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Hausfieber

Donnerstag, 17. Juli 2008, 01:38

1998–1999. Samstagabendshow mit Linda de Mol.

Zwei Kandidatenpaare spielen gegeneinander. Wenn das eine das andere ausgestochen hat, kämpft es in harten Ausdauerspielen um den Gewinn eines Traumhauses. Die Show brachte es auf elf Ausgaben.

Heißer Verdacht

Dienstag, 16. Januar 2007, 22:58

1992–1998 (ARD, Dritte Programme); 2004–2007 (ZDF). Brit. Krimireihe von Lynda La Plante („Prime Suspect“; 1991–2006).

Jane Tennison (Helen Mirren) ist eine schroffe, ehrgeizige Kommissarin der Londoner Polizei. Sie kämpft darum, sich als Leiterin der Sonderkommissionen bei den härtesten und heikelsten Fällen beweisen zu dürfen – gegen den Widerstand ihrer männlichen Vorgesetzten und Untergebenen. Regelmäßig tauchen u. a. Detective Sergeant Bill Otley (Tom Bell) und Detective Chief Superintendent Mike Kernan (John Benfield) auf. Aber Tennison stößt in den eigenen Reihen nicht nur auf Sexismus, sondern auch auf Korruption, faule Kompromisse und weit reichende Verschwörungen, gegen die sie ohne Rücksicht auf eigene Verluste ankämpft. Fast immer schafft sie es nur gegen den Willen ihrer Chefs, die Fälle am Ende zu lösen. Auf diese Art macht sie dann doch Karriere, schafft sich aber keine Freunde. Ihr Privatleben bleibt völlig auf der Strecke – die anfängliche Beziehung zu ihrem Freund George Marlow (John Bowe) ist nicht die einzige, die daran zerbricht. Die Fälle sind meist äußerst brutale Morde, nach dem Auftakt mit einem Serienmord an Prostituierten geht um Pädophilie, Rassismus und Drogenhandel.

Herausragende Krimireihe, die die mühsame Ermittlungsarbeit der Polizei realistisch und schonungslos zeigt und dabei alle Register zieht. Schlüsselszenen sind immer die Verhöre von Verdächtigen in klaustrophobisch kleinen Räumen. Helen Mirren bekam für ihre Rolle 1996 und 2007 einen Emmy.

Heißer Verdacht war ursprünglich ein Zweiteiler, dem nach dessen großem Erfolg zunächst zwei weitere Fälle folgten, die ebenfalls je zweimal 90 Minuten lang waren. Weitere drei Fälle bildeten eine Miniserie, danach folgte erneut ein Zweiteiler. Alle diese Folgen liefen in der ARD, teilweise auch nur in den Dritten Programmen. Die beiden letzten Zweiteiler mit den Untertiteln „Die letzten Zeugen“ und „Das Finale“ zeigte das ZDF.

Hinter Gittern – Der Frauenknast

Dienstag, 19. Dezember 2006, 23:04

1997–2007 (RTL). 403-tlg. dt. Soap.

Geschichten über die Insassen und Mitarbeiter des Frauengefängnisses Reutlitz. Es gibt ständig Reibereien und Intrigen unter den Gefangenen, Hass, Eifersucht, Gewalt, Kungelei, Liebe und Affären. Die an sich friedliebende Uschi König (Barbara Freier) und die Kampflesbe „Walter“ (Katy Karrenbauer), die eigentlich Christine Walter heißt, legen sich immer wieder aufs Neue miteinander an und verursachen Ärger im Knast, weil sie rivalisierende Cliquen um sich versammeln. Nicht nur Walter hat einen Spitznamen, die anderen heißen beispielsweise „Kalle“, „Lollo“, „Blondie“, „Mutz“ oder „Pissnelke“.

Weitere Insassen sind seit Beginn Ilse Brahms (Christiane Reiff), die später heiratet und dann Ilse Wünsche heißt, und Jeanette Bergdorfer (Christine Schuberth), die ihre Mitinsassinnen im Auftrag der Anstaltsleitung ausspioniert. Anfangs gehören außerdem Lollo Kühne (Isabella Schmid), Vivi Andraschek (Annette Frier), Mutz Korsch (Brigitte Renner), Dagmar Friese (Kristiane Kupfer) und Susanne Teubner (Cheryl Shepard) dazu. Fluktuation ergibt sich durch Entlassungen, Verlegungen, Ausbrüche und Morde, und Neuzugänge rücken nach, darunter Mona Suttner (Anja B. Dukas), Conny Starck (Kristin Lenhardt) und Blondie Koschinski (Victoria Madincea).

Susanne, die zu lebenslänglich verurteilt war, wird nach zwei Jahren ermordet. Ihre Mörderin ist die äußerst brutale Melanie Schmidt (Sigrid M. Schnückel), die ab Herbst 1999 ebenfalls in Reutlitz einsitzt und gehasst wird. Für Susannes Tochter Nina (Marie Ernestine Worch) wird nun Walter die Bezugsperson im Knast – Nina sitzt ebenfalls ein. Erst 2004 wird sie entlassen. Weitere Mordopfer sind beispielsweise Lollo und Mona, deren Tochter Jule Neumann (Anke Rähm) ebenfalls im Gefängnis sitzt und sich wenig später erhängt. Auch bei anderen geht es familiär zu: Die Schwestern Martina (Judith Sehrbrock) und Mareike Vattke (Sanna Englund), die gemeinsam ihren Vater umgebracht haben, sitzen ebenso gemeinsam im selben Knast wie Kathleen Konnopke (Isabelle Höpfner) und ihre Cousine Nancy (Livia S. Reinhardt). Auch Mareike wird ermordet.

