Star Trek — Deep Space Nine

1994–2000 (Sat.1). 176‑tlg. US-Science-Fiction-Serie von Rick Berman und Michael Piller („Star Trek: Deep Space Nine“; 1993–1999).

Nach dem Krieg zwischen dem Planeten Bajor und den Cardassianern bleibt die Raumstation Deep Space Nine (DS9) in der Umlaufbahn von Bajor. Sie erhält von der Planetenföderation den Auftrag, als Protektorat für die Bajoraner zu dienen. DS9 liegt am äußeren Rand des Föderationsgebiets in der Nähe eines Wurmlochs, das in den Gamma-Quadranten führt. Das Kommando hat Captain Benjamin Sisko (Avery Brooks), dessen Sohn Jake (Cirroc Lofton) ebenfalls in der Raumstation wohnt. Zur Besatzung gehören Major Kira Nerys (Nana Visitor), Erster Offizier und Bajoranerin; Dr. Julian Bashir (Siddig El Fadil, der sich später Alexander Siddig nannte); Chief Miles O’Brien (Colm Meaney), der mit seiner Frau Keiko (Rosalind Chao) an Bord ist; der Sicherheitsoffizier Odo (René Auberjonois), ein Formwandler; der 300 Jahre alte Trill Dax, der im menschlichen Körper von Lieutenant Jadzia (Terry Farrell) und nach deren Tod in dem von Lieutenant Ezri (Nicole DeBoer) lebt; sowie der Ferengi Quark (Armin Shimerman), der das Bordlokal führt. Später stoßen Leeta (Chase Masterson) und der Klingone Lieutenant Worf (Michael Dorn) dazu.

Ein weiterer Star-Trek-Ableger, der auf Gene Roddenberrys Klassiker Raumschiff Enterprise zurückgeht. Michael Dorn und Colm Meaney hatten dieselben Rollen bereits in Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert gespielt. Beide Serien liefen für einige Zeit parallel, und so kreuzten sich manche Handlungsstränge. Exakt 30 Jahre nach dem US-Start der Originalserie Raumschiff Enterprise kreuzte Deep Space Nine auch diese. In der Jubiläumsfolge „Immer die Last mit den Tribbles“ wurden die putzigen Pelztierchen aus „Kennen Sie Tribbles?“ wieder aufgegriffen. Durch geschickt montierte Szenen von damals und heute konnten beide Crews aufeinander treffen.

Gegenüber ihren beiden Vorgängerserien wirkte diese Serie statisch und wenig aufregend. Anstatt immer neue Regionen des Weltalls zu erkunden, war DS9 ein Außenposten, auf dem Besucher auf ihren intergalaktischen Reisen Station machten. Die Auseinandersetzungen fanden deshalb meistens an Bord statt, nicht auf fremden Planeten.

Die einstündigen Folgen liefen an verschiedenen Tagen im Nachmittagsprogramm. Die Serie ist komplett auf DVD erhältlich.

Star Trek — Raumschiff Voyager

1996–2002 (Sat.1). 172‑tlg. US-Science-Fiction-Serie („Star Trek: Voyager“; 1995–2001).

Das Raumschiff „U.S.S. Voyager“ und ein Schiff der verfeindeten Maquis werden von einer bösen Macht an das Ende der Galaxie geschleudert. Weil nur gemeinsam eine Chance besteht, je wieder zurückzufinden, schließen sie Frieden, bündeln ihre Kräfte und machen sich auf den langen Weg nach Hause.

Captain Kathryn Janeway (Kate Mulgrew) hat das Kommando, ihr unterstehen die Besatzungsmitglieder Chakotay (Robert Beltran), Erster Offizier und Maquis; B’Ellana Torres (Roxann Biggs-Dawson), Chefingenieurin und Halbklingonin; Lieutenant Tom Paris (Robert Duncan McNeill); der vulkanische Sicherheitsoffizier Tuvok (Tim Russ); Kommunikationsoffizier Harry Kim (Garrett Wang); der talaxianische Koch Neelix (Ethan Phillips); die ein Jahr junge Krankenschwester Kes (Jennifer Lien), eine Ocampa, die nur neun Jahre alt wird und Neelix‘ Freundin ist; sowie der Schiffsarzt, der allerdings nur ein Hologramm ist, das aussieht wie sein Schöpfer Doktor Lewis Zimmerman (Robert Picardo) – das medizinische Personal der „Voyager“ war beim Schleudern ans Ende der Galaxie ums Leben gekommen. Später kommt noch die ehemalige Borg Seven of Nine (Jeri Lynn Ryan) an Bord.

