der ersten Sendung, in der er die Einrichtung vorstellte, bat er Hotelbesitzer darum, der Mutter eines schwerbehinderten Jungen einen Urlaub zu finanzieren, spendierte drei Pflegekindern eine Dauerkarte fürs Freibad und vermittelte einer Zwölfjährigen, deren Eltern einen Monat zuvor ums Leben gekommen waren, Ferien auf einem Pferdehof. Seit September 2002 gibt es außerdem eine Zeitschrift zur Sendung. Eine Zeit lang war auch „Flämmchen“, ein Stoffschaf zur Sendung, käuflich zu erwerben.

Mitte 1999 drohte der Bayerische Rundfunk, die Sendung nicht fortzusetzen, weil Fliege in einem Interview mit der Zeitschrift „Penthouse“ Gott als „alten Gangster da oben“ bezeichnet hatte – dem Anschein nach in dem Sinn, wie Eltern ihre Kinder liebevoll als „Räuber“ bezeichnen. Die Aufregung darüber hielt dennoch mehrere Wochen an. Auch mit Kritik an der Kirche gelangte Fliege immer wieder in die Schlagzeilen.

Ende 1995 lieferte er sich einen verbalen Schlagabtausch mit Hans Meiser. Fliege sagte: „Was bei Meisers und Ilona Christens Sendungen stattfindet, ist ein kaltes Vorführen von Menschen. Das ist Voyeurismus.“ Meiser erwiderte: „Das sind die weinerlichen Anschuldigungen eines ewigen Dritten.“ Fliege überlebte allerdings das große Talkshowsterben und überrundete alle anderen Daily Talker an Dienstjahren. Seine Quoten waren relativ konstant gut, das Publikum allerdings weit überdurchschnittlich alt.

Ab April 2005 wurde Fliege schon eine Stunde früher, um 15.00 Uhr, ausgestrahlt. In der ersten Woche auf dem neuen Sendeplatz zeigte Fliege die offensichtlich von Sendungen wie Frauentausch inspirierte vierteilige Realityshow „Pfarrertausch“, in der er eine Woche lang die Stelle und Aufgaben eines evangelischen Gemeindepfarrers übernahm.

Zeitweilige Ableger der Sendung waren Jürgen Fliege antwortet und Spurensuche mit Jürgen Fliege.

Florian

Freitag, 28. Dezember 2007, 21:58

1990 (ZDF). 5-tlg. dt. Jugendserie, Regie: Celino Bleiweiß.

Der Zivi Florian (Pascal Breuer) leistet seinen Dienst im Altenheim. Frau Dr. Kamberger (Monika Woytowicz) ist die Heimleiterin, Silvia (Andrea Sawatzki) eine Pflegerin. Zu den Bewohnern gehören die geistig verwirrte Kuni (Käthe Reichel), Herr Weiß (Heinz Joachim Klein), Frau Schmittchen (Elisabeth Bertram), Herr Sattler (Lukas Amman), das Ehepaar Odenbirk (Herta Böhm und Georg Lehn) und Herr Taubert (Richard Beek) mit seinem Hund, obwohl er gar keine Tiere halten darf. Die Bekanntschaft mit Menschen, die am Ende des Lebens stehen, lässt den jungen Florian zum Erwachsenen reifen. Die einschneidende Erfahrung ist das Ableben von Herrn Weiß, den er bis zum Ende betreut.

Die Serie kam aus der evangelischen Kirchenredaktion. Die dreiviertelstündigen Folgen liefen nachmittags.

Freunde fürs Leben

Montag, 10. Dezember 2007, 23:16

1992–2001 (ZDF). 98-tlg. dt. Familienserie von Michael Baier.

