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Kir Royal

Sonntag, 8. März 2009, 20:34

1986 (ARD). „Aus dem Leben eines Klatschreporters“. 6-tlg. dt. Satireserie von Helmut Dietl und Patrick Süskind.

Baby Schimmerlos (Franz Xaver Kroetz) ist Klatschkolumnist bei der „Münchner Allgemeinen Tageszeitung“, kurz MATZ, und gemeinsam mit dem Fotografen Herbie Fried (Dieter Hildebrandt) immer auf der Suche nach Geschichten, Gerüchten und Skandalen in der Münchner Bussi-Schickeria. Er bestimmt, wer in und out ist, entsprechend schmeicheln sich die Möchtegernprominenten regelmäßig bei ihm ein. Die Frauen in Babys Leben sind seine Freundin Mona (Senta Berger), die sich vernachlässigt fühlt und nicht immer nur das Anhängsel sein möchte, Sekretärin Edda Pfaff (Billie Zöckler), seine Mutter (Erni Singerl), die sich um seine Wohnung und die Wäsche kümmert, und Verlegerin Friederike von Unruh (Ruth Maria Kubitschek). Und eigentlich wartet der mächtige, aber etwas einfältige Baby nur darauf, dass er endlich den Boulevard hinter sich lassen kann und ganz groß rauskommt.

Die einstündigen Folgen liefen zur Primetime. Vorbild für die Figur des Baby Schimmerlos war der bekannte Klatschreporter der Münchner Boulevardzeitung „tz“, Michael Graeter. Die originalgetreue Karikatur der Schickimicki-Gesellschaft machte die Serie zu einem der größten Erfolge des Jahres. Aber wie schon bei seiner anderen Erfolgsserie Monaco Franze – Der ewige Stenz sah Autor und Regisseur Dietl keinen Anlass zu einer Fortsetzung.

Die Musik war von Konstantin Wecker, in jeder Folge trat ein neuer Gaststar auf, darunter Mario Adorf. Und natürlich war es im richtigen Fernsehleben so wie in der Serie: Wer dabei sein durfte, war etwas. Wer etwas sein wollte, musste mitspielen dürfen.

Die Serie erhielt den Adolf-Grimme-Preis mit Gold 1987 und 1988. Sie ist auf DVD erhältlich.

Klinker-Emden

Sonntag, 27. November 2005, 15:19

Als regelmäßige Zuschauerin der ARD-Telenovela Sturm der Liebe frage ich mich seit Wochen, woher mir der Name „Klinker-Emden“ so bekannt vorkommt, aber ich komme nicht drauf. Können Sie mir helfen?Kirsten

Sie haben wahrscheinlich in den 80er-Jahren Shows mit Jürgen von der Lippe gesehen.

In Sturm der Liebe ist „Klinker-Emden“ der Name einer Hoteliersfamilie, in „Donnerlippchen“ war es einer von Jürgen von der Lippes Assistenten. Von der Lippe veranstaltete von 1986 bis 1988 in der ARD „Spiele ohne Gewähr“, die für die Kandidaten immer einen Haken hatten, den sie nicht kannten. Waren sie in schalldichten Kabinen, klärte von der Lippe das Publikum auf: „Was er nicht weiß…“ Am Ende vieler Spiele wartete auf den Verlierer eine Bestrafung, zu deren Zweck das Assistenzpersonal die Bühne betrat: „Der Vollstrecker“, ein dürrer, älterer Herr, der aussah wie der Tod höchstselbst, und „Dr. Klinker-Emden“, ein bulliger, halbnackter Glatzkopf, dessen Hauptaufgabe es war, grimmig zu gucken. Sein wirklicher Name wäre übrigens nicht halb so auffällig gewesen. Der Mann heißt Schmidt, betrieb damals ein Fitnessstudio und tut dies noch heute.

Krügers Woche

Montag, 27. August 2007, 23:16

Seit 2007 (ProSieben). Halbstündige Comedyshow mit Mike Krüger.

Statt einer Late-Night-Show spielen Mike Krüger und sein Team die Redaktionskonferenz einer fiktiven Late-Night-Show und denken sich den ganzen Tag Witze aus, von denen es die meisten aus gutem Grund nicht in die abendliche Show schaffen, die es dank der konzeptionellen Umwegskonstruktion dieser Reihe aber bedauerlicherweise dennoch ins echte Fernsehen schaffen. Mike Krüger spielt den alten, selbstverliebten Sack, der die Show moderiert und am liebsten noch immer seine alten Blödelhits wie „Der Nippel“ spielen würde, Chefautor Peter Rütten, Autor Frank Streffing, Redakteurin Tina Seydel, Praktikantin Kirstin Hesse, Maskenbildner Tobias Licht und Bandleader Helmut Zerlett bilden seine Mannschaft. Alle treten unter ihren tatsächlichen Namen auf. Am Ende sieht man jeweils noch den Anfang der Late-Night-Show „Krügers Woche“, die die ganze Sendung über geplant wurde.

Ansammlung gezielt platter Witze zum Tagesgeschehen und Kalauer aus den unteren Schubladen, für die man endlich die geeignete Plattform gefunden zu haben glaubt. Die Show wird tagesaktuell produziert und läuft montags um 22.20 Uhr.

Langweido

Sonntag, 24. Juni 2007, 20:32

Ich weiß, ich weiß, vor fünf Tagen trompetete ich noch laut, das Privatleben von Prominenten interessiere mich nicht, und heute schaue ich mir Privado an, den neuen RTL-Sendeplatzfüller über Prominente und ihre Häuser. Wie passt das zusammen?

Das hat natürlich vor allem berufliche Gründe. Ich gebe aber zu, dass ich sehen wollte, wie Thomas D. heute lebt. Vor etwa zehn Jahren bin ich mal mit in seinem Wohnmobil gefahren, als er gerade seine Phase hatte, in der er darin wohnte. Wir telefonierten damals auch gelegentlich, weil ich ihn für SWF3 interviewte und er seine jüngsten Wohnmobil-Erlebnisse erzählte. Als er dann plötzlich der Meinung war, in Kürze Jenny Elvers zu heiraten und das ZDF für Leute heute krampfhaft versuchte, das Thema schnellstmöglich zu besetzen, kam ich als Interviewpartner ins Spiel. Ich erfand also ein paar Antworten und hörte dann abends bei der Ausstrahlung, wie ich als „guter Freund“ von Thomas D. angetextet wurde, der „ihn schon lange kennt“. Beides war zwar gelogen, erfüllte aber offenbar den Zweck, Sendezeit zu füllen. Noch ein Grund, warum ich auf Sendungen über Prominente nichts gebe.

