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Und zum Interview gehen wir in diesen Lift

Dienstag, 19. Dezember 2006, 22:40

Anders als das ZDF hat sich die ARD in diesem Jahr wieder entschieden, ihren Jahresrückblick richtig schön journalistisch seriös zu gestalten. Moderiert von einem „Tagesthemen“- und einem „Sportschau“-Moderator. Ganz staatstragend. Ohne Show. Ohne diesen ganzen Infotainmentschnickschnack.

Aber im Berliner Hauptbahnhof.

Ja.

Ich wär auch gerne dabei gewesen, als die Redaktion von ARD-aktuell, die sonst Tagesschauen, Tagesthemen und Nachtmagazine herstellt, auf die Idee kam, dass das (vermutlich durch den Übertragungsort vertraglich vorgeschriebene) freundliche, öhm: „Interview“ mit Bahn-Chef Mehdorn am besten im Gehen geführt würde. Auf dem Weg vom S-Bahnsteig ganz oben runter ins Erdgeschoss. Halb mit dem Fahrstuhl, halb über die Treppe.

Ich zeig Ihnen das mal. Im Mittelteil hab ich ein bisschen vorgespult — was da geredet wurde, war eh egal bis schlimm. Aber achten Sie am Anfang auf den Mann, der in die S-Bahn steigt. Staunen Sie über die Fahrstuhlfahrt. Und bewundern Sie am Ende Mehdorn, wie er mal eben demonstriert, wer hier Gastgeber ist und sich von niemandem die Abmoderation wegnehmen lässt.


Link: sevenload.de

Wie bizarr was das, bitte?

Unser Lehrer Doktor Specht

Mittwoch, 11. April 2007, 15:42

1992–1999 (ZDF). 69‑tlg. dt. Familienserie von Kurt Bartsch, Regie: Werner Masten (letzte Staffel: Vera Loebner und Karin Hercher).

Dr. Markus Specht (Robert Atzorn) ist Lehrer für Deutsch und Geschichte. Dabei schlägt er sich innerhalb kürzester Zeit mit allen Problemen herum, die an einer Schule auftauchen können: Schwangerschaft, Streik, Drogenmissbrauch, Rassismus, Diebstahl, Liebe zum Lehrer, Kriminalität etc.

Zunächst unterrichtet Specht an einem Gymnasium in Celle, wird dann Direktor einer Schule in Potsdam, gibt den Job auf für eine Lehrerstelle in einem Internat auf Krähenwerder, wechselt später an ein Gymnasium in Berlin und geht schließlich an eine Privatschule nach Bayern. Er unterrichtet meist eine zehnte Klasse. Offensichtlich kommen auch viele seiner Kollegen nicht zur Ruhe. Direktor Hartlaub (Charles Brauer) ist bereits in Celle Spechts Vorgesetzter und ist es auch später auf Krähenwerder. Karoline Anselm (Maria Hartmann) ist in Berlin die Direktorin und in Bayern einfache Lehrerin. Auch Charly (Ygal Gleim) ist anfangs in Celle und später in Potsdam Spechts Schüler, und Sunny Barfuß (Melanie Rühmann) ist schon in Berlin und noch in Bayern dabei.

Specht fährt meist Fahrrad und hat keine eigene Wohnung. Er wohnt bei der Pensionswirtin Pia Kleinholz (Gisela Trowe), die Specht in jede neue Stadt nachreist und seine Zimmerwirtin bleibt. Fanny Moll (Claudia Wenzel) wohnt ebenfalls bei Frau Kleinholz. Sie hat ein Auge auf Specht geworfen und versucht mehrfach offensiv, ihn zu verführen. Specht hat jedoch kein Interesse an ihr. Er ist zunächst mit Lilo von Barnim (Corinna Harfouch) zusammen, später mit Paula Quandt (Daniela Ziegler), die ihn immer Paul nennt, anschließend mit der Schulpsychologin Regine Holle (Simone Thomalla) und dann mit Mathilde Möhring (Petra Kleinert), die er sogar heiratet und mit der er Tochter Lydia bekommt. Mathilde kommt bei einer Bergwanderung mit Spechts Klasse in Bayern ums Leben.

