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24

Montag, 1. Januar 2007, 23:54

2003–2007 (RTL2); 2008 (ProSieben); seit 2009 (Kabel 1). US-Actionserie von Joel Surnow und Robert Cochran („24“; seit 2001).

Top-Agent Jack Bauer (Kiefer Sutherland) von der „Counter Terrorist Unit“ CTU wird kurz nach Mitternacht beauftragt, einen Terroranschlag zu verhindern, der für diesen Tag geplant ist. Ziel des Anschlags ist der Präsidentschaftskandidat David Palmer (Dennis Haysbert), der gute Chancen hat, erster schwarzer Präsident der USA zu werden. Es ist der Tag der Vorwahlen in Kalifornien. Gleichzeitig werden Jacks Frau Teri (Leslie Hope) und seine Tochter Kim (Elisha Cuthbert) entführt. Es stellt sich ein Zusammenhang heraus. Den Terroristen gelingt es, Jack in den Verdacht zu bringen, selbst der Attentäter zu sein. Auf der Flucht vor seinen eigenen Vorgesetzten sucht Jack seine Familie. Er kann niemandem trauen, und nur seine Kollegin Nina Myers (Sarah Clarke) unterstützt ihn, meist telefonisch, aus der Zentrale seiner Einheit. Weitere CTU-Mitarbeiter sind Ninas Freund Tony Almeida (Carlos Bernard), Computerspezialistin Jamey Farrell (Karina Arroyave) und der Direktor George Mason (Xander Berkeley). Sherry (Penny Johnson Jerald) ist Palmers undurchsichtige Frau. Als Drahtzieher entpuppt sich der totgeglaubte Serbe Victor Drazen (Dennis Hopper).

In der zweiten Staffel ist David Palmer Präsident, und Terroristen wollen in Los Angeles eine Atombombe zünden. Jack Bauer hat 24 Stunden Zeit, den Anschlag zu verhindern. Unfreiwillig wird Kate Warner (Sarah Wynter) in die Angelegenheit verwickelt, weil ihr einflussreicher Vater, der Geschäftsmann Bob Warner (John Terry), und ihre Schwester Marie (Laura Harris) damit zu tun zu haben scheinen. Kate wird im Lauf dieser 24 Stunden Jacks engste Vertraute. Neu bei CTU sind Michelle Dessler (Reiko Aylesworth) und die exzentrische Analystin Cloe O’Brian (Mary Lynn Rajskub), Tony Almeida steigt zum Direktor auf. In der dritten Staffel sind Tony und Michelle verheiratet und Jack muss erneut eine Katastrophe verhindern. Diesmal sind Terroristen im Besitz eines hochgradig ansteckenden und tödlichen Virus. Zu diesem Zweck schleicht er sich undercover in das Terrornetzwerk von Ramon Salazar (Joaquim de Almeida) ein. Jacks Tochter Kim arbeitet inzwischen ebenfalls bei der CTU, sein neuer, ebenso draufgängerischer Partner ist Chase Edmunds (James Badge Dale), zugleich Kims Freund. Chase und Kim haben in der vierten Staffel den Dienst quittiert, und wieder gibt es viele neue CTU-Mitarbeiter: der nervöse Analyst Edgar Stiles (Louis Lombardi), Agent Curtis Manning (Roger Cross) und die vorübergehende Direktorin Erin Driscoll (Alberta Watson). Jack arbeitet eigentlich nicht mehr für CTU, sondern für Verteidigungsminister James Heller (William Devane), mit dessen Tochter Audrey (Kim Raver) er liiert ist, die ebenfalls für ihren Vater arbeitet. Doch als die Hellers von Terroristen entführt werden, nimmt Jack für CTU die Verfolgung auf und muss herausfinden, dass die Entführung nur der harmlose Anfang einer langen Kette geplanter Anschläge ist.

Welche schlimme terroristische Bedrohung bleibt eigentlich noch für die fünfte Staffel? Richtig: Nervengas. Wieder muss Jack Bauer die Welt retten und kann sich der Hilfe Chloes und Edgar sicher sein, sollte sonst aber sicherheitshalber niemandem trauen. Charles Logan (Gregory Itzin) ist US-Präsident, Mike Novick (Jude Ciccolella) dessen rechte Hand — er hatte ebenso wie der Secret-Service-Agent Aaron Pierce (Glenn Morshower) schon für Präsident Palmer gearbeitet — und Bill Buchanan (James Morrison) CTU-Direktor.