Der Gynäkologe Dr. Bernd Rogge (Gunter Berger), der Internist Dr. Stefan Junginger (Michael Lesch) und der Kinderarzt Dr. Daniel Holbein (Stephan Schwartz) übernehmen an der Ostsee gemeinschaftlich die Praxis des alten Walter Leibrecht (Alexander May), der sich zur Ruhe setzt. Bernd ist ein Yuppie, der ruppig sein kann und einen etwas großkotzigen Lebensstil pflegt, im Grunde aber ein guter Kerl. Er hat zunächst ein Verhältnis mit Birgit (Sissy Höfferer), der Ehefrau des Barons von Teuffel (Ivan Desny), fühlt sich aber immer mehr zu Roswitha Schütze (Nina Hoger) hingezogen, die eine kleine Tochter namens Kirsten (Janine Dissel) hat. Stefan ist ein verbissener Arzt, jedoch manchmal ein wenig unsicher. Seine Freundin ist die Pianistin Andrea Wolf (Maren Schumacher-Martinek), die er heiratet. Daniel, ein junger Idealist, kommt mit der Ärztin Beate Chevalier (Olivia Pascal) zusammen. Seine reiche Mutter Marlies Holbein (Ruth Maria Kubtischek) freundet sich mit Walter an, flüchtet aber nach einiger Zeit vor der Steuer ins Ausland. Später wird Walter selbst reich. Seine Freizeit verbringt er zu großen Teilen in seinem Stammlokal, der Weinstube von Ludwig (Franz-Josef Steffens). In der Praxis arbeiten die Sprechstundenhilfen Rüdiger Kissling (Marek Erhardt) und Renate Paulus (Gisela Peltzer), in der Anfangsphase außerdem Stefans Schwester Susanne (Jennifer Nitsch) und Gisela Alsfeld (Andrea Lüdke).

Roswitha kommt in Folge 23 im Frühjahr 1993 bei einem Autounfall ums Leben, kurz vor der geplanten Hochzeit mit Bernd. Drei Folgen später, im Sommer 1994, wird Bernd ermordet. Dr. Jörg Sommer (Bernd Herzsprung) übernimmt dessen Platz in der Praxis. Er ist mit Ruth (Marijam Agischewa) verheiratet, mit der er Sohn Philip (Victor von dem Bussche) hat. Drei Wochen später geht Renate Paulus in den Ruhestand. Ihre Nachfolgerin wird Julia Talbach (Julia Richter). Friederike (Sabine Wegner) ist Rüdigers Freundin. Ende 1994 geht die Ehe von Stefan und Andrea nach einer größeren Krise endgültig in die Brüche, Stefan ist schon kurz danach mit Hanna Uhlenhorst (Noemi Steuer) liiert. Zur gleichen Zeit heiraten Daniel und Beate. Sie hätten gern ein Kind, aber Daniel muss feststellen, dass er unfruchtbar ist. Roswithas Tochter Kirsten hatte nach dem Tod ihrer Mutter und Dr. Rogges zunächst bei Opa Jens Fricke (Karl-Heinz Kreienbaum) im Fischerhaus Unterschlupf gefunden, jetzt nehmen Beate und Daniel sie bei sich auf, und schließlich kommt sie endgültig bei Stefan und Hanna unter. Von einem Hilfseinsatz in Bosnien bringt Beate drei Kinder mit, die sie mit Daniel adoptieren möchte. Die bosnische Mutter taucht jedoch auf und nimmt die Kinder zurück. Am Verlust der Kinder zerbricht die Beziehung zwischen Daniel und Beate, und sie wandert Anfang 1997 als Ärztin nach Zaire aus.

Auch Julia verlässt wenige Wochen später das Land. Sie geht in die USA, weil sie nicht ein Leben lang Arzthelferin bleiben möchte. Rüdiger moderiert mittlerweile nebenbei eine Radiosendung. Bärbel Schmitz (Maike Bollow) wird die neue Sprechstundenhilfe. Sie ist heimlich in Rüdiger verliebt und offenbart es ihm nach einer Weile, er liebt sie jedoch nicht. Daniel freundet sich mit der Streetworkerin Jutta Brandt (Iris von Kluge) an. Auch Stefan findet in Laura Domin (Cheryl Shephard) eine neue Liebe. Er fällt nach einem Unfall ins Koma, erholt sich aber wieder gut und wandert im Mai 1997 gemeinsam mit Laura nach Amerika aus. Die anderen wollen daraufhin die Praxis auflösen. Dann hat Rüdiger einen Unfall. Der Chirurg Dr. Gregor Kolb (Karsten Speck) rettet Rüdiger das Leben, er bleibt jedoch querschnittgelähmt. Mit Kolb zusammen führen die Ärzte die Praxis ab Folge 79 im März 1999 nun doch weiter, müssen aber in ein neues Haus umziehen, weil das alte schon verkauft wurde.