Ich schweife ab.

Die Häuser seiner Eifel-Kommune sind zwar ganz nett anzusehen, und er gab sich große Mühe bei der Führung und hat das nett und lustig gemacht, dennoch wurde es langweilig, weil RTL es zu breit trat. Wenn ich jemanden zum ersten Mal besuche, dauert die Hausführung ja auch nicht länger als fünf bis zehn Minuten. Warum? Weil’s dann öde wird. Aha. Oh, ein Raum! Ach, und noch einer. Und was ist das hier? Ah ja, das ist also ein weiterer Raum. Toll.

Da die Porträts in Privado nicht nacheinander, sondern ineinander verschachtelt gezeigt werden, hatte ich leider keine andere Chance als auch zu erfahren, wie Sonja Zietlow und Uwe Fellensiek leben. Und wow, ist das spannend: Auch sie haben Küchen, Bäder, Wohnzimmer und Bilder an der Wand. Sensationell. Gut, es ist natürlich alles etwas größer als bei uns weniger Reichen zu Hause, aber wer einmal Einrichtungen der katholischen Kirche in Rom besucht hat, hält sowieso nichts mehr für prunkvoll, das nicht aus purem Gold besteht.

Wenigstens ein Lob sei RTL für die Auswahl der Privado-Titelmusik gezollt. Der Song ist zwar entsetzlich, aber die Titelzeile „This Is The World We Live In“ von Alcazar passt im Gegensatz zur normalerweise offenbar zugelosten Musikauswahl wenigstens mal zum Inhalt der Sendung.

Lasko — Die Faust Gottes

Mittwoch, 17. Juni 2009, 12:39


Foto: RTL

Ab 18. Juni 2009 (RTL). Dt. Actionserie.

Lasko (Mathis Landwehr) ist ein Mönch unbekannter Herkunft, der im Kloster vom alten Bruder Magnus (Karl Merkatz) erzogen und zum Kämpfer ausgebildet wurde. Lasko trägt den Ring des Ordens Pugnus Dei, Faust Gottes, und fühlt sich berufen, gegen das Böse zu kämpfen. Dieses Böse kommt oft aus den eigenen Reihen der katholischen Kirche, namentlich die Geheimloge Ares. Zum Glück ist Lasko ein Martial-Arts-Genie und wird mit jedem fertig, und auch der dicke Säufer Gladius (Stephan Bieker), der nicht von Laskos Seite weicht, ist überraschend oft mehr Hilfe als Hindernis. Ebenfalls auf der Pelle: Sophia von Erlen (Simone Hanselmann) vom BKA, die die gleichen bösen Kirchenmänner jagt und sich schon deshalb für diesen geheimen Orden Pugnus Dei interessiert, weil ihr Vater ihm angehörte, der einst unter ungeklärten Umständen verschwand. Ihren Vorgesetzten Hans Keller (André Hennicke) macht Sophia mit ihren Alleingängen wahnsinnig.

Action-Langweiler von Hermann Johas Firma action concept, der wieder versucht, die Inhaltsleere hinter Krach und Bumm zu verstecken. Die Serie basiert auf einem RTL-Fernsehfilm von 2006. Die einstündigen Folgen laufen donnerstags um 20.15 Uhr.

Lipstick Jungle

Mittwoch, 16. September 2009, 08:50

Ab 16. September 2009 (ProSieben). 20-tlg. US-Freundinnenserie nach dem Roman von Candace Bushnell („Lipstick Jungle“; 2008–2009).

Drei erfolgreiche New Yorker Karrierefrauen jonglieren Beruf und Privatleben und treffen sich in schicken Bars, um über Sex zu reden: Die Filmproduzentin Wendy Healy (Brooke Shields), die Chefredakteurin der Zeitschrift „Bonfire“, Nico Reilly (Kim Raver), und die Modedesignerin Victory Ford (Lindsay Price). Victory bandelt mit dem exzentrischen Milliardär Joe Bennett (Andrew McCarthy) an, die verheiratete Nico mit dem wesentlich jüngeren Fotografen Kirby Atwood (Robert Buckley), und Wendy ist im Nebenjob Mutter einer großen Familie und mittelglücklich mit Shane (Paul Blackthorne) verheiratet.

Candace Bushnell, Autorin der Romanvorlage und Produzentin der Serie, lieferte auch die Vorlage für Sex And The City, und das merkt man auch. ProSieben zeigt die einstündigen Folgen mittwochs um 21.15 Uhr.