Mit der sechsten Staffel kehrt die Serie zurück zu Atombomben in Los Angeles. Diesmal geht tatsächlich eine hoch, und Jack Bauer muss verhindern, dass weitere explodieren. Wayne Palmer (D. B. Woodside), der Bruder des früheren Präsidenten, ist nun selbst Präsident, Tom Lennox (Peter MacNicol) sein undurchsichtiger Stabschef. Überraschend ist Bill Buchanan immer noch CTU-Direktor, aber natürlich nicht durchgehend. Er ist jetzt mit Karen Hayes (Jayne Atkinson) verheiratet, die als Nationale Sicherheitsberaterin des Präsidenten ihrem Mann gegenüber weisungsbefugt ist. Auch Chloes Ex-Mann Morris O’Brian (Carlo Rota) gehört nun zum Team, was einige zusätzliche Reibereien verursacht, ebenso Nadia Yassir (Marisol Nichols) und Milo Pressman (Eric Balfour), der in der ersten Staffel schon einmal dabei war.

Innovative Serie, die komplett in Echtzeit spielte. Eine Fernsehrevolution. Die 24 Folgen einer Staffel umfassten insgesamt nur einen einzigen Tag, jede Folge exakt eine Stunde des Tages (die Nettolänge einer Episode ohne Werbung betrug allerdings nur 42 Minuten). Im Vorspann erklärte Bauer bereits: „Heute ist der längste Tag meines Lebens.“ 24 war äußerst brutal und völlig unrealistisch hinsichtlich der Tatsache, dass in der kurzen erzählten Zeit so viel passierte wie in anderen Serien, deren Handlungszeitraum mehrere Jahre umfasste. Auch sonst wurde so ziemlich alles immer absurder und unglaubwürdiger. Während bei jedem Einsatz um Jack Bauer herum der Reihe nach alle Agenten abgeknallt wurden, schien Bauer selbst eine Art unsterblicher Supermann zu sein, der rund um die Uhr atemlose Anweisungen in sein Handy brüllt und zwar niemals Zeit für Erklärungen hat, aber oft genug für Versprechen, jemanden unbeschadet zur Mutter zurückzubringen. Derweil wurden bei CTU neue Direktoren quasi im Stundentakt durchgeschleust.

Unabhängig davon war 24 so spannend, dass man nach dem Ende einer Folge schnellstmöglich sehen wollte, wie es denn nun weitergeht. Diesem Verlangen trug RTL 2 Rechnung, indem es die komplette erste Staffel innerhalb von nur vier Wochen zeigte. Dienstags, freitags und sonntags liefen zur Primetime jeweils zwei Folgen hintereinander, diese wurden oft am Tag vor den nächsten neuen Folgen am späten Abend wiederholt. Sechs der ersten 24 Folgen mussten für die Erstausstrahlung um 20.15 Uhr geringfügig geschnitten werden, da sie von der Freiweilligen Selbstkontrolle erst für Zuschauer ab 16 Jahren freigegeben waren. Auf dem Wiederholungssendeplatz liefen diese Folgen ungekürzt. Wenn sich mehrere Handlungsstränge gleichzeitig entwickelten, trug 24 dem Rechnung, indem der Bildschirm zwei-, drei- oder viergeteilt wurde (Überraschung: Es wurde dann immer nur in einem Bild gesprochen; in den anderen fuhren, gingen oder flogen Menschen schweigend meistens gerade irgendwohin). Während der gesamten 24 Stunden ging niemand zur Toilette. Also wie im richtigen Leben: Vermutlich nutzten die Charaktere dazu die Werbepausen.

Wahrscheinlich die hochwertigste Produktion, die RTL 2 je gezeigt hat (okay, keine große Kunst — aber auch aus dem Programmangebot jedes anderen Senders hätte diese Serie herausgeragt). Für die aufwendige Serie betrieb RTL 2 im Vorfeld einen enormen Werbeaufwand. Schon Monate vorher liefen Programmhinweise, und zwei Wochen vor dem Start lag einer Fernsehzeitschrift eine Gratis-DVD bei, die die komplette erste Folge enthielt. Die dadurch erreichten Einschaltquoten waren passabel, aber nicht überragend.

