Durchklatschen für Anne Will
Irgendjemand hat, vermutlich in bester Absicht, ein Foto von Anne Will an die Wand im großen Raum hinter Studio G angebracht, wo die wichtigen Menschen sich vorher und hinterher zum Essen, Trinken und Feiern treffen. Da hängt sie nun unter einem Szenenfoto von Sonja Zietlow und Dirk Bach mit Daniel Kübelböck in der Dschungelshow und neben zwei Bildern von Star Search, zu dessen Zeiten hier auch schon gegessen, getrunken und gefeiert wurde. Ein traditionsreicher Ort also.
Edgar, der Regieassistent, hat am Tag vorher noch für Florian Silbereisen gearbeitet, sagt er. Nun steht er vor einem Publikum, das ungefähr je zu einem Drittel aus wichtigen ARD-Menschen (Ulrich Deppendorf), anderen ARD-Menschen (Jens Riewa) und Journalisten (Bascha Mika) besteht. Er erklärt, dass am Anfang der Sendung „durchgeklatscht“ werden muss, und versucht, uns zu einer Art Solidargemeinschaft zusammenzuschweißen. Er sagt: „Machen Sie einfach der Anne Will ’ne schöne Sendung“ (als ob das in unseren Händen läge), und: „Wir müssen ganz fest zusammenhalten“ (das wüsste ich aber).
Dann steht sie plötzlich da, zwei Minuten vor Beginn der Live-Sendung, unfassbar dünn und sehr unscheinbar in ihrem grauen Hosenanzug vor der braunbeigen Kulisse, aber nicht zu übersehen, sobald sie ihr Lächeln einschaltet und sagt: „Ich war letzte Woche nervöser. Wenn’s da gewesen wäre, wär’s doof gewesen.“
Irgendwie ist auch ihr Vertrauen in das geladene Publikum begrenzt. Noch ein Appell, nett zu lächeln und zu klatschen. „Sie haben hier auch was zu tun“, sagt sie sehr lehrerinnenhaft. „Das ist Fernsehen, das ist Show.“ Ja doch!
Es ist faszinierend, Anne Will beim Arbeiten zuzusehen. Sie bewegt sich im Studio, als lebe sie hier seit Jahrzehnten und würde auch im Dunkeln über keine Stufe, kein Kabel stolpern. Sie sitzt in ihrem Sessel, schaut in die Kamera und strahlt mit jeder Pore aus: Das hier ist ihre Sendung. Sie kennt sich hier aus. Sie macht das hier ja nicht zum ersten Mal. Also, schon, aber das wirkt nicht so.
Das Erstaunliche an Anne Will ist, dass sie es schafft, so konzentriert zu sein, dass es entspannt aussieht. Wenn einer ihrer Gäste spricht, schaut sie ihn mit einer ganz besonderen Intensität an. Da gibt es einen Standardblick, der sagt: „Reden Sie weiter, ich hör‘ Ihnen zu“, und eine leicht mokant-amüsierte Variante, die ungefähr sagt: „Na, was Sie nicht sagen“ — die ist besonders für Politiker reserviert.
Und sie hört wirklich zu. Es gibt immer wieder Momente in der Sendung, in denen das auffällt. In denen sie unvermittelt nachhakt. Auf einen Widerspruch verweist. Kleine, böse, schlagfertige Pointen setzt. Nicht viele. Nur ein paar.
Das Schöne an dieser Premierensendung von Anne Will sind diese kleinen Momente, für die die Moderatorin sorgt. Wenn sie amüsiert und mit dem überlegenen Blick einer erwachsenen Frau das unfassbar kindergarteneske Spiel von Jürgen Rüttgers und Kurt Beck verfolgt und knapp kommentiert. Wenn sie nach einem besonders abwegigen Duell die nächste Frage mit den Worten einleitet: „Wenn die Stimmung schon am Boden ist…“ Sie trägt eine gutgelaunte Ernsthaftigkeit durch die Sendung. Nicht so kieksig überdreht wie Maybritt Illner, nicht so pseudoschwer wie Sabine Christiansen.