Liveblog: Fernsehpreis mit Eklat 2008

Sonntag, 12. Oktober 2008, 20:11

Der Deutsche Fernsehpreis 2008 (10/12/2008) 
Powered by: CoveritLive
8:13
stefan:  *ins mikro pust*
8:14
stefan:  (fiese rückkopplung)
8:14
stefan:  So. Guten Tag, liebe Freunde des angekündigten und aufgezeichneten Eklats. Der Peer und ich begrüßen Sie zu unserem Liveblogging!
8:15
stefan:  (Also, „live“ im Sinne von „‚live'“)
8:16
Peer:  Günther Jauch hat ja gesagt, er wolle nicht kommen. Der verpasst aber auch immer das Beste.
8:18
stefan:  Herr Gottschalk verspricht, sich zurückzunehmen heute und nur in äußersten Notfällen einzugreifen. Als wüsste er, was ihn erwartet. (Oder weiß er es, weil das erst hinterher aufgenommen und davor geschnitten wurde?)
8:19
stefan:  Geht aber schnell los. Frau Hörbiger (die Tolle!) ist schon da und spricht über Serien im Fernsehen, die für viele Zuschauer heute „die ganz große Liebe“ seien.
8:20
stefan:  (Leser-Kommentare bitte unten ins Kommentarfeld. Die moderne Technik, die hier oben anzeigen zu lassen, hat mich völlig überfordert letztes Mal.)
8:21
stefan:  Erste Kategorie: Serien. Immerhin gibt es wider ein paar deutsche Serien, die man nominieren kann, ohne sich zu schämen. Das war noch vor ein paar Jahren nicht selbstverständlich.
8:22
stefan:  vier von den fünf nominerten könnte man guten gewissens auszeichnen. and the winner is…
8:23
stefan:  Doctor’s Diary — und RTL geht in der Nationen, äh, Senderwertung in Führung. (Und von dem knappen Dutzend großer KDD-Hauptdarsteller scheint nicht ein einziger überhaupt in den Saal gekommen zu sein.)
8:23
Peer:  DD wird übrigens von der Firma Polyphon produziert, die sonst „Dr. Kleist“ für die ARD macht.
8:25
stefan:  Unser Gastkommentator Bastian Pastewka war übrigens schon mehrmals groß im Bild mit einem Ich-versuch-mal-ganz-telegen-zu-gucken-Gesicht.
8:25
Peer:  Thea Gottschalk im Publikum hat sich einen Käfer um die Stirn schnallen lassen, igitt.
8:25
stefan:  (Ich werd versuchen, im Nachhinein noch ein paar Screenshötte hier einzubauen.)
8:26
Peer:  Den mit dem Käfer bitte auch.
8:26
stefan:  Ich hab grad kurz gedacht, Claus Kleber und Peter Kloeppel wären Hand in Hand auf die Bühne gekommen.
8:27
stefan:  Als „News-Brothers“, wie Herr Kleber sie vorstellt.
8:27
Peer:  Schau mal, Stefan, die beiden News Brothers haben spiegelverkehrte Scheitel.
8:28
stefan:  Ja, Peer.
8:28
Peer:  Danke, Blog Brother.
8:28
stefan:  (für die Witze ist jeder Liveblogger selbst verantwortlich)
8:29
Peer:  Nächste Kategorie: JUNGE Auslandskorrespondenten. Die alten haben es sich dieses Jahr ja mit ARD und ZDF verscherzt, als sie dieses Jahr massive Kritik übten, kaum SEndeplätze für Hintergründe zu bekommen.
8:31
Peer:  Gewinner: Maike Rudolph, ARD. Sie sagt: herzlichen Dank.
8:32
Peer:  Und außerdem: wie schlimm das ist, aus Krisengebieten zu berichten und zusehen zu müssen, wie überall Elend ist. Wirkt ganz schön mitgenommen, die junge Frau.
8:34
stefan:  Ich fand sie toll. Sie hat erzählt, wie das ist, wenn man in so ein Krisengebiet kommt, und die Leute schauen einen an und sehen, dass man gar keine Hilfsgüter mitgebracht hat, sondern nur eine Kamera.
8:39
stefan:  Bester Schauspieler: Mischel Matisewitsch. Misel Matissewick. Matitschewitsch. Matzewick. Er freut sich auf der Bühne, dass sie den Namen auf der Trophäe richtig geschrieben haben, vermutlich mit allen Apostrophen und so. Muss reichen.
8:40
stefan:  „Mama guck mal, ist für Dich. Nur für Dich. Nur für Dich, Mama.“ Sagt er. Und sie sitzt neben ihm und weint und ist fassungslos.
8:40
Peer:  Die erste Mutter, der gedankt wird, und die bei so einer Verleihung tatsächlich im Saal ist. Schön.
8:40
stefan:  Bis jetzt ist eigentlich ganz schön und emotional. „Glückwunsch zum Sohn“, sagt Gottschalk. „Bring’n Sie ihm noch nen Krawattenknoten bei, dann ist perfekt.“ (Misel trägt so ein schalähnliches Dings.)
8:41
Peer:  Ingolf Lück kommt als Laudator. Stefan, schaltest du um?
8:41
Peer:  Schnell.
8:41
stefan:  Zu spät.
8:42
Peer:  Die Topmodels von Pro Sieben sind auch da. Im Publikum. Die sind überall. Wann modeln die eigentlich?
8:42
stefan:  Lück ist unerträglich, aber sie zeigen zur Kategorie „Beste visuelle Effekte“ das sensationelle Meer in „Jim Knopf & Lukas der Lokomotivführer“ damals. Das ist groß.
8:43
Peer:  Ich dachte, die lassen den Lück nur noch zur Fußball-WM raus.
8:43
stefan:  (Ich find grad keinen Link dazu, aber es war diese wehende Plastikfolie.)
8:44
Peer:  Ich sah neulich übrigens eine alte Wochenshow-Folge, in der Lück den Witz machte: Norbert Blüm geht nur noch ungern in den Wald, weil ihm die Pilzsammler dann immer am Hut drehen. Ich musste kurz lachen.
8:44
stefan:  Herr Lück zieht sich vor der Bluebox aus, wird „unsichtbar“ und Reich-Ranickis Lebensmut schwindet.
8:45
Peer:  Warum ist eigentlich die Brigitte-NIelsen-OP-Show von RTL nicht als „Bester visueller Effekt“ nominiert?
8:46
Peer:  In seinem Bluebox-Anzug sieht der Lück aus wie Grobi in der „Sesamstraße“. Sorry, Grobi.
8:46
stefan:  Grobi ist ein Flauschzottel!
8:46
stefan:  Der Lück…. nicht.
8:47
stefan:  Bester visueller Effekt: „Das Wunder von Loch Ness“ (Sat.1)
8:48
stefan:  Stephanie Stumph hält die Laudatio für (hab ich verpasst). Peer findet die total süß.
8:48
stefan:  OH GOTT, SIE HAT IHREN VATER MITGEBRACHT!
8:49
stefan:  (Wolfgang Stumph.)
8:50
stefan:  Peer, findest Du sie süß genug, um den Auftritt ihres Vater zu rechtfertigen?
8:50
Peer:  Das ist übrigens absurd, Florian David Fitz aus „Doctors Diary“ in der Kategorie Nebenrolle zu nominieren, der hatte ja nach Diana Amft den meisten Text als Doktoren-Arsch…
8:51
Peer:  Michael Gwisdek als Opa aus „Das Wunder von Berlin“ räumt den Preis ab. Find ich gut.
8:52
Peer:  …und um auf deine Frage zu antworten, Stefan: Ja, mit Eltern muss man sich eben immer auch auseinandersetzen, wenn man an die Töchter ran will.
8:53
Peer:  Gwisdek scherzt: „Mein problem mit der Rolle ist: Ich bekomm jetzt immer Rollen, bei denen ich eines natürlichen Todes sterbe…“
8:55
Peer:  Erstaunlich: Es geht offenbar doch. Eine lustige Dankesrede zu halten. Ist nur zu kompliziert, jetzt alles aufzuschreiben leider.