Nur einen Tag nach der Erstausstrahlung ihrer letzten beiden Folgen erschien die gesamte erste Staffel in Deutschland als Kauf-DVD (auch die weiteren Staffeln wurden kurz nach der Ausstrahlung auf DVD veröffentlicht).

Die weiteren Staffeln liefen an verschiedenen Sendeplätzen, weiterhin meistens mindestens mit Doppelfolgen, aber in der Regel nur noch an einem Tag pro Woche. Während in den USA die Einschaltquoten mit jeder neuen Staffel neue Rekordwerte erreichten, gingen sie in Deutschland immer weiter zurück. Nach fünf Staffeln hatte RTL2 kein Interesse mehr. Die sechste Staffel lief montags ab 22.15 Uhr mit Doppelfolgen auf ProSieben, das viel weniger Zeit brauchte, um das Interesse zu verlieren. Seit der siebten sind die Erstausstrahlungen auf Premiere zu sehen und die Free-TV-Premieren dienstags gegen 22.00 Uhr bei Kabel 1.

Serienerfinder Joel Surnow hatte zehn Jahre zuvor als Co-Autor die schlimme Serie Der Ring der Musketiere ausgeheckt. Hauptdarsteller waren damals David Hasselhoff und Thomas Gottschalk. Schön, dass er aus Erfahrung klug wurde.

24 für ’13: Türchen Nr. 11

Mittwoch, 11. Dezember 2013, 06:00

Mit einem großen Knall geben wir bekannt: Die Tür von gestern gehört hierher.

Und wohin gehört diese? Morgen erfahren wir es.

24 für ’13: Türchen Nr. 15

Sonntag, 15. Dezember 2013, 06:00

Wer gestern seine Stimme dieser Sendung gab, hatte Recht.

Und wer kann mit dieser Tür etwas anfangen? Ihre Herkunft klären wir morgen früh.

24 für ’13: Türchen Nr. 3

Dienstag, 3. Dezember 2013, 06:00

Die Tür von gestern stammte aus einer neuen Serie, in der Pro-Sieben-Zuschauer aus unerklärlichen Gründen plötzlich unter einer Kuppel aus Unlogik gefangen waren und weder entkommen, noch Kontakt zu logischen Handlungssträngen aufnehmen konnten. Die gezeigte Tür führte zu dem Bunker, in dem der Psycho Junior seine Ex Angie gefangen hielt. Eben Besinnliches zur Vorweihnachtszeit.

Weiter geht’s mit den 24 Türchen  bis Heiligabend. Kennt jemand das hier noch? Lösung folgt morgen früh.

24 für ’13: Türchen Nr. 5

Donnerstag, 5. Dezember 2013, 06:00

Was bisher geschah? Ein Tor, wer sich daran nicht erinnert: Der berühmte Umfaller von 1998, als Günther Jauch und Marcel Reif eine herausragende Einschaltquote erreichten und einen Fernsehpreis dafür erhielten, über nichts berichtet zu haben.

Und nun wieder ein echtes Türchen. Aber wo gehört es hin? Morgen früh kommt die Antwort.

24/7

Dienstag, 1. September 2009, 08:28

In Mainz gab es mal ein Parkhaus, an dessen Einfahrt das Schild stand: „In diesem Parkhaus gilt die Straßenverkehrsordnung“, und sobald man das Schild passiert hatte, wurde konsequent Linksverkehr praktiziert.

Ähnlich funktioniert die Serie 24: Zu Beginn der ersten Episode sagt Kiefer Sutherland aus dem Off: „Alle Ereignisse geschehen in Echtzeit“, und dann schafft er es in wenigen Sekunden, Strecken von mehreren Meilen problemlos mit dem Auto im morgendlichen Berufsverkehr zurückzulegen.