Neu an Anne Will sind vor allem die zwei Sitzgruppen für Betroffene, Bürger und Experten, die der eigentlichen Gesprächsrunde gegenüber Platz nehmen. Gleich am Anfang der Sendung setzt Anne Will sich zu einer Frau, die unter größtem Engagement für demütigende 1000 Euro brutto im Monat arbeitet. Das Gespräch gibt Anne Will eine Chance, später in der Runde die Politiker immer wieder auf den konkreten Fall zu verweisen und die Politiker zu fragen, was ihre schönen Gesetzesentwürfe denn der Betroffenen bringen würde.
Es ist eine gelungene Premiere für die Moderatorin, aber keine wirklich gute Sendung. Das Thema „Rendite statt Respekt“ gibt allen Anwesenden einen Vorwand, Sonntagsreden über die Arbeit und die Würde des Menschen zu halten — sogar Telekomchef Rene Obermann schafft es ohne große Herausforderung, sich als Konzernchef mit supersozialem Gewissen darzustellen, den die Diskussion um Mindestlöhne schon deshalb nicht interessiert, weil seine Firma locker viel mehr zahlt. Eine Dramaturgie ist nicht erkennbar, nach einer guten Dreiviertelstunde ist sehr die Luft raus, auch aus Anne Will, und dass ein Film in der Mitte der Sendung über eine ausgebrannte Ärztin im bleischweren Stil eines alten „Gott und die Welt“-Beitrages daherkommt, ist nicht hilfreich. Die Minuten dehnen sich.
Aber dann ist Schluss, und Jens Riewa sagt in ein ARD-Mikrofon, wie er die Sendung fand; am roten Teppich, der vom Studio zur After-Show-Party führt, brennen Fackeln; Scheinwerfer malen blaue Lichtstreifen in den Himmel, und es gibt warme Kartoffelsuppe mit Trüffeln aus kleinen Fläschchen mit Bügelverschluss. Und im Nachhinein bin ich mir nicht sicher, ob wir der Anne Will „’ne schöne Sendung gemacht haben“. Vielleicht hätte das auch lieber jemand dem Kurt und dem Jürgen sagen sollen.
E
E WIE EMIL
E.A.R.T.H. FORCE
EARTH 2
EASY KOCHEN MIT RENÉ STEINBACH
EBBA UND DIDRIK
ECHO DER STARS
EIN ECHO FÜR DRESDEN
ECHT HARDER
ECHT LECKER
ECHT SCHARF!
ECHT SUPER, MR. COOPER
ECHT WAHR!
ED
EDDIE DODD – ANWALT AUS LEIDENSCHAFT
EDDIES VATER
EDEL & STARCK
EDELHART
EDEN
EDGAR BRIGGS, DAS AS DER ABWEHR
EDGAR, HÜTER DER MORAL
EDGAR WALLACE
EDWARD VII.
EDWARD UND MRS. SIMPSON
EEK! DER KATER
EERIE, INDIANA
EERIE, INDIANA – DIE ANDERE DIMENSION
EHE-RING FREI!
EHEN VOR GERICHT
EIN EHRENWERTES HAUS
EI VERBIBBSCH – DAS COMEDY KOMBINAT
EICHBERGERS BESONDERE FÄLLE
EICHHOLZ UND SÖHNE
EIGENER HERD IST GOLDES WERT
18 – ALLEIN UNTER MÄDCHEN
EINE FÜR ALLE — FRAUEN KÖNNEN’S BESSER
EINE ZUVIEL IN TOURLEZANNE
EINER GEGEN ALLE – MANCUSO, FBI
EINER GEGEN 100
EINER SETZT AUF SIEG
EINER WIE KEINER
EINER WIRD GEWINNEN
EINER WIRD GEWINNEN
1FACH SUPER
EINFACH BACH!
EINFACH KLASSE!
EINFACH LAMPRECHT
EINFACH MILLIONÄR
EINFACH TIERISCH
DIE EINFACH TIERISCH GUTE TAT
EINFACH VERONA
DIE EINGEWEIHTEN VON ELEUSIS
100 DEUTSCHE JAHRE
100 MEISTERWERKE
DIE 100.000 MARK SHOW
EINLADUNG ZU SCHIMPF
EINIGE TAGE IM LEBEN DES….