Erwin Schopenhauer (Dietrich Mattausch) ist Spechts bester Freund, Alfons Specht (Helmut Pick) sein Vater. Er heiratet eines Tages Pia Kleinholz. Zu Spechts Kollegen gehören in Celle Frau „Lämmchen“ Lammert (Tamara Rohloff), Herr Bloch (Wolf-Dietrich Berg) und der Sportlehrer Werner Rösler (Heinz Hoenig) sowie Hartlaubs Sekretärin Frau Liebscher (Ingrid van Bergen); in Potsdam Herr Bliese (Eberhard Feik), Dr. Hofer (Werner Tietze), Tacitus (Wolf-Dietrich Sprenger), der Sportlehrer Gisbert Brüll (Hartmut Schreier) und die Sekretärin Anita Kufalt (Veronica Ferres), die mit Specht nach Krähenwerder wechselt. Dort arbeiten außerdem Fräulein Conradi (Jenny Gröllmann), Herr Dumbeck (Peter Bause), Frau Kolberg (Annemone Haase), Herr Praetorius (Christian Steyer) und Hausmeister Lurch (Klaus Hecke), der Anita Kufalt heiratet.

Spechts Kollegen in Berlin sind neben Direktorin Anselm Chemielehrer Faust (Michael Walke), Sportlehrer Lobesam (Lutz Reichert), Mathelehrer Hohlbein (Gerd Baltus), Lateinlehrerein Zielrich (Barbara Dittus), Biolehrer Jochen Dreier (Dieter Montag), Sportlehrerin Karin Bieler (Carin C. Tietze), Herr Luther (Rolf Römer) und der kriminelle Hausmeister Knospe (Wolfgang Winkler), der schnell rausfliegt. Grolmann (Diether Krebs) ist der Führer der Sekte „Engel der Straße“, der einige von Spechts Schülern angehören. Schuldirektor in Bayern ist Professor Böck (Hans Brenner), sein Stellvertreter Herr Leitmeier (Erwin Steinhauer), die anderen Kollegen neben Frau Anselm sind Herr Lohmann (Simon Licht) und Herr Kneifer (Michael Benthin).

Während im richtigen Leben ein Lehrer, der permanent die Schule wechselt, keinen guten Ruf hat, war dieser Fernsehlehrer immer bei allen beliebt. Und während im richtigen Leben ein Mann, der permanent seine Frauen wechselt … aber lassen wir das. Jeweils zum Beginn einer neuen Staffel trat Specht seinen Dienst an der neuen Schule an. Dementsprechend wechselten die Kollegen und die Schüler ständig, ihre Geschichten umso seltener. Die Zuschauer blieben der Serie treu.

Die 50‑minütigen Folgen liefen erfolgreich dienstags um 19.20 Uhr.