8:56
Peer:  Jetzt kommt Nebenrolle weiblich.
8:57
stefan:  Der Peer und ich haben von all den Filmen, in denen die Nominierten sind, leider zusammen nur einen gesehen.
8:57
Peer:  …kennen dafür aber alle Shows mit Marco Schreyl auswendig. Schlimm.
8:58
stefan:  Es gewinnt: Silke Bodenbender.
8:58
Peer:  Frau Bodenbender hat ein Dekolleté als wäre sie gerade aus Draculas Gruft entstiegen.
8:58
stefan:  Dracula hat ein großes Dekollete?
8:59
Peer:  Was hat eigentlich FRau Schäferkordt dieses Jahr für ein Dekolleté? Stefan, machst du einen Screenshot?
9:00
stefan:  Ich finde die Preisverleihung bis jetzt nicht schlimmer als die Jahre zuvor. Nein: weniger schlimm. Ganz okay.
9:00
Peer:  Das liegt daran, dass der Schreyl dieses Jahr bloß im Publikum sitzt.
9:02
stefan:  Beste Sportsendung. Jetzt kommt die ßberraschung des Abends.
9:04
stefan:  Toll: Die großen Außenseiter Sigi Heinrich und Dirk Thiele von Eurosport gewinnen! (Nominiert waren auch der schlimme Kai Ebel und der schlimme Johannes B. Kerner. Brrr.)
9:04
stefan:  Ich kann inhaltlich leider gar nicht sagen, ob das gerecht ist, mit Eurosport, aber so wie die beiden sich freuen, war es die richtige Entscheidung.
9:05
stefan:  „Gibt’s doch nicht, wir sind der Zwergensender“, sagt er eine von beiden, als er Laudatorin Kirsten Bruhn (doppelte Olympiasiegerin Paralympics) herzt.
9:06
stefan:  Eigentlich müsste er jetzt aufhören, sagt Thiele, aber er tut’s nicht. Weil: „Wir wollen die Großen noch im Wintersport ärgern.“
9:07
stefan:  „Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, welche Freude ihr uns gemacht habt“, sagt Sigi Heinrich. Niedlich sind die beiden. Und glücklich.
9:07
stefan:  Gottschalk: „Der Gegenentwurf zu Huber und Beckstein, die beiden.“
9:08
Peer:  Jan Josef Liefers kommt als Laudator. Aber mal nicht mit dem Motorrad, wie zu erwarten gewesen wäre.
9:11
stefan:  Letztes Jahr waren in der Verleihung dauernd entsetzlich gelangweilte Leute im Publikum zu sehen. In diesem Jahr nicht. Vielleicht ist nur die Regie besser. Aber mir kommt es auch so vor, als ob es insgesamt nicht so langweilig ist. (Aber wir haben natürlich auch noch ein paar Stunden vor uns.)
9:11
Peer:  Beste Regisseurin ist übrigens Connie Walther („12 heißt: Ich liebe dich“).
9:12
Peer:  …und vielleicht mcht es ja doch Sinn, dass die beim SEnder einen Tag Zeit haben, um das Ding zu schneiden, da kann man die gelangweilten Gesichter entfernen.
9:13
Peer:  ..und für die Katgeorie Beste Wissenssendung haben sie den Laudator gleich ganz rausgeschnitten. Wer war denn da so schlecht?
9:14
stefan:  Die Ausschnitte aus „Welt der Wunder“, die sie gezeigt haben, sind die besten Argumente, die Sendung auf gar keinen Fall auszuzeichnen.
9:15
Peer:  Lafer & Lichter waren’s, die jetzt den Preis übergeben an „Neues“.
9:15
stefan:  Und das ZDF hat ihre Anmoderation vollständig herausgeschnitten. Nach dem, was ich aus Köln gehört habe, zu Recht.
9:16
Peer:  Das geht natürlich trotzdem nicht, die einfach komplett nicht anzukündigen.
9:16
stefan:  Doch, das geht. Ich finde, das ging sogar ganz außerordentlich gut.
9:16
stefan:  Vielleicht könnte man das auch mit ihrer Kochshow mal probieren.
9:17
stefan:  „Quarks & Co.“ nicht auszuzeichnen, ist aber auch eine merkwürdige Entscheidung.
9:17
Peer:  „Danke an Lafer & Lichter – die beiden sind natürlich ein geniales Fernsehpaar“, sagt Gottschalk. Hihi. Aber zuhören mag man ihnen trotzdem nicht.
9:18
stefan:  Helmut Markwort & Stefan Aust als Laudatoren.Ich habe Angst.
9:18
Peer:  Von wegen keine gelangweilten Gesichter: Gerade hat Guido Cantz im Publikum geschaut, als habe man ihm seine nächste Karnevalstour abgesagt.
9:19
stefan:  Aust: „Wie sie an uns unschwer erkennen können, setzt man beim Fernsehpreis auf die Große Koalition.“ – Markwort: „Aber Sie stehen rechts von mir!“ (Und sie tauschen die Plätze.)
9:20
stefan:  „Show & Politik werden immer ähnlicher“, sagt Markwort. Beide Kategorien sind leider nicht seine.
9:21
Peer:  Ist übrigens der erste Fernshepreis in 16:9, oder? Nur mal so nebenbei.
9:21
stefan:  Wir sind in der Kategorie „Beste Dokumentation“. Es gewinnt: „Das Schweigen der Quandts“.
9:22
stefan:  (Eric Fiedler)
9:23
stefan:  Fiedler: „Ich danke dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen, weil wir ohne das öffentlich-rechtliche Fernsehen solche Filme nicht machen können.“ Ohne Zweifel. Am Ende dankt er seiner Familie und sagt: „Ich bin wieder da. Das ist für euch.“
9:24
Peer:  Heute sitzen alle Fliegen schief. Bei Markwort auch.
9:26
stefan:  Jetzt: Beste Reportage. Sieger: „Alt sein auf Probe“ mit Sven Kuntze. Das war richtig toll und hat leider kein Mensch gesehen, obwohl die ARD es zur Primetime gezeigt hat und es genau so gemacht war, wie solche Themen heute aufbereitet sein müssen.
9:27
stefan:  Kicher: Sven Kunze sagt: Jury. Also, so dass es sich auf „Fury“ reimen würde.
9:28
Peer:  Zeit für einen Eklat, oder?
9:28
Peer:  Dauert aber wohl noch.
9:31
Peer:  Hat schon jemand gesagt, wer die beiden sind, die gerade ihre Laudatio auf großen Papieren vorgeblättert haben? In der Kategorei Bestes Buch? Nicht? Wieso denn?
9:32
Peer:  Liebe Kommentatoren. Hab ich was verpasst, wenn ich Ohne Rolf nicht kenne?
9:33
stefan:  Ohne Rolf. (Ich hab aber auch noch nie von ihnen gehört. Aber nicht unlustig. Nur ganz schwer zu beschreiben.)
9:34
stefan:  Es gewinnt in der Kategorie Bestes Buch: Katrin Bühlig für Bella Block — Weiße Nächte.
9:35
Peer:  …ach, die sind aus der SCHWEIZ. Hehe.
9:35
stefan:  (Oben auf den Link klicken. Dann sieht man die Technik, die sie auch heute auf der Bühne gemacht haben.)
9:36
Peer:  Wann kommt denn die Werbepause? Ich müsste mal.
9:36
stefan:  Barbara Salesch und Alexander Holdt, zwei der traurigsten Figuren des deutschen Fernsehens und vor allem des deutschen Rechtssystems, dürfen einen Preis verleihen in einer Kategorie namens „Beste Reality“. Ich schäm mich.
9:37
stefan:  Ganz hart geschnitten, deren Anmoderation. Ich möchte gar nicht wissen, was die da alles entfernt haben.
9:39
stefan:  Drei schlimme Sendungen nominiert. „3 Bewerber ein Job“, „Teenager außer Kontrolle“ und „Die Ausreißer – Der Weg zurück“.