EINMAL AMERIKA UND ZURÜCK
EINMAL BULLE, IMMER BULLE
EINMAL HIMMEL UND ZURÜCK
EINMAL IM JAHR
EINMAL IM LEBEN
EINMAL IM LEBEN
EINMAL LIEBE, KEIN ZURÜCK
EINMAL … UND ZURÜCK
1 X 7 = 65
112 — SIE RETTEN DEIN LEBEN
EINS IST TRUMPF
EINS PLUS EINS GEGEN ZWEI
1:0 FÜR DIE KINDER
1:0 FÜR SIE
1-2-3 ALLERLEI
EINS, ZWEI, DREIBEIN
1, 2 ODER 3
DIE EINSAMEN SCHÜTZEN
EINSATZ FÜR ELLIOT MAUS
EINSATZ FÜR ELLRICH
EINSATZ FÜR LOHBECK
EINSATZ FÜR SOLO ONE
EINSATZ HAMBURG SÜD
EINSATZ IN HAMBURG
EINSATZ IN L.A.
EINSATZ IN MANHATTAN
EINSATZ IN VIER WÄNDEN
EINSATZ TÄGLICH – POLIZISTEN ERMITTELN
EINSPRUCH!
EINSTWEILIGE VERGNÜGUNG
51° NORD
EINUNDZWANZIG
DIE EINWANDERER
DER EINZELGÄNGER
EINZUG INS PARADIES
EISBÄR, AFFE & CO.
EISENBAHNDETEKTIV MATT CLARK
DER EISERNE GUSTAV
DER EISERNE WEG
DIE EISPRINZESSIN
EKEL ALFRED
EKKEHARD
EL, DER MILLIONÄR
EL HAZARD
ELBFLORENZ
ELECTRIC BLUE
DER ELEFANT – MORD VERJÄHRT NIE
ELEFANT, TIGER & CO.
ELEFANTENBOY
ELEFANTENJUNGE
DER ELEGANTE HUND
ELEMENTARY
ELEONORA
ELF KLEINE INSULANER
ELF 99
11 UHR 20
ELF ½
ELFEINSFÜNF
ELI STONE
ELLEN
THE ELLEN SHOW
ELLENTIE
ELMIS WITZIGE OLDIE-SHOW
DIE ELSÄSSER
ELSTNER UND DIE DETEKTIVE
…ELTERN SEIN DAGEGEN SEHR
ELTERNSCHULE
DAS ELTERNSPIEL
ELTON.TV
ELTON VS. SIMON
ELVIS – KING OF ROCK’N ROLL
ELVIS UND DER KOMMISSAR
EMERALD POINT
EMERGENCY ROOM
EMIL
EMM WIE MEIKEL
EMMA – KÖNIGIN DER SÜDSEE
EMMERAN
EMPIRE
ENDLICH ERWACHSEN?!
ENDSPURT INS GLÜCK
ENDSTATION GERECHTIGKEIT
ENDSTATION GOLDENER FLUSS
ENDSTATION HOFFNUNG – CHICAGO HOPE
E.N.G. – HAUTNAH DABEI
ENGADINER BILDERBOGEN
EIN ENGEL AUF ERDEN
ENGEL AUF RÄDERN
EIN ENGEL FÜR FELIX
ENGEL IN AMERIKA
DER ENGEL KEHRT ZURÜCK
EIN ENGEL NAMENS FLINT
ENGELS & CONSORTEN
ENID BLYTON – ABENTEUER
ENID BLYTON – DIE VERWEGENEN VIER
ENIGMA – EIN SUPERGIRL ZUM KNUTSCHEN
ENORM IN FORM
ENTDECKER
DIE ENTDECKUNG DER MEERE
ENTE GUT, ALLES GUT
ENTERN ODER KENTERN
ENTERPRISE
DIE ENTERPRISE
ENTSCHEIDUNG STALINGRAD
ENTWEDER – ODER
ENTWEDER ODER
EQUALIZER
ER ODER ER – WER IST DER VATER
ER ODER SIE
ER UND SIE
DAS ERBE DER GULDENBURGS
ERBE DER VÄTER
ERBEN DER LIEBE
DIE ERBEN DER SAURIER
ERBEN DES FLUCHS
ERBEN GESUCHT
ERBEN WILL GELERNT SEIN
ERBIN SEIN DAGEGEN SEHR
DIE ERDE – LIVE
E-RING — MILITARY MINDS
ERINNERN SIE SICH NOCH?