Zum Personal gehören die wegen ihrer harten Gangart „Geier“ genannte Aufseherin Jutta Adler (Claudia Loerding), die Direktorin Dr. Evelyn Kaltenbach (Franziska Matthus), die Vollzugsbeamten Silke Jacoby (Judith von Radetzky), die ebenfalls ermordet wird, Peter Kittler (Egon Hofmann), Horst Dahnke (Thomas Engel), Birgit Schnoor (Uta Prelle) und Frank Gitting (Karl-Heinz von Liebezeit), später noch Aufseher Tom Weber (Marcus Grüsser), der Psychologe Matthias Goran (Dieter Bach), Pfarrer Maximilian Ahrens (Franz Mey) und der Anstaltsarzt Dr. Bernd Beck (Dirk Mierau). Dessen Nachfolger wird Dr. Christoph C. Stein (Atto Suttarp), der wiederum durch Dr. Lorenz Strauß (Rainer Goernemann) ersetzt wird. Sekretärin der Anstaltsleitung ist Sibylle „Möhrchen“ Mohr (Heidi Weigelt).

Auch unter dem Personal gibt es jede Menge Halunken, einige machen gemeinsame Sache mit den Gefangenen, andere booten sich nur gegenseitig aus, und so werden auch sie entweder ermordet, verhaftet oder versetzt. Kaltenbach wird 1998 als Staatssekretärin ins Ministerium befördert und ist fortan dort für die JVA Reutlitz zuständig. Jutta Adler wird Direktorin, Birgit Schnoor ihre Stellvertreterin. Jutta erbt im Sommer 2001 von ihrer tyrannischen Mutter Elisabeth (Hannelore Minkus) ein Vermögen und setzt sich nach 200 Folgen zur Ruhe, verliert das Geld jedoch und muss 2004 von neuem als Schließerin anfangen. Zwischendurch wird die strenge Eva Baal (Karen Böhme) zurückgeholt und neue Leiterin. Sie war zuvor von Jutta Adler entlassen worden, weil sie Jule Neumann in den Selbstmord getrieben hatte. Der fiese Jörg Baumann (Armin Dallapiccola) wird ihr Stellvertreter. Er war für einige Zeit mit Jutta verheiratet. 2004 übernimmt Miriam Overberg (Cornelia Schindler) die Anstaltsleitung.

Neues Personal kommt nach und nach dazu, so die Schließer Andy Wagner (Stefan Puntigam), Hendrik Jansen (Ulrich Drewes), Trude Schiller (Karin Oehme), Edgar Brock (Leon Boden), David Wilborn (Jost Pieper) und die Auszubildende Annika Jeske (Sylwia von Wildburg). Weitere vorübergehende Insassen sind Anna Talberg (Bettina Kramer), Simone Bach (Susanne Schlenzig), Lizzy Michalke (Katja Schmitz) sowie Sascha Mehring (Barbara Sotelsek) und Kerstin Herzog (Meike Schlüter), die gemeinsam ausbrechen. Auch Walter gelingt es ein paar Mal, den Knast zu verlassen. Sie kehrt aber wieder zurück, um sich als Schließerin zu tarnen, verschwindet wieder und wird erneut gefasst. Uschi wird wegen einer Nierenkrankheit vorzeitig entlassen und engagiert sich fortan sozial: Für andere Entlassene eröffnet sie das Übergangszentrum „Zweite Chance“.

Die neue Insassin Wilhelmina Makhubela (Dennenesch Zoudé) ist eine dunkelhäutige Afrikanerin, die sich aus Angst vor einer Abschiebung Wilhelmina Müller nennt. Ebenfalls neu: Manu Wellmann (Constanze Priester), die Betrügerin Antje „Ginger“ Stenzel (Nadine Warmuth) und deren alte Bekannte Natascha Sanin (Susan Uplegger). Manu wird Walters große Liebe, überlebt das aber nicht lange. Im Mai 2006 eskaliert die Situation zwischen zwei rivalisierenden Knastcliquen, es kommt zu einer Geiselnahme, und Jutta Adler, die wieder Direktorin ist, muss den Knast von einem Spezialeinsatzkommando stürmen lassen. Dabei kommt Manu ums Leben. Im folgenden Herbst bekommt Walter stattdessen neue Feinde: Eine ganze Gruppe Inhaftierter wird aus einer anderen Station verlegt, deren Anfüherin Katja Marnitz (Yasmina Djaballah) die Machtposition der Gesamtanführerin beansprucht. Das lässt sich Walter natürlich nicht gefallen. Ungewöhnlich beliebt, sowohl bei Insassen als auch beim Kollegium, ist die neue Gefängnisleiterin Juliane Sürth (Susanne Schäfer), die frischen Wind nach Reutlitz bringt.Die einstündigen Folgen liefen montags um 21.15 Uhr. Die Idee Hinter Gittern — Der Frauenknast basierte auf der australischen Knast-Soap „Cell Block H“. So weit wollte man in Deutschland nicht gehen, die Reutlitzer Geschichten spielten überwiegend im Block B. Die Serie war ursprünglich auf 26 Folgen angelegt, deren Quoten durchwachsen waren. Dennoch wurde sie ohne Unterbrechung fortgesetzt und in dem Moment zum Erfolg, als die Produzenten den Versuch aufgaben, wenigstens halbwegs realistische Geschichten zu erzählen. Die Quoten stiegen nun stetig und erreichten Anfang 2001 erstmals über sechs Millionen Zuschauer, begannen jedoch zu bröckeln, als die direkt vorangehende, erfolgreiche Quizsendung Wer wird Millionär? sinkende Zuschauerzahlen verzeichnete. Obwohl mittlerweile nur noch gut drei Millionen Zuschauer übrig waren, bestellte RTL 2006 noch einmal eine neue Staffel, hatte dann aber nicht mehr die Nerven, sie bis zum Ende auf dem alten Sendeplatz im Programm zu lassen. Im November nahm der Sender den langjährigen Quotenrenner kurzfristig aus dem Abendprogramm und verscheuchte die verbliebenen Fans für die letzten neun Folgen ins Nachtprogramm auf einen Termin gegen 1.00 Uhr.