9:39
stefan:  Also, ob Herr Reich-Ranicki das gefällt…?
9:39
Peer:  Reich-Ranicki ist auch da?
9:40
stefan:  „Die Ausreißer“ gewinnt. Okay, wenigstens nicht die furchtbare, wirklich hassenswerte Pädagogin, die für RTL irgendwo in Amerika deutsche Jugendliche therapiert.
9:40
stefan:  (Kann es sein, dass wir MRR noch nicht einmal eingeblendet gesehen haben?)
9:40
Peer:  Die Wildwest-Pädoagogin ist schon ok, Stefan.
9:41
stefan:  Ist sie nicht, Peer. Wirklich nicht.
9:42
stefan:  Frau Salesch hat eine Art Heißluftballon an. (Screenshot später.)
9:42
Peer:  Es ist komisch, dass da jetzt „Die Ausreißer“ gefeiert werden, die gerettet werden solklten, von denen mir aber Jenny aus der ersten Sendung immer in Berlin auf der Straße über den Weg läuft…
9:43
Peer:  Atze Schröder ist gerade dauergebucht im deutschen Fernsehen. Letzte Woche Wetten dass…? Jetzt kündigt er die Beste Unterhaltungssendung an.
9:43
Peer:  Natürlich im Kapitänsoutfit, um seinen komischen U-Boot-Film zu promoten. Muss ne super Presseagentur haben, der Typ.
9:44
stefan:  Peer, schaltest Du mal um?
9:44
stefan:  Peer?
9:45
stefan:  Die nächste Kategorie: Beste Late-Night-Shows. ßfter mal was Neues.
9:45
stefan:  Nominiert: Jörg Thadeusz (RBB), schöne Sendung, aber keine Late-Night-Show, sondern einfach eine Talkshow. Ina Müller (tolle Show). Und Daniel Hartwich (großes Talent).
9:46
Peer:  Wie wär’s mal mit ner Kategorie „Beste abgesetzte Sendung“? Ich würde ja „Die Sonja & Dirk Show“ vorschlagen.
9:46
stefan:  Es gewinnt: Ina Müller (NDR). Das freut mich wieder sehr.
9:47
Peer:  …und Daniel Hartwich ist gar nicht erst gekommen.
9:47
stefan:  Leider hat sie ein Kleid an, in dem sie nicht laufen kann.
9:47
stefan:  Ina Müller: „Ich mach in der Sendung gar nichts anders, als sonst privat: Sabbeln, saufen, singen.“
9:48
Peer:  Und Sonja Kraus im Publikum hat sich als die Giraffe verkleidet, die sie im „Comedy Zoo“ so toll. „Comedy Zoo“? Muss man nicht kennen. Abgesetzt. Wird nächstes mal nominiert.
9:48
stefan:  Da fehlt ein Verb, Peer.
9:49
stefan:  Nächste Kategorie: Beste Unterhaltungsshow.
9:50
stefan:  Cordula Stratmann in „Das weiß doch jedes Kind“ ist wirklich toll. Aber, wenn man ehrlich ist: Keine dieser Sendungen müsste einen Fernsehpreis kriegen. Sollte. Dürfte.
9:50
stefan:  Außerdem nominiert: „Germany’s Next Topmodel“ und „DSDS“ (aber NUR die Mottoshows).
9:51
stefan:  Da fängt’s schon an mit den völlig abwegigen Kompromissen dieses ziemlich absurden Preises. DSDS wird ausgezeichnet, aber nicht die menschenverachtenden Castingfolgen.
9:51
Peer:  Liest der Schreyl seine Laudatio jetzt von einem Moderationskärtchen ab?
9:52
stefan:  „Tja, vor ein paar Jahren stand hier noch Carsten Spengemann“, sagt Atze Schröder zu Marco Schreyl.
9:53
stefan:  „An alle Schreiberlinge da draußen“, sagt Marco Schreyl, „uns gibt’s noch ganz ganz ganz viele Jahre. Weil sie da draußen uns mögen.“
9:53
Peer:  Anja Lukaseder haben sie mal locker im Publikum sitzen lassen. Tja, in der neuen Jury ist die ja auch nicht mehr dabei.
9:54
stefan:  Jetzt kommt’s.
9:54
Peer:  Ach, endlich: Eklat.
9:55
Peer:  Gottschalk sagt über MRR, er habe nur einmal richtig Angst auf einer Bühne gehabt, in der Frankfurter Paulskirche zu seinem 85. Geburtstag. Gleich kommt das zweite Mal.
9:55
Peer:  Ist doch ne gute Laudatio, die Gottschalk da hält. Sehr fernsehgerecht. Lustig. Und ernst.
9:56
stefan:  „Sie haben den Kommunismus, und, wie jetzt zu befürchten ist, auch noch den Kapitalismus überlebt.“
9:56
Peer:  …also: Gottschalk habe Angst gehabt.
9:57
Peer:  Rausgeschnitten hat das ZDF immerhin Gottschalks Bemerkung, dass man den Ehrenpreis vorziehe und nachher an den Schluss schneide. Jedenfalls hat man das ja heute überall gelesen.
9:57
stefan:  Gottschalk zu MRR: „Mir haben Sie gezeigt, dass ein unterhaltsamer Mensch auch ein geistvoller Mensch sein kann. Dass ich Ihnen darin nacheifere, wird allerdings kaum bemerkt.“
9:58
Peer:  Aber ist das nicht eh gleich zu Ende?
10:00
Peer:  Standing Ovations jetzt für MRR.
10:02
stefan:  MRR zählt auf, welche Preise er bekommen hat, in seinen 50 Jahren in Deutschland. „Es hat mir keine Schwierigkeiten bereitet, für diese Preise zu danken. Heute bin ich in einer ganz schwierigen Situation. Ich muss auf den Preis irgendwie reagieren. Und der ZDF-Intendant Schächter sagte mir: Bitte, bitte, bitte nicht zu hart. Ich möchte niemanden beleidigen oder verletzen. Aber ich möchte auch sagen: Ich nehme diesen Preis nicht an.“
10:02
Peer:  Die Ranicki-Rede hat übrigens sueddeutsche.de abgeschriftet.
10:02
stefan:  (Stille im Publikum.)
10:04
stefan:  (Abwechselnd hysterisches Gelächter und betroffenes Schweigen im Publikum.)
10:04
stefan:  Es ist eine Sternstunde Thomas Gottschalks.
10:05
Peer:  Frau PIel vom WDR schaut eher irritiert.
10:05
Peer:  Ist aber nicht so eisig, wie ich mir das vorgestellt hatte.
10:06
stefan:  Gottschalk ist derjenige, der vorschlägt, dass einer der Sender MRR eine Sendung schenken soll. „Auch RTL“, fügt Gottschalk hinzu, und fast muss man RTL-Chefin   Schäferkordt dafür bewundern, dass sie schon in dieser Situation (und nicht erst hinterher) den Kopf schüttelt.
10:09
stefan:  MRR schlägt Gottschalk als versöhnlichen Abschluss (und nach einer langen, etwas wirren Rede) das Du vor. Und – erstaunlich ist es schon, dass sich dann das Publikum noch einmal zu einer Standing Ovation erhebt.
10:09
Peer:  Gottschalk macht wirklich einen unfassbar souveränen Eindruck.
10:10
Peer:  …und jetzt geht’s weiter wie gehabt. Mit Ralf Schmitz.
10:15
stefan:  Jetzt die Gewinner des Nachwuchspreises (die die einzigen Preisträger sind, die tatsächlich unter falschem Vorwand zu der Veranstaltung gelockt werden, und nichts ahnen). Der erste: Wolf -Niklas Schykowski. Ich habe „Der große Tom“ gesehen, das war ein großer Film, und er war wirklich ganz außerordentlich.
10:15
stefan:  Und er ist wunderbar überfordert mit der Situation.
10:16
Peer:  Und Schmitz holt die zweite Preisträgerin gleich im Publikum ab: Eva Müller.
10:17
stefan:  Eva Müller: http://www.wdr.de/tv/diestory/team/mueller.jsp