ERKENNEN SIE DIE MELODIE?
DER ERMITTLER
ERNEST, DER VAMPIR
EROS
ERSTE LIEBE
DER ERSTE SCHRITT ZUM STAR
DER ERSTE WELTKRIEG
ERSTENS
ERSTES GLÜCK
ERSTKLASSISCH!
ERWACHENDES LAND
ERWACHSEN MÜSSTE MAN SEIN…
ERWACHSENENSPIELE
ERZÄHLERSTAFETTE
ERZÄHLUNGEN AUS DEM HOHEN NORDEN
ERZIEHUNG DES HERZENS
ES DARF GELACHT WERDEN
ES GESCHAH AN DER GRENZE
ES GESCHAH ÜBERMORGEN
ES IST ANGERICHTET
ES IST GEIL, EIN MANN ZU SEIN
ES IST NOCH WAS ZU RETTEN – TELEROP 2009
ES IST SOWEIT
ES MUSS LIEBE SEIN
ES MUSS NICHT IMMER KAVIAR SEIN
ES MUSS NICHT IMMER MORD SEIN
ES WAR EINMAL
ES WAR EINMAL … AMERIKA
ES WAR EINMAL … DAS LEBEN
ES WAR EINMAL … DER MENSCH
ES WAR EINMAL … DER WELTRAUM
ES WAR EINMAL … DIE ENTDECKUNG UNSERER WELT
ES WAR EINMAL … ENTDECKER UND ERFINDER
ESELSOHR UND TEUFELSSCHWANZ
ESSEN WIE GOTT IN DEUTSCHLAND
ESTELLE – EINE FRAU KÄMPFT UM IHR ERBE
E.S.U. – NOTRUF IN NEW YORK
ETAGE ZWO – VERNETZTE WELT
DER EUGEN
EUGEN SCHUHMACHER – AUF DEN SPUREN SELTENER TIERE
EURE LETZTE CHANCE
EUREKA — DIE GEHEIME STADT
EURO
EURO-QUIZ
EURO-PAARE
EURO-TALENTSCHUPPEN
DER EURO UND DIE EUROKIDS
EUROCOP IN KÖLN
EUROCOPS
EUROGANG
EUROKLOPS
EUROPA DIESE WOCHE – BERICHT AUS STRASSBURG
EUROPA UNTERM HAKENKREUZ
EUROPAMAGAZIN
EUROPARTY
EUROSHOW
EUROVISION SONG CONTEST
EVA – GANZ MEIN FALL
EVAS TÖCHTER
EVELYN HAMANNS GESCHICHTEN AUS DEM LEBEN
EVERWOOD
EX!
EX LIBRIS
EXAKT
EXCLUSIV
EXCLUSIV – DAS STARMAGAZIN
EXCLUSIV KINO
EXCLUSIV WEEKEND
EXKLUSIV – DIE REPORTAGE
EXPEDITION ADAM ’84
EXPEDITION INS UNBEKANNTE
EXPEDITION ROBINSON
EXPEDITIONEN INS TIERREICH
EXPEDITIONEN INS UNBEKANNTE
EXPERIMENT
EXPERIMENT INKOGNITO
DER EXPERTE
EXPLORER
EXPLORERS – ENTDECKER
EXPLOSIV – DAS HEISSE EISEN
EXPLOSIV – DAS MAGAZIN
EXPLOSIV – DER HEISSE STUHL
EXPLOSIV-TELEGRAMM
EXPLOSIV WEEKEND
EXPRESS
EXTRA – DAS RTL-MAGAZIN
EXTRA DREI
EXTRATOUR
EXTREME ACTIVITY
EXTREME GHOSTBUSTERS
e-mil für Dich
Der großartige Emil Steinberger wird heute 75. Wir haben versucht, ihm persönlich hinter seinem Tisch zu gratulieren, aber er war auf seiner Telefonattrappe nicht erreichbar.