Hitler — Eine Bilanz

Mittwoch, 14. März 2007, 14:37

1995 (ZDF). 6-tlg. Hitlerreihe von Guido Knopp.

In Zusammenarbeit mit Experten wie dem Stuttgarter Professor Eberhard Jäckel und dem Briten Ian Kershaw versuchte Knopp mit sechs Autoren ein Porträt Hitlers zu erstellen. „Das Fernsehen hat sich bisher um ein umfassendes Porträt dieses Mannes, der für die furchtbarsten Erfahrungen des 20. Jahrhunderts steht, herumgedrückt“, sagte Knopp. Die Idee dazu habe er seit 1977 im Kopf gehabt, als er den Hitler-Film von Joachim Fest gesehen habe. In jeweils 55-minütigen Folgen wird chronologisch Aufstieg und Fall Hitlers geschildert, unter den Kapitelüberschriften: „Der Privatmann“, „Der Verführer“, „Der Erpresser“, „Der Diktator“, „Der Kriegsherr“ und „Der Verbrecher“. „Das geschlossene Bild entsteht für die Zuschauer nur, wenn sie wirklich alle Folgen sehen“, betonte Knopp und fügte den entlarvenden Satz hinzu: „Und das sage ich bestimmt nicht wegen der Quoten.“

An Quoten gemessen war der Erfolg von Hitler – eine Bilanz und ihrer Nachfolgeserien unbestreitbar; die Reihen verkauften sich auch in viele andere Länder. Knopp schaffte es, gerade auch jüngere Menschen zu erreichen und für die dunkelsten Seiten der deutschen Geschichte zu interessieren. Andererseits stieß die plakative Machart der Filme, der suggestive Einsatz von Musik und Sprache, die totale Personalisierung, die ungenaue Trennung zwischen Originalmaterial und nachgestellten Aufnahmen und die Verstümmelung der Erzählungen von Tausenden von Zeitzeugen zu kürzesten Tonschnipseln auf massive Kritik. Im Lauf der Jahre erschienen Knopps Reihen allmählich wie eine Karikatur ihrer selbst: die immer gleichen Stilmittel (z. B. die Aufnahme der Zeitzeugen vor schwarzem Hintergrund mit einzelnem diagonalem Lichtschein), die Besessenheit vom Nationalsozialismus sowie die offensichtlich quotensteigernde Pflicht, das Wort „Hitler“ im Titel unterzubringen.

Nach dieser ersten Reihe, die sonntags am späteren Abend im Schnitt fünf Millionen Zuschauer und Marktanteile bis knapp 30 % erreichte, liefen die weiteren Hitlerreihen zur Primetime. In chronologischer Reihenfolge: Hitlers Helfer, Hitlers Krieger, Hitlers Kinder, Hitlers Frauen, Hitlers Manager, Sie wollten Hitler töten und Hitlers nützliche Idole.

Die Reihe ist auf DVD erschienen.

Hölle gefroren

Sonntag, 24. Oktober 2010, 21:50

Ein bisschen merkwürdig ist es schon, dass die erste prominente Sendung zur ARD-Themenwoche mit dem Titel „Essen ist Leben“ ein Tatort war, in dem ziemlich schnell jemand nach der Nahrungsaufnahme tot war. Aber das ist jetzt nicht der Punkt.

Der Punkt ist, dass dieser Tatort um eine Molkerei, bei der ein Energydrink mit deutlich mehr Farbstoff als erlaubt die Firma verließ, zeigte, was passieren muss, damit aus Reinhold Beckmann ein engagierter Journalist wird, der hart und kritisch nachfragt: Jemand muss ihm die Sätze einfach in ein Drehbuch schreiben!

Vielleicht ist Scripted Reality ja doch eine Idee, die die ARD verfolgen sollte.


Esther Schweins als Molkereichefin und Reinhold Beckmann als Reinhold Beckmann im Tatort.
Screenshot: ARD

Hotel Paradies

Montag, 24. Januar 2011, 15:57

1990 (ZDF). 26-tlg. dt. Urlaubsserie von Herbert Lichtenfeld, Regie: Claus Peter Witt und Michael Günther.