Nach einer langweiligen zweiten Hälte der sechsten Staffel und einem mittelmäßigen Fernsehfilm, den Kabel 1 heute um 20.15 Uhr zeigt, beginnt um 22.oo Uhr die siebte Staffel von 24 (auch erstmals bei Kabel 1) mit den üblichen Versatzstücken: Gute sind plötzlich böse, Tote sind wieder lebendig, und Logik ist ja sowieso noch nie da gewesen. Gegen Ende der ersten Folge kommt die Handlung in Gang, und weil 24 ja eh eine Ein-Mann-Show ist und Jack Bauer niemandem vertraut, ist es auch egal, dass es CTU nicht mehr gibt. Schade ist es nur um das prägnante Telefonklingeln.

Ja, ich schreibe diese Zeilen im vollen Bewusstsein, dass wer die Serie noch nie gesehen hat, kein Wort begereifen wird.

Dass 24 den Handlungsort verlegt hat und die Möglichkeit anerkennt, terroristische Aktivitäten könnte es tatsächlich auch mal außerhalb von Los Angeles geben, ist fast alles, was die Serie in Sachen Realismus unternimmt. Die andere Kleinigkeit ist die Senatsanhörung, in der sich Jack Bauer zu Beginn wegen seiner angewandten Foltermethoden rechtfertigen muss. Nach wenigen Augenblicken wird er allerdings zu einer dringenden Weltrettung abberufen und die Sitzung um 24 Stunden vertagt. Puh, dann haben wir diese lästige Angelegenheit für diese Staffel ja hinter uns.

24: Zugeschaut und mitgebaut

Montag, 1. Januar 2007, 21:25

Heute basteln wir uns eine Staffel der Serie 24.

Wir benötigen:

  • 1 akute Bedrohung der Welt (sprich: Los Angeles) und allen Lebens
  • 1 Jack Bauer, der atemlos in Handys schreit, dabei aber keine Zeit für Erklärungen hat
  • 1 übereifriges Ekel, das dem bisherigen Chef der Antiterroreinheit CTU vorgesetzt wird und dann durch Doofheit beinahe alles vermasselt
  • 100 Terroristen mit ausländischem Akzent
  • 2 Maulwürfe, je 1 bei CTU und in der Regierung. Gern mehr.
  • 20 Versprechen Jack Bauers an andere, ihren Sohn/ihre Tochter unbeschadet zurückzubringen
  • 23 heiße Spuren auf der Suche nach den Terroristen
  • Folterwerkzeug.

Das alles gut vermengen und 24 Stunden ziehen lassen. Wenn es Ihnen zu unübersichtlich wird, knallen Sie einfach ein paar der Hauptfiguren ab. Am Ende jeder Stunde sollten Sie die bis dahin einzige heiße Spur mit einem Knalleffekt in Luft auflösen. Einschalten und genießen.

Es ist faszinierend, wie es den Machern gelingt, aus den immer gleichen Bausteinen dennoch immer wieder aufs Neue die spannendste Fernsehserie des Jahres zu zimmern. Staffel 5 birgt das ein oder andere besonders große Hallo.

In den USA war diese Staffel die bisher erfolgreichste, und zum ersten Mal zeichnete die Academy of Television Arts and Sciences 24 mit dem Emmy als beste Serie aus, ebenfalls erstmals Kiefer Sutherland als besten Hauptdarsteller.

RTL2 zeigt die neuen Folgen von 24 ab Mittwoch, 3. Januar, mit jeweils drei Folgen hintereinander. Das wird die in Deutschland ohnehin geringen Einschaltquoten nicht heben, vereinfacht aber die Komplettaufzeichnung und ermöglicht sie in nur zwei Monaten.

Akute Gefahr von vor Spannung durchgescheuerten Hosenböden und Couchbezügen.

3 mal 5 = 2007

Montag, 31. Dezember 2007, 15:00

Letzter Teil unseres Fernsehrückblicks 2007. Diesmal mit den besten Sendungen des Jahres. Rein subjektiv. Wir haben uns selbst getrennt voneinander nach unseren jeweiligen Top 5 befragt. Stefan hat es leider nicht rechtzeitig geschafft, seine Auswahl zu begründen, weil er vom plötzlichen Jahresende völlig überrascht wurde. Jochen hat sich geweigert, seine Auswahl in eine Reihenfolge zu bringen, sie dafür aber nach Genres geordnet. Und ich habe in meine fünf noch heimlich sechs weitere Nennungen eingeschmuggelt, weil ich mich nicht beschränken konnte. Manchmal glaube ich, dieser Laden hier bräuchte dringend einen Chef.