Am Montagabend (21.15 Uhr) zeigt 3sat zu Emils 75. Geburtstag 75 Minuten lang seine besten Sketche.
E-Ring — Military Minds
2007–2008 (Sat.1). 22-tlg. US-Politserie von Ken Robinson und David McKenna („E-Ring“; 2005–2006).
Im Pentagon, dem Sitz des amerikanischen Verteidigungsministeriums, müssen in Krisenfällen schnelle Entscheidungen getroffen werden. Diplomatisches Geschick und entschlossenes Handeln sind gefragt — und glücklicherweise die Stärken von Major Jim Tisnewski (Benjamin Bratt). Doch ohne das OK von oben geht nichts. Colonel Eli McNulty (Dennis Hopper) ist sein Vorgesetzter und Jocelyn Pierce (Aunjanue Ellis) dessen Sekretärin. Zum Stab gehören auch Samantha „Sonny“ Liston (Kelly Rutherford) und Bobby Wilkerson (Kerr Smith).
Der E-Ring ist der äußere der fünf Ringe des Pentagons, in dem dem Vernehmen nach die wichtigsten Entscheidungen getroffen werden. Warum sollte man auch eine Fernsehserie über die vier unwichtigeren Ringe drehen, wenn man die Wahl hat?
Die einstündigen Folgen liefen donnerstags um 23.15 Uhr, zwischendurch auch mal eine Stunde früher. Die Serie war vorab bereits im Pay-TV gezeigt worden.
E.S.U. — Notruf in New York
1994 (Kabel 1). 12-tlg. US-Krimiserie („True Blue“; 1989–1990).
Die Notfalleinheit E.S.U. (Emergency Services Unit) der Polizei von New York ist zur Stelle, wenn Hilfe erforderlich ist. Der von seiner Frau getrennt lebende Bobby Traverso (John Bolger), seine Teampartnerin, die geschiedene allein erziehende Mutter Jessica Haley (Ally Walker), Verkleidungskünstler Geno Toffenelli (Nestor Serrano), der gut aussehende Casey Pierce (Grant Show), Mechaniker Frankie Avila (Eddie Velez), der frisch verheiratete junge Vater Andy Wojeski (Timothy van Patten), Veteran Mike Duffy (Dick Latessa), Red Tollin (Leo Burmester), Herrchen des Revierhundes Bird, David Odom (Darnell Williams), der Vorgesetzte Lieutenant Bill Triplett (Beau William Starr), Captain Motte (Joe Lisi) und Deputy Chief Servino (Victor Arnold) bilden die Mannschaft. Mit ihren blauen Trucks fahren sie zu den Einsatzorten, an denen sie immer wieder die neugierige Yuri (Elya Baskin) mit ihrer Kamera treffen.
Earth 2
1995–1996 (RTL). 21-tlg. US-Sciencefiction-Serie von Michael Duggan, Carol Flint, Mark Levin und Billy Ray („Earth 2″; 1994–1995).
Im Jahr 2184 ist die Erde unbewohnbar, die Menschen leben in künstlichen Raumstationen. Als ein mysteriöses Virus die Menschen in Folge von Sauerstoffmangel befällt, bricht eine Expedition auf, um den Planeten G889 zu erkunden, der der Erde ähnlich ist, und dort bestenfalls eine neue Existenz aufzubauen. Zur Expedition gehören die Wissenschaftlerin Devon Adair (Debrah Farentino), ihr vom Virus befallener Sohn Ulysses (Joseph P. Zimmerman), John Danzinger (Clancy Brown) mit Tochter True (J. Madison Wright), der Pilot Alonzo Solace (Antonio Sabato jr.) und einige weitere Besatzungsmitglieder der Raumstation. Der Marsch über den kargen Planeten ist beschwerlich und gefährlich, denn die Wesen, die auf G889 leben, sind den Ankömmlingen nicht wohlgesonnen. Der einzige Mensch, der bereits dort lebt, ist Gaal (Tim Curry).