Das Hotel Paradies auf Mallorca ist ein Familienbetrieb. Max (Klaus Wildbolz) und Lisa Lindemann (Grit Boettcher) sind die Besitzer, die Söhne Frank (Axel Malzacher) und Michael (Patrick Winczewski) arbeiten mit, wo sie gebraucht werden. Beide sind Anfang 20, Frank sitzt seit einem Unfall im Rollstuhl. Auch Opa (Friedrich W. Bauschulte) und Oma Lindemann (Jane Tilden) leisten ihren Beitrag. Als einziger in einer wichtigen Position des Hotels gehört Geschäftsführer Philip Jasny (Juraj Kukura) nicht zur Familie. Er ist ein Charmeur, der ein Auge auf Lisa geworfen hat. Hotelbesitzer Kroll (Wolfgang Wahl) ist der größte Konkurrent der Lindemanns. Ihm gehört das Parkhotel, und er würde Max auch gern das Hotel Paradies abkaufen. Der Versicherungsbetrüger Harald Kuhn (Eike Domroes) hat seinen Tod vorgetäuscht und betreibt nun mit operativ verändertem Gesicht eine Autowerkstatt auf Mallorca. Seine Frau Renate Feller (Andrea L’Arronge), die die Lebensversicherung kassiert hat, und ihr Begleiter Jens Hartmann (Krystian Martinek) sind Dauergäste im Hotel. Schließlich (in der letzten Folge) ziehen die Lindermanns in eine neue Villa, Kroll pachtet das Hotel Paradies. Max wird mit 40 Prozent am Umsatz beteiligt und bleibt in der Geschäftsleitung, Jasny wird Direktor.

Schlichte Heile-Welt-Serie von Produzent Wolfgang Rademann und Autor Lichtenfeld, die irgendwann festgestellt haben müssen, dass das Traumschiff werktags auch ohne teures Schiff funktionieren würde. Die einstündigen Folgen liefen dienstags und donnerstags um 17.50 Uhr.

Houseräumung

Dienstag, 4. Dezember 2012, 15:25

Ohne großes Tamtam im Umfeld geht heute eine der erfolgreichsten Serien der vergangenen Jahre zu Ende: Dr. House. Oder besser: Eine der erfolgreichsten Serien vor einigen Jahren. Dr. House schlug vor allem in der dritten und vierten Staffel jede Konkurrenz und hatte bei den Zuschauern unter 50 zeitweise bessere Quoten als Giganten wie Wetten, dass…? oder Deutschland sucht den Superstar.

Das ist vier Jahre her. Die Hälfte der Fans hat sich zwischenzeitlich verabschiedet, und es ist unwahrscheinlich, dass viele von ihnen zum Finale heute noch einmal zurückommen werden.

Sie verpassen nichts.

Dr. House war eine der besten Serien seiner Zeit, doch seine Zeit ist um. Spätestens jetzt. Erste Durchhänger kamen schon vor Jahren, das ist aber normal bei Serien im fünften Jahr. Dr. House fing sich noch oft. Und während viele Fans der Meinung waren, die Luft sei spätestens in dem Moment raus gewesen, als House und Cuddy ein Paar wurden, war ich der Meinung, dass diese Wendung der Serie noch einmal neuen Schwung gegeben hatte. Erst als sie sich wieder trennten und House damit nicht klarkam, hörte die Serie auf mir Spaß zu machen.

Auch wenn es das große Besteck im Umfeld nicht gibt – RTL zeigt zum Beispiel das schöne Special „Swan Song“, das der US-Sender Fox im Mai vor der abschließenden Episode sendete, gar nicht erst –

das Finale selbst versucht sich durchaus am großen Tamtam. Das wäre unnötig gewesen. Zwar ist verständlich, dass sich viele Zuschauer über die Jahre auch aus Langeweile ob des immer gleichen Musters der einzelnen Episoden ausgeklinkt haben, aber das Muster einzuhalten, wäre ausgerechnet fürs Finale vielleicht eine bessere Idee gewesen. Stattdessen ist die letzte Folge ein Revue aus Gastauftritten früherer House-Stars, und weil große Teile der Episode Wahnvorstellungen sind, können auch die längst Verstorbenen noch mal vorbeischauen. Doch warten Sie nicht auf Cuddy. Die kommt nicht. Das ist enttäuschend, aber man hat sich mittlerweile an Enttäuschungen gewöhnt.

Denn vor allem die letzte Staffel war eine Ansammlung vertaner Chancen. House und seine Ehe, House und die Suche nach seinem wahren Vater – alles Handlungsstränge, die den Eindruck erweckten auf ein großes Finale zuzusteuern. Doch alles ohne ordentlichen Abschluss. Hatten die Autoren ernsthaft geglaubt, noch ein weiteres Jahr Zeit zu bekommen, um alles aufzulösen? Und musste Wilson wirklich auch noch an Krebs erkranken? Ein Happy End hätte zur Serie vermutlich nicht gepasst, und der Figur des Gregory House hat man oft genug alles Mögliche an den Hals gewünscht, aber womit hat Wilson das verdient?

Umso erstaunlicher ist es, dass die letzten Minuten der letzten Folge heute Abend doch noch ein sehr versöhnliches Ende bringen, mit dem ich als früherer und bis heute hartnäckiger Fan gut leben kann. Die Dreiviertelstunde bis es soweit ist, ist nur leider recht quälend.