10:18
stefan:  Sie sagt: „Vielleicht lohnt sich ein Schwenk auf meine Knie. Ich zittere total.“
10:20
stefan:  Gottschalk kündigt Edgar Selge mit den Worten an: „Mit der herzlichen Bitte, seinem Schwiegervater (Martin Walser) auszurichten, dass mit ‚Tod eines Kritikers‘ gut gefallen hat.“ — Es ist Walsers Abrechnung mit MRR.
10:22
stefan:  Selge ist der Laudator in der Kategorie: Beste Schauspielerin. Es gewinnt: Veronica Ferres. (Sie ist zum dritten Mal nominiert. Jeder, der zum dritten Mal nominiert ist, ohne gewonnen zu haben, gewinnt dann. Sonst würde er nicht mehr nominiert werden, weil es als Demütigung empfunden würde. Wirklich wahr.)
10:22
Peer:  Lehnt die Ferres den Preis eigentlich auch ab? Weil die Sendung nicht „Der Deutsche Fernsehpreis mit Veronica Ferres“ heißt?
10:22
stefan:  Veronica Ferres ist Heidi Klum?
10:22
Peer:  In Schlimm.
10:23
stefan:  Gemein.
10:23
Peer:  Warum nicht die Wackernagel? Die ist doch gut.
10:23
stefan:  Die kann ja noch zweimal nominiert werden.
10:23
Peer:  Hast du mal kurz die Nummer von Klaudia Wick, Stefan?
10:24
stefan:  Och, sie weint.
10:24
Peer:  Die nimmt sich halt ernst.
10:27
Peer:  Alice Schwarzer laudadiert jetzt gleich für irgendwas. Und hat das zweite Dracula-Kostüm des Abends an, so einen Umhang.
10:28
Peer:  Es geht um die beste Comedy. „Switch Reloaded“ gewinnt. Und Michael Kessler im Publikum dreht sich im Publikum zu seinem Nachbarn, verzeiht das Gesicht und streckt die Zunge raus, als wolle er „bäh“ sagen, während Schwarzer sich vorne einen abphilosophiert.
10:29
stefan:  (Später als Screenshot.)
10:33
stefan:  Seit wann hat Jobst Benthues (hinten bei den vielen Gewinnern von Switch Reloaded) so eine Strebertolle?
10:35
Peer:  Senta Berger laudatiert uns gerade in den Schlaf.
10:35
stefan:  Ich mag Senta Berger.
10:35
stefan:  Ich mochte Senta Berger.
10:36
Peer:  Was ist eigentlich Thema bei „Anne Will“ gerade im Ersten? „Ist der Deutsche Fernsehpreis noch zu retten?“
10:38
stefan:  Die Königskategorie: Bester Fernsehfilm/Mehrteiler.
10:39
stefan:  Kann es sein, dass das ZDF die technischen Kategorien wie Schnitt, Kamera und Musik ganz weggelassen hat? Die wurden auch bisher schon stiefmütterlich schnell abgehandelt (und vor der eigentlichen Preisverleihung aufgezeichnet), aber ganz weglassen??
10:39
stefan:  Es gewinnt: Contergan. Nuja.
10:43
stefan:  Interessant: Das „Leute heute“-Spezial, das eigentlich gleich im Anschluss laufen und nette Szenen vom Drumrum zeigen sollte, hat das ZDF in die Nacht verschoben (1.05 Uhr). Vielleicht war das auch nicht so leicht, da eine fluffige, unjournalistische Sendung zusammenzustellen.
10:44
Peer:  „Der Schatz der Nibelungen“ von RTL war übrigens auch als bester Mehrteiler nominiert, dabei ist der ja gerade erst gelaufen. Im Fernsehpreis-Statut steht: Die Programme müssen „zwischen dem 01. September des Vorjahres und dem 31. August des Jahres, in dem der Preis verliehen wird, ausgestrahlt worden sein.“ Die RTL-Nibelungen liefen am 31. August dieses Jahres. Das war knapp.
10:44
Peer:  „Bleiben Sie diesem Medium treu“, sagt Gottschalk zum Schluss.
10:44
stefan:  Er wird doch nicht Uri Geller meinen?
10:45
stefan:  (Ach nee, der wird erst nächstes Jahr nominiert.)
10:45
Peer:  Dann überträgt Sat.1. Wenn es das dann noch gibt.
10:45
stefan:  Tja, Peer, wie fanden wir das?
10:45
Peer:  Das war…
10:46
stefan:  …
10:46
Peer:  …auch als Zusammenschnitt noch lang.
10:46
Peer:  Und jetzt geben wir zurück nach Mainz zur Finanzkrise im „heute journal“.
10:46
stefan:  Aber mir kam’s weniger schrecklich als sonst vor. Der Preis ist als Preis halt wirklich lächerlich, wenn er solche Kategorien erfindet wie „Beste Reality-Sendung“.
10:47
Peer:  Du meinst anders als damals „Beste tägliche Serie“?
10:47
stefan:  Nein, ich meine genau wie damals „Beste tägliche Serie“.
10:47
Peer:  Warst du da noch in der Jury? Hihi.
10:48
stefan:  Jawollja. Und in der Satzung des Preises steht, dass man sich als Juror nicht enthalten darf. Ich konnte also nicht sagen: Mir ist egal, ob die ZDF-Telenovela oder die Sat.1-Telenovela ausgezeichnet werden soll, weil ich eigentlich finde, dass beide nicht ausgezeichnet werden sollen. Kein Witz: Es war verboten, als Juror nicht abzustimmen.
10:49
stefan:  Und zwischendurch wurde nach Probeabstimmungen vorgelesen, wie viele Sender wie viele Preise bekommen würden, und man fragte sich, ob das denn geht, dass RTL nur x Preise und ARD nicht weniger als x Preise.
10:49
stefan:  (Opa erzählt vom Krieg.)
10:49
Peer:  Hast du nicht unterschrieben, dass du solche Geheimnisse nicht verraten darfst?
10:50
stefan:  Ups!
10:50
Peer:  So.
10:50
Peer:  Stefan bloggt ja nachher noch allein das „Leute heute spezial“ mitten in der Nacht. Hab ich gehört.
10:50
stefan:  Jahaha, von wegen.
10:51
stefan:  Was für mich wirklich bleibt von diesem Abend: Respekt für Thomas Gottschalk. Er hat sich schon vorher angenehm zurückgenommen, um dann, wenn er da war, angenehm aufzufallen. Und wie er spontan auf den Auftritt von MRR reagiert hat, das war schon die ganz große Moderatorenkunst.
10:52
Peer:  Das heißt: Gottschalk moderiert jetzt nur noch Preisverleihungen? Kann Harald Schmidt dann beim Bambi wegen Verdienstausfall klagen?
10:52
stefan:  Von mir aus gern.
10:52
Peer:  Vielleicht müsste man „Wetten dass…?“ auch mal einen Tag zeitversetzt und gecshnitten zeigen.
10:53
stefan:  Der Fernsehpreis wird sich trotzdem überlegen müssen, was für eine Art Preis er sein will. Wenn es diesen Eklat nicht gegeben hätte, hätte kein Mensch über ihn geredet, wette ich. Das ist kein gutes Zeichen.
10:54
Peer:  KLaus Janke würde sagen: Es haben doch wieder vier, fünf Millionen zugesehen. Ist doch alles in Ordnung.
10:54
stefan:  Hans.
10:54
Peer:  …natürlich.
10:54
Peer:  Ich werd schon müde, Stefan, mach mal Schluss hier.
10:55
stefan:  Ja. Ein bisschen später werde ich noch ausgewählte Screenshots gezeigen.
10:55
stefan:  Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Wir verabschieden uns aus Berlin-Friedrichshain und geben zurück in die angeschlossenen Funkhäuser.
10:55
stefan:  Gute Nacht!