Immerhin haben wir darauf geeinigt, dass die Sat.1-Show Fröhliche Weihnachten! mit Anke Engelke und Bastian Pastewka eine gemeinsame Sondererwähnung als beste Einzelsendung des Jahres bekommt. Dies war sie.

Jetzt zu den Reihen und Serien.

NIGGEMEIERS TOP 5

5. Rach, der Restauranttester (RTL)
4. Unter Verdacht (ZDF)
3. Schlag den Raab (ProSieben)
2. Switch Reloaded (ProSieben)
1. KDD — Kriminaldauerdienst (ZDF)

STÖCKLES TOP 5

Show: Schlag den Raab (ProSieben)
Ich mag Stefan Raab nicht und denke, er wird als Moderator überbewertet. Aber Raab ist ein großartiger Fernseherfinder: Wok-WM, Stock Car Challenge, der Pokerabend, alles gute Formate, die unterhaltsam sind. Da die große Show im deutschen Fernsehen tot ist (hat hier jemand gerade Wetten, dass…? gesagt? Nicht im Ernst, oder?), ist es schön, dass es Schlag den Raab gibt. Ein über weite Strecken kurzweiliges Spiel ohne Grenzen, von irgendjemandem (Matthias Opdenhövel hat „Hier“ gerufen) moderiert, und das Beste ist, dass der Kandidat nicht Raab heißen muss, sondern auch Fred Flitzpiepe sein könnte, so egal ist das. Außerdem ist die Sendung so unverschämt lang, dass man sich danach nicht fragen muss, was man mit dem angebrochenen Abend anfangen soll. 
 
Drama national: KDD — Kriminaldauerdienst (ZDF)
Wer sich gerade wegen Fernbedienungsverlust zwangsweise den Alten ansehen musste und danach in den KDD gerutscht ist, der versteht die Welt nicht mehr. ZDF? Was ist da los bei euch? Hervorragende Schauspieler, tolle Bücher und sogar eine weiterführende Handlung, die die einzelnen Episoden verbindet. Mal ehrlich, ZDF, da hat euch doch jemand was in den Melissengeist gemischt, oder? Dann trinkt auf jeden Fall weiter! 
 
Drama international: Bones — Die Knochenjägerin (RTL)
Ja, ich weiß, die Meisten werden jetzt denken: Wie peinlich! Nicht so gut wie CSI, doofe Plots, blablabla. Nein! Bones ist um Längen besser als dieses doofe CSI: Miami, mit diesem ewig aufgeblasenen Gerechtigkeitsfanatiker, der nie weiß, ob er die Sonnenbrille gerade braucht oder nicht. Bones hat Fehler, ihr Team besteht aus Menschen, die sogar mal zum Psychiater gehen. Jawoll! Bones ist prima und außerdem viel brutaler als CSI. Die richtig ekligen Leichen liegen bei Bones im Labor. 
 
Comedy: Dr. Psycho (ProSieben) 
Wenn der Ulmen nicht diese Serie gespielt hätte, hätte ich als Comedy ganz sicher Pastewka gewählt. Aber Pastewka läuft schon in der dritten Staffel, Dr. Psycho hatte in diesem Jahr Premiere. Und was für eine. Ich habe seit Jahren nicht mehr so über eine deutsche Produktion gelacht. Hier stimmt alles: Die Abziehbild-Charaktere, der respektlose Umgang mit dem Genre Krimi und natürlich Ulmen selbst. Und die Autoren! Danke für diesen Dialog:

Dr. Psycho: „Erst das World Trade Center und jetzt ein Wettbüro. Der Terrorismus ist ja ganz schön runtergekommen.“ 
Geiselnehmer: „Halt Dein Maul. Das hier ist ein Überfall und kein Terrorismus. Ich bin Syrer, der da ist Bulgare und der Andere ist Deutscher.“ 
Dr. Psycho (achselzuckend): „Jaja, Globalisierung.“

ProSieben hat trotz schwacher Quoten eine zweite Staffel bestellt. Danke. 
 