Dr. House war eine Revolution unter den Krankenhausserien, weil sie aufgebaut war wie ein Krimi und der Protagonist ein Arschloch war. Gregory House bleibt in Erinnerung als einer der größten Charaktere in der Fernsehgeschichte. Und genau wie wir zum Beispiel an unsere Schulzeit oder andere Ereignisse aus der Vergangeheit oft wehmütig schwelgend zurückdenken, weil wir im Nachhinein alles Negative ausblenden, werden auch von Dr. House vor allem die brillanten ersten vier Jahre in Erinnerung bleiben, die uns gefesselt haben und in denen wir lachten und litten, und als wir eins für alle Zeiten lernten: Es ist nicht Lupus.

I

Montag, 15. Januar 2007, 23:34

IBIZA ’99 – GUTE ZEITEN, SEXY ZEITEN
ICH – AXEL CÄSAR SPRINGER
ICH BEKENNE
ICH BIN EIN STAR – HOLT MICH HIER RAUS!
ICH, CHRISTIAN HAHN
ICH, CLAUDIUS, KAISER UND GOTT
ICH DENKE OFT AN KROTTENBRUNN
ICH FÜHL’ MICH AN DIE WAND GEDRÜCKT
ICH HEIRATE EINE FAMILIE
ICH HEIRATE EINEN MILLIONÄR!
ICH HEIRATE (K)EINEN MILLIONÄR
ICH LASS MICH SCHEIDEN
ICH SEH’ ETWAS, WAS DU NICHT SIEHST
ICH STELLE MICH
ICH TARZAN, DU JANE
ICH TAUSCHE MEINE FAMILIE
ICH TRAGE EINEN GROSSEN NAMEN
ICH UND MEINE JUNGS
ICH UND PARIS
ICH WEISS, WER GUT FÜR DICH IST
ICH WILL MANHATTAN
ICH WILL ZURÜCK INS LEBEN
ICH WOLLT ICH WÄR…
ICH WÜNSCH’ MIR WAS
IDA ROGALSKI
DAS IDEALE BRAUTPAAR
DER IDEALE FERNSEHZUSCHAUER
IDOLE
IGNAZ DER GERECHTE
IHR AUFTRAG, PATER CASTELL
IHR AUFTRITT, AL MUNDY
IHR EINSATZ BITTE…
IHR MUSIKWUNSCH
IHR SEID WOHL WAHNSINNIG
IHR WUNSCH – UNSER PROGRAMM
IHRE EXZELLENZ, DIE BOTSCHAFTERIN
IHRE HEIMAT – UNSERE HEIMAT
IHRE VERMÄHLUNG GEBEN BEKANNT
IJON TICHY — RAUMPILOT
DER ILLEGALE
ILLUSTRIERTE EXTRABLÄTTER
ILONA CHRISTEN
DIE ILSE IST WEG
IM AUFTRAG VON MADAME
IM BANN DER STERNE
IM BILDE
IM BLICKFELD
IM BLICKFELD DER KIRCHEN
IM BRENNPUNKT
IM EINSATZ – DIE SPEKTAKULÄRSTEN POLIZEIVIDEOS DER WELT
IM FADENKREUZ
IM FERNSEH-ZOO
IM GLASHAUS – DAS PHILOSOPHISCHE QUARTETT
IM HOBBYKELLER
IM KREUZFEUER
IM KREUZFEUER
IM KRUG ZUM GRÜNEN KRANZE
IM LAND DER FANTASTISCHEN DRACHEN
IM LAND DER SAURIER
IM LAND DER SAURIER
IM LAND DES ZAUBERERS VON OZ
IM LETZTEN AUGENBLICK
IM NAMEN DES FORTSCHRITTS
IM NAMEN DES GESETZES
IM NETZ DER MORDKOMMISSION
IM QUIZQUARTETT DURCH UNSERE WELT
IM REICH DER WILDEN TIERE
IM SCHATTEN DER BERGE
IM SCHATTEN DER EULE
IM SCHATTEN DER GIPFEL
IM SCHATTEN DES SIEGES
IM STADION
IM TAL DER SONNE
IM VISIER DER ZIELFAHNDER
IM WILDEN WESTEN
IM WIRBEL DER STARS UND SYNKOPEN
IM ZEICHEN DER STERNE
IM ZEICHEN DES MERKUR
IMBISS MIT BISS
IMMENHOF
IMMER ÄRGER MIT DAVE
IMMER ÄRGER MIT DER WIRTIN
IMMER ÄRGER MIT NEWTON
IMMER ÄRGER MIT POP
IMMER ÄRGER MIT TOM
IMMER DIESER MICHEL
IMMER DIESES FERNSEHEN…
IMMER IM EINSATZ – DIE NOTÄRZTIN
IMMER KATHI
IMMER WENN ER PILLEN NAHM
IMMER WENN SIE KRIMIS SCHRIEB
IMMER WIEDER FITZ
IMMER WIEDER JIM
IMMER WIEDER SAMSTAGS
IMMER WIEDER SONNTAG
IMMER WIEDER SONNTAGS
IMMORTAL – DER UNSTERBLICHE
IMPERIUM
IMPULSE
IN
IN 80 TAGEN UM DIE WELT
IN 80 TAGEN UM DIE WELT
IN ALLER FREUNDSCHAFT
IN ALLERLETZTER MINUTE
IN BESTER GESELLSCHAFT
IN DEN FÄNGEN DER MAFIA
IN DER HITZE DER NACHT
IN DER MITTE EINES LEBENS
IN DER NEUEN WELT
IN DER WÜSTE VON ATACAMA
IN DIESEN TAGEN
IN EINEM JAHR SIEHT ALLES ANDERS AUS
IN EINER STUNDE BIN ICH WIEDER DA
IN GEHEIMER MISSION
IN TEUFELS KÜCHE MIT GORDON RAMSEY
IN GUTEN WIE IN SCHLECHTEN TAGEN
IN SACHEN ADAM UND AMANDA
IN SACHEN MORD
INA & LEO
INDIAN RIVER
DER INDIANER-CLUB
INDIZIEN, GESTÄNDNISSE, BEWEISE
INDUSTRIESENDUNG: DIA MIT MUSIK
INFO-SHOW
INGA LINDSTRÖM
DIE INGO APPELT SHOW
INGOLF LÜCKS SKETCHSALAT
INKLUSIVE FRÜHSTÜCK
DIE INSEL
INSEL DER TRÄUME
DAS INSELDUELL
INSELN UNTER DEM WIND
INSIDE BUNTE
INSIDE USA
INSIDERS
INSPECTOR BARNABY
INSPECTOR CAMERON, TORONTO
INSPEKTION LAUENSTADT
INSPEKTOR FOWLER – HÄRTER ALS DIE POLIZEI ERLAUBT
INSPEKTOR GADGET
INSPEKTOR HOOPERMAN
INSPEKTOR HORNLEIGH GREIFT EIN
INSPEKTOR JANEK
INSPEKTOR LAVARDIN
INSPEKTOR MORSE
INSPEKTOR ROLLE
INSPEKTOR SARTI
INSPEKTOR WEXFORD ERMITTELT
INSTERBURG & CO.
DER INTERNATIONALE FRÜHSCHOPPEN
DER INTERNATIONALE JOURNALISTEN-FRÜHSCHOPPEN
INTERVIEW MIT DER GESCHICHTE
INTIME BEKENNTNISSE
INUYASHA
INVASION
INVASION VON DER WEGA
I.O.B. SPEZIALAUFTRAG
IQ-DENKSPORT
IRGENDWIE L.A.
IRGENDWIE UND SOWIESO
IRIS & VIOLETTA
IS’ WAS TRAINER?
ISNOGUD
IST DOCH NUR SPASS
DAS ITEAM
IT’S COUNTRY TIME MIT FREDDY QUINN
ITSY BITSY – EINER SPINNT IMMER
DIE IVAN-REBROFF-SHOW
IVANHOE
IVO UND DIE „BLAUE MÖWE“
IZNOGOUD