Die neue Oberschwester Annemarie Steffen (Renate Schroeter) und die intrigante Schwester Judith Ruhland (Jenny Elvers) bringt Kolb gleich mit, kurz danach kommt auch noch Nadja Keller (Corinna Hartmann) dazu. Emma Lohkamp (Doris Schretzmayer) ist Kolbs Geliebte, sie ist aber mit Richard Lohkamp (Gerd Silberbauer) verheiratet. Der reiche Wurstfabrikant Heinz Otto (Gert Haucke) ist Kolbs Bootsnachbar im Hafen. Seine Tochter Jacqueline (Alexandra Helmig) wird Rüdigers Freundin. Jutta bringt im Mai 1999 Sohn Lukas zur Welt, der aber noch von ihrem Ex-Mann Jan „Tiger“ Brandt (Franc Tausch) stammt. Kurz darauf lassen sich Ruth und Jörg scheiden, und Jörg wendet sich der deutlich jüngeren Natascha Amberg (Anne Brendler) zu. Walters Freund Ludwig stirbt. Jutta kehrt im Herbst 2001 zu ihrem Ex-Mann zurück, und Daniel geht daraufhin ins Kloster. Nach einiger Zeit im Zweierteam nehmen Jörg und Gregor Ende des Jahres den Kinderarzt Christoph Eichhorn (Frank Jordan) als dritten Mann auf. Zu dieser Zeit bringt Emma gerade noch Gregors Tochter Lisa zur Welt, bevor sie selbst ein paar Wochen später einen Erstickungsanfall erleidet und daran stirbt. Und wenn sie nicht gestorben sind … halt: sind sie ja doch.

Die 50‑Minuten-Folgen liefen über Jahre sehr erfolgreich donnerstags um 19.25 Uhr, ab Herbst 2001 dienstags um 18.00 Uhr. Der Titelsong „You never walk alone“ von Mathou wurde ein Hit. Zwei Nebenfiguren der ersten Staffel, Werner (Mathieu Carrière) und Verena Westphal (Marion Kracht), bekamen 1993 ihre eigene Serie: Böses Blut.

Fringe

Montag, 16. März 2009, 00:40

Ab 16. März 2009 (ProSieben). „Grenzfälle des FBI“. US-Mysteryserie von J.J. Abrams, Alex Kurtzman und Roberto Orci („Fringe“; seit 2008).


Foto: Pro Sieben

Mysteriöse, paranormale Dinge ereignen sich von Zeit zu Zeit auf der Erde, werden aber vertuscht. Die FBI-Agentin Olivia Dunham (Anna Torv) kommt dahinter und bemüht sich gemeinsam mit dem alten Wissenschaftler Dr. Walter Bishop (John Noble) und dessen Sohn Peter (Joshua Jackson) um Aufklärung. Der ungehobelte Peter dient als Vermittler, weil Bishop nach vielen Jahren im Knast, sagen wir, etwas weltfremd geworden ist. Also noch weltfremder als normale weltfremde Wissenschaftler. Auch Phillip Broyles (Lance Reddick) vom Heimatschutzministerium und die Agenten Charlie Francis (Kirk Acevedo) und Astrid Farnsworth (Jasika Nicole) vom FBI ermitteln mit. Die Begebenheiten folgen einem bestimmten Muster, und irgendwie scheint der riesige Konzern Massive Dynamic damit zu tun zu haben, dem Nina Sharp (Blair Brown) vorsteht. Eine unfreiwillige Hilfe ist Olivias Ex-Kollege und -Lover John Scott (Mark Valley), ein Verräter, der noch immer in ihrem Kopf herumspukt und dort Hinweise liefert.

Die einstündigen Folgen laufen montags um 20.15 Uhr.

Geisterstunde vorverlegt

Freitag, 23. März 2007, 10:38

Bei Kabel eins spricht Jennifer Love Hewitt ab heute wieder mit Geistern und hilft ihnen, Ruhe im Reich der Toten zu finden. Um 20.15 Uhr beginnt die zweite Staffel von Ghost Whisperer — Stimmen aus dem Jenseits, jener Serie, die vor zwei Jahren bei CBS Die himmlische Joan ablöste, die Serie über ein Mädchen, dem Gott immer wieder in unterschiedlicher Gestalt erscheint, was CBS-Chef Les Moonves damals mit dem inzwischen legendären und vor allem von Kirchen viel kritisierten Satz begründete: „Ich glaube, Reden mit Geistern bringt uns jüngere Zuschauer als Reden mit Gott.“

Gilmore Girls

Donnerstag, 1. März 2007, 16:46

2004–2008 (Vox). 153-tlg. US‑Familienserie von Amy Sherman-Palladino („Gilmore Girls“; 2000–2007).