Lorelai, lai, lai, alle Folgen sind vorbei

Freitag, 14. März 2008, 06:25

Auch ein paar Männern wird es heute Abend schwer fallen, sich von Stars Hollow und seinen skurrilen Einwohnern zu verabschieden, wenn Vox um 21.05 Uhr die letzte Folge der Gilmore Girls zeigt.

Wen, wenn nicht Kirk, soll ich in Zukunft anrufen, wenn ein Botendienst zu erledigen ist? Oder eine Kuh zu melken? Wo, wenn nicht bei Luke, finde ich noch eine beinahe handyfreie Zone? Von wem, wenn nicht von Miss Patty, soll ich eines Tages vielleicht doch noch tanzen lernen? Wer, wenn nicht Bastian Pastewka, wird in Zukunft noch das gleiche Sprechtempo wie Lorelai Gilmore erreichen? Und warum, wenn nicht wegen Sookie, brennt meine Küche?

Es war schön in Stars Hollow, ich habe mich wohlgefühlt.

Vor ein paar Jahren lief ich über das Gelände der Warner Brothers Studios in Kalifornien, auf dem die Serie gedreht wurde und das romantische fiktive Städtchen aufgebaut war, das angeblich im fast 5000 Kilometer entfernten Connecticut lag, und obwohl viele Wände einfach nur Pappmaché waren, wäre ich gern dort eingezogen.

Lukes Diner war eine der wenigen Kulissen, die von außen und innen für den gleichen Zweck benutzt wurden: Als Lukes Diner. Die anderen Häuser hielten nur ihre Fassade für Außenaufnahmen her, während die Innenszenen ein paar hundert Meter weiter im Studio gedreht wurden. Sookies Küche im Dragonfly Inn war kaum wiederzuerkennen, ohne dass gefühlte 25 Mann Personal darin standen.

Leider muss ich zugeben, zu den mehreren hunderttausend Zuschauern zu gehören, die den Gilmore Girls nicht auf den neuen Sendeplatz am Freitagabend gefolgt sind, weil er für mich schlicht unpraktisch war. Ich werde deshalb gar nicht erst versuchen, so zu tun, als wüsste ich, was in den vergangenen Monaten passiert ist, und worum es heute Abend im Finale geht. (Ich will es übrigens auch noch nicht wissen!) Quellen (erste Hand) berichten aber, es sei ein schönes Finale, das Fans zufrieden zurücklässt.