Ich bin ein Dschungelfinale — kommentiert mich hier live!

Samstag, 24. Januar 2009, 21:00


Foto: RTL

21.34 Uhr: Thomas Gottschalk ist nicht der Einzige, der sich heute Abend versteckt hat (hinter seinem beknackten Bart). Dirk Bach trägt zum Finale von Ich bin ein Star – holt mich hier raus grüne Tarnuniform und ist im Dschungel kaum zu sehen. Vielleicht hofft er, dass Giulia Siegel ihn nicht findet.

21.45 Uhr: Im Dschungel wird jeden Tag viel Stoff von den Kameras aufgenommen und im Fernsehen nur wenig gezeigt. Um jemanden repräsentativ und vollständig darstellen zu können, ist gar nicht genug Sendezeit vorhanden. Das wird wird nicht unbedingt wahrer dadurch, dass die erste Viertelstunde der Sendung aus Wiederholungen von Szenen aus den vorherigen Sendungen besteht und Ingrid van bergen deshalb zum fünfzehnten Mal zu Giulia Siegel sagt: „Deshalb bist du DJ, weil du alles weißt.“

21.50 Uhr: Nico Schwanz liest den Zettel vor, auf dem die Dschungelprüfung erklärt wird. Vielleicht erinnern Sie sich ja an das Kind in Ihrer Klasse, das im Deutsch-Unterricht immer zum Vorlesen aufgerufen wurde, obwohl es gar nicht schön lesen konnte, und bei dem es dann immer drimal so lange dauerte wie bei anderen Kindern? Dieses Kind ist Nico Schwanz. Eins ist klar: Wenn er Dschungelkönig wird und dann wie der letzte Dschungelkönig eine eigene Sendung bei RTL bekommt, wird es keine Sendung sein, in der er Anmoderationen vom Teleprompter ablesen müsste. So viel Sendezeit hat nicht einmal RTL übrig.

21.54 Uhr: Das atmosphärische Rauschen des Dschungels ist fast lauter als der Gesang von Ingrid van Bergen. Schade. Nur fast.

21.58 Uhr: Sonja Zietlow erklärt Lorielle London, was sie tun muss, um die Prüfung zu beenden, wenn sie es nicht mehr aushält. Und was muss ich tun, wenn ich Lorielle London nicht mehr aushalte?

21.59 Uhr: Ach ja richtig, für Ingrid van Bergen anrufen.

22.04 Uhr: Lorielle London besteht die Dschungelprüfung mit maximaler Sternezahl und freut sich. Freude ist einer der angenehm ehrlichen Momente, wenn London kurz vergisst, die Stimme zu verstellen und versehentlich einen Ausruf in normaler Stimmlage ausstößt.