V

Montag, 15. Januar 2007, 23:42

V – DIE AUSSERIRDISCHEN BESUCHER KOMMEN
DER VAGABUND
VALE TUDO – UM JEDEN PREIS
VALENTINA
VALERIE UND DAS ABENTEUER
VALERIU BORGOS
VAMPY
VAN DER VALK
VAN DER VALK ERMITTELT
VANISHING SON – DER SOHN DER UNTERGEHENDEN SONNE
VARELL & DECKER
VARIETÉ, VARIETÉ
VARIETÉ-ZAUBER
VATER BRAUCHT EINE FRAU
VÄTER DER KLAMOTTE
VATER IST DER BESTE
EIN VATER FÜR ZWEI
VATER MURPHY
VATER SEIDL UND SEIN SOHN
VATER SEIDL UND SEIN SOHN
DER VATER UND SEIN SOHN
VÄTER UND SÖHNE
VATER WIDER WILLEN
EIN VATER ZUM KÜSSEN
EIN VATER ZUVIEL
VATIKAN – DIE MACHT DER PÄPSTE
VEGA$
VENEZIANISCHE MASKEN UND ZAUBEREIEN
VENOM ER – GIFT IM BLUT
VERA AM MITTAG
VERA UND BABS
VERA WESSKAMP
VERANDA
VERBOTENE GESCHICHTEN
VERBOTENE LIEBE
DAS VERBOTENE SPIEL
DIE VERBRECHEN DES PROFESSOR CAPELLARI
VERBRECHEN, DIE GESCHICHTE MACHTEN
VERDAMMT LANGE HER — DAS WIEDERSEHEN
VERDAMMT VERLIEBT
DER VERDAMMTE KRIEG
DER VEREINSMEIER
VERFAHREN EINGESTELLT
VERFEINDET BIS AUFS BLUT
DER VERFLIXTE MONAT
DIE VERFLIXTE SIEBEN
VERFLUCHT UND GELIEBT
VERFLUCHTES ERBE
DIE VERFOLGER
VERGISSMEINNICHT
VERHALTENSFORSCHUNG BEI TIEREN
VERKEHRSGERICHT
DAS VERKEHRSMAGAZIN
DAS VERLASSENE DORF
VERLIEBT IN BERLIN
VERLIEBT IN EINE HEXE
VERLIEBT, VERLOBT, VERHEIRATET
VERLIEBTE STEWARDESSEN
VERLIEREN SIE MILLIONEN
DIE VERLOBTEN
VERLOREN IN SYDNEY – NEUE ABENTEUER VON OLIVER TWIST
DIE VERLORENE WELT
DIE VERLORENEN INSELN
VERMISST
VERMISSTENSUCHDIENST
VERNUNFTEHEN
VERONAS WELT
VERONICA
VERONICA CLARE
VERONICA MARS
DER VERRATENE TRAUM
VERRÄTER
VERRÜCKT NACH DIR
DAS VERRÜCKTE HOTEL – FAWLTY TOWERS
DAS VERRÜCKTE ORCHESTER
DIE VERRÜCKTE VAMPY-SHOW
VERRÜCKTE WELT
VERRÜCKTE ZEITEN
DIE VERRÜCKTEN HOLIDAYS
VERRÜCKTER WILDER WESTEN
EIN VERRÜCKTES HOTEL
EIN VERRÜCKTES PAAR
VERSÄGT NOCH MAL! HEIMWERKER ZWISCHEN LUST UND FRUST
VERSCHOLLEN
VERSCHOLLEN IN THAILAND
VERSCHOLLEN ZWISCHEN FREMDEN WELTEN
DIE VERSCHWÖRER
VERSCHWÖRUNG AUF DER THEMSE
VERSTECKTE KAMERA
VERSTECKTE KAMERA
VERSTEHEN SIE SPASS?
VERSUCHUNG IM PARADIES
VERURTEILT – IM HÄRTESTEN KNAST DER WELT
DIE VERWANDLUNGSMASCHINE
DIE VERWEGENEN ABENTEUER DES CHEVALIER WIRBELWIND
DIE VERWEGENEN VIER
VERWIRRUNG DES HERZENS
VERZEIH MIR
VETO
VICKY
VICO TORRIANI SHOW
VICTOR CHARLIE RUFT LIMA SIERRA
VICTOR – DER SCHUTZENGEL
VIDEO & CO.
VIDEOTEXT FÜR ALLE
VIDOCQ
VIEL LÄRM UM SANDY
VIEL RUMMEL UM DEN SKOOTER
VIEL VERGNÜGEN!
VIER BUBEN UND EIN AAS
4-3-2-1- HOT AND SWEET
VIER FRAUEN IM HAUS
VIER FÜR HAWAII
VIER FÜR HERMAN
VIER GEGEN VIER
VIER GEGEN WILLI
4 GEGEN Z
DIE VIER GERECHTEN
VIER HEXEN GEGEN WALT STREET
4 IM REVIER
VIER KRIEGSHERREN GEGEN HITLER
VIER MAL HERMAN
4 SINGLES
4 + 4 = WIR
VIER UNTER EINEM DACH
VIER WIE WIR
413 HOPE STREET – EINE CHANCE FÜR DIE HOFFNUNG
DIE VIERSTEINS
24
24 STUNDEN
14.15 UHR
DIE 40 JAHRE SHOW
VILMA UND KING
VINCENT VINCENT
V.I.P.
V.I.P. – DIE BODYGUARDS
V.I.P.-SCHAUKEL
VIPER
VIRGINIE
VIRTUAL REALITY – KAMPF UMS ÜBERLEBEN
VIS Á VOX
VISITOR – DIE FLUCHT AUS DEM ALL
VIVA
VIVATGASSE 7
DIE VÖGEL IM PARK VON MEIJI JINGU
VOGEL UND OSIANDER
DIE VOGELSCHEUCHE
THE VOICE OF GERMANY
DIE VOLKSTÜMLICHE HITPARADE IM ZDF
VOLL DANEBEN
VOLL DANEBEN, VOLL IM LEBEN
VOLL TOTAL
VOLL WITZIG
VOLLE KANNE – SERVICE TÄGLICH
VOLLE KANNE, SUSANNE…
VOLLES HAUS
VOLLGAS
VOM GLÜCK VERFOLGT
VOM WEBSTUHL ZUR WELTMACHT
VOM ZAUBER DES TANZES
VON COWBOYS, SHERIFFS UND BANDITEN
VON DER NATUR DES MENSCHEN
VON EINEM, DER AUSZOG
VON FALL ZU FALL
VON HERZ ZU HERZ
VON LIEBE KEINE REDE
VON MELODIE ZU MELODIE
VON MELODIE ZU MELODIE
VON NULL AUF 42
VON 0 UHR 1 BIS MITTERNACHT
VON POL ZU POL
VOR DEM STURM
VORFAHRT
VORSICHT BLÖFF
VORSICHT, FALLE!
VORSICHT! FRIEDMAN
VORSICHT, HOCHSPANNUNG!
VORSICHT KAMERA!
VORSICHT KAMERA – DAS ORIGINAL
VORSICHT MUSIK!
VOXTOURS
V.R. TROOPERS