Lorelai Gilmore (Lauren Graham) ist mit 16 Jahren Mutter geworden und hat ihre jetzt 16 Jahre alte Tochter Rory (Alexis Bledel), die eigentlich auch Lorelai heißt, seitdem allein aufgezogen. Die beiden pflegen ein sehr freundschaftliches Verhältnis, haben die gleichen Interessen, mögen die gleiche Musik und stehen auf den gleichen Typ Mann. Sie leben in dem malerischen Örtchen Stars Hollow in Connecticut. Zu Lorelais Eltern Emily (Kelly Bishop) und Richard (Edward Herrmann) war der Kontakt lange abgebrochen, doch als sie sich bei ihnen Geld leiht, um Rory den Besuch der Chilton-Privatschule zu ermöglichen, bestehen Emily und Richard auf einem gemeinsamen wöchentlichen Abendessen mit den beiden. Das läuft dann wahlweise eisig oder peinlich ab.

Lorelai ist Managerin eines kleinen Hotels. Dort arbeitet sie zusammen mit ihrer besten Freundin, der hervorragenden, aber furchtbar ungeschickten Köchin Sookie St. James (Melissa McCarthy), mit der sie später ihr eigenes Hotel „Dragonfly Inn“ eröffnet, und dem Rezeptionisten Michel Gerard (Yanic Truesdale), einem griesgrämigen Franzosen, dessen hervorstechendste Eigenschaft eine ausgeprägte Verachtung gegenüber etwa 99 Prozent der Menschheit ist. Ein guter Freund ist Luke Danes (Scott Patterson), dem ein kleines Café gehört und der ständig der Meinung ist, dass Lorelai viel zu viel Kaffee trinke (Luke: „Wie viele Tassen hattest du heute schon?“ Lorelai: „Keine.“ Luke: „Abgesehen von …?“ Lorelai: „Fünf.“). Wenn er sich nicht um Lorelais Kaffeekonsum sorgt, streitet Luke sich mit dem Kaufmann Taylor Doose (Michael Winters), dem Ortsvorsteher, der ihn ständig mit Vorschlägen zur Verschönerung des Lokals nervt. Die stets turbulenten Ortsversammlungen unter Taylors Leitung gehören zu Lorelais und Rorys liebster Unterhaltung in Stars Hollow.

Rorys beste Freundin ist Lane Kim (Keiko Agena). Musterschülerin Paris Geller (Liza Weil) und Rory können sich anfangs auf den Tod nicht ausstehen, lernen aber miteinander klarzukommen, werden sogar so etwas wie Freundinnen und ab der vierten Staffel Zimmergenossinnen nach ihrem Wechsel zur Yale-Universität. Auf der männlichen Seite ist Rory die ersten zwei Staffeln mit Dean (Jared Padalecki) zusammen, später mit Lukes Neffen Jess (Milo Ventimiglia), der in Staffel 2 von seiner Mutter zu Luke geschickt wurde, damit der ihn wieder auf den rechten Weg bringe, dann nochmal mit Dean und in Staffel 5 mit ihrem Kommilitonen Logan Huntzberger (Matt Czuchry), der sie mit Verbindungen in Verbindung bringt. Lorelai bandelt derweil endlich mit Luke an, was von Anfang an ohnehin nur eine Frage der Zeit war. Die vorlaute Tanzlehrerin Miss Patty (Liz Torres) kennt alles und jeden, steht meistens rauchend in der offenen Tür ihrer Tanzschule und macht ihre Bemerkungen über alles und jeden, der vorbeikommt. Sookie heiratet ihren Gemüselieferanten Jackson (Jackson Douglas) und bekommt ein Kind. Und Faktotum Kirk (Sean Gunn) macht jeden, aber auch wirklich jeden Dienstleistungsjob, den Stars Hollow hergibt.

Außer durch ihre skurrilen Charaktere und den liebevollen Respekt, den das Drehbuch dem kompletten Serienpersonal entgegenbringt, besticht die Serie vor allem durch ihre (auch in der deutschen Synchronisation) außergewöhnlich schlagfertigen, scharfsinnigen Dialoge sowie durch eine – nicht nur für US-Verhältnisse – bemerkenswert liberale Grundhaltung. Und durch die romantische Kleinstadtidylle. Die ersten vier Staffeln liefen mit so großem Erfolg werktags nachmittags, dass Vox die Serie mit dem Start der fünften Staffel ins Abendprogramm am Dienstag um 20.15 Uhr beförderte, wo sie ebenfalls eine beachtliche Zuschauerzahl erreichte. Die letzte der sieben Staffeln lief freitags um 21.05 Uhr.