Die einstündigen Folgen liefen am Sonntagnachmittag. Produzent der Serie war Steven Spielberg.
Ed
2004–2006 (Sat.1) . 83-tlg. US-Comedyserie von Rob Burnett und Jon Beckerman („Ed“; 2000–2004).
Als sein Chef ihn rauswirft und seine Frau ihn betrügt, zieht der herzensgute Anwalt Ed Stevens (Tom Cavanagh) zurück in seine Heimat-Kleinstadt Stuckeyville. Er kauft die Bowlingbahn „Stuckeybowl“ und richtet darin sein Anwaltsbüro ein. Seine Freunde sind der Arzt Mike Burton (Josh Randall), dessen gestresste Frau Nancy (Jana Marie Hupp), die Lehrerin Carol Vessey (Julie Bowen) und deren beste Freundin Molly Hudson (Lesley Boone), ebenfalls eine Lehrerin. Mike und Nancy haben gerade ein Kind bekommen. Ed und Mike waren schon zu Schulzeiten dicke Kumpel, und Carol war damals der Highschool-Schwarm. Jetzt tut Ed alles, um ihr Herz zu gewinnen, lässt keine romantische Aktion und keinen peinlichen Auftritt aus, doch Carol ist nur als guter Freund an Ed interessiert. Mit der Bowlinghalle übernimmt Ed auch gleich deren Personal, eine Ansammlung schräger Typen: der selbstbewusste und überschwängliche Phil Stubbs (Michael Ian Black), die verstörte Shirley Pifgo (Rachel Cronin) und der große Kenny Sandusky (Mike Starr), der einen seltsamen Humor hat. In der dritten Staffel ersetzt Eli Cartwright Goggins III (Daryl „Chill“ Mitchell) Kenny. Mike arbeitet in der Praxis des grantigen alten Quälgeists Dr. Walter Jerome (Marvin Chatinover), der partout nicht in den Ruhestand gehen will. Warren Chestwick (Justin Long) ist einer von Carols Schülern. Er ist in sie verliebt, würde sich aber auch über die Zuwendung jedes anderen Mädchens freuen, doch setzt vor Nervosität die meisten Annäherungsversuche in den Sand.
Wunderbare Wohlfühl-Serie mit einer Reihe liebenswerter Chaoten, mit denen man sofort befreundet sein möchte. Oft verglichen mit Ausgerechnet Alaska, lebt die Serie von ihrer gelungenen Mischung aus Comedy und Drama, skurrilen Kleinstadtereignissen und kuriosen Gerichtsprozessen, romantischen Liebesgeschichten und witzigen Running Gags. Die einstündigen Folgen zunächst liefen samstags um 15.00 Uhr, weil in Sat.1 (zu dieser Zeit) aber niemand Qualitätsfernsehen erwartete und der Sender sich nicht um die Serie kümmerte, waren die Einschaltquoten entsprechend schlecht, und nach wenigen Wochen wurde Ed in die frühen Morgenstunden verlegt. Wie man es richtig macht, zeigte Vox, das zur gleichen Zeit die Serie Gilmore Girls mit einem sehr ähnlichen Humor zum Erfolg führte.
Edel & Starck
2002–2005 (Sat.1). 51-tlg. dt. Anwaltsserie von Marc Terjung.