22.06 Uhr, Dirk Bach: „Alle reden ja von Stauffenberg. Warum fragt nicht mal jemand die Ingrid, wie es wirklich war?“

22.16 Uhr: Ingrid van Bergen überwindet in der nächsten Dschungelprüfung ihr Vegetariersein und isst Tiere. Vielleicht gilt es nicht, wenn die Tiere noch leben. Dick van Cock fragt in den Kommentaren: „Darf Ingrid die Tiere totschießen, bevor sie sie isst?“

22.21 Uhr: The same procedure as last year, Miss Sonja? — The same procedure as every year, Dirk. — Känguruhoden.

22.26 Uhr, Sonja Zietlow: „Das, was Thomas Gottschalk für das ZDF ist, das ist der Känguruhoden für RTL: Ein liebgewonnenes drolliges Maskottchen.“

22.35 Uhr: Ich hab schon Pferde kotzen sehen. Ingrid van Bergen bricht in den Bach. Jetzt wurde es doch noch eklig.

22.40 Uhr: Nico Schwanz wird für seine Prüfung in eine gläserne Telefonzelle mit 1,5 Millionen Fliegen gesteckt. Wer vor dem Handy-Zeitalter schon mal aus dem Sommerurlaub dringend jemanden anrufen musste, kennt das ja.

22.42 Uhr: Kleiner Exkurs: Bei Wetten, dass…? müssen die Wettkandidaten gerade Tierscheiße am Geruch erkennen. Kein Witz. Nur so als kleine Zwischeninformation und Diskussionsbeitrag, falls mal wieder ein öffentlich-rechtlicher Würdenträger das private Ekelfernsehen kritisiert. Das war ekliger als alles, was in den vergangenen 16 Tagen im Dschungel zu sehen war. Vor sieben Minuten hätte ich diesen Satz noch auf die kotzende Ingrid bezogen. (Danke an ini in den Kommentaren für die Zapp-Empfehlung).

22.49 Uhr, Nico Schwanz: „Wir sitzen an einem wunderschön getischten Deck.“

23.03 Uhr: Einer muss schon mal raus: Nico Schwanz wird in diesem Jahr Dritter. Lorielle und Ingrid bleiben übrig und halten Händchen.

23.16 Uhr, Dirk Bach: „Wenn wir jetzt den Zweitplatzierten rausholen, dann kann sich sogar der Nico ausrechnen, wer Dschungelkönigin geworden ist.“

23.18 Uhr: Dschungelkönigin 2009 ist… (Spannung)…

23.21 Uhr: Ingrid van Bergen. Na immerhin. Aber welche Sendung soll sie bei RTL bekommen?

23.22 Uhr: Queen Mum Dschungelkönigin Ingrid sitzt allein im Camp und faltet die Hände. Sie betet vermutlich, dass Sonja und Dirk wirklich noch einmal zurückkommen, weil sie allein den Weg raus nicht finden würde.

23.24 Uhr: Anke Schäferkordt sitzt allein in Köln und faltet die Hände. Sie betet vermutlich, dass Ingrid van Bergen sich damit zufrieden gibt, in der Ultimativen Chartshow vor der Bluebox ihre Erinnerungen an die größten Hits der 10er-Jahre aufsagen zu dürfen.

23.29 Uhr: Lotte London glaubt ernsthaft, in Gundis Zámbó „eine allerbeste Freundin fürs Leben“ gefunden zu haben.

23.30 Uhr: Gundis Zámbó sitzt allein vor dem Fernseher und faltet die Hände. Sie betet vermutlich, dass sie nicht irgendeine Klausel im Vertrag übersehen hat, die sie dazu verpflichtet, die allerbeste Freundin von Lotte London zu sein.

23.30 Uhr bis 23.34 Uhr: Ingrid geht den langen Weg vom Camp ins Moderations-Baumhaus allein. Es ist das anstrengendste, was sie in den vergangenen für sie prüfungsfreien Wochen tun musste. Bata Illic hatte mehr Stress. Günther Kaufmann auch.

23.40 Uhr: Welch ein schönes und womöglich ausnahmsweise nicht von Gagschreibern geplantes Ende: Königin Ingrid bekommt die Ehre zugeteilt, die letzten Worte dieser Staffel an ihr Volk richten zu dürfen und fängt an sich zu bedanken. Und hört gar nicht mehr auf. Bis Sonja dezent über sie hinwegflüstert und RTL sie sanft ausblendet…

Ich bin ein Star – holt mich hier raus!

Dienstag, 20. März 2007, 14:58


Foto: RTL

Seit 2004 (RTL). Realityshow mit Sonja Zietlow und Dirk Bach.

Zehn „Prominente“, deren Karrieren ein bisschen PR gebrauchen können, werden im australischen Dschungel ausgesetzt und müssen zwei Wochen gemeinsam durchstehen – in freier Natur, mit diversem Krabbelgetier und nur rudimentären sanitären Standards. Die Nahrung ist spärlich, kann aber durch Dschungelprüfungen aufgestockt werden, in denen die Kandidaten z. B. einem Käfer den Kopf abbeißen, sich Maden, Käfer und Spinnen in die Hose schütten oder in einem Tümpel voller Gülle nach Gegenständen tauchen müssen. Die Fernsehzuschauer stimmen zunächst darüber ab, welcher Star zu den Herausforderungen antreten soll, ab der zweiten Woche können sie Prominente herauswählen (streng genommen stimmen sie für ihren Favoriten, und wer die wenigsten Stimmen hat, fliegt raus). Am Ende wird unter den verbliebenen drei Kandidaten der „Dschungelkönig“ gekürt. Jeder Promi spielt für einen wohltätigen Zweck.