Verdeckte Ausstrahlung

Freitag, 28. März 2014, 06:58

Wenn eine US-Serie schon in der Heimat nach weniger als 13 Folgen abgesetzt wird, erreicht sie das deutsche Fernsehen in vielen Fällen gar nicht erst. Warum auch? Oft kaufen Sender allerdings große Programmpakete bei Produktionsriesen, die dann auch solchen Restmüll enthalten. Womöglich zur Polsterung der Erfolgsware, wie wenn man ein Paket verschickt und es mit alten Zeitungen ausstopft. Und für diese Fälle gibt es dann Restmüll-Sender wie RTL Nitro, die dafür da sind, das zu senden, was ihre großen Muttersender für nicht mehr oder gar nicht erst verwertbar halten.

Undercovers ist ein solcher Restmüll, dessen wenige Folgen ab heute um 22.00 Uhr in Dreierblöcken bei RTL Nitro versendet werden. Dabei hatte der Sender NBC große Hoffnungen in die Agentenserie von J.J. Abrams gesteckt, die als eine Art modernes Hart aber herzlich daherkommen sollte und durch eine ungewöhnliche Hauptdarsteller-Paarung auffiel. Nicht nur waren beide schwarz — ja, das ist immer noch ungewöhnlich im US-TV — keiner von ihnen war Amerikaner. Boris Kodjoe war in Gundelfingen bei Freiburg aufgewachsen und als Jugendlicher Fan von Simon & Simon. Kodjoe freute sich deshalb besonders, mit Gerald McRaney, einem der damaligen Hauptdarsteller, gemeinsam in Undercovers spielen zu dürfen. Wenn auch nicht sehr lange.

Undercovers startete im September 2010 in den USA und war abgesetzt, bevor das Jahr zu Ende war. Es gibt keinen Grund, sich intensiver mit der Serie zu befassen, aber es reicht mir als Anlass, den Fernsehlexikon-Podcast noch einmal auszugraben, in dem Boris Kodjoe vor vier Jahren während einer Drehpause von früher erzählte, von seinen Lieblingsserien und vom Produktionsvorlauf im amerikanischen Fernsehen. Genau wie wenig später die Serie endete auch unser Telefonat damals vorzeitig. Kodjoe musste es unterbrechen, weil er zur Arbeit gerufen wurde und rief danach nie zurück.