Halt mal was anderes

Donnerstag, 13. August 2009, 15:50

32 Sendeplätze in ihrem Abendprogramm füllen die großen Privatsender jede Woche mit amerikanischen Krimiserien. So viele Serien sind jedoch längst nicht zu sehen: Derzeit sehen Sie jede Woche zweimal CSI: Miami, zweimal Without A Trace, zweimal Medium, dreimal Navy CIS, dreimal CSI: NY, dreimal Criminal Intent und viermal Law & Order: New York (Special Victims Unit). Das liegt in erster Linie an der Einfallslosigkeit und Feigheit deutscher Sender, die lieber Viertausstrahlungen von immer denselben Serien zeigen, als etwas Neues auszuprobieren, das womöglich vom Publikum abgelehnt werden könnte.

Dabei sind durchaus noch US-Krimiserien übrig, die noch nie in Deutschland gezeigt wurden. Wir stellen heute fünf Serien aus den vergangenen Jahren vor. Keine ist wirklich herausragend, aber alle sind solide Unterhaltung, würden sich also gut ins deutsche Fernsehprogramm einfügen. Alle Serien sind bereits eingestellt, doch die teilweise recht geringe Episodenzahl kann kaum ein Argument sein, warum niemand zugriff. Da würde ich sofort Justice (Kabel 1) oder Standoff (Vox) als Gegenargumente anführen, denn auch diese soliden Serien waren weder herausragend noch langlebig.

 

Law & Order: Trial By Jury

Obwohl die anderen drei Serien mit dem “Law & Order”-Stempel in Deutschland erfolgreich sind, wurde diese Serie bei uns nie gezeigt. Sie konzentriert sich auf die Gerichtsverhandlungen und zeigt, wie im Hintergrund Ermittlungsarbeit geleistet wird und sowohl Anklage als auch Verteidigung die Zeugen auf ihre Aussagen vorbereiten. Im Vordergrund stehen drei Staatsanwälte (Bebe Neuwirth, Amy Carlson und Fred Dalton Thompson) und zwei Ermittler (Jerry Orbach und Kirk Acevedo).

Jerry Orbach war der langjährige Star der Mutterserie Law & Order, bevor er in diesen Spin-off wechselte, wo er seine bisherige Rolle des Lennie Briscoe weiterspielte. Es war seine letzte Rolle, er spielte sie nur noch zwei Folgen lang. Orbach starb im Dezember 2004. Die Serie wurde im Mai 2005 nach 13 Folgen eingestellt. 

 

Hack

Die meisten Hauptberufe sind ja langweilig genug, um nebenbei noch bequem Kriminalfälle aufklären zu können. Das wissen wir aus vielen Serien. Auch der Taxifahrer Mike Olhansky (David Morse) klärt nebenbei Kriminalfälle auf und hilft Menschen in Not. Zu diesem Zweck hält er einen guten Kontakt zu seinem Ex-Partner Marcellus Washington (Andre Braugher) von der Polizei, den auch Mike war mal Bulle.

Hauptdarsteller David Morse haben wir als fiesen Bullen Michael Tritter in Dr. House gesehen und im Film „The Green Mile“ an der Seite von Tom Hanks.

Von 2002 bis 2004 liefen in den USA zwei Staffeln mit insgesamt 40 Folgen. 

 

Sue Thomas, F.B.Eye

Die gehörlose Sue Thomas (Deanne Bray) vom Land wird Spezialagentin in Washington, u.a. weil sie so fantastisch Lippen lesen kann. Dann muss man nämlich niemanden mehr abhören. Sie sieht ja von weitem, was geredet wird. Überhaupt sind ihre verbliebenen Sinne geschärft.

Die Serie basierte auf der Lebensgeschichte der gehörlosen Sue Thomas, die ab 1979 vier Jahre lang verdeckt für das FBI gearbeitet hatte. Von 2002 bis 2005 zeigte der winzige US-Sender PAX 57 Episoden und hatte damit einen beachtlichen Erfolg. 

 

Eyes

Eine Privatdetektei unter der Leitung von Harlan Judd (Timothy Daly) ermittelt da, wo das Rechtssystem versagt oder nicht zuständig ist. Mit allerlei technischem Schnickschnack als Unterstützung werden Personen überwacht oder Geld eingetrieben.

Die Serie lief Anfang 2005 in den USA. 13 Episoden wurden produziert. 

 

The Handler

Der FBI-Agent Joe Renato (Joe Pantoliano) bildet Nachwuchsagenten aus, die dann in Los Angeles als verdeckte Ermittler Kriminalfälle aufklären.

16 Episoden entstanden in der Fernsehsaison 2003—2004.

Blättern:  1 2 3 4 5 6 ... 10


Das Buch

die Autoren

Weitere Bücher

New York für Fern-SeherDie kleine House-Apotheke

Links