Die beiden Anwälte Felix Edel (Christoph M. Ohrt) und Sandra Starck (Rebecca Immanuel) betreiben eine gemeinsame Kanzlei in Berlin. Er ist ein Macho, der sich selbst gerne über- und Frauen unterschätzt und aus dem Bauch heraus handelt, sie ist eine selbstbewusste, ehrgeizige Frau, die leider in Beziehungsdingen regelmäßig versagt. Dass ausgerechnet diese beiden zusammenarbeiten, ist nur aus der Not geboren: Er braucht jemanden, der Geld in die Kasse bringt, sie einen Job. Fortan lieben und hassen sie sich, kämpfen einen endlosen Geschlechterkampf und versuchen einander mit jedem neuen Fall zu beweisen, wer der Bessere ist – um am Ende natürlich doch festzustellen, dass sie nur gemeinsam ein unschlagbares Team bilden. Zwischen den Büros der beiden sitzt Sekretärin Sabine „Biene“ Winkelmann (Isabel Tuengerthal) und sorgt dafür, dass die Kämpfe nicht ausufern. Otto Özdemir (Hasan Ali Mete), ein kleiner Ganove, anfangs der Arzt Christoph Behnke (Frank Behnke) und später der Anwalt Frank Vanhaiden (Luc Veit) sind Felix‘ Freunde, die Staatsanwältin Patricia Rieger (Barbara Demmer) ist Sandras beste Freundin und Mitbewohnerin. Wenn sie für einen Fall zuständig ist, den Sandra auf der anderen Seite vertritt, kommt es entweder zu heimlichen Absprachen im Vorfeld oder zu heimlichen Auseinandersetzungen auf dem Damenklo, während die Verhandlung unterbrochen wird.
Felix und Sandra haben Gefühle füreinander, brauchen jedoch mehr als drei Jahre, bis sie es zugeben. Im zweiteiligen Serienfinale brechen sie in eine Bowlinghalle ein, um heimlich Beweismittel zu vernichten, werden eingeschlossen und verbringen dort ihre erste Liebesnacht. Sie werden erwischt, und ein Untersuchungsausschuss (als unerbittlicher Vorsitzender in einer Gastrolle: Rufus Beck) hat darüber zu befinden, ob beiden die Zulassung entzogen wird. Felix und Sandra, die sich längst wieder verkracht haben, lassen sich von Frank verteidigen, der dem Ausschuss beweisen will, dass es sich allein um die verrückte Tat zweier Liebenden und nicht um ein vorsätzliches Verbrechen handelte. Als Zeugen lässt er den kompletten Freundeskreis auftreten. Und jetzt lassen sich endlich auch Felix und Sandra überzeugen, dass sie zusammen gehören.
Edel & Starck mischte ein bisschen Ally McBeal mit Liebling – Kreuzberg und ragte dank inspirierter und pointierter Dialoge trotz der eigentlich schlichten Ausgangssituation aus dem Serieneinerlei heraus. Die Quoten waren ordentlich, die Kritiken überschwänglich und die Serie nach nur vier Staffeln viel zu früh zu Ende. Die einstündigen Folgen liefen montags um 21.15 Uhr.
Edel & Starck erhielt den Deutschen Fernsehpreis 2002 (Beste Serie und Christoph M. Ohrt als bester Schauspieler einer Serie).
Effe verliert Heimspiel gegen sich selbst
Als Superreicher hat man’s auch nicht leicht. Was, zum Beispiel, hat der Münchner Wohnungsmarkt schon zu bieten in der Preisklasse „Geld spielt keine Rolle“? Dieses Penthouse in Harlaching zum Beispiel, 330 Quadratmeter, 4400 Euro Miete (kalt), sechs Balkone — aber eine Küche, die so klein ist, dass der Herr Effenberg sich den Kopf einziehen muss! Oder dieses Haus in Ismaning: 800 Quadratmeter, sieben Millionen Euro Kaufpreis, acht Schlafzimmer — aber keine Badewanne!
Foto: RTL
Stefan Effenberg, der früher ein berühmter Fußballspieler war und danach ein berühmter Fremdgeher und Seinem-Freund-die-Frau-Wegnehmer, sucht ein standesgemäßes Heim in München für sich und seine Frau Claudia, geschiedene Strunz, und ihre Kinder aus früheren Ehen. Er hat nämlich gemerkt, wie er dem Kamerateam von RTL sagt, „dass das doch wirklich meine Frau ist, mit der ich mein Leben verbringen möchte. Und das wird dann auch so ausgehen. Wenn ich das will.“ (Er fügt dann noch ein „Oder?“ an und lacht gequält, was wohl selbstironisch wirken soll.)