Hier entlang bitte.

Verschollen zwischen fremden Welten

Sonntag, 1. Juli 2007, 16:47

1992 (Kabel 1); 1993 (Pro Sieben). 54‑tlg. US-Science-Fiction-Serie von Irwin Allen („Lost In Space“; 1965–1968).

Im Auftrag der Regierung macht sich im Jahr 1997 die Familie Robinson mit der Jupiter 2 auf eine fünfeinhalbjährige Reise ins All, um einen Planeten im Alpha-Centauri-System zu kolonisieren. An Bord sind der Astrophysiker Prof. John Robinson (Guy Williams), seine Frau Maureen (June Lockhart), die ältere Tochter Judy (Marta Kristen), Sohn Will (Bill Mumy) und die jüngere Tochter Penny (Angela Cartwright) sowie der Pilot Don West (Mark Goddard), ein besserwisserischer Roboter (Bob May), der vielseitig begabt ist, Gitarre spielt, Gedicht schreibt und bei Bedarf Maureen frisiert, und der Saboteur Dr. Zachary Smith (Jonathan Harris). Dieser bringt das Raumschiff vom Kurs ab, und es beginnt eine Odyssee durch den Weltraum, die die Familie auf fremde Planeten führt, wo sie merkwürdigen Außerirdischen, abartigen Monstern und ungewöhnlichen Riesenpflanzen begegnen. Die Rückkehr scheint nicht möglich und wird durch Smith immer wieder verhindert, der zwar immerhin sich selbst gern zurück zur Erde bringen würde, doch mit den anderen zwischen den fremden Welten gefangen bleibt.

Die Serie war eine der ersten des US-Fernsehens, die in Farbe produziert wurden, jedoch erst ab der zweiten Staffel. Die erste Staffel mit den Schwarz-Weiß-Folgen wurde in Deutschland nie gezeigt, denn als hier 27 Jahre nach der Produktion die Serie erstmals gesendet wurde, gehörte das Farbfernsehen doch schon zum normalen Standard. Jede Folge war eine Stunde lang. 1998 entstand der Kinofilm „Lost In Space“, in dem einige Mitglieder der Originalbesetzung in Nebenrollen mitwirkten.

Als Weltraumaffe trat in der ersten Staffel die Schimpansin Debbie auf, die in Daktari Judy hieß. Bei Verschollen zwischen fremden Welten soll sie mehrfach Kollegen angegriffen und daraufhin alle Zähne gezogen bekommen haben.

Von Donna gerührt

Donnerstag, 1. März 2007, 02:26

Ordensschwester Lotte, König Herodes Antipas, der Capuccino-Mann Angelo und Johnny Flodder klären gemeinsam Verbrechen auf.

Wäre dies wirklich so, hätte die neue ZDF-Serie Donna Roma einen Platz in unseren Top 5 der bescheuertsten Krimiserien aller Zeiten verdient, die wir morgen an dieser Stelle veröffentlichen werden. Aber dies sind zum Glück nur die bisher populärsten Rollen der vier Hauptdarsteller.

Jutta Speidel ist aus Um Himmels Willen, einer der erfolgreichsten deutschen Serien der letzten zehn Jahre, ausgestiegen, um das zu spielen, was sie schon immer spielen wollte: Eine Kommissarin. Keine Nobelpreisträgerin, keine Friedenstifterin, keine Heilige, nein, eine Kommissarin. Gut, wenn das jeder macht, will man das natürlich auch. Als Berliner Kriminalpsychologin jagt sie nun per Amtshilfe in Rom raffinierte Mörder und hat dabei zwei einheimische Kollegen zur Seite, von denen einer, Luca Barbareschi, im letzten „Jesus“-Film mitspielte und der andere, Bruno Maccallini, früher seiner Nachbarin in der Fernsehwerbung verklickerte, er habe gar kein Auto und heute in der wirklichen Welt Speidels Lebensgefährte ist. In der Fernsehwelt wiederum ist Jutta Speidel gerade noch mit Johnny Flodder verheiratet, der in der wirklichen Huub Stapel heißt und in seiner neuen Rolle Konstantin.