Vierte Serie aus der Star-Trek-Schmiede mit noch mehr Außerirdischen und noch mehr Aufwand für die Maskenbildner. Im Gegensatz zur dritten Serie Star Trek – Deep Space Nine griff sie wieder das Thema der Entdeckung unbekannter Welten auf, allerdings in umgekehrter Richtung: von der Fremde aus die Heimat suchend.

Die Serie lief bei uns an verschiedenen Sendeplätzen im Nachmittagsprogramm und lange Zeit freitags um 20.15 Uhr. Auf diesem Sendeplatz wurde im Februar 2002 auch die endgültig letzte Folge der Serie gezeigt (in der die „Voyager“ endlich den Weg nach Hause findet), im Juni 2002 wurde aber noch eine bisher ausgelassene Folge nachmittags ausgestrahlt.

Die Serie ist komplett auf DVD erhältlich.

Wie BILD ohne Unfug

Weil der Schöpfer der „Stars Wars“-Filme persönlich eine „Star Wars“-Fernsehserie, aber ohne irgendwelche Skywalkers, drehen will, erklärte „Bild“ George Lucas gestern zum Verlierer des Tages, denn

BILD meint: ‚Star Wars‘ ohne Skywalker ist wie ‚Raumschiff Enterprise‘ ohne Spock!

Dann müsste die „Star Wars“-Serie ja 624 Folgen lang recht erfolgreich funktionieren.

Michael, 20. Oktober 2007, 09:27.

Familienhilfe mit Herz

2007–2008 (RTL). Einstündige Ratgeber-Show mit der Psychologin Susan Akel, die Familien bei Problemen in allen Bereichen des Zusammenlebens zur Seite steht.

Lief werktags um 15.00 Uhr. Im Februar 2008 gab RTL die quotenschwache Show auf und zeigte die restlichen bereits produzierten Folgen im Vormittagsprogramm.

Das Alten-Team

Schlimm, wenn sich das Publikum einfach verweigert. RTL, Sat.1, ProSieben, RTL2… ach was: Alle Fernsehsender mussten in den vergangenen Tagen und Wochen erleben, wie Formate scheiterten, auf denen große Hoffnungen ruhten: Familienhilfe mit Herz, Verdammt lange her – Das Wiedersehen, Das große Promi-Pilgern, Der Requardt… wie viel Zeit haben Sie? Das betraf vor allem das Nachmittags- und Vorabendprogramm. Es scheint fast, als lehnten die Zuschauer Neues pauschal ab.

RTL2 zieht daraus als Erster die Konsequenz und versucht es erst gar nicht mehr. Jeden Werktag um 19.00 Uhr soll ab Mitte November das antike A-Team laufen, bei dem das A für „Allzweck“ steht. Samstags funktioniert das schon hervorragend, oder sonntags mittags bei RTL.

Und schon regt sich in mir die Hoffnung, dass inzwischen alle Ratlosen zufriedengecoacht und alle Dokumentationswilligen durchdokumentiert wurden und sich diese Genres wieder auf ein normales Maß reduzieren. Dann könnten wieder Sendungen gezeigt werden, für die jemand Drehbücher und Texte schrieb, bevor die Kamera draufhielt.

Im RTL-Archiv ruhen zum Beispiel 300 Folgen Law & Order, die zum Teil seit zehn Jahren nicht gezeigt wurden und problemlos einen täglichen Sendeplatz füllen könnten. ProSieben hat mit Charmed — Zauberhafte Hexen schon vorgemacht, dass man mit Kram, der sowieso rumliegt, ordentliche Quoten im Werktagsnachmittagsprogramm holen kann.

So alt oder albern manche fiktionalen Serien auch sein mögen, es sind Programme, für die sich jemand Mühe gab, damit sie unterhaltsam wurden, bevor sie ins Fernsehen kamen. Anscheinend erkennen jetzt die ersten Zuschauer, und vielleicht bald sogar die ersten Sender, dass nicht grundsätzlich alles unterhaltsam ist, nur weil es im Fernsehen kommt.

Michael, 19. Oktober 2007, 18:49.