Wie sie so nach den enttäuschenden Wohnungsbesichtigungen im Nieselregen über den Mittleren Ring fahren, guckt Frau Effenberg aus dem Fenster, sieht die Wohnblöcke und kommt ins Philosophieren: „Manche wohnen in so’nem Hochhaus, und die fühlen sich auch pudelwohl. Die kennen das nicht anders.“ Sie fügt hinzu: „Ich könnt‘ nie an so ner Hauptstraße wohnen. Wenn schon Hochhaus, dann im Grünen.“
Es ist überhaupt toll, was Frau Effenberg den ganzen Tag redet. Wie sie sich produziert und sichtlich Mühe gibt, als ganz interessante Person zu wirken. Wie sie routiniert ihr Leibgericht zubereitet, also mit einer Gabel Löcher in die Fertig-Curry-Wurst-Verpackung stanzt, bevor sie sie in die Mikrowelle schiebt, und dabei erzählt, wie gern und gut sie kocht. Und vor allem der Stefan. Aber sie auch. Und der Stefan erst.
In sechs Teilen präsentiert RTL von heute an Effenbergs Heimspiel. Theoretisch handelt es sich um das furchtbare Genre, das uns schon am Scheinprivatleben von Menschen wie Sarah Connor teilhaben ließ, praktisch aber um Fernsehtrash der besten Art. Die Protagonisten sind so schrecklich, dass sie schon wieder toll sind. Nach ungefähr einer Viertelstunde ließ sogar mein Wunsch nach, Effenberg ununterbrochen zu schlagen, und ich konnte es genießen, ihm in seiner ganzen Unwahrscheinlichkeit und Unwirklichkeit zuzusehen. Das liegt auch daran, dass die Geschichte mit der gut gelaunten Ironie erzählt wird wie sonst das Perfekte Dinner auf Vox, sogar von demselben Sprecher: Daniel Werner. Autor Matthias Schmitt hat ihm schöne Kommentare geschrieben, die nichts mit der üblichen RTL-Exclusiv-Masche zu tun haben — und nachhelfen, wenn sich Herr und Frau Effenberg gerade allein nicht lächerlich genug machen. „Joa“, sagt der Sprecher, als sie das Stadtschloss betreten, dessen Preis so hoch sei, das man ihn im Fernsehen gar nicht nennen darf, „joa, wer Gold mag…“
Effenbergs Heimspiel, sonntags um 19.05 Uhr auf RTL.
(Ungekürzte Fassung eines Artikels für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)
Effenbergs Heimspiel
2008 (RTL). 6-teilige Doku-Soap über das Leben des ehemaligen Fußballspielers Stefan Effenberg und seiner Frau Claudia.
Seit Jahren versorgt Effenberg die Boulevardmedien regelmäßig mit frischem Stoff. Vor allem die Wirren um die Beziehung mit Claudia, die unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit seinen Kollegen Thomas Strunz für ihn verließ, hatten bereits alles von einer Seifenoper, bis hin zur im ersten Anlauf kurzfristig von Effenberg abgesagten Hochzeit. Als Effenberg im Sommer 2008 von Amerika zurück nach Deutschland zog, ging RTL den naheliegenden Schritt und begleitete beide mit einem Kamerateam.
Vor den Effenbergs hatte das deutsche Fernsehen bereits den vermeintlichen Alltag von Jürgen Drews, Udo Walz, Sarah Connor und einer Frau namens Jana Ina in Szene gesetzt. Effenbergs Heimspiel hebt sich von den meisten ähnlichen Formaten durch eine gut gelaunte ironische Haltung gegenüber den völlig abgedrehten Protagonisten ab. Dahinter stehen u.a. die Macher des Perfekten Dinners: Autor Matthias Schmitt und Sprecher Daniel Werner.
Die 70-minütigen Folgen zunächst liefen sonntags um 19.05 Uhr, wurden aber wegen Erfolglosigkeit für die Schlussphase ins Nachmittagsprogramm abgeschoben.
Schlechte Stimmung im Auto: Claudia und Stefan Effenberg. Foto: RTL