Man ist zunächst versucht, Donna Roma als Blödsinn abzutun, denn auf den ersten Blick scheint vieles ungereimt: Warum will man uns weismachen, ein Flug von Berlin nach Rom dauere fünf Stunden? Warum sollen wir mit einer Frau sympathisieren, die in einer fremden Stadt bei den neuen Kollegen ankommt und erst mal alle barsch herumkommandiert? Warum sollen wir glauben, dass das Deutsch, das Jutta Speidel mit ihrer Familie in Berlin spricht, tatsächlich Deutsch ist, das Deutsch, das sie mit ihren Kollegen in Rom spricht, aber Italienisch? (Es werden lediglich einige obligatorische Allerweltsitalienismen wie „scusi“, „prego“, „pronto“ und „grazie“ eingestreut – nicht, dass ich mir wünschen würde, die ganze Sendung würde in italienischer Sprache gezeigt, aber es wirkt einfach komisch, wenn Jutta Speidel vom Kollegen für ihr hervorragendes Italienisch gelobt wird.) Will man uns für dumm verkaufen, wenn einerseits aus den Dialogen hervorgeht, dass die Handlung am Monatsanfang spielt, aber gleichzeitig alle Hotels ausgebucht seien, weil der Papst Geburtstag habe? (Der Papst wurde am 16. April geboren, sein Vorgänger am 18. Mai.)

Auch die Akustik ist sehr gewöhnungsbedürftig. Sie kennen doch den typischen Studioklang einer synchronisierten Serie und den typischen affektierten Tonfall deutscher Synchronsprecher? Beides steht nun leider im krassen Gegensatz zu der atmosphärischen Originaltonaufnahme, die beim Vor-Ort-Dreh tatsächlich entsteht. Hier treffen nun beide aufeinander, denn jeder Darsteller spielte in seiner Muttersprache. Auf der Presse-DVD, die das ZDF verschickt hat, sind hinten noch ein paar unsynchronisierte Originalaufnahmen, und da klingt es recht lustig, wenn Jutta Speidel eine deutsche Frage stellt und Luca Barbareschi auf Italienisch antwortet. In der TV-Fassung ist Barbareschi aber synchronisiert, Speidel nicht, und das klingt einfach merkwürdig.

Jetzt kommen wir zum großen „Aber trotzdem!“: Lässt man nämlich all diese Dinge hinter sich, was überraschend leicht fällt, ist die Serie gut. Nicht ZDF-gut, sondern gut. Also auch gut für Menschen, die sich noch selbst ernähren können, den Fernseher auch bei normaler Lautstärke hören und nicht bei der Gründung der Stadt Rom schon gelebt haben. (Ich übertreibe natürlich und entschuldige mich dafür schon jetzt beim ZDF und bei allen, die sich beleidigt fühlen könnten. Fakt ist aber: Der durchschnittliche ZDF-Zuschauer ist fast 60 Jahre alt. Bei den Zuschauern unter 50, derentwegen die Werbewirtschaft freudig im Dreieck springt, liegt das ZDF im laufenden Jahr auf Platz sechs, hinter RTL, Pro Sieben, Sat.1, der ARD und Vox. Rechnete man Wetten, dass…? heraus, sähe alles noch viel, viel düsterer aus.)

Während die meisten ZDF-Serien in den vergangenen zwanzig Jahren entweder Abwandlungen der Drombuschs, des Landarztes oder von SOKO 5113 waren, ist Donna Roma originär und originell. Die Chemie zwischen den Hauptdarstellern stimmt, die im Vordergrund ebenso viel Wärme und Charme versprühen wie im Hintergrund die schönen Aufnahmen Roms, und die Fälle sind kurzweilig und die ausgefallensten seit CSI. Mit CSI hat Donna Roma aber rein gar nichts zu tun. Der Fall spielt zwar eine große Rolle, aber die Charaktere sind ebenso wichtig. Es sind extrem eigensinnige Charaktere. Sie forsch und hartnäckig, er grummelig, doch entspannt. Aber beide im Grunde freundlich und sympathisch. Und obwohl es anfangs gar nicht so aussieht, als sprühten auch in dieser Serie die obligatorischen romantischen Funken zwischen weiblichem und männlichem Hauptdarsteller, führt wohl kein Weg daran vorbei.