Kameras filmten rund um die Uhr, Zusammenschnitte wurden im Rahmen der Live-Sendung gezeigt, die an 13 aufeinanderfolgenden Tagen um 22.15 Uhr oder 21.15 Uhr lief und mal eine, mal zwei Stunden lang war. Die „Stars“, die sich für die erste Staffel zur Verfügung stellten, waren Daniel Küblböck, Costa Cordalis, Dustin Semmelrogge, Lisa Fitz, Susan Stahnke, Mariella Ahrens, Antonia Langsdorf, Caroline Beil, Carlo Thränhardt und Gottlieb Wendehals. Schon damit machte RTL sich von vornherein viele Freunde, denn wer hatte nicht schon immer davon geträumt, diese Menschen einfach irgendwo aussetzen zu können.

Kritiker und Politiker geißelten die Realityshow als „Trash“ und übersahen dabei, dass sie erstaunlich aufwendig, liebevoll und handwerklich perfekt produziert war. Durch gekonnte Schnitte, geschickt ausgewählte Musik und ein ideales Moderatorenpaar wurde die Show zur Comedy. Bach und Zietlow legten die sonst übliche Heuchelei in solchen Shows ab und ersetzten sie durch herrliche Schadenfreude; sie kommentierten die Ereignisse mit beißendem Sarkasmus und ließen sich anmerken, dass sie diese Art von Trashfernsehen nicht ernst nahmen. Zwei Wochen lang war die Show das Gesprächsthema in Deutschland (und fast täglich der Aufmacher in der „Bild“-Zeitung). Sie wurde mit im Schnitt mehr als sieben Millionen Zuschauern und Zielgruppenmarktanteilen bis über 50 % der erste Sensationserfolg des Jahres 2004. Dschungelkönig der ersten Staffel wurde Costa vor Lisa und Daniel.

In der zweiten Staffel im Herbst des gleichen Jahres schickte RTL Carsten Spengemann, Désirée Nick, Dolly Buster, Jimmy Hartwig, Willi Herren, Harry Wijnvoord, Isabell Varell, Fabrice Morvan, Heydi Nunez-Gomez und Nadja Abd el Farrag in den Dschungel und erreichte nur unwesentlich weniger Zuschauer als beim ersten Mal. Désireé Nick wurde im Finale im November 2004 zur Dschungelkönigin gewählt. Am nächsten Abend folgte das Primetime-Special „Die große Aussprache“. Das war von vornherein so geplant. Den Krach, der für die Aussprache nötig war, gab es zum Glück tatsächlich.

Danach ging einige Zeit ins Land, in der eine dritte Staffel mal im Gespräch war, dann aber auch wieder aus den Gedanken verschwand. RTL hatte ein recht konstantes Abendprogramm etabliert und wollte es sich ungern durch eine Sendung durcheinander bringen lassen, die zwei Wochen lang das Sendeschema zerschießt. Als kaum noch jemand daran glaubte, kündigte RTL plötzlich die dritte Staffel an. Nach mehr als drei Jahren Pause zogen im Januar 2008 Björn-Hergen Schimpf, Julia Biedermann, Bata Illic, Isabel Edvardsson, DJ Tomekk, Eike Immel, Ross Antony, Michaela Schaffrath, Barbara Herzsprung und Lisa Bund in den australischen Dschungel, und fast alles war wie damals: Die beiden Moderatoren waren herrlich gemein und witzig, die Einschaltquoten fantastisch und der Dschungel als Gesprächsthema allgegenwärtig, obwohl die großen Konflikte der zweiten Staffel fehlten und unter den zehn Stars eine überraschende Harmonie herrschte. Im Finale setzte sich der Ex-Bro’Sis-Sänger Ross gegen Michaela und Bata durch.

Sendeplatz war an 15 aufeinander folgenden Tagen um 22.15 Uhr, das große Finale am 16. Tag setzte RTL mutig an einem Samstag um 21.30 Uhr parallel zu Wetten, dass…? an. Sechseinhalb Millionen Menschen sahen insgesamt zu, in der Zielgruppe hatte die Show mehr als eine Million Zuschauer Vorsprung vor dem ZDF. Es war das erste Mal, dass Wetten, dass…? einen Quotenkampf mit einer zeitgleich ausgestrahlten Sendung verlor.

Ein Jahr später in der vierten Staffel füllten Ingrid van Bergen, Günther Kaufmann, Lorielle London, Gundis Zámbó, Peter Bond, Giulia Siegel, Christina Lugner, Michael Meziani, Norbert Schramm und Nico Schwanz den Dschungel, und die 77-jährige Ingrid van Bergen wurde von den RTL-Zuschauern zur Dschungelkönigin gekürt.

Schon in England war das Format „I’m A Celebrity, Get Me Out Of Here!“ ein großer Erfolg, und schon dort musste man lange überlegen, woher die so genannten Prominenten denn nun prominent sein sollten. Gedreht wurden alle internationalen Versionen im selben australischen Studio-Dschungel der Produktionsfirma Granada.

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