Womöglich werden es etliche der treuesten Fans trotzdem heute Abend nicht bei Vox ansehen, denn genau ab heute steht bereits die DVD-Box mit der zweiten Hälfte der letzten Staffel im Laden, die das Finale schon einen halben Tag vor der TV-Ausstrahlung zum Privatbesitz machen kann.

Ich bin froh, dass es diese DVD-Boxen gibt, denn so habe ich noch länger etwas von dieser wunderbaren Serie, während ich im Sommer die fehlenden Folgen nachhole. Vielleicht dienstags abends, vor Dr. House.

Bleiben wird mir diese wichtige Haushaltserkenntnis für den richtigen Umgang mit Wäsche:

Rory: „Du faltest es falsch.“
Lorlelai: „Wird es kleiner?“
Rory: „Ja.“
Lorelai: „Dann ist es richtig.“

Und dieser Beweis, dass man sich als liebende Mutter nicht zwingend von praktischen Ansätzen trennen muss:

Rory: „Unser Haus brennt und du kannst mich oder die Torte retten. Was würdest du tun?“
Lorelai: „Das ist nicht fair, die Torte hat keine Beine.“

Mathias Sandorf

Samstag, 8. Dezember 2007, 17:48

1979 (ZDF). 4‑tlg. frz.-ungar.‑dt. Abenteuerfilm von Claude Desailly nach dem Roman von Jules Verne, Regie: Jean-Pierre Decourt.

Graf Mathias Sandorf (Istvan Bujtor), der eine besondere hypnotische Begabung hat, und seine Verbündeten Ladislaus Zathmar (Ivan Desny) und Stefan Bathory (Amadeus August) bilden im Jahr 1859 den Kopf einer Verschwörung, die die Loslösung Ungarns von der österreichischen Herrschaft zum Ziel hat. Durch Verrat des Bankiers Silas Thoronthal (Claude Giraud) und des Abenteurers Sarcany (Giuseppe Pambieri) landen alle drei im Kerker und werden zum Tode verurteilt, Sandorf gelingt jedoch die Flucht. Er muss feststellen, dass er enteignet und seine zweijährige Tochter Sava entführt wurde. Sandorf wird abermals festgenommen, flüchtet erneut, stürzt dabei ins Meer und gilt als tot.

15 Jahre später taucht ein mysteriöser Dr. Antekirrt (Istvan Bujtor) auf, ein im Orient angesehener Wissenschaftler, und sinnt auf eine Belohnung für Sandorfs Freunde und auf Rache für seine Gegner. Antekirrt, der in Wirklichkeit Sandorf ist, findet heraus, dass seine Tochter Sava (Sissy Höfferer) damals vom Verräter Thoronthal adoptiert wurde. Jetzt ist sie mit Bathorys Sohn Peter (Jacques Breuer) zusammen, doch Sarcany will sie um jeden Preis heiraten. Sandorf bringt schließlich Freunde und Verräter auf seine geheimnisvolle Insel Antekirrta und hält ein Strafgericht ab.

Klassischer Adventsvierteiler, wie sie das ZDF jedes Jahr vor Weihnachten zeigte. Die Serie ist auf DVD erschienen.

Mister Ed

Sonntag, 24. Juni 2007, 19:37

1962–1964 (ARD); 1989–1990 (Sat.1); 1992–1993 (Kabel 1). 143‑tlg. US‑Sitcom von Arthur Lubin und Al Simon („Mister Ed“; 1961–1966).

Mister Ed ist ein Palomino-Pferd, das der Architekt Wilbur Post (Alan Young) im Stall seines neuen Hauses entdeckt. Das Pferd spricht. Außer mit Wilbur spricht es aber mit niemandem. Wilburs Frau Carol (Connie Hines) glaubt ihrem Mann deshalb kein Wort, wenn er beteuert, das Pferd könne sprechen. Streitigkeiten darüber gefährden zuweilen die Ehe der Posts. Ed triezt seinen Besitzer und beklagt sich über die Lebensumstände in seinem Stall, der für einen Stall eigentlich schon luxuriös eingerichtet ist. Dort steht ein Fernseher, denn Mister Ed sieht gern fern, er liest außerdem viel, spielt Schach, Tischtennis und Bowling und schreibt seine Memoiren mit dem Titel „Das ledige Pferd und die Liebe“. Die Nachbarn der Posts sind erst Roger (Larry Keating) und Kay Addison (Edna Skinner), später Gordon (Leon Ames) und Winnie Kirkwood (Florence MacMichael). Gordon versucht mehrfach, Wilbur zum Verkauf des Pferdes zu überreden, doch der will das Familienmitglied natürlich behalten.

Das Titelpferd Mister Ed trug eigentlich den Namen Bamboo Harvester, Tiertrainer war Les Hilton. Entgegen hartnäckiger Gerüchte wurde Bamboo nicht dadurch zum Bewegen seiner Lippen gebracht, dass man ihm eine Karotte in den Hintern schob, auch nicht durch Erdnussbutter auf seinen Nüstern, sondern dadurch, dass er einen Nylonfaden unter die Lippe bekam, den er versuchte loszuwerden. (Den gleichen Trick wandte RTL vermutlich an, um Heiner Bremer zum „Sprechen“ zu bringen.) Später fing das kluge Tier einfach von sich aus an, den Mund zu bewegen, wenn sein Partner Alan Young aufhörte zu reden.

Regelmäßig schauten Gaststars vorbei, darunter Zsa Zsa Gabor und Clint Eastwood. Der Regisseur und Produzent der Serie, Arthur Lubin, hatte in den 50er‑Jahren schon mehrere Filme über einen sprechenden Esel namens Francis gedreht, brauchte aber zahlreiche Anläufe, bis er es schaffte, die Idee ins Fernsehen zu bringen. Die Kritiker fanden die Serie erwartungsgemäß furchtbar, das Publikum liebte sie. Die Titelmusik komponierte Jay Livingston, der auch die Erkennungsmelodie für Bonanza schrieb.

Die ARD zeigte in den 60er‑Jahren nur drei Hand voll halbstündige Episoden in unregelmäßigen Abständen, oft an Feiertagen nachmittags. Der Rest war erst etwa 30 Jahre später in Sat.1 und Kabel 1 als Erstausstrahlung zu sehen.

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