Donna Roma ist sehenswert – und enthält außerdem den besten Dialog der Woche:

Sie: „Tanzen Sie?“
Er: „Nein, ich trinke lieber.“

Donna Roma,
donnerstags um 20.15 Uhr im ZDF.

Vorsicht Kamera!

Montag, 2. Dezember 2013, 21:44

1961–1966 ( ARD); 1991–1994 (Sat.1). Halbstündige Streicheshow mit Chris Howland.

Vorläufer aller Shows, die sich der versteckten Kamera bedienen. Ahnungslose Bürger werden von Lockvögeln in abstruse Situationen verwickelt und dabei ohne ihr Wissen gefilmt.

Adaption des US-Formats „Candid Camera“, das bereits seit 1948 auf Sendung war und von Allen Funt erfunden wurde. Moderator Chris Howland zeigte die amüsanten Filme mit Lockvogel Helli Pagel an wechselnden Sendeplätzen im Hauptabendprogramm 30-mal bis 1966. Die Streiche waren in der Frühzeit des Formats eher harmlos. Meist ging es darum, dass ein technisches Problem künstlich herbeigeführt wurde und deshalb irgendetwas nicht so funktionierte, wie es eigentlich sollte, wobei das Entscheidende die Reaktionen der Opfer und deren wachsende Ungeduld oder Verzweiflung waren. Entsprechend trug die Show in den Anfangsjahren den braven Untertitel „Beobachtungen von und mit Chris Howland“. Dennoch kritisierte drei Jahre nach Sendestart der Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats und Vizekanzler Erich Mende, die versteckte Kamera verletze die Intimsphäre der Gefoppten. Als der Rechtsausschuss des Bundestags die Reihe viel später für rechtlich unbedenklich erklärte, war sie längst abgesetzt.

1991 legte Sat.1 die Sendung neu auf, wieder eine halbe Stunde lang, jetzt im frühen Sonntagabend-, später im Sonntagnachmittagsprogramm, und wieder mit Chris Howland als Moderator. Howland wollte die Streiche gern so harmlos wie früher halten, doch die versteckte Kamera war inzwischen allgegenwärtig und für sich allein nicht mehr so reizvoll (die ARD hatte das Konzept längst mit Verstehen Sie Spaß? zur großen Samstagabendshow ausgebaut). Härtere, dreistere Streiche mussten her, und mit ihnen kam ein neuer Moderator: Philipp Gassmann präsentierte neue Folgen ab Januar 1994 und ergänzte die Einspielfilme um eigene Comedyeinlagen. Es war die vorerst letzte Staffel; der Sendeplatz am Dienstagabend um 23.45 Uhr zeigte, dass man beim Sender nicht mehr sehr zuversichtlich war. Ende 1997 startete Sat.1 eine weitere Neuauflage als große Abendshow mit Fritz Egner unter dem Titel Vorsicht Kamera – Das Original.

Waldi, Harry und der Kaiser von China

Dienstag, 12. August 2008, 15:53

Ich habe herausgefunden, warum die Deutschen bei diesen Olympischen Spielen so schlecht abschneiden. Wer das Pech hat, an einem Tag, an dem die ARD überträgt, eine Medaille zu gewinnen, muss hinterher in die Show zu Waldemar Hartmann und Harald Schmidt.

Und damit nicht genug. Er muss sich auch verkleiden.

Und auf einen Thron setzen. Neben dem der sogenannte Waldi steht.

Der dann sagt: „Und hier ist jetzt der Kaiser von China, Patrick Hausding. Für einen Tag und für das Erinnerungsfoto.“

Ich bin mir auch nicht sicher, ob sich der Herr Anschütz, Hersteller der Sportwaffen, mit denen in Peking schon zwei Goldmedaillen erzielt wurden, ein Erinnerungsfoto von seinem Fernsehauftritt bei Waldi & Harry mit Harald Schmidt bei sich aufhängen wird.