Doku: Mode-Geschichten (arte)
Ein großartiger, wirklich mal aufwändiger Mehrteiler zum Thema Modegeschichte. Der Bogen wurde gespannt von den Römern bis zur Haute-Couture, über alle Epochen von der klassischen Antike über die Völkerwanderung, das Mittelalter, Renaissance, Barock, Empire, Biedermeier bis zur Neuzeit. Tolle Doku!

REUFSTECKS TOP 5

1. Switch Reloaded (ProSieben)
Wer, aus welchen Gründen auch immer, nur eine einzige Fernsehsendung pro Woche anschauen will, sollte sich für die TV-Parodie Switch Reloaded entscheiden. Da sind nämlich alle anderen drin. Wer diese anderen Sendungen kennt, findet es zum Brüllen komisch, und wer die anderen nicht kennt, erfährt auf diese Weise, was sonst noch so im Fernsehen läuft. Gute Gags, perfekte Gestik und geniale Masken machen nur einen Teil des Reizes aus. Switch Reloaded hat das seltene Glück deutscher Comedyshows, dass grandiose Darsteller und hervorragende Autoren gemeinsam an derselben Sendung arbeiten.

2. Zapping international (arte)
Im Prinzip so ähnlich wie Switch Reloaded, nur ohne Parodien. Man bekommt eben mit, was anderswo gezeigt wird. Zapping international stellt samstags mittags interessante Fernsehformate aus anderen Ländern vor, die noch nicht für den deutschen Markt adaptiert wurden. Es geht um ein Land pro Folge, und manchmal ist es gleichermaßen erstaunlich und erschütternd, wie viel mutiger als in Deutschland Fernsehmacher in anderen Ländern sind, von denen man es gar nicht erwartet hätte. Wer diese Sendung sieht, muss also nicht mal mehr in Urlaub fahren. Es sei denn, Sie gehören zu diesen merkwürdigen Menschen, die sich sogar im Urlaub vom Fernseher wegbewegen.

3. Pastewka (Sat.1)
Rudi Carrell hat den Deutschen vorgemacht, wie man sich selbst zum Opfer der eigenen Witze machen kann. Das ist lustig und steigert die Sympathie. Bastian Pastewka bringt diese Fähigkeit auf ein völlig neues Humorniveau. Seine Mitspieler dürfen ihn nach Herzenslust beschimpfen, während er das sozial inkompetente, egoistische Ekel mimt. Die tollen Beziehungsszenen mit Bastian und seiner Freundin Anne kamen in der dritten Staffel etwas zu kurz, aber das enthebt Pastewka nicht von seinem Status als bester deutscher Sitcom.

4. Dr. House (RTL)
Sechs Millionen Zuschauer können irren. Dafür gibt es viele Beispiele. Oft können sogar zwölf Millionen irren. Doch die bis zu sechs Millionen, die jede Woche Dr. House schauen, haben Recht. Ich genieße die Seltenheit, dass mal eine meiner liebsten Serien zu den großen Publikumserfolgen zählt.
In diesem Herbst habe ich mir auf DVD 70 Folgen innerhalb weniger Wochen angesehen. Eine Serie, die mich auch in dieser Schlagzahl immer noch zum lauten Lachen bringt, muss etwas Besonderes sein.

5. Boston Legal (Vox)
Denny Crane.
Es gibt noch andere gute Sendungen, die einen Platz auf der Liste verdient hätten: Hart aber fair, Prison Break, Pssst…, Schlag den Raab, die Tatorte mit Axel Prahl und Jan-Josef Liefers, vielleicht sogar Born To Cook. Doch Boston Legal hatte ich vergangenes Jahr schon auf meiner Fünferliste, und es soll bloß niemand auf die Idee kommen, die Serie sei auch nur einen Deut schlechter geworden.
Denny Crane. 
 

30 Rock

Sonntag, 1. November 2009, 18:36


Foto: ZDF

Ab 4. November 2009 (ZDFneo). US-Comedyserie von Tina Fey („30 Rock“; seit 2006).