Bruce! Allmächtiger…

Bruce Darnell, von dem ARD-Zuschauer noch nie gehört haben, ist der neue Stareinkauf der ARD. Der ehemalige Laufstegtrainer aus der Heidi-Klum-Show Germany’s Next Topmodel soll ab Januar 2008 Tipps zur Stärkung des Selbstvertrauens geben und sich dabei vermutlich weiterhin lustig bewegen.

Er fängt da an, wo die Not am größten ist: Im Vorabendprogramm. Nirgendwo spürt man soviel Unbeholfenheit und Selbstzweifel wie auf dem Sendeplatz um 18.50 Uhr, auf dem kreuz und quer alles gesendet wird, was nicht bei drei im Archiv ist: Heimatserien, jugendorientierte Comedys, Tierdokus, Telenovelas, Dokusoaps, Spielshows und Allzweckwiederholungen. Jetzt eben auch noch Coaching-Trash. Alles so lange, bis man denkt, man könne es ja auch mit etwas anderem probieren.

Vielleicht treibt Darnell dem Ersten den Wankelmut aus und lehrt es endlich, an sich selbst und seine Sendungen zu glauben und endlich mal ein Format längerfristig durchzusenden. Es muss ja nicht gerade das mit Darnell sein.

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Michael, 18. Oktober 2007, 18:39.

The Ellen Show

2007 (Sat.1). 18-tlg. US-Sitcom von Mitchell Hurwitz und Carol Leifer („The Ellen Show“; 2001–2002).

Ellen Richmond (Ellen DeGeneres) war gerade noch eine erfolgreiche Geschäftsfrau in der Großstadt, doch jetzt wohnt sie wieder in ihrem Heimatkaff Clark bei ihrer exzentrischen Mutter Dot (Cloris Leachman) und ihrer frustrierten Schwester Catherine (Emily Rutherfurd). Ihr neuer Job: Beratungslehrerin an ihrer früheren Schule, an der ihr damaliger Lehrer Mr. Munn (Martin Mull) immer noch unterrichtet. Ihr damaliger Verehrer Rusty Carnnouk (Jim Gaffigan) schwärmt noch heute für Ellen und rechnet sich Chancen aus. Ellen ist aber lesbisch.

Nach dem großen Erfolg ihrer vorherigen Sitcom Ellen war dies ein netter Sitcom-Nachfolger. Ellen DeGeneres äußerte, die Idee zur Serie sei entstanden, während sie die Serie Ed sah. Leider fiel sie beim Publikum durch. Knapp zwei Jahre später startete Ellen DeGeneres in den USA „The Ellen DeGeneres Show“, eine tägliche Unterhaltungssendung im Stil einer Late-Night-Show, aber am hellichten Tag. Diese wurde nicht nur ein großer Quotenerfolg, sondern brachte Ellen auch etliche Emmys für die beste Talkshow und die beste Moderation ein.

Was guckst du?

2001–2006 (Sat.1). Halbstündige Ethno-Comedyshow von und mit Kaya Yanar.

Yanar, in Deutschland aufgewachsener Sohn türkisch-arabischer Eltern, schlüpft in Einspielfilmen in die Rollen von vielen anderen Staatsangehörigen und macht sich so über alle Länder lustig. Wiederkehrende Figuren sind der Inder Ranjid, der erfolglose italienische Gigolo Francesco, die KisuaHeliCops Marlon Bombata und Babu Watussi sowie der Talkradio-Moderator Suleyman. Zwischendurch übernimmt Yanar. als Moderator am Schreibtisch Elemente aus klassischen Late-Night-Shows, macht Witze zu aktuellen Themen und zeigt kurze Videos, die Zuschauer eingesandt haben.

Zunächst 24 Folgen liefen in zwei Staffeln freitags nach 22.00 Uhr, mit wachsenden Zuschauerzahlen. Die Show wurde zum Überraschungserfolg, erhielt den Deutschen Fernsehpreis 2001 als Beste Comedy – und legte ab Ende dieses Jahres erst mal eine „schöpferische Pause“ ein. Neue Folgen liefen ab Februar 2003 schon um 21.15 Uhr am Freitagabend, nachdem Wiederholungen alter Folgen auf diesem Sendeplatz im vorangegangenen Sommer ordentliche Einschaltquoten erreicht hatten. Harald Schmidts Firma bonito produzierte die Show jetzt, die nur noch im Sommer und Winter kurze Pausen machte, sonst aber vom Prinzip der staffelweisen Ausstrahlung abrückte und zur Dauereinrichtung wurde.