Denn die „moderne Studiotechnik“ der ARD „beeindruckte“ zwar IOC-Präsident Jacques Rogge bei einem Besuch, wie die ARD prawdaesk verlautbarte.

Sie schaffte es aber nicht, den Studiogast so auszuleuchten, dass nicht ein unglücklicher Schatten über seinen Kopf fiel.

Man hätte Anschütz nur sachte einen Schritt zur Seite schieben müssen. Aber wem hätte das auffallen können, mit dem Schatten?

Dem alten Mann ihm gegenüber etwa?

Wat is?

Sonntag, 8. Juni 2008, 18:25

1995–2005 (WDR); 1996–2000 (ARD). Talkshow mit Jürgen von der Lippe und Überraschungsgästen.

Von der Lippe selbst weiß vorher nicht, wer kommt. Erst während der laufenden Sendung, wenn der Besuch bereits vor der Tür steht, steckt Kameramann Günni (Günter Müller) seinem Moderator ein Kärtchen zu, auf dem der Name des Gastes und sein Beruf oder Hobby stehen sowie einige Stichworte, die Lippe ansprechen kann, wenn das Gespräch stockt. Von der Lippe muss dann unvorbereitet ein unterhaltsames Gespräch führen. Was ihm meist gelingt.

Die Reihe begann als 30‑Minuten-Show im Sritten WDR-Fernsehprogramm. Nach knapp einem Jahr wurde sie in die ARD übernommen und nach einem weiteren Jahr auf 45 Minuten verlängert. In der ARD lief Wat is? erst freitags im Spätprogramm, später montags um 23.45 Uhr. Nach 188 Folgen verabschiedete sich Lippe zu Sat.1. Nach der letzten Erstausstrahlung liefen noch bis Ende 2002 Wiederholungen dienstags nach Boulevard Bio. Die Sat.1-Shows Blind Dinner und Hart & Heftig floppten, und Lippe kehrte mit neuen Konzepten zum WDR zurück. Doch auch dieses erfolgreiche Format wurde wiederbelebt. Als Wat is? Jetzt neu! liefen neue Folgen freitags um 21.00 Uhr im WDR.

Ein ähnliches Konzept verwirklichte der WDR schon mal Ende der 70er‑Jahre mit Werner Höfer als Gastgeber unter dem Namen Auf den ersten Blick.

Weissensee

Dienstag, 14. September 2010, 10:08

Ab 14. September 2010 (ARD). 6-tlg. dt. Familiendrama von Annette Hess, Regie: Friedemann Fromm.


Foto: ARD/Julia Terjung

Zwei Familien sind 1980 in Ost-Berlin an verschiedenen Punkten miteianander verbunden. Der gutmütige Volkspolizist Martin Kupfer (Florian Lukas), Sohn des Stasi-Generalmajors Hans (Uwe Kockisch) und Bruder des skrupellosen Stasi-Karrieristen Falk (Jörg Hartmann), verliebt sich in Julia (Hannah Herzsprung), die Tochter der aufmüpfigen Sängerin Dunja Hausmann (Katrin Sass). Die wurde nur deshalb noch nicht aus dem Verkehr gezogen, weil Hans früher mal was mit ihr hatte und heute noch seine schützende Hand über sie hält. Das wissen die Kinder aber nicht. Und auch sonst niemand. Würde das öffentlich, wäre für Hans die Stasi-Karriere vorbei. Er ist daher auch strikt gegen die Liaison zwischen Martin und Julia und verbietet sie. Julias Mutter Dunja ist auch dagegen und verbietet sie, weil ihre Tochter nichts mit diesen Stasi-Leuten zu tun haben soll. Doch Martin und Julia lassen sich ihre Liebe nicht verbieten. Sie kämpfen gegen die privaten Widerstände ebenso wie die staatlichen: Denn Falk würde Julia am liebsten wegen versuchter Republikflucht einbuchten. Und ihren Ex Robert Snyder (Steffen Groth) gleich mit.

Spannendes Familiendrama, das weit über die persönlichen Verwicklungen hinaus den Alltag in der DDR der frühen 80er-Jahre schildert. Die 50-minütigen Folgen laufen dienstags um 20.15 Uhr.

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