Eigentlich läuft alles ganz gut für die Sketch-Show „The Girlie Show“, die sich vorwiegend an ein weibliches Publikum richtet. Dann bekommt die Chefautorin Liz Lemon (Tina Fey) aber einen neuen Boss vom Sender vorgesetzt, und wie alle neuen Bosse neigt auch der rigorose Macho Jack Donaghy (Alec Baldwin) dazu, gut laufende Dinge „optimieren“ zu wollen. Die bisherige Hauptdarstellerin der Show und beste Freundin von Liz, die unsichere Jenna Maroney (Jane Krakowski), darf zwar bleiben, steht aber fortan im Schatten des exzentrischen schwarzen Superstars Tracy Jordan (Tracy Morgan). Aus „The Girlie Show“ wird dadurch „TGS with Tracy Jordan“. Der treibt fortan alle in den Wahnsinn, während sich Liz und Jack die Köpfe einschlagen und der Page Kenneth (Jack McBrayer), der Besucherführungen durch den Sender macht und ein großer Fan ist, damit zu tun hat, schwer von Begriff zu sein. Liz, Mitte 30 und mittelfrustrierter Single, führt weiter das Team der Show an. Dazu gehört vor allem ihr Vertrauter Pete (Scott Adsit) als Producer sowie die Autoren Frank (Judah Friedlander), Toofer (Keith Powell) und Josh (Lonny Ross). Liz‘ entspannte und freizügige Assistentin Cerie Xerox (Katrina Bowden) bildet den Gegenpol zur oft zugeknöpften und angespannten Liz.

Multitalent Tina Fey hat als Erfinderin, Autorin, Produzentin und Hauptdarstellerin eine Serie geschaffen, die so gut ist, dass selbst die viel zu klischeehaften Nebenfiguren wie der Page Kenneth, die TGS-Autoren und der irre schwarze Superstar mit seiner Posse kaum stören. Tina Fey selbst und Alec Baldwin als streitendes Duo tragen die Serie, die zwar in der TV-Branche spielt, aber aus weit mehr als Insidergags für Medienschaffende besteht. Dennoch ist die Serie in den USA vor allem bei Medienschaffenden ein Erfolg. Kritiker lobten sie von Beginn an, und die Academy of Television Arts and Sciences zeichnete 30 Rock in drei aufeinanderfolgenden Jahren mit dem Emmy als beste Comedyserie aus. Die Einschaltquoten hielten sich derweil konstant auf einem schwachen bis mittelmäßigen Niveau. Nach ihrem ersten Emmy-Gewinn bedankte sich Fey bei ihren „Dutzenden und Aberdutzenden von Zuschauern.“ Ferner wurde Fey einmal als beste Hauptdarstellerin und Baldwin zweimal als bester Hauptdarsteller mit dem Emmy geehrt. 2009 gab’s außerdem den Golden Globe für die beste Comedyserie.

In Deutschland sah kein großer Sender Potenzial in der Serie, weshalb die Free-TV-Premiere für den digitalen Spartenkanal ZDFneo übrig blieb. Dort laufen die 22-minütigen Episoden mittwochs um 22.30 Uhr.

Der Serientitel 30 Rock bezieht sich auf die Adresse des realen Hauptquartiers des US-Senders NBC in New York, 30 Rockefeller Plaza, bei dem die Serie spielt und der sie ausstrahlt. Während Sender und Anschrift tatsächlich existieren, gibt es die Show in der Show, TGS, nicht im echten Fernsehen. Sie ist allerdings an den NBC-Klassiker Saturday Night Live (SNL) angelehnt, bei dem Tina Fey für mehrere Jahre Chefautorin und Darstellerin war. Ihre Paraderolle in Saturday Night Live, die sie weltweit berühmt machte, spielte sie allerdings erst nach ihrem Ausstieg, als sie im Herbst 2008 für einige Gastauftritte zurückkehrte und die amerikanische Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin auf den Punkt parodierte.

4 + 4 = Wir

Freitag, 18. Juli 2008, 23:08

1977–1978 (ZDF). Halbstündige Spielshow mit Dietmar Schönherr, in der vier frisch verheiratete Paare Übereinstimmungstests bestehen müssen. War eine Neuauflage von Peter Frankenfelds Show Sie und Er im Kreuzverhör und beruhte ebenfalls auf dem US-Format „The Newlywed Game“.

Lief ungefähr monatlich im Vorabendprogramm.

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