Ab 2006 zeigte Sat.1 Wiederholungen im Nachtprogramm unter dem Titel Guckst du weita!

Gut situierte Comedy

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Comedyserie und einer Sitcom? Stephan

Nach klassischer Definition ist die Sitcom eine Unterkategorie der Comedyserie. Ursprünglich galten als Sitcoms alle Comedyserien, die auf einer Bühne mit mehreren Kameras und in der Regel vor Publikum gefilmt wurden, also wie ein Theaterstück und mit hörbarem Publikumsgelächter (z.B. Frasier, Seinfeld, Friends, Lukas, Salto Postale oder Hausmeister Krause). In Deutschland weichte die Unterscheidung jedoch auf, und heute bezeichnen die Sender im Wesentlichen alle halbstündigen Comedyserien als Sitcom, die eine Handlung haben, die sich durch die gesamte Episode zieht (im Gegensatz zu Sketchcomedys), z.B. Nikola, Alles Atze oder Ritas Welt. Diese Serien entstanden nicht mit mehreren Kameras auf einer Bühne wie ein Theaterstück, sondern wurden an verschiedenen Schauplätzen wie ein Film gedreht. Hier lacht auch niemand aus dem Fernsehen heraus, hier muss selbst herausfinden, was lustig war.

Inhaltlich hat die Sitcom weniger Möglichkeiten, eine komische Handlung an den Haaren herbeizuziehen, als andere Comedyserien, schon allein durch den auf wenige Bühnenbilder begrenzten Spielraum. Daher stammt auch der Begriff Sitcom = Situationskömodie: Die Komik entsteht vor allem aus alltäglichen Situation an alltäglichen Schauplätzen.

Ritas Welt

1999–2003 (RTL). 68-tlg. dt. Comedyserie von den „SchreibWaisen“ Peter Freiberg, Thomas Koch und Michael Gantenberg. Regie: Ulli Baumann u. a.

Rita Kruse (Gaby Köster) ist Kassiererin im Trispa-Supermarkt und hält ihren pedantischen Chef Achim Schumann (Lutz Herckenrath) auf Trab, denn sie sagt, was sie denkt, und das macht ihn nervös („Frau Kruse, was ist falsch an dieser Dose?“ – „Frauen grinsen nicht beim Kochen, Herr Schumann“). Zu Hause tut sie das Gleiche mit ihrem Mann Horst (Frank Vockroth), ihrer Tochter Sandra (Jasmin Schwiers) und Sohn Markus (Marius Theobald). Ihre beste Freundin und gleichzeitig Kollegin im Supermarkt ist Gisela „Gisi“ (Franziska Traub), ihre anderen Kollegen sind Metzger Bernie (Georg Alfred Wittner) und erst Azubi Kevin Bongartz (Kevin Lorenz), ab 2001 Azubi Philip „Didi“ Mertens (Dustin Semmelrogge).

Horst kündigt am Ende der ersten Staffel seinen Job in der Fabrik und macht mit seinem Kumpel Matze (Matthias Komm) einen Motorradladen auf, Sandra geht ab Januar 2001 für ein knappes Jahr als Austauschschülerin in die USA. Im Herbst 2003 werden Gisi und Matze ein Paar, Ende des Jahres heiraten sie.

Als Mitglied der erfolgreichen Lästerrunde Sieben Tage – Sieben Köpfe wurde Gaby Köster bekannt. Ihre eigene Serie lief freitags direkt vorher um 21.45 Uhr und übertraf sogar noch die Einschaltquoten der anschließenden Sendung. Eigentlich hätte Hella von Sinnen die Rolle der Rita spielen sollen. Sie lehnte jedoch ab, weil sie keine heterosexuelle Frau darstellen wollte. Im Nachhinein erwies sich Köster als Idealbesetzung, weil sie der lauten Rita viel mehr Nuancen und leise Töne gab, als zu erwarten war.

Ritas Welt gelang das Kunststück, sowohl beim breiten Publikum anzukommen als auch vor der Kritik zu bestehen. Gemeinsam mit Nikola stand die Serie für die hochwertige deutsche Sitcom. RTL hätte Ritas Welt gerne noch weiter fortgesetzt, die Quoten ließen selbst in den Wiederholungen noch nichts zu wünschen übrig, allein: Gaby Köster hatte keine Lust mehr.

Die Reihe erhielt den Grimme-Preis 2000 und den Deutschen Fernsehpreis 2000 für die beste